Tagebuch 05. September 2004
Frankreich


It's a long way to go.. rege Betriebsamkeit an einem endlosen Strand
ich erwach und es juckt mich überall.. hab ich also nicht geträumt, dass da immer mal wieder moskito-attacken waren.. zum glück haben wir eine homeopatische crem.. die nützt, aber trotzdem.. wenns wieder irgendwo "beisst" dann fängt es überall an.. ein moskito muss also am morgen dran glauben.. er wird vorsätzlich gekillt!!! und das blut, das er uns ausgesogen hat (vor allem mir), ist am schrank, in der hand, überall.. ein vielfrass!! zu träge um zu flüchten.. eigentlich hab ich trotzdem fast mitleid.. ich mein, wenn ich ein moskito wär und da so ein 1.60 meter langes chnäbi liegen würde.. na ja.. wär wohl auch nicht mehr fähig aufzuhöhren mit essen..

heut ist für mich der tag des langen weges... und zwar zum wc.. sprich: dünen.. hier geht man immer etwa 300 meter weit (ein weg). und heute: ist meine verdauung sehr sehr munter!! das lieb ich ja wirklich!! sonst ist mein magen ja immer eher zurückhaltend.. aber heut ging ich sage und schreibe 4x erfolgreich in die dünen.. das heisst also ich bin grad mal so nebenbei 2.5 kilometer marschiert ;-)) ein gutes training.. all die vielen leute am strand haben sich sicher hintersinnt was ich da mache ;-)

heut wollten wir eigentlich joggen gehen am morgen.. aber es ist einfach zu heiss.. verschieben wir also ohne zu zögern! fredel sitzt mit seinem morgenkaffe vor dem matzmobil und da kommt eine französin und fragt ihn über darüber aus. er meint dann noch, dass dies unser zuhause ist und sie strahlt und meint "thats life"!! wie sympatisch!! sie geht dann zurück zu ihren freunden und ruft lautstark etwas von baracke (ist wohl in franz. so irgendwas wie zu hause??). würde sagen: baracke höhrt sich nicht so gut an wie "palace" (so haben nachbarn im camping unser gefährt genennt ;-)

heute ist auch der tag der UL-flieger, der wasserscooter und der quads.. nicht grad die ruhige idylle.. aber wie gesagt.. heut abend werden sicher viele abreisen.. und ich hab ja wohl schon sehr gut verständniss für solche hobbys ;-)). wir kriegen noch ein paar neue nachbaren mit afrika-fahrer-landrovern und die beschnöden natürlich unseren camion.. kann ja nichts sein ;-)

der wind nimmt etwas zu und wir machen mal unsere kite-sachen parat. lohnt sich heute.. ich hab meine bedenken wegen dem böhigen wind.. aber es geht!! fredel kitet davon ohne problem und zurück und davon und zurück.. dann übergabe und ich mach es ihm nicht grad so locker nach.. aber auch bei mir fährts.. juppiduuu!! und wieder wechsel und wieder kitemeister fredel und wieder ich: der wind wird etwas stärker und meine psyche macht grad nicht mehr so mit.. geht also nicht mehr so locker aber immerhin noch etwas.. danach bin ich auf jeden fall fix und fertig und fredel meint es hat eh zu wenig wind und wir brechen ab.. ein erfolgreicher kite-tag.

wir duschen uns noch hinter dem matzmobil auf einem gefundenen pallette und befreien uns von sand und salz. heute war das meer übrigens sauberer!!

fredel zaubert noch das weltfeinste poulet mit reis und der nachbar-miiz kommt uns auch noch besuchen und klettert etwas in den unendlichen weiten des matzmobil unterbodens rum ;-) leider wird die miitzekatze nicht vergessen.. auch diese nachbaren reisen noch ab.. wie viele andere auch.. wir haben also unsere ersehnte ruhe!

Sonntag Morgen, ich mache die Türe auf, und habe das Gefühl die Sonntagsmesse von Marseille sei hierhin verlegt worden. Obwohl noch recht früh, herrscht schon reges treiben, mit bädelen, flanieren, fischen, sünnelen, drächelen, sogar schon Wasserscooter sind unentwegt am rauf und runter fahren.

Nach einem WC gang, empfinden wir beide die Wärme und die Regsamkeit als zu hoch, um einen ersten Joggingausflug zu unternehmen. Ich Fische doch lieber mal wieder ein bisschen, ein bisschen erfolglos, ( muss an den Schwedischen Würmern liegen, die bis hierher überlebt haben )

Irgendwann im verlauf des Vormittags, frischt der Wind auf.
Wir trauen der Sache noch nicht wirklich, lassen lieber erst all unsere crash test Dummies raus, und beobachten Buchelis Windanzeige.
So richtig schön laminar, wie man die Seabrise von Arcochon her kennt ist sie hier wirklich nicht. Eher etwas böig, bockig und untstet.
Aber wer nicht probiert, der nie rausfindet.
Also versuchen wir in einer ruhe, die jeden Kiter das kribbeln in die Finger treiben müsste, unsere siebzehn Sachen auszupacken, aufzublasen, auszulegen, anzuknüpfen, anzuziehen, anzuschnallen ect.
Direkt vor unserer Haustür haben wir ein perfektes Startfenster, wo sich keine Fischer, keine anderen Kiter, nur zwei umsichtige Surfer befinden.
Ich gehen mal raus und probiere....
Und es geht.......
Es geht guuut
Es geht seeeeeehr guuuuuut.....

Wir wecheln uns ab, geniessen das Gleiten, den Wind, das Wasser die Wellen und ab und zu sogar das höhe Gewinnen, damit wir nicht am Strand wieder zurücklaufen müssen.
Wir sind beide im Hoch, und Kiten und kiten und kiten , bis der Wind eine kurze Pause macht.
Unterdessen ist's auch etwa sechs Uhr geworden, und wir verstauen die Sachen, jedoch nicht allzuweit, auf dass sie morgen
- mit keinen Leuten - schon wieder gebraucht werden können.

Nachdem wir beide noch ein Europapallet, welches da einfach so am Strand rumlag, hinters Matzmobil geschleppt haben, zwecks perfektem Duschrost t, geniessen wir den absoluten Luxus einer Frischwasserdusche, Salz, Sand, und Neopren geschