ziemlich genau vor einem jahr waren wir dann auch noch in lourdes und haben die intensive stimmung dort erlebt und, wie alle, kerzen angezündet für unsere groseltern etc und heilwasser abgefüllt.. dieses wasser nun, und das helgeli in den händen, der jakobsweg neben mir.. haben mich dazu gebracht, den anhänger auf den heiligen weg zu legen und mit dem wasser zu netzen.. jetzt hat unser schutz-helgeli auch noch den schutz von lourdes.. das war also meine ziemlich erste handlung heute.. war mir einfach danach.. der anhänger fährt von nun an in der faherkabine mit!

diese nacht war keine ruhige.. nicht etwa, dass ich mich nicht wohl gefühlt hätte, nein: das war's nicht.. im gegenteil.. fühlte mich richtig behütet hier, am jakobsweg.. da waren aber vögel und sonstige viecher, die so einen riesen lärm gemacht haben, dass ich immer mal wieder grinsen musste.. mir kam dann auch der gedanke, dass wir dann, auf dem jakobsweg, wenn wir unter freiem himmel schlafen, nicht immer so relaxed auf geräusche reagieren werden ;-)

wir haben's heut morgen wirklich gemütlich genommen.. noch etwas plaudern.. lesen und dann mal gemütlich losfahren.. das matzmobil wende ich grad an ort, und wir überwinden ein bord, dass mit einem normalen "sleeping-car" wohl nicht zu machen wäre! ein hoch auf unser "querfeldein-auto" ;-)). wir verabschieden uns vom pilgerweg und fahren richtung pau.. die nächste grössere stadt.. schliesslich möchten wir mal wieder alle unsere daten auf die page laden.. und davor noch einige tage nachschreiben ;-). das erste ziel um pau ist eine tankstelle.. wäre doch nicht wirklich günstig, wenn wir nun auch noch beim 2. tank leerlaufen würden.. bald ist unser "blumen" tank wieder randvoll und wir erleichtert.. auch um ein paar euro!! danach nutzen wir auch noch grad das einkaufszentrum daneben (tip an den frankreich reisenden: diesel ist bei den centre commercial am günstigsten..). wir haben ja noch raclette-resten eingefrohren und kaufen uns also noch die restlichen zutaten und packen diese dann grad in den kühlschrank.. der geschmack der da aus dem lieben sibir kommt verheisst nichts gutes.. irgdnwie kühlt unser treuer freund nicht mehr wirklich und unser raclett-käse ist dementsprechend in schlechter verfassung und findet sein trostloses ende in einer mülltonne.. ebenso der lappen, mit dem fredel den kühlschrank gereinigt hat..

na ja.. zaubern wir hald mit den zutaten für ein raclette irgendwas anderes.. wir sind ja flexibel! wir haben gestern schon beschlossen heut einen camping anzufahren und mal wieder alles mit strom zu versorgen und uns die finger wund schreiben um morgen unsere homepage anzupassen in einem internetcaffe, dass es hier geben soll, laut reiseführer.

auch laut diesem reiseführer, gibts einen camping grad ausgangs stadt und unser geniales navi bringt uns auch dahin.. fredel ignoriert das max 3.5 tonnen schild.. wie ich auch.. schliesslich sind wir ja kein lastwagen, wie es auf dem schild gezeichnet ist.., oder?? am camping angekommen sehen wir schon das schild: closed!! ein mann kommt auf uns zu und entschuldigt sich auf english: sorry closed.. ich frag ihn da natürlich grad auch in english wo denn der nächste camping sei.. fredel macht das selbe in französisch und dann beginnt der spannende teil: wie versteht man einen stotternden, englisch-französisch-sprechenden, vom alkohol vernebelten herr?? fredel wendet trick 77 an und macht sich notizen, nur um ihm nicht mehr in die augen schauen zu müssen.. wird das gestotter doch von wort zu wort schlimmer ;-).. wir bedanken uns noch und fahren grad mal los.. schliesslich wissen wir ja jetzt wo hin.. oder tun zumindes so als ob ;-). an der nächsten kreuzung, ausser sichtweite, hält fredel an und wir machen lage-besprechung.. und können mal endlich grinsen.. wir beschliessen den camping im vorort zu nehmen und ich füttere unser navi mit dem neuen ziel.. da fällt mir doch ein schild vor unserer nase auf: da steht doch drauf, dass hier der jakobs weg durch geht!! unglaublich.. schon wieder sind wir unbewusst (?) an den pilgerweg gefahren.. wir scheinen wirklich auf dem richtigen weg zu sein, und die richtigen pläne zu haben... und unser matzmobil möchte wohl auch etwas teilhaben..

bei der suche nach dem camping finden wir doch noch einen decatlon, ein frankreich weites sportgeschäft, dass wirklich alles hat, und dann noch günstig.. wir zögern also nicht lange.. und gehen rein.. ins riesen sport-paradies.. schon am eingang begrüssen uns strand-muscheln im zeltcharakter, für ganze 30 chf!! das müssen wir haben, sind wir doch häufig in windigen gegenden und wind laugt aus.. das hat schon kusi gesagt.. unterdessen ist auch fredel von der idee nicht mehr so abgeneigt und er beeinflusst mich sogar, die grosse zu kaufen.. die kann man auch noch schliessen.. können wir vielleicht auch mal für material brauchen.. fredel ziehts dann zum fischerzeug.. seine motivation seit schweden ist das fliegenfischen.. und er wird fündig.. ich muss ihn nach stunden zwar fast aus der abteilung rausschleifen.. gefunden hat er aber alles.. und vor mir steht ein glückstrahlender jüngling mit einem neuen gerät.. und ich muss sagen: kann es also noch verstehen.. seit ich brad pit in "legenden der leidenschaft" (oder war's ein anderer film?? sändy wüsste das sicher..) so im wasser stehen sehen hab.. na ja.. freu mich auf fred britt, oder so.. nein im ernst.. ich finde, das fliegenfischen sieht irgendwie so schön harmonisch aus.. würd ich also glaub auch noch machen. aber mich sicher mit der schnur erhängen.. bei meinen koordinativen fähigkeiten ;-)

