Tagebuch 15. September 2004
Frankreich


ein eher spiritueller tag.. mit ausnahmen! Müllabfuhr
heut hab ich schon am morgen im bett das bedürfniss mal wieder etwas für meinen geist zu tun.. ich les also eine meditations-übung durch und lass mich auch grad mitreissen.. danach, immer noch im bett, mach ich mir noch notizen in mein tagebuch.. ein intensiver morgen..

heut ist wieder wind.. für mich aber sicher zu stark zum kiten. auch hat es merklich abekühlt.. nach 4 wochen 30 grad.. soll das dem wetter gegönnt sein.. fredel flickt noch rasch die geh-stöcke und mein wägeli und so geht der morgen rasch um.

ich komm auf die idee den müll zu entsorgen.. und wieso dies nicht grad mit unseren 3-rädrigen müllwagen erledigen?? geht doch sicher schneller als zu fuss.. o.k. schneller waren wir mit wägeli flicken und müll montieren und schirmen präparieren wohl nicht.. aber hat sicher mehr spass gemacht.. ich bin zwar nicht wirklich ins hoch aufgelaufen heute.. irgedwie hatte ich nicht so richtig das gspühri für die räder unter mit.. und das ist eher atypisch.. aber was solls.. ist wohl einfach nicht mein tag.. etwas frische luft und bewegung hat auf jeden fall nicht geschadet.. und grad blöd war's ja dann auch wieder nicht ;-)!!

der morgen hat noch eher rauh gewirkt.. kalter wind.. wellen.. noch ein paar wolken.. dies hat sich jetzt aber wieder gelegt und auch der wind ist schwächer geworden.. fast schon wieder freundlich, würd ich sagen.. auch der strand füllt sich wieder langsam.. sogar ein paar kiter sind draussen.. aber für uns zu wenig wind unterdessen.. und für mich wär's glaub trotzdem noch zu kalt gewesen.. muss mich zuerst noch an den herbst gewöhnen.. geht in diese richtung nicht so schnell bei mir ;-)

bei schöner musik probier ich mal wieder den schneidersitz bis mir die beine einschlafen und ich meditier noch etwas.. auch diesmal wieder recht intensiv und ich brauch danach etwas zeit für mich..

danach hängen wir noch etwas vor dem matzmobil und schauen den strand, die kiter und die umliegende landaschaft an.. auch hier scheint die sicht im herbst viel klarer zu sein.. wir sehen hügel und dörfer im hintergrund, die sich bis jetzt noch nie gezeigt haben.. wirklich schön!!

fredel zaubert dann noch ein 1x heute-ess-znacht-und-1x-morgen-resten-ess-znacht hin.. mhhhh... so vergeht auch dieser intensive tag und ich fall todmüde ins bett!! zuerst müssen aber noch "tausende" von kleinen fichern gekillt werden.. keine ahnung wo die alle reingekommen sind.. aber es sind viele.. und wir schaffens nur mit vereinten kräften.. ann aber der verdiente schlaf.. später erwach ich mal wieder um am wasser meine blase zu entleeren.. da seh ich am horizont doch schon wieder zwischendurch etwas leuchten.. und ein paar wolken ganz ganz weit weg.. ich fahr also sicherheitshalber mal bucheli ein, pack alles in den kofferraum (kennt man ja langsam) und schlaf dann weiter.. diese nacht hat wohl der hack wind der aufgekommen ist das gewitter verschäucht.. ist mir sehr recht ;-)

Wir wachen auf, und führen uns zuerst den Weltatlas, dann einige Reiseführer, Landkarten und Reiseberichte zu Gemüte, und finden uns selbst in den Vorbereitungen für die nächste Etappe.
Schon seit einiger Zeit sprechen wir vom Jakobsweg, - nicht der Jakobsbrunnenweg wo wir gewohnt haben - sondern jene Pilgerreise über750 km, welche in den französischen Pyrenäen beginnt und im baskischen Santiago de Compostella am Grabe des heiligen Jakobus endet.

In Anbetracht, dass wir diese paar Kilometerli höchstwahrscheinlich unter die Füsse nehmen werden, fängt in unseren Köpfen auch schon die Vorbereitung an, was wieviel warum ect ....
Ich erinnere mich, dass ich bei meiner letzten Wanderung, denTeleskopstock, welcher immer wieder zusammengeschoben wurde, kaum brauchte man ihn mal zum abfedern, nicht wirklich als Hilfreich empfunden habe, und mache mich an dessen Reparatur.

Wenn man schon am Mechen ist, gehts gleich im selben, die Tür mal wieder etwas ins Lot zu bringen, Ruth's Wägeli Achse zu reparieren, und alle Schrauben mal wieder etwas nachziehen, kann ja auch nicht schaden.

Nachdem alles wieder rund läuft, beschliessen wir kurzerhand, den langen beschwerlichen Weg zum Müll, etwas zu vereinfachen.
Wir beladen die Buggys mit den Müllsäcken, lassen die Kite's steigen und fetzen mit dem Wind zum Müllcontainer.
Der Weg zurück reisst uns ab und zu schier aus den Wägelis, manchmal fahren wir in krimineller schräglage nur noch auf zwei rädern, und sind schlussendlich beide froh, haben wir die Helme aufgesetzt.

Für den Wasser Kite siehts dann eher wieder schlechter aus. Wir schauen unserem Nachbarn zu, der mit dem 16 m2 Tuch knapp aus dem Wasser kommt, und lassen so, mit Lesen, ab und zu die andere Buchtseite ausfeldstechern, plüttern und etwas rumhängen, den Nachmittag an uns vorbeiziehen.

Zum Nachtessen, versuchen wir schon mal lamngsam aber sicher unseren Kühlschrank zu leeren ( da unsere Wanderung sicher um einen Monat dauern wird ) und verarbeiten die Wienerli, den Reibkäse mit 500 gr Krawättli zu einem deliciösen diner.
Zu unserer Entlastung sei noch gesagt, dass die Hörnli nicht alle am selben Abend verdrückt wurden, sondern auch noch als resten für morgen gedacht sind.

Nach dem Sonnenuntergang wird's nun auch hier schon wieder empfindlich kühl, und d'Schine verkriecht sich schon mal in's Bett.
Als ich eine halbe Stunde später nachziehe, hat sie schon wieder eine ganz lustige "vordem schlafengehen" Aktivität erfunden.
Mückenjagd im Lampenschein!
Wir sind sicher beide eine halbe Stunde damit beschäftigt,hunderte, ganz hartnäckige, ganz kleine mückenviecher aus unserem Schlafgemach zu verbannen.
Nach diesem effort, sind wir beide genug geschaftt, um mal wider eine Nacht, hoffentlich ohne Gewitter Blitz und Donner durchzuschlafen.

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!



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