Tagebuch 11. November 2004
Frankreich


schnitzerkunst und koch happening der tag der künstlerischen musse
ich hab schon beim erwachen eine birre.. etwas erkältet.. mein körper wehrt sich dieses jahr, nach diesem wirklich langen sommer, unglaublich gegen den winter.. er will einfach nicht!! aber irgendwann muss er sich dann doch gewöhnen ;-)

der blick durch's fenster zeigt deutlich wind an.. die langen nadelbaum-stämme schwenken hin und her.. die scheinen sehr elastisch zu sein.. sieht irgendwie witztig aus! einfach felder voller stämme die hin und her schaukeln.. unser schlafplätzli war wärend der nacht vielbesucht.. also nicht extrem friedlich, so beschliessen wir beim zmorgen weiter zu ziehen.

wir fahren also bald los und finden schon eine einfahrt später einen super platz.. etwas weniger bäume, also heller und flacher und auch hier blick auf's meer.. unsere heutige fahr-tour war also grad mal etwa 1-2 kilometer lang.. aber mich störts überhaupt nicht!! freu ich mich doch schon lang auf ein plätzli wo wir mal etwas bleiben können. auch hier prangert ein parkverbot während der nacht.. aber in der nebensaison, so hoffen wir, wird schon niemand etwas dagegen haben..

wir erkunden den strand und finden grad ein paar hundert meter daneben die gleitschirmflieger dünen.. perfekt.. falls der wind mal stimmen würde.. heute ist er def. zu stark, zur freude der wägeler die uns um die ohren fetzten.. wir finden nicht wirklich genug motivation unsere wägeli zusammen zu bauen und in der kälte diesem hobby zu fröhnen.. besser etwas zuschauen, eingepackt in winterkleider, und die gegend geniessen. wir sind hier unweit der dune du pilat, der höchsten sanddüne europas, ca. 150 meter hoch und 4.5 meter schnell pro jahr.

dann nisten wir uns mit dem matzmobil ein und lassen grad die heizung an.. brrr.... das wetter ist auch nicht schlecht und fredel traut sich, die dachbox zu lüften.. alles nass drinnen, wohl kein wunder bei dem kärcher-sturm die letzten tage!! wir lassen also alles auslüften und fredel macht sich nochmals auf, den fischern bei ihrem tun zuzuschauen. ich im gegenzug fröhne dem eso-dasein und lass das matzmobil in minzengeruch hüllen.. das tut meiner erkältung sicher gut!

geraume zeit später trifft der künstler des tages im matzmobil ein! er hat aus baumrinden geniale kunstwerke geschaffen!! wow!! ich bin beeindruckt!! ich versuche mich darauf in der kunst, einen pancake teig zu mixen.. seit jahren (kein witz), dräng ich mal wieder auf pancakes.. aber irgendwie war's immer zu aufwändig und was auch immer.. heut ist aber der tag!! kurigeri hat uns noch ahornsirup geschenkt und dieser "muss" ja mal gebraucht werden ;-))

vorfreude und zuschauen wie mein künstlerjüngling die süssigkeiten in der pfanne brät und die speckli präpariert, bestimmen die nächste zeit und dann gehts ans gelage!! was für eine freude!! wir geniessen jeden bissen und nehmen genug von denen ;-)

wir schaffens grad noch abzuwaschen und noch einen verdauungsspatziergang am strand zu machen.. dann ab ins bett und noch etwas lesen..

wir machen uns auf, ein plätzli zu suchen, welches uns mal wieder zwei drei Tage zu Ruhe kommen lässt. Unweit des heutigen aufbruchortes, genau gesagt eine oder zwei Parkanlagen weiter finden wir uns an einem Ort wieder, der mir schon länger im Kopf rumschwirrt.
Aber auch hier siehts etwas anders aus als auf dem Bild in meinem verstaubten Kleinhirn. Auch hier haben einige schlaue Köpfe herausgefunden, dass mit ein zwei drei Bars noch etwas zu verdienen ist. Diese sind jedoch recht geschickt am ende des Parkplatzes eingebettet, und schon geschlossen.

Der Wald ist hier etwas lichter, und lässt ein Solarzellenspeisen unserer Batterien zu.
Also einmal mehr trotz striktem Womo verbot
( wir sind ja kein Womo wir sind - wie wir spätestens seit Denmark wissen - ein Truck ) installieren wir uns. Aus purem zufall, oder wars die Macht der Ruthine ;-) stehen wir so gerade, wie noch nie.

Bei einem ersten Strandgang, können wir zwei drei Hardcore Wägeler beonbachten, und bemerken zugleich, dass die aufzubringende Energie zum auspacken und zusammenschrauben der Wägeli, in keinem verhältniss zum - bei dieser kälte wohl - minimalen Spass des Wägelikitens steht, zumal der Wind noch voll hack von der Seite bläst, und nur ein fahren auf der Strandbreite, und nicht wie erwünscht auf der strand länge zulässt.
Wir wandern noch ein stück weiter, und ich erkenne den Platz wieder, von welchem ich vor etwa 10 Jahren das erste mal mit einem Gleitschirm von der Düne gestartet bin.

Back Home zieht's mich gleich wieder an den Strand, um die 4 Fischer mit ihren 12 Angelruten ein wenig unter die Lupe zu nehmen.
Während meiner ca. 2 Stündigen observation, habe ich endlich das Geheimniss des Angelns entdeckt!!!
Es geht hier weniger ums Fische fangen - angebissen hat während der ganzen zeit nichts ausser Seegras, welches aber gleich büschel und Kiloweise herausgezogen wurde - Hier geht es mehr um die soziale zusammenkunft französischer, erwachsener, männlicher Personen, welche offensichtlich dem störenden faktor Weib, in die garstigkeit des peitschenden Windes, des aufgewühlten Meeres und der alles verschingenden Flut entfliehen, um dort in aller gemütlichkeit - so scheint es, ein zwei drei Flaschen Wein zu leeren, zu prahlen und der stärke der männlichkeit zu fröhnen......

Ich benehme mich derzeit, für die Herren Fischer wohl sehr suspektt, extrem komisch, indem ich im Schwemmholz umherwandere, mich - zur genaueren Beobachtung - in ihrer nähe auf einem Holzstrunk nierderlasse, und beginne an gesammelten Rindenstücken rumzuschnitzen. Zuerst schnitzelts mir einfach einige spähnen weg, aber nach und nach erschlägt mich die Musse schier. Wie aus dem nichts entstehen plötzlich Formen, und Gebilde, welche mich selber überraschen..........

Zurück im trauten Heim, hat d'Schine geplagt von quälendem Hunger, bereits den Teig für Pancakes vorbereitet, und wir können uns beide nicht lange zurückhalten.
Die ersten Teile brutzeln schon kurze Zeit darauf in der Pfanne. Wir geben uns dem Schlemmen hin, überfressen uns mal wieder masslos, und müssen auf diese Fressorgie hin noch einige Schritte am Strand tun.

Durch das frühe Nachtessen legen wir uns auch schon früh hin, bilden uns noch mit den letzten exemplaren Geo, die uns noch geblieben sind weiter, schmeissen den Game boy noch für einige Runden Super Mario Race an, und versuchen uns dann in die Ruhe des Schlafes zu ergeben........

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!



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