Tagebuch 07. September 2004
Frankreich


hippydorf beau duc - oder slums?? sightseeing und Kite working
heut beginnt der tag wieder mit joggen, oder mit wandern für mich.. bin ja wirklich nicht grad fit.. aber tut trotzdem gut etwas bewegung.. wir gehen diesmal in richtung "dorf" beau duc. das sind willkürlich zusammengestellte wohnwagen, zelte, bretterverschläge, boote, autos, alte busse und was sonst in der restlichen welt nicht mehr gebraucht wird.. das alles in den recht flachen dünen verteilt.. das wasser kommt hier immer mal wieder etwas weiter rein.. und da ist jeder im vorteil, der sein "was auch immer" etwas höher platziert. so wie ich das sehe kann man da einfach hinstellen wo man will.. es hat sogar 2 restaurants die aber nicht wirklich so aussehen und eher nur für die örtlichen fischer gedacht sind?? ich weiss es nicht.. auf jeden fall, ist diesmal, wie letztes jahr, gar nichts los.. ausgestorben.. sieht manchmal fast gespenstisch aus.. in anderen kontinenten würde man sagen: slums!! aber hier ist es irgendwie so eine alt-hippy komune oder so.. wirklich schwierig zu beschreiben.. muss man glaub mit eigenen augen sehen. es macht den anschein, dass sich niemand mehr so gross mühe gibt.. es verlottert alles und sieht recht alt aus.. aber wie gesagt.. vielleicht trügt der schein und in der saison sieht alles ganz anders aus.. falls wir den weg zu dem abstellplatz für sämtliche ausranchierten allerleis nochmals unter die füsse oder räder nehmen werd ich auf jeden fall fotos machen.. sujets hätte es genug um auch meine 512 mb karte zu füllen ;-)

zurück geh ich dem weg dem etang entlang.. eigentlich erstaundlich wie viele pflanzen sich ein leben in den sanddünen eingerichtet haben!! am matzmobil dann noch etwas dehnen und merken, dass mein körper und geist irgendwie verkrampt ist (was mir fredel auch bestätigt..). irgendwas ist wohl wieder am laufen.. aber es ist wie es ist.. haben mir die engel gesagt.. also mal schauen was kommt und zulassen.

etwas meiner verkrampfung löst sich sofort beim anblick meines nackt fischenden jünglings (o.k., er ist auch schon 34.. aber figur-technisch def. nicht zu erkennen ;-)!! an dem anblick kann ich mich nicht satt schauen!! leg ich mich doch besser etwas an die sonne und lass das schauspiel einwirken.. ist es doch schön hier wenn es keine leute mehr hat.. einfach für sich sein und tun und lassen was man will!! das ist einfach genial hier.

ich seh mal wieder einen wenig-wind kiter irgendwo im meer draussen und denk mir, dass es doch irgendwie nützlich wär ein boot zu haben um uns gegenseitig in einer solchen situation zu "retten". aber wir haben keins.. das einzige was mir in den sinn kommt: das airboard.. grad mal aufblasen und testen.. aber im wasser ist es nicht wirklich so stabil.. was wir in kindlicher übermut doch grad in allen lagen testen!! aber für die not würde man es sicher brauchen können. flossen anschnallen und das airboard als luftmatratze brauchen.. aber hoffen wir doch besser das der fall nie eintrifft ;-)

der wind macht heute von fast nichts bis recht genug alles!! im stetigen wechsel schwach, stark.. aber heute nicht zu stark.. also probieren wir's dann doch mal nach genauer betrachtung unserer beiden neuen tages-nachbaren die schon auf dem wasser sind.. wie gesagt.. es sind nicht wirklich die perfekten verhältnisse.. aber wer hier fahren kann, der kann es auch bei guten! also üben, üben, üben.. und es geht sogar zwischendurch.. was von uns immer mit lautem jolen (bei mir ein juppiiiii bei fredel ein naturjodel oder so) begleited wird.. so dass auch sicher jeder fisch schwerhörig wird..

dann die dusche auf unserem pallette und zur krönung des tages für mich noch ein 1/1 tom/mötz/salat und für fredel ein meeresplättli. wir schauen der sonne beim untergehen zu und sind mal wieder glücklich ein znacht draussen zu nehmen.. hat der wind doch heute etwas nachsicht ;-)

im matzmobil "ackern" wir uns noch durch die backgamon anleitung und spielen grad noch 2x.. fredel gewinnt.. hier noch einmal ein dank an familie götti hegi!! das wird nicht das letzte mal sein, dass wir dieses spiel spielen..

