der tag erwacht mit gezwitscher von hunderten, oder gar tausenden von vögeln. ich kann fredel nur sagen "die wollen uns wecken und eine gute reise wünschen", fredel meinte "die werden uns helfen die lasten zu tragen".. höhrt sich auch gut an!!
wir brechen auf jeden fall nicht in hektik aus, machen gemütlich noch kaffe und müsli, packen den rest, schliessen alles ab und machen uns langsam bereit. abschliednehmen von unserem gefährt, dass ja sehr wohl mehr als nur ein auto oder camion ist! adieu matzmobil!! wir aktivieren den schutzschild nochmals und reden dem killerigel, der gestern noch milch von fredel erhalten hat, nachdem er unseren müllsack angeknabbert hat, gut zu unser zu hause auch noch zu schützen. die schutzengel sind auch da, es kann also losgehen!
und es geht los.. schritt für schritt, bergauf. mein langes shirt verschwindet schnell im rucksack. wunderschöne gegend! nebelschwaden hängen noch in den tälern fest oder lassen sich über kuppen wehen.. wir gehen.. langsam, gemächlich und gehen und gehen.. an einer wandergruppe vorbei, die uns heute noch so mache male überhohlt um dann wieder eingeholt zu werden. so gesehen nicht die totale idylle, aber das kommt irgendwie gar nicht so drauf an! es ist wies ist und so ist es schön!
nach einem lachanfall als wir einen flachgedrückten hassend auf der strasse kleben sahen (oder wars eine miitzekatze? schwierig zu sagen, so flach wie das ding jetzt war ;-) gehts weiter rauf und rauf. ich bin stolz gehen wir wirklich gemütlich und geben nicht grad vollgas.. geniessen, staunen, dem schaufliegen eines rudels lämmergeier zuschauen.. schon wieder diese riesen tiere am himmel gesehen.. ist für mich immer wieder eindrücklich!! mein wunsch, sie mal am fressen zu sehen geht kaum ausgesprochen in erfüllung. der hang gegenüber dem weg, hier noch chemin de saint jaques, füllt sich mit mind. 40 riesenvögel!! keine feier ohne geier!! und sie sind noch grösser als man denkt! ich kann meinen blick kaum abwenden. so wunderschön und maiestätisch sie in der luft aussehen, so gruslig ist dieses kadaverfress-schauspiel am boden! zum glück hab ich den kleinen feldstecher eingepackt und kann genau zuschauen! wir werden heute noch so manche kahl gefressene knochen sehen! es bleibt nichts übrig.. der lauf der natur ist klar ersichtlich und es muss genau so sein! wir geniessen die natur weiter, viele schafe, wilde pferde, rinderkinder und in der luft immer und immer wieder meine geier, die uns den weg weisen!
und wir wandern und wandern, vergessen auch pausen nicht. wunderschön diese pyrenäen!! in dieser gegend eher hügelig, manchmal steinig, ganze hügel mit farn überwachsen (sieht im herbst aus wie ein faserpelz-überzug). immer mal wieder ziehen ein paar nebelfetzen an uns vorbei und wir gehen und gehen und geniessen...
wir können mal noch wasser nachfüllen an einer quelle die nicht sehr viel hingibt, aber immerhing kommt die reisegruppe nach uns, so können wir ohne langes anstehen das erfrischende nass in unsere trinkblatern füllen. am wegrand hat es immer mal wieder kleine und grössere kreuze, die uns bewusst werden lassen.. wir sind auf einem pilgerweg! wie viele leute hat der glaube schon diese berge raufgebracht.. und wieder runter und weiter und weiter?!?!
bald beschliessen wir, auf dem pass zu übernachten und finden einen genialen schlafplatz. wir stretchen, massieren unsere füsse und unsere schultern (aua)! dieses ritual wird uns auch weiter beibehalten bleiben. nebel zieht wieder an uns vorbei.. eine geniale stimmung! wir sind dankbar, das ganze gewicht mitgeschleppt zu haben.. können wir es uns doch wirklich gemütlich machen! es besuchten uns noch 2 schafe die uns anschauen als ob wir vom mond kämen, wir haben uns wohl auf ihrem weg installiert.. eines wagt dann eine passage unten an uns durch und blöckt dem anderen lautstark zu "alles o.k..." ;-).
wir geniessen ein znacht und der nebel senkt sich und gibt uns eine geniale sicht auf ein nebelmeer frei!! wunderschön.. so ganz alleine hier oben!! die sternennacht tat noch das ihrige zu einer geglückten ersten nacht draussen!!
