beim aufwachen bin ich immer noch etwas müfflig drauf.. fredel wird also nicht wirklich so nett wie sonst geweckt.. er schmeichelt sich bei mir aber mit einem starbucksverdächtigen kaffe mit sojamilch und schümli drauf ein und schon bald ist die welt wieder in ordnung.. oder hab ich nur ein kaffe-flash?? hab ich doch seit geraumer zeit kein schwarzes gebräu mehr zu mir genommen.. auch fredel testet heute die sojamilch.. sein rücken ist doch mit pickeln übersäht.. ob es nun die sonne, die sonnencrem, oder die viele milch ist.. wissen wir noch nicht.. aber mal testen..
nun heisst es definitiv für eine weile abschied von beau duc zu nehmen! ich starte das matzmobil und kann es nicht lassen, im vorderen teil des strandes, über die zahllosen dünen zu fahren.. eine neue struktur in den sandgrund zu zeichnen.. sieht sicher nicht so schön aus.. aber spass hat's doch gemacht.. und der flieger, der grad zum landen ansetzt, ist sicher auch froh nehmen wir nicht seine landepiste zum losfahren.. uns wird zugewunken, wie kann man wohl anders.. wenn man die tussi am steuer sieht, mit dem grinsen über's ganze gesicht.. da muss man ihr doch auch verzeihen, wenn sie einem durch den "vorgarten" fährt..
ich kann mich noch nicht ganz losreisen von dem schönen ort und wir beschliessen, noch die fotos zu machen, die ich schon lange geplant hab.. von der "gemeinde" beauduc.. die bretter-buden stadt mit wohnwagen, bussen, booten und was auch noch immer.. wir machen also eine fotosafarie, die sicher so interressant ist wie eine in afrika, nur hald nicht wegen tieren.. nein, wir bestaunen mal wieder die menschlichen ideen und auswüchse.. wirklich ein genaues hinschauen wert!! so wird heut auch die fotogallerie etwas grösser! auch hier begrüssen uns die meisten bewohner und lachen uns zu.. ist doch irgenwie einfach eigen und schön hier.. wir kommen sicher mal wieder.. in der hoffnung, dass die häufiger werdenden gäste hier, respekt bewahren!
die schotterstrasse zurück wird vom matzmobil nun schon zum 6. mal unter die 6 räder genommen und wir sehen wieder flamingos, stiere und rössli in mengen.. wir machen in saline de giraud noch einen halt bei einem kaffe und studieren noch die karten. das matzmobil, das wir quer auf ein paar parkfelder gestellt haben, wird von einem MAN matzmobil besucht.. ein 3.85 meter hohes gefährt.. unser liebling sieht aus wie ein smart.. der besitzer des ungetüms kommt nach genauer inspektion zu uns rüber und erzählt uns so einiges, was wir wissen wollten, oder auch lieber nicht.. aber auch er hatte freude an seinem fahrbaren zu hause.. und das ist die hauptsache, oder?
weiter gehts durch die camargue, wie sie leibt und lebt.. eine wilde, flache, wunderschöne gegend!! mich hat sie schon als jugentliche faszniert.. wir fliegen also den etangs entlang und die tankanzeige weist uns darauf hin.. tanken ist schon bald angesagt.. fredel meint mal wieder es reiche noch lange.. und auch ich vertrau darauf.. aber dann, nach einem rondell und nachfolgendem bergauffahren stockt das matzmobil.. ich reagiere sofort und stell den motor aus.. aber schon zu spät.. luft geschluckt.. heisst also: anderer tank anpumpen.. die schrauben und das pümpli sind am motor und dieser ist am besten bei der gekippten kabine zu erreichen.. ich seh uns schon, die gestern fein säuberlich, auf den letzten milimeter eingeräumten sachen und materialien auf dem dach wieder ausladen, um sie sicher nicht wieder so reinzubringen..
aber da liegt mein meister-mech unter den wagen und kommt auch so dazu.. etwas umständlich, aber es geht.. der diesel zieht an und es muss nur noch die schraube angezogen werden.. leichter gesagt als getan.. irgedwie ist wohl das gewinde futsch.. fredel gibt alles und macht und tut. ich probier noch in der militärisch aufgebauten anleitung eine lösung zu finden.. und bau dann doch mal das pannendreieck auf.. das haben wir ja auch!! und irgdnwie, trotz hitze und stickiger luft.. bin ich dankbar, dass wir auf einer zweispurigen strasse stehen, nicht wie letztes jahr, vor dem einspurigen baregg im sommer-rückreiseverkehr ;-)
schlussendlich findet fredel ein temporäre lösung und wir haben gelernt: der tank ist leer, auch wenn er nicht ganz so aussieht.. lieber mal etwas früher als zu spät tanken ;-). wir fahren "süferli" die nächste zapfsäule an und verabschieden uns danach vom meer.. es geht land-einwärts.. und es wird plötzlich hügelig und geht rauf und runter.. wir sind fast etwas perplex.. ah, ja, berge gibts ja auch.. nicht erst in den pyrenäen.. in irgend einem dörfli, neben zwei einheimischen alten herren auf einer bank, die uns sehr verwundert anschauen, parkiert fredel und wir kaufen uns, wie es sich gehört, 2 baguette.. unser znacht heute..
in einem weiteren, etwas grösseren dorf, voller töff-fahrer biegt fredel plötzlich in richtung eines vermeindlichen sees ab.. wieso nicht! wir fahren also den nächsten hügel rauf, bis auf 950 müM.. das matzmobil schreit mal wieder nach höheren touren, aber sonst hält es sich recht gut.. auch den see finden wir etwas später, mal wieder ein stausee.. aber schön.. im ersten dorf, das an einen kleinen hügel gebaut ist, uralt und wunderschön, sehen wir das schild: hier geht der jakobsweg durch.. fredel hat also grad mal noch nebenbei den weg gefunden, dessen spanischer teil wir noch erpilgern wollen.. wir werten das als gutes zeichen!!
der see bleibt leider ohne geeignetes schlafplätzli.. nach einer rundfahrt geben wir nach dem see auf, und platzieren uns bei einer staumauer etwas abseits der strassen, in schrägem gelände.. aber das ist ja jetzt egal.. schliesslich sind wir müde, und die zwei, schon fast ausgetrockneten brote müssen gegessen werden.. am besten mit miliär-streich-pastete..
die themperaturen sind hier etwas frischer, und wir packen uns in die decken und schlafen müde ein..
