Tagebuch 17. September 2004
Frankreich


israel gibts gar nicht!! aus- um - auf und einräumen
ich les schon am morgen früh in einem buch weiter, dass ich gestern zum 2. mal begonnen hab.. das schätz ich an den eso-büchern.. man kann sie auch diverse male lesen.. und je nach dem was man für weitere erfahrungen gemacht hat, oder eben nicht.. sind sie immer wieder interressant und geben denkanstösse..

fredel schläft noch tief, erst geraume zeit später, bewegt sich da was, und nach ein paar küssen öffnen sich da doch sogar augen.. er lebt!! heut genehmig ich mir ein zmorgä.. hab ich doch noch müsli von schweden und sojamilch.. und: ovo.. und was kann ich heut länger, aber nicht besser??? matzmobil ausräumen, umräumen, lüften und wieder anders einräumen.. alles vom kofferaum auf's dach, und umgekehrt..

heut ist absolut kein wind... die kiter-jungs merken wohl schon die ersten entzugserscheinungen ihrer sucht.. sie starten ihren renault, einer sitzt in den offenen kofferaum und ein seil verbindet noch den dritten.. der ist dann wiederum im wasser mit wakeboard, und lässt sich ziehen.. wer braucht da schon ein boot..

wir hängen noch was rum.. machen alles fahrbereit (haben wir uns doch recht gut eingerichtet hier, wärend den letzten 2 wochen ;-). es heisst abschied nehmen.. morgen gehts weiter.. wir vergnügen uns nochmals etwas im meer, geniessen das wasser und genehmigen uns die letzte outdoor-dusche hier für eine weile!! obwohl für mich klar die zeit zum aufbruch gekommen ist, ist es doch irgendwie fast traurig.. am besten ablenken und das paulo coelho buch über den jakobs-weg lesen..

fredel stöbert noch etwas im kleinen atlas-buch von emigrates airlines, den wir dabei haben.. und wir sinnieren darüber, dass wir doch schon glücklich sein können, die schweiz für unser leben ausgesucht zu haben.. haben wir doch im geo berichte über länder gelesen, die wirklich nicht aus den unruhen kommen.. wo ein krieg und tod immer um die ecke ist.. auch israel kommt ins gespräch und wir schauen doch grad mal rasch im atlas wo es nun schon wieder liegt, und zu welchem kontinent es gehört.. ich finde aber die flagge nirgens.. auch die bezeichnung "israel" nicht.. der gedanke, dass es vielleicht zu klein ist, wird mit dem auffinden von "lichtenstein" verworfen.. auch im index klafft ein weisses loch, da wo isreal hingehören würde!! tatsache: nichts zu finden!! aussert ein paar städten und die umrisslinie.. und wir sind doch grad wieder dankbar, dass die schweiz in ihrem atlas alle länder einzeichnen darf.. scheint in den emigrates nicht so zu sein.. wir lernen also: israel gibts gar nicht!!

zurück zum abend: fredel zaubert eine deftige berner rösti hin, begleitet von einer flasche wein und von der freitags-wasser-pfeiffe.. wir feiern also den letzten abend an unserem lieblings-plätzli in frankreich gebührend und sehen die sonne ins meer plumpsen.. ich lese mir noch die augen rot mit päuli und geniess noch die geräusch kullisse des meeres.. irgenwie schaffen wirs noch uns falsch zu verstehen, weiss schon nicht mehr warum, und wir schlafen, demonstrativ abgewendet voneinander.. also ein kleiner abstrich in sachen stimmung am letzten abend..

Eine regelmässigkeit habe ich hier schon rausgefunden! Auf viel Wind folgt wenig oder kein Wind. So auch heute, nachdem bis zum späteren Morgen kein hauch von einem Windlein durch die Camarque zog, starteten wir das grosse umräumen. Gleitschirme von der Dachbox runter in den Kofferraum, aller kleinkram vom Keller inklusive Kitematerial hoch in den Estrich. Und irgendwie passts, oder habe ich 's passend gemacht.

Einziger Nacheil jetzt: wenn wir mal was am Motor reparieren müssen und dazu die Kabine kippen müssen, dauert das Estrich ausladen etwas länger...........irgendwie beängstigend, dass dieser Gedanke schon auftaucht, kaum ist die Estrich Türe abgeschlossen............???

Mit dem, mittlerweile erreichten tempo, der gemütlichkeit des tuns, oder mit unserer stoischen hastigkeits deregulierung, dauert dieser Vorgang mehr oder weniger den ganzen Nachmittag.
Ab und zu dürfen wir uns das Schauspiel der - gestern noch so beglückten - harten Jungs begutachten, welche sich heute hinter einem Renault herziehen lassen müssen, aber deswegen nicht minder Spass haben .

Wer uns schon ein wenig kennt, braucht auch nicht sehr lange zu raten, wie wir den letzten Abend an unserem europäischen lieblingsstrand verbringen.
Eine währschafte Berner Rösti mit Speck Zwiebeln und braf Emmentaler drinnen, einen guten Schluck Wein aus dem wer-weiss-welcher-rebhalden-gemeinschafts-weingut, zum Dessert eine Wasserpfeife mit Erdbeeren Tobak, Sonnenuntergang, Beuaduc, Camarque Schine geniessen.....................................................

Dies ist ein Abschied auf längere Zeit, aber sicher nicht für immer.
Auf dass alle, welche diese einzigartige Natur, mit ihren Gewalten wie Gewitter Ebbe und Flut, noch lange geniessen und respektieren können.
Auf dass alle dazu sorge tragen, um dieses Stück Frankreich, welches wir schweizer - freizügig wie wir nun mal sind - mit ihnen teilen, noch lange erhalten bleibt.

Au revoir è bonne chance

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