Die geräusche ums matzmobil sprechen für sich: nichts mit fliegen.. wir schaukeln im starkwind und beschliessen doch etwas am strand entlang zu gehen. Bei mir wird's gehen.. fredel rennt bis ins kaff und kauft zmorgä ein! Wow!! Ich geniess die naturgewalten am meer und besichtige noch einen bunker, der da einfach so am strand liegt.. halb im sand. Die natur nimmt sich ihren platz zurück. Langsam aber sicher wird auch dieser zeuge des krieges im sand versinken.. wie es schon viele vor ihm gemacht haben. Schon irgendwie krass die vorstellung dass da leute drin waren, bewaffnet und für ihr land kämpften (oder für was auch immer). Bin mal wieder dankbar für mein sorgloses leben.
Wir essen also das erste mal so richtig zmorgä. Mit der voraussicht dann am abend etwas leichtes oder nichts zu essen (ha!! Manchmal speilt das leben anders..). genossen haben wirs auf jeden fall.
Wir fahren darauf los (zuerst noch bucheli auf dem dach ein) und es geht mal wieder weiter der küste nach richtung norden von dänemark. Wir sehen dünen die eine sand-fahne tragen (wie wir es kennen vom schnee in den bergen). Einige feriendörfer ziehen an uns vorbei. Alle ausgerüstet mit riiesen spielplatz. Und was auf jeden platz gehört: eine art trampolin.. sieht aus wie ein halb vergrabener ballon. Dänemark ist sehr kinderfreundlich!! Auch bei jedem restaurant, oder sogar bei der würstli-bude muss ein spielplatz im überdimensionalen rahmen hin!!
Wir wollen den nördlichsten punkt noch sehen. In "kagen" dem dorf davor, ist stau.. kennen wir gar nicht mehr.. der "gwunder" lässt uns aber verharren und wir fahren richtung nordzippfel.. diese idee hatten schon sehr viele andere mit uns!! Bei dem wind haben sich wohl alle für einen ausflug in den norden entschlossen!! Wir sind schnell wieder weg.. irgendwie falsch für uns.. so viele leute.
Frederikshavn ist nicht mehr weit. Wir wollen richtung "göteborg" verschiffen.. schweden wir kommen!!! Auf dem weg sehen wir mal noch schweine-weiden.. die graben alles um!! Wir sind das erstemal an der ost-küste.. sieht aber nicht anders aus als der westen.
Am haven fragen wir rasch nach, wie das ist mit dem wohnmobil (wir gehen zu fuss zum schalter.. vielleicht ein fehler?).. und der nette junge am schalter meint nur: "just ½ hour before checking", würde sagen: "no problem" i däm fall.... (stimmung gespannt). Übrigens: unser schnöden unlängst, bei der deutschen flieger-touristin, macht sich bestraft.. wir wissen beide nicht mehr wie man wohnmobil auf english sagt!! "sleeping car?!?!"
Wir "vertörlen" unsere Zeit noch auf einem parkplatz am meer mit essen (nicht etwa gesund.. aber es gibt ja kein znacht..) und etwas hängen.
Die fähre geht um 20.00 also treffen wir 19.30 da ein und stellen uns brav in der reihe ein. Am schalter angekommen werden wir vom entgeisterten blick einer, nicht wirklich netten, person willkommen geheissen. "turn off" sprich: motor abstellen.. vernichtender blick, die zweite.. die dame motzt uns an was wir dann sind?!? wir: "ein wohnmobil" (sleeping car?!?!).. aber sie will uns das einfach nicht abnehmen.. nach checken des fahrzeugausweises, diversen funk-sprüchen, etlicher genervter personen, die sich in unserer reihe angestellt haben.. müssen wir also kehren und bei der spedition vorsprechen.. "for truckers only".. hmmm..
Hier wartet ein wirklich netter man und meint, 15 min. vor abfahrt der fähre, "do you have reservation??" "No!! " "No problem: we bring you on!" O.k er will noch wissen von wegen länge. In der angst dass wir mehr zahlen müssen bringen wir "nearly 6 m" über die lippen.. er kannst nicht glauben.. "only 6 meter"??? "jes" (stimmung: rot-anlaufend..). wir kriegen also einen platz, mit einem gratis trucker-znacht und einer kabine (für drei stunden überfahrt wohl etwas überrissen.. aber so ist wohl das trucker-leben :-). Wir werden auf die "line 5" verwiesen und stehen da, in mitten der wirklich grossen (6 meter IST nichts!!, auch die richtigen 7.05..). denke das foto sagt alles. Beim einweisen in den fähren-bauch schreit der eine Stopp, der andere pfeifft vorwärts.. was, wie?!?! Wir fahren einfach mal rein und sind bald in der "truckers-driver-lounge", kurz TDL.. zum znacht fassen. Ungläubige blicke der wirklichen trucker.. aber sie sehen dass wir ein ticket haben und müssen uns wohl oder übel akzeptieren.. komische knauze überall, aber gutes essen!! So viel man will, vorspeise, hauptspeise, dessert!!!! Nicht grad leichte kost.. somit wären unsere guten vorsätze schnee von gestern.. wir hauen rein.. schliesslich sind wir ja jetzt TRUCKER!! Und mit unseren schildern in der kabine gehören wir ja wohl wirklich dazu!!