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Samstag morgen, wir sind schon etwas beunruhigt, dass wir eventuel vor lauter gegenverkeht gar nicht mehr nach Saline de Giraud kommen. Schon gar nicht, nachdem wir eine ca 2 stündige Fotosafari durch und um Beaduc veranstalteten, welche unser Fotoalbum um einige weitere kuriose Bilder erweiterte.
So wie's aussieht, ist entweder für dieses Weekend eine stabile hochdruck Wetterlage vorausgesagt, oder die Beauduc Saison ist nun mit unserer Abreise definitiv abgeschlossen. Auf jeden Fall hält sich der Gegenverkehr in Grenzen, und bald schon sind wir nach kurzem Wasseraufbereiten, im obligatorischen Café zur weiteren Routenbesprechung.
Zu diesem Zeitpunkt fährt ein Unimog, welcher so hoch ausgebaut ist, dass es den Anschein macht, er wäre auf Stelzen, vor unser Matzmobil.
Einmal mehr sehen wir uns bestätigt, wie filigran es doch unter seines gleichen wirkt. Gleich darauf gesellt sich der Besitzer des Unimogs zu uns, und erzählt uns ein wenig aus dem stegreif. Wenigstens wissen wir jetzt, dass bei seinem Gefährt bei 85 km/h schluss ist, dass Algerien oder war's Sudan oder was auch immer im Moment wieder mal wieder zu ist, und wir wissen noch viel mehr...........
Bald ist unsere Route durch die hintersten und letzten strässchen der Camrque geplant, und wir geniessen einmal mehr die Aussicht auf all die Pferde, Stiere, Flamingos, Vögel, und was sich da sonst noch so alles tummelt. Wir diskutieren mal wieder, ob man nicht schon bald wieder tanken müsste.
Von meinem Blickwinkel sieht die Tankuhr noch viertel voll aus, und der zweite Tank ebenfalls, also Schine, easy wir kommen noch mindestens bis Paris und zurück .....
Genau bis zum nächten Kreisel sind wir gekommen, da hat der obere Tank nichts mehr geliefert, und das Matzmobil wieder mal Luft geschluckt. Das kennt man ja unterdessen, ist ja nicht das erste mal, und auch nicht gleich auf einer Einspurigen Autobahn ( für alle die's noch nicht wissen, das Malheur ist uns schon mal vor dem einspurigen Baregg passiert )
Wie war das nochmal mit dem Gedankengang von wegen Estrich ausräumen, wenn man mal zum Motor muss......? Ich weiss unterdessen wo die Schraube ist, welche zum entlüften gelockert werden muss, und der Pumpenhebel ist von unten her gut sichtbar.
Also reine routine, von unten zu bewältigen, schraube lockern, pumpen bis der Diesel wieder fliesst, schraube wieder anziehen............ aber das sch.... ding beisst nicht mehr.
Keine Chance das Schräublein wieder festzuziehen, ich habe wohl beim lösen von unten das Gewinde, welches sich intern in einem gegossenen block befindet, vermurkst. Damit die Dachbox nicht doch noch ausgeräumt werden muss, demontiere ich die Radabdeckung, und meche irgendein gnülpi ( übrigens unser neustes lieblingswort,
GNÜLPI, einfach einzusetzen statt Ding )
aus einem Fischerdübel und einer kleineren
M Schraube, damit ich das teil wieder einigermassen Dicht kriege. Für's erste funktionierts, und wir können mit dem rest des anderen Tanks zur nächsten Tankstelle fahren.
D'Schine fährt und fährt und fährt, als Gegenleistung zu meiner Mechenarbeit. Nach einem längst fälligen Wechsel, fahre ich, über die ersten hügelchen, und siehe da wir sind beide total überrascht, mal wieder so richtig hohe Hügel ja gar fast Berge zu sehen...... und wir fahren mittenrein.
In einem kleinen Kaff fahre ich im Kreisel, weil ich was von einem See gelesen habe, sicherheitshalber nochmal rundherum, ernte eine standig ovation von einer Gruppe welche da rumhängt und den Samstag verbringt.
Der See ist etwas weiter entfernt als angenommen, die Passstrasse welche dorthin führen soll, windet sich auf 1000m hoch, ich muss nach einem kurzen warnpfiff vom Matzmobil sogar in den kriechgang Schalten, und wir sind alle froh, die Passhöhe erreicht zu haben, und uns wieder auf einfachere Strassen zu begeben.
Die Schlafplatzsuche zieht sich dann noch etwas in die länge.
Den See kaum erblickt, erkennen wir sofort, dass es sich mal wieder um einen Stausee handelt, und Erfahrungsgemäss sind diese nich gerade überall sehr geeignet zum Übernachten.
Gleich nach der Staumauer, wir sind beide schon etwas geschafft, ergeben wir uns der Suche, und finden ein Stück abseits der Strasse den wohl schrägsten Platz, welchen wir je gefunden haben, seit wir mit dem Matzmobil überhaupt die Schlafplatz suchologie erfunden haben.
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