Tagebuch 22. September 2004
Frankreich


was könnten die bäume wohl alles erzählen?? naturkunde und geschichtsunterricht
wirklich keine hecktik ist bei uns angesagt, schon gar nicht beim aufstehen.. hängen, und dann irgendwann fredels meister kaffe schlürfen.. dann läuft noch "sail away with me honey.. put your heard in my hands" von david gray.. das ist so eines der lieder, bei denen ich mir immer vorgestellt hab, wie wir losfahren.. raus in die welt!! nach 3x höhren und dankbar sein, dass wir schon auf dem weg sind.. lass ich dann unseren rio-riot, doch das nächste lied spielen..

ein paar rächerstäbli machen's uns noch gemütlicher.. wir sind einfach wohl im matzmobil.. werden wir doch für ein paar wochen ohne es sein "müssen".. also besser noch alles vorzüge geniessen :-)

dann heisst wieder: schuhe anziehen.. und socken!! bäääähhh.. meine füssen finden dieses herbstliche ritual ganz und gar nicht suppiii (däfür isch d'fasnacht im argau suppiii).. und wir erkunden mal etwas das heillige jean pied de port.. eine riesen stadtmauer umgiebt das dorf.. unser camping ist wie geschrieben auch da drin.. wir können also grad um die ecke eine brücke überqueren und sind mitten drin.. wirklich so ein altertümliches, gemütliches, dorf, dass an einen hügel gebaut ist, mit einer zitardelle oben drauf. die dient zwar heute als schule und kann nicht besichtigt werden.. aussehen tut es aber trotzdem genial.. wir fühlen uns grad in alte zeiten versetzt und mutmassen, wie es früher hier zu und her gegangen ist.. fredel klärt mich noch auf, weshalb an einer ecke solcher burgen immer ein paar steine der stadtmauer rausschauen.. damit der burgherr, wenn er den schlüssel vergessen hat, raufklettern kann..

na ja.. da gefallen mir seine geschichten über die bäume also besser. was für eine art, und was man essen kann.. was mich selber aber am meisten fasziniert: die bäume sind riesig!! dann noch ganze terassen aus wurzeln!! die müssen ur, uralt sein!! was hätten die riesen wohl alles zu erzählen.. kann mich fast nicht losreissen von den hölzernen zeitzeugen!! und kann es auch nicht lassen, so ein energie baum zu umarmen!! oder besser gesagt.. meine arme daran zu legen.. mit UM armen ist da nichts.. ist der stamm doch einfach riiiesig!! ein schönes erlebnis und ich könnte glaub stundenlang an den bäumen sitzten..

es zieht uns dann aber doch der stadtmauer entlang ins dorf.. da steht, der weg ist in schlechter verfassung; kein problem.. aber etwas weiter unten ist dann ganz schluss: barre!! geschlossen.. wir warnen beim umkehren noch diverse andere touris und fredel mein nur, da hat einer ihm seinen willen augezwängt.. na ja.. ich denk mir eher, es wär vielleicht gefährlich gewesen.. wie auch immer.. wir gehen noch etwas den gemäuern entlang und suchen das tourist office.. das ist aber noch zu.. also am besten einen kaffe schlürfen, ich ein saft.. und dann nicht schlecht staunen, als da die rechnung kommt!! morgen nehmen wir den eigenen kaffe mit!! kommt günstiger ;-)

die dame im tourist-info versucht in english unserem wissenswillen gerecht zu werden und wir machen uns auf, den örtlichen sportladen zu konsultieren. ist doch eines unserer hauptziele auch das fliegenfischen!! fredel kommt aber bald, etwas frustriert, zu mir zurück (ja, ich hab andere abteilungen angeschaut, nicht die fischerabteilung.. gebs ja zu..) und erzählt, dass der nette herr ihm grad mitgeteilt hat, dass seit 2 tagen fertig ist mit fischen!! ou nei!! da muss sofort etwas für die moral gemacht werden: clace im 3-er pack (kleiner gibts es hier nicht..) und etwas hängen und plaudern ist angesagt.. im casino findet fredel auch noch ein notitzbuch für mich, das nehm ich mit auf die pilgerreise.. bin gespannt was für geschichten den platz darin finden..

fredel versucht dann noch die skischule in st. moritz zu erreichen, auch das geht nicht.. also besser zurück ins dorf und uns mal über den pilgerweg erkunden. es hat da extra ein büro, wo uns erklärt wird, wir erhalten einen pilgerausweis am tag des losgehens und karten haben sie nicht, dafür internet.. aber lapi-anschliessen?!? das ist noch nicht so klar, ob das gehen wird (wir hoffen weiter)..

zurück im matzmobil schlemmen wir noch einen tomaten motzarella salat, lesen ein wenig, duschen noch ausgiebig und spielen backgammon.. ein schöner tag geht um..

noch etwas hab ich übrigens gelernt von fredel: basketball kommt von den basken!! ?!?!

was sicher ist: die basken sind wohl stolz auf ihr land.. jeder trägt so eine baskenmüthze, die baskenfarben grün, weiss, rot und das baskenzeichen sind überall.. separatisten??

