Tagebuch 23. September 2004
Frankreich


meisterkoch fredel stadtmauer wanderung
ich beginn den tag mit kaffe von fredbucks und mit beantworten der mails, die wir in PAU runtergeladen haben.. ist zwar noch nicht wirklich gesichert, dass wir hier den laptop anschliessen können, aber es MUSS einfach gehen!! schliesslich ist es fast unmöglich, auf französischen tastaturen zu schreiben!! da muss man mit dem 2 fingersystem wieder von vorne anfangen!! schliesslich braucht la grand nation auch hier extrawürste ;-)

danach stöbere ich mal etwas durch die wanderkleider, leg schon das ein oder andere bereit, um dann aber doch rauszufinden, dass ich noch nicht so richtig "packig" bin ;-). auch die schlafsäcke und mätteli nehmen wir mal noch raus, und ich freu mich unter dem sternenhimmel zu schlafen (jetzt zumindest noch ;-)..

dann ist aber etwas frische luft angesagt und wir gehen mal ins nächte dorf, dort soll es eine garage geben, in der auch fahrzeuge eingestellt werden können. eine renault garage um es genauer zu nennen.. der patron erklärt uns ganz genau wie und wo und wieviel.. und er nimmt sich wirklich die mühe, ganz sauberes französisch zu sprechen!! das ist nicht selbstverständlich!! sind wir, zumindes ich, sehr dankbar.

das wär also auch eine alternative, gut doppelt so teuer, aber mal schauen.. wir haben zwar beide beim camping schon ein sehr gutes gefühl.. wir haben ja noch etwas zeit.. und das geld soll sicher nicht der entscheidungs-grund sein.. wir werden sicher aus dem bauch entscheiden, wo es unserem matzmobil wohler ist und es für unser gefühl am sichersten die zeit verbringen kann..

im lidl neben der garage checken wir doch dann lieber noch, ob es ein carpagio hat?? wieder nicht.. aber so eine 1.5 liter sangria flasche sticht uns ins auge, für sage und schreibe 1.25 euro! wird grad an die kasse gebracht und fredel zählt so lange am geld rum, dass die nette dame an der kasse meint.. 1.20 ist gut.. ;-))

als der rote saft kühlgestellt ist, wir mit ein paar knäbis gestärkt sind, machen wir uns nochmals zum grösseren laden in der gegend auf.. dem casino (so migi mässig).. heut nehmen wir einen teil des weges auf der stadtmauer in angriff.. mitten in den genialen mauern hat es also verlotterte häuser, verwilderte gärten.. wirklich schade.. derweil dieses dorf doch wunderschön und sicher auch lebenswert wäre.. aber eben.. man sieht das als tourist ja immer etwas anders ;-) wir hätten auf jeden fall genau gewusst, was wir daraus gemacht hätten ;-)

heut leisten wir uns 2 stück fleisch, gutes, aber doch günstiges fleisch.. fredel verarbeitet es am abend mit vollem einsatz zu escalope de beuf avec du ris et du sauce de pilzliiiiii.. mhhhhhhhhhh!!! was für ein festessen, und heut waren fast alle pfannen, und alle kochfelder, im einsatz!! dank nochmals an mammi auf der maur.. die pfannen sind die besten, die wir jeh gehabt haben!!

aber nochmals zurück zum tagesgeschehen: nach dem anstrengenden einkaufs-marsch (wie sollen meine füsse wohl den wirklichenmarsch überleben ;-) setzten wir uns noch etwas im dorf hin und sehen dem treiben zu.. den drei damen, die eine lesend, die andere strickend, und die dritte plaudernd.. die sicher genau wissen, was wo passiert ist.. wir sehen den touristen zu die da faszniert die gassen runter und raufgehen und die lädeli durchwühlen, wir sehen auch diverse jakobs-pilger.. die einen schon fast humpelnd.. ich verdräng die gedanken, wie wir wohl schon bald aussehen werden ;-)

ein wirklich gemütlicher nachmittag im dorf, an zentraler lage, vergeht und wir sind einfach zfrieden und wohl auch glücklich, dass wir da einfach sein können.

ich hab manchmal das gefühl, wir wollen einfach besser noch alles geniessen, das essen, das nichts tun, schliesslich kommen andere zeiten auf uns zu.. wir freuen uns auf dem marsch, das pilgern, auf einem weg, den schon millionen von leute gegangen sind, mit hoffnungen, freude und leid.. und sind uns irgendwo ja auch bewusst, dass es sicher nicht nur immer einfach sein wird.. bin wirklich gespannt und freu mich.. als vorbereitung bastel ich mir noch eine "pilger-mütze". eine jakobsmuschel, die ich in beau duc gefunden hab, montier ich auf meine kopfbedeckung.. schon gemacht..

Wir geniessen die letzten paar Tage mit Luxus, wie Kaffe kochen, auf dem Bett rumhängen Toilettenbenützung, E-mails schreiben, fliessend wasser benutzen, nichts tun etwas im Dorf rumschlendern.....

Wir setzen uns auch schon mal damit auseinander, wie wo was warum und vorallem wieviel nehmen wir auf die vierwöchige Wanderung mit?
Wenn wir die Schlafsäcke - es kommen die warmen mit! - zusammenzipen, und in einen packsack stopfen, haben wir praktisch schon einen Rucksack gefüllt. Die Exped super mega Mätteli können noch an die Seite gemecht werden, und die Kleider ......sehen wir dann wenns losgeht.

Im OT hat man uns im nächsten Dorf noch eine Garage angegeben, wo man ebenfalls Fahrzeuge stehen lassen kann.
Monsieur le Patron lädt uns gleich in sein Bureau ein, erzählt uns auf dem Weg dorthin pas de problem beaucoup de place und überhaupt zählt er uns alle vorteile dieser locaton auf, und im Büro ist fein säuberlich die Preisliste aufgehängt.
All die vorteile haben ihren Preis, in etwa doppelt so teuer wie auf dem Camping, aber in guten Händen...we'll see

Ein Sangria spontan Kauf besiegelt den Abend, die 1,5 liter Bottle wird wohl den morgigen Tag nicht überleben.
Mich gelüstets mal wieder nach einem richtigen stück Fleisch und wir schlendern über die Statdmauern zum Dorfladen.
Auf dem Weg dorthin sehen wir einige Altstadt häuser, welche einfach am verlottern sind, und wir malen uns schon wieder aus, was man mit solchen gebäuden alles anstellen könnte.......
Nach dem Einkauf setzen wir uns mitten ins touri geschehen, an einen Tisch, mit bestem Blick auf das Dorfgeschehen sowie auf drei einheimische Frauen, welche am schnöden sind, und wir veranstalten sicher eine stunde lang ein gegenschnöd programm.

Zurück auf dem Camping - so nebenbei, auf dem Rückweg unter der Brücke ist eine Forelle sicher 1.5m hoch aus dem Wasser gesprungen und hat ein hämisches grinsen auf dem Gesicht gehabt - treibt mich der Hunger dazu, alle Gasfelder einzuheizen, und ein Menue à la viande avec du Riz et sauce
d' hongues zuzubereiten.
Der Sangria ist schön kühlgestellt, und wir genehmigen uns je ein Glas ( siehe die Gläser auf dem Foto ) davon, und hoffen morgen mit nicht allzuviel Kopfschmerzen aufzustehen....

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!



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