Bucheli zeigt schon am morgen in der früh
- ca. 9:30h - um die 30°C an. D'Schine will dies schon als zu heiss zum Joggen taxieren, aber mit der leichten brise welche schon weht, ist's auszuhalten, und wir sind schon bald unterwegs Richtung Beauduc Village sur Plage.
Heute artet unser Lauftreff eher in eine sightseeing aus, wir wandern in den - ähnlich einer Hippiekommune - Wohnwagen, Bretterverschlägen, Plachenverdecken Pferdeunterständen und aussondierten Busruinen rum.
Die Kelly Fämily lässt grüssen, das müsste ihr Paradies sein, nur, wahrscheinlich zuwenig Leute die sie bewundern, bestaunen und anhimmeln, das Dorf macht einen ausgestorbenen Eindruck.

Nach Stretching, dehnen und Mücken abwehren, versuche ich mich mal wieder im Meeresfischfang.
Ich hänge von Schweden Würmern über frischesiegel Sandwürmern bis zu Muschel und Krabbenfleisch alles an die Angel, was zu finden ist, aber kein Schwanz beisst an!
Ich nehme mal an es ist zu warm, sowie die falsche tageszeit und überhaupt gar nicht Fischsaison.

Also die ganzen Nebensaisongeräte zusammenräumen, und relaxen, Buch lesen, Sonne geniessen, ab und zu nebendran ein Auge voll von meiner oben ohne - ganz Nackt will sie nicht, da sie das weisse dreieck vom Tanga noch cool findet - Prinzessin nehmen, bis diese auf einmal bemerkt, dass man bei dem Wind ja noch etwas an der Kite technik feilen könnte.......
Bei dem Wind....? Die 12 und 16m2 Schirme
- unserer hat perfekte 10 - purzeln nur so vom Himmel, weils entweder zu böig ist, oder einfach zu wenig Wind hat.

Aber das Argument, das händling am Gerät zu verfeinern, leuchtet mir ein, und wir pumpen mal wieder auf - also d'Schine pumpt auf, da ich für das schliessen des Ventils, und nach dem Kiten für's ablassen der Luft zuständig bin- und ich darf mal wieder crash test Dummy spielen.
Obwohl ich keine chance zum gleiten sehe, fährt 's - wohl unter beihilfe einer verirrten Böe - ein stück raus, und auch wieder rein.
Also sofot alles Ruth anhängen, und auch bei ihr fährts, trotz minimalsten Windbedingungen.
Das können die Nachbarn mit ihren 12er und 16er Schirmen dann doch nicht auf sich sitzen lassen, und innert kürzester Zeit sind wir alle, mit unseren farbigen tüchern, am Figuren in den Himmel Zeichnen.
Wir fahren, saufen wieder ab, verlieren wieder höhe, lassen den Kite steigen, lassen ihn auch abstürzen, toute la boutique das ganze programm, und irgendwann, nach unzähligen jauchzern und freudeschreien, weils mal wieder gefahren ist, bereiten wir dem treiben ein ende, und räumen für heute zusammen.

Wir sind schon längstens am, Nachtessenvorbereiten, natürlich frisch gedüschelet, und unsere Nachbarn sind immer noch am Schirm...... festgebunden...? angeklebt....? verwachsen....? die zwei muss man heute wohl im Sand verbuddeln, und die Schirme mit der Schrottflinte vom Himmel holen und gleich noch die Leinen mit dem Gertel kappen, um sie aus ihrer Euphorie zu holen.........

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!



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