Der Camping ist voll friedlich, so keine hektik, keine Kids welche rumschreien, und das tägliche morgenritual fängt sicher nicht vor neun an........ bei allen!!!

Wir machen heut mal einen auf kulturell, und erkunden die Altstadt, welche gleich um die ecke, über der Brücke vom Camping von den Statdmauern beschützt, beginnt.
Den Weg hoch zur Zitadelle, wird von unserer Fantasie schon mal mit den Fuhrwerken, Edelleuten hoch zu Ross und anderem Gesindel ausgemalt.
Die Gemäuer selbst sind heute teil einer Schule, und für die öffentlichkeit nicht offiziell zugänglich. Trotzdm um die Schutzmauern rum führt ein pfad, welcher von unzähligen Bäumen, Sträuchern und Gräsern gesäumt ist.

Dem Stadtkind von unserer Exkursion wird ein ausführlicher Naturkundeunterricht zuteil, welchen sie mit grossem interesse verfolgt, um daraufhin einen jahrtausende alte Buche zu umarmen, um die Energie dieser Bäume zu spüren und aufzunehmen.
( wer nicht glaubt, dass in diesen Bäumen einen gewaltige Energie steckt, der soll mal eine Buche von Hand fällen, am eigenen Leib erfahren, wieviel Energie dieses unterfangen schon kostet, und danach das getrocknete Holz auf einen haufen stapeln und anzünden, und spüren wieviel Energie da gen Himmel steigt..)

Nach diesem Geschicht und Naturkunde pflicht teil, wollen wir uns im OT - office de tourisme - erkunden über langzeitparkplätze, Karten für den Jakobsweg sowie Fischereigründe und was man sonst halt noch so alles von den netten Damen in solchen Büros erfragen kann.
Leider ist im Moment Siesta angesagt, und ich lass mich zu einem Kaffe überreden.
Kippe jedoch fast vom Stuhl, als die Rechnung für die Brühe sfr. 4.50 macht!!!

Auf diesen Schreck macht sich gleich ein hüngerlein stark, welches wir in der privateigenen und sensationell günstigen Sandwicheria Matzmobil stillen.
Nach diesem feudalen Mittagessen, ist auch das OT wieder geöffnet, und wir versuchens mal auf englisch.... Geht eigentlich ganz gut, und wir erhalten sämtliche informationen, wo die informationen zu holen sind.......

Erste staion das örtliche Sportgeschäft, welches zugleich Bike- Mode- Jagd und Fischereispezialist ist.
Auf die Frage, wo man am besten Fischen würde - eigentlich mit der Hoffnung man dürfe das im Dorf unter der Brücke beim Camping, weil dort jenste Riesenforellen nur darauf warten meine neu erworbenen Mücken zu kosten - schaut mich der Chef du Peche mitleidig an, und erklärt mir, dass die Fischsaison seit zwei Tagen zu ende sei, und die Flüsse nun bis nächsten März, wegen schonfrist, gesperrt seien.........................

Auf diesen Frust gehen wir gleich rüber in den nächsten Foodladen und genehmigen uns eine dreierpackung Magnum super Schoggolat glace!

Vollgestopft mit Glacé und fast nicht mehr fähig zu gehen, suchen wir noch das Jakobsweg bureau, um uns einen Pilgerausweis ausstellen zu lassen, und eventuell eine Karte zu erstehen. Nachdem ein Pilger der gerade angekommen ist, und eine ziemliche Hektik ausgelöst hat - das ist man sich hier gar nicht gewöhnt - können wir, wieder auf englisch einige infos einholen.
Internet gleich im ersten Stock, gratis und franko, Pilgerausweis am Tag wo wir losziehen ausstellen lassen, und Karten gibt's hier nicht , schliesslich lassen sich Pilgerer von der Milchstrasse leiten, wie jener Mönch , welcher im Mittelalter dem heiligen Jakob seine Gebeine auf einem Feld bei Compostella
( hat nicht's mit Kompost zu tun sondern mit Compo = Feld / Stella = Sterne) gefunden hat, nachdem er einem Meteorit oder einer Sternschnuppe oder einem Satelit, auf jeden Fall etwas das sehr hell geleuchtet hat, gefolgt ist.

Wir folgen eigentlich nur noch dem Fluss
- ein wenig betrübt auf die riesen Forellen schielend - zum Camping, und vergnügen uns halt mal wieder an einem grandiosen Tomaten Mozarella Salätli......................

statt an selber gefangenen Forellen!!!

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!



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