Wir spielen noch etwas solitär in meinem natel und kriegen von karin die info dass sie in schweden 12° hat.. brrrr.... aber es gibt kein zurück.
In göteborg eingetroffen fahren wir mit den ersten vom schiff und es geht mal wieder: nördlich.. über eine riesen brücke zur autobahn. Später finden wir, wieder bei einer riesen-brücke (auf eine insel), einen schlafplatz. In der dämmerung (es ist noch immer nicht stock-dunkel, auch um 12.00 nicht) erkennten wir die vielen küsten-arme mit den steininseln.. sieht schön aus, aber besser schlafen jetzt, war ein langer, kalorienreicher tag.
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Die Nacht durch immer etwas windig, auch während der Brunzpause morgens um 4, d’Schine merkt 20m neben mir, dass ein 50er Wind nicht ohne ist, und dass es für die Männer einmal mehr einfacher ist, weil sie auch in diesen verhältnissen stehen können, und sich nicht den Arsch Sandstrahlen lassen müssen.
Um 9.00 immer noch Sturmböen, aber davon lassen wir uns nicht abhalten, und gehen trotzdem auf ein Strandläufchen.
Ich ziehe etwas schneller los, und halte bis Løkken durch, weil ich überzeugt bin, dass es dort in der Bäckerei leckere Gipfeli gibt. Bäckerei ja, aber Gipfeli gibt’s nicht, dann begnüge ich mich halt mit einem Baguette und zum dessert zwei Løkkenbrot (Mandelgipfel mit chokoüberzug.)
Und nun mit beiden Händen voll, eine halbe stunde, gegen den Wind zurück zum Homestrand.
Wir sehen ein, dass dies für uns ein Zeichen ist zum Aufbruch. Wir entscheiden uns noch das dänische Nordkap anzusehen, was man sich jedoch als nicht Däne sparen könnte, ein mega puff, der erste Verkehrsstau seit wir unterwegs sind.
Ich glaube zu dem Zeitpunkt ist mindestens jeder zweite Däne da oben, weil’s zu kalt ist um am Beach Bier zu saufen....
Da fällt es uns recht leicht, die 50km nach Frederikshafen unter die Räder zu nehmen , um uns nach Schweden schiffen zu lassen.
Dort angekommen fährt uns das drei Uhr schiff gleich vor der Nase weg, und uns bleibt genug Zeit uns über die Kosten, Abfahrt- und Ankunftsszteiten sowie um prospekt material zu kümmern.
Um 20.00 geht die nächste Fähre, und es reicht gemäss freundlichem Auskunftsdienstes wenn wir uns eine halbe Stunde vorher zum check in einfinden.
Gemacht getan, wir reihen uns ein, und sehen gerade noch, dass eigentlich jeder schon ein Ticket gelöst hat ausser uns natürlich am Schalter wird uns als erstes mal ziemlich barsch befohlen den Motor abzustellen, und danach fragt uns die gehässigte Dame was wir wollen..... Nach Göteborg natürlich, wie alle anderen auch nehme ich an, und wir werden nach Gewicht, länge vom Fahrzeug sowie Ausweispapieren gefragt, weil uns die nette Dame nicht recht glauben will, dass wir ein Sleepingcar eh äh mmh wie heisst das noch mal auf englisch- sind???
Nach absprache mit dem back office, werden wir gebeten noch mal aus dem check-in areal rauszufahren und uns beim Ticketservice für Truckers zu melden.
15min. vor Abfahrt, werden wir definitiv als Trucker abgestempelt, und erhalten tickets für die überfahrt, ein Nachtessen, Kabine Duschen und Aufenthalt in der Truckers Lounge. Zur grossen überraschung bleibt sich der Preis in etwa gleich, ob mobile Home oder Truckerteam, ausser natürlich die aufgezählten extras, welche die Mobilhomers separat bezahlen müssen, und für alles Schlange stehen müssen.
Die Fahrt geht mit einem wärschaften Nachtessen, Kaffe, dessert, und über die Trucker schnöden schnell vorüber. Es ist jedoch noch nicht ganz erwiesen, wer mehr geschnödet hat, die trucker über uns oder umgekehrt........
In Göteborg angekommen, fahren wir praktisch als erste auf den Autobahnzubringer richtung Oslo, und es sind einige froh, als sie auf der Autobahn endlich überholen können.
Ich fahre noch eine ganze weile, bis wir etwas aus der Stadt raus sind das merkt man, sobald nicht mehr bei jeder Ausfahrt VOLVO angeschrieben ist
Irgendwo lotst mich Ruth über eine Brücke, und wir fahren zielstrebig auf einen recht gemütlichen und schönen Rastplatz mit Aussicht auf Seen, Inselchen und Felskuppen im Wasser.
Der erste Eindruck von Schweden ist wirklich sensationell, und wir schlafen beide selig ein.
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