ich hab dann auch noch was gefunden, um meinem ruf gerecht zu werden.. die waschmasch-schine hat eine solche gefunden.. 15 liter container mit grosser öffnung!! ideal.. da können wir die wäsche reinfüllen, wasser und mittel rein und dann wird das ganze beim fahren quasi von alleine gewaschen, bzw durchgeschüttelt.... simpel blöd einfach.. und endlich haben wir das gefäss gefunden.. decatlon sei dank..

danach machen wir noch eine erkundungs tour durch das center nebenan, wohl in der hoffnung noch ein carpacion zu finden.. aber nur kleider läden reihen sich da.. wohl mal wieder ein zeichen.. besser in den camping, einchecken, komisch angeschaut werden und grad sofort die angel zusammenbauen und die strandmuschel und die waschmasch-schine einräumen und jetzt.. schreiben, schreiben, schreiben, schreiben... morgen ruft das internet!! und schliesslich sollt ihr ja auf dem neuesten stand sein!!

Richtung Pau, welches mit zwei Internet Caffes auftrumpfen kann, sinds gerade mal 60 kilometer, und wir stellen uns schon mal darauf ein, noch einige Sachen einzukaufen, um die nächsten zwei drei Tage versorgt zu sein.

Wir halten uns ganz Bewusst zurück, und kaufen gerade für 20€ ein.
Einige zutaten für den rest unsres Raclettes gehören natürlich auch dazu, aber als wir diese in den Kühlschrank stellen, schlägt uns ein komisches geschmäckli entgegen. Kühlschrank warm no function, Raclettkäse ausgeschwitzt, ungeniessbar. Nun ist definitiv Camping angesagt, mal schauen wie der frig mit 220V reagiert, wenn dann immer noch nicht's läuft, wird er auf den Kopf gestellt.
(vorsicht! klappt bei Kompressorkühlschränken dann nicht wirklich )

Wir folgen den Camping ausschilderungen, und wären eigentlich ziemlich nah am Zentrum....wenn dann dieser auch auf hätte, aber die "closed" Schilder sind nicht zu übersehen. Camping Claude, welcher uns entgegentorkelt, wäre wahrscheinlich auch nicht so leicht zu überreden, da reden mit ihm eh nicht so einfach ist, bei einem prüfenden Blick direkt in die Augen, bringt doch dieser keine zusammenhängende silben mehr heraus. Wir bedanken uns trotzdem für seine Hinweise, wo der nächste Camping ist, und machen uns auf den Weg zur lagebesprechung an der nächsten Kreuzung. ( So nebenbei auch mal wieder an einem Wegweiser, welcher den Jakobsweg weist......)

Auf zum nächsten Camping, und so nebenbei, hoffen wir beide, dass wir doch nochmal an einem Champion oder Super U vorbeikommen würden, um unsere unstillbare Lust nach einem Carpaccio - wo doch unser Raclette schon zur Hystory geschmolzen ist - gestillt werden könnte.

Nun unsere Hoffnung schien sich zu erfüllen. Gleich bei der Camping abzweigung, weist ein Decathlon wegweiser auf ein weiteres Centre Commerciale, und somit zum Fleisch der Bergierde........
Aber am Decathlon sind wir noch nie ungeschoren vorbeigekommen, und wir begeben uns in diesen französischen allerweltssportladen. Mein Traum vom Fliegenfischen flackert mal wieder auf, und im selben Augenblick lodern auch Ruth's Augen, sie hat ihre langersehnte Strandmuschel erblickt.
Eine kleine Ewigkeit später - ich verliere mich gerne in den vielen Möglichkeiten, Details und Neuigkeiten - bin ich stolzer Besitzer einer nigelnagelneuen fliegenfischer Ausrüstung, und d'Schine hat sich neben der Strandmuschel noch den Traum einer Waschma Schine erfüllt.

So fokussiert auf unsere zum teil langersehnten Geräte, verloren wir wohl die Gedankenkraft an unser Carpaccio.
Bei der weiteren excursion durch das Centre, erwiesen sich die anderen Geschäfte lediglich als Textil klamotten und Lumpenhändler....... keine Metzgerei, geschweige den ein einziger kleiner gourmet shop mit einem Carpaaccio für uns in der Auslage.....

Was solls ich freu mich wie ein kleines Kind auf Weihnachten, die Rute zusammenzusetzen, und alles Angelbereit zu erstellen.
Wir fahren beim Camping vor, fragen uns, wie man hier Ferien machen kann.
Aber jedem das seine, vielleicht machen die ja alle Fischerferien hier am Pau.......

Für uns ist jetzt erstmal Schreibferien angesagt, wir tragen einige Tage im Computer nach, Ruth schletzt amlmal wieder in rekordzeit alle Fotos inklusive Beschrieb rein, und ich in meiner lahmen schreibweise bin schon wieder einige Tage im hinderlig, aber wen störts......?
Niemanden, und das ist gut so.

Nun hoffe ich eigentlich nur noch auf etwas Essbares, auf ein laues herbslüftchen zum einschlafen, und lasse meine rauchenden Finger etwas ausruhen................

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!