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In einer Seelenruhe, als ob wir eine Tagestour unternehmen würden, erledigen wir die letzten Sicherheitsvorkehrungen, damit da Matzmobil sicher nicht vom Platz bewegt werden kann.
Auch der Beschrieb der Tagesetappe hört sich an wie eine gemütliche Radiowanderung: 27km.......wenn da nicht die dreivierteltonne auf dem Rücken und die 1400 höhenmeter wären.
Aber was solls, mit der leichtigkeit des Müllers, wandern wir durch das Tor in St Jaques los, und schon auf den ersten paar metern steigt die geteerte Strasse diretissima an und gibt uns gleich von anfang an ein gemächliches Tempo vor.
Ebenfalls gleich auf den ersten metern offenbart sich uns die Vergänglichkeit - es wird sich in den nächsten Tagen und Wochen noch einige male herausstellen, dass wenn man auf diesem Weg wandert, man ab und zu etwas weiter hergeholte, manchmal sogar vielleicht etwas Spirituelle Gedankengänge hat -
Was wir heute als erstes sehen ist eine Katze oder ein Hase, ist leider nicht mehr ganz genau ersichtlich, weil so flachgefahren, das man meinen könnte das Ding sei aufgemalt. Dieses makabere Bild bringt uns zum anhalten, und wir sind nur noch am grölen. Trotzdem ist etwas haften geblieben, das wird mir erst bewusst als ich auf einem Stein eine Waldschnecke, in der Morgensonne sitzen sehe Ich kann mit nicht verkenifen der Schnecke zu sagen sie soll sich vor der Hitze verziehen, da sie sonst Hystory - Vegangenheit sei........
Der Camino steigt weiterhin recht steil an, und die Gedanken an die Vergänglichkeit sind bald Verganenheit.
Nach einigen Kilometern finden wir uns in einer Gruppe Radiownderernwieder, mit denen wir uns den rest des heutigen Tages wohl oder übel immer wieder teilen werden.
Die Landschaft ändert sich trotzz unseres gemütlichen Tempos recht schnell, und ehe wir uns versehen, wandern wir in einer Alplandschaft umgeben von Pferden Kühen und vor allem Schafen. Und weit oben in den Wolken wieder Lämmergeier 10 mja gar 15 Stk Wir vergnügen uns eine weile an ihren Flugkünsten, und plötzlich scheinen sie zum greifen nah. Für dieses Schauspile lassen wir uns doch auch wieder von den Radiowanderern übrholen
Noch ein stück weiter des Weges, ist plötzlich mehr oder weniger der ganze gegenhang in Bewegung.......um die 40 dieser imposanten Greifvögel tummeln sich um einen Kadaver. Auch dieser wird in Kürze Verganenheit sein. Auch hier schauen wir eine geraume Zeit zu, und werden ein mal mehr überholt, aber das spielt überhaupt keine Rolle.....
Weiter des Weges sehen wir immer und immer wieder Kadaver und Knochen, welche die Vögel wohl vor ihren Konkurenzfressern verschleppen mussten. Und sie begleiten uns, an jeder Kupe sind die Lämmergeier am Soaren.
Vernünftigerweise kürzen wir die heutige Etappe etwas ab, Stretchen und massieren uns gegenseitig, und hoffen innigst, dass auch die gewaltsverspannungen in den Nacken und Hüftmuskeln, so schnell wie möglich dem Gesetz der Vergänglichkeit unterliegen .......
Der Schlafplatz auf dem Pass -le top- , die Aussicht mitdem Nebelmeer und der Sonnenuntergang sowie der nachfolgende Sternenhimmel mit Vollmond unbeschreiblich...
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