Tagebuch 10. September 2004
Frankreich


Wer steht zuerst auf.. / der perfekte kiter-tag.. trägheit am Morgen bringt Wind am Nachmittag
Heut war schon wieder so ein tag, an den wir irgenwie nicht aus dem bett kamen.. wer soll jetzt genau zuerst aufstehen?? gehen wir joggen?? wer war überhaupt schon auf um die blase zu entleeren?? fragen über fragen und kollektives passivsein..

schlussendlich findet fredel zu seinem kaffe und ich zu meinem quark mit ovo.. aber kein joggen und nichts.. soll wohl so sein heute ;-). meine stimmung ist irgendwie komisch und ich befrag mal meine engels-karten, die mir ruhe verordnen.. auch eine eiche wächst in schüben.. steht da.. würde sagen: das mit der ruhe höhrt sich doch gar nicht so schlecht an..

jetzt tippen wir noch etwas und beobachten den wind.. bucheli hat heute morgen schon eine standleitung zum dach-mess-gerät erhalten.. so können wir jetzt jede böhe beobachten.. und eben.. trotzdem schreiben.. denke aber wir müssen die verhältnisse bald nutzen..

und das haben wir.. in vollen zügen!! ich war noch immer etwas beunruhigt wegen zu starken böhen.. aber wurde heute des besseren belehrt.. man braucht also wirklich genug wind um zu fahren.. oder sogar höhe zu halten.. ich sag nur eins: die ovo-werbung ist falsch!! die sagt doch da.. man kann nicht besser, dafür länger?? ich sag zumindest heute: man kann besser, aber nicht länger!! meine arme fallen mir fast ab ;-)) aber es war einfach genial.. es ist gefahren!! und wie.. o.k., die wenden sind bei mir noch immer nicht ohne taucher möglich.. aber immerhin.. es fährt.. juppiduuu.. fredel seiler multitalent fährt und wendet und springt schon ein wenig.. und überhaupt.. aber das ist ja wie immer. die einen haben eben etwas länger, oder können sie länger.. oder wie war jetzt das???

nach ca. 4 stunden abwechselnd fahren wird es mir zu kalt und ich überlass meinem johlenden kiter-jüngling alleine die weiten des meeres. ich gönn mir eine dusche hinter dem matzmobil und erde mich so frisch gesäubert doch grad lieber mal wieder.. dann noch etwas kurz-meditieren.. und einfach die sicht auf's meer geniessen.. mal wieder ein glitzer-feuerwerk des wassers im wahrsten sinne!! auch der sand glitzert und wird weit weg getragen.. was mögen all die millionen sandkörner bloss schon hinter sich haben?? was waren sie mal?? und so klein sie jetzt sind.. sie sind wunderschön im sonnenlicht!! vielleicht nicht immer im bett, oder in den ohren oder im essen.. aber so im sandmeer das vom wind getrieben wird..

viel später treibt auch mein kiter-talent mal wieder an land und kommt freude-strahlend zurück nach hause.. was für ein schöner anblick.. mach ich ihm doch grad zuerst ein vorspeisli und schau ihm noch beim duschen zu. beim znacht haben wir uns sehr rasch zu ravioli entschlossen.. keine grosse arbeit.. und wir können auch noch einen teil des 1 kilo reibkäse brauchen ;-).

fredel flickt im abendrot noch das brett (eine seite war ja noch nicht geleimt..). ich hab das beim fahren gar nicht gemerkt.. aber wie immer: ich bin ja generell nicht so gemerkig ;-). unterdessen unterhält sich fischer-fred noch mit netz-fischer-jean-jäggel und ich schreib noch etwas.. hab irgendwie grad lust etwas zu compi zu bringen.. die sonne verschwindet bald im meer und ein intensiver tag vergeht.

Also gut, lassen wir d'Schine in der Gewisseheit das sie gewonnen hat. Es ging eigentlich nur drum wer jetzt als erstes schon auf war, und wer den anderen dann wieder in's Bett gelockt hat.
Ich war von anfang an immer als erstes auf, und um es zu Beweisen, bin ich gleich nochmal als erster aufgestanden......

Die Trägheit rührt wohl eher daher, dass uns der Wind nicht gerade aus den Federn bläst, und wir uns erstmal ein morgendliches Alternativprogramm überlegen müssen.
Mit Kaffe kochen, Bucheli mal verkabeln, dass wir 4 sekündlich Winddaten übermittelt kriegen, und houm peitsch öpdeiten war alles was uns so auf die schnelle in den Sinn kam.

Ruth hat schon bald mal rausgefunden dass es heute eher böig ist ( was es, so unter uns gesagt, ist, seit wir in Frankreich sind ) aber irgendwann finden wir beide, dass die böen ruhig böen sein können, und wir wagen uns trotzdem auf's Wasser.
Und es fährt mal wieder, und d'Schine kitet raus auf's Meer, fetzt kurz darauf wieder richtung Matzmobil, und gleitet ab und zu sogar eine richtige Wende!
Auch bei mir fährts und fährts und fährts, und ich Kite, wie wenn' s der letzte Tag mit Wind wäre.
Irgendwann meldet sich bei mir der Magen, als bei einer Wende kurz die restlichen Omeletten von gestern in meinem Kleinhirn auftauchten. So entstehen Konzentrationsschwächen, und ich begebe mich schleunigst an Land.

Nach einer Dusche, müde aber glücklich, hänge ich nur noch in unsere liege- ess- lese- gameboy- schnöde- genialen Sessel, überrede Ruth, dass wir doch am besten eine der Ravioli Büchsen von unserem Vorrat aufmachen, und bin froh, dass sie die Zubereitung gleich übernimmt.
Also Ravioli kochen kann sie wirklich gut!!!

Nach dem Essen habe ich die taktische Eingebung, um dem Abwasch - weil ja d'Schine gekocht hat - zu entgehen.
Ich opfere mich, zu dieser späten Stunde noch die Leim kiste hervorzuholen, und unser lädiertes Brett (also eigentlich nur die Fussmatte ) zu reinigen, aufrauhen, leimen und reparieren.
Und ehe ich mich verseh, ist Ruth schon am Abwasch, die ganze Küchenarbeit ist erledigt, und auch das Brett liegt nur noch da zum trocknen, und wir können uns gemeinsam den Speilfilm " the colour of the Sonnenuntergang" anschauen........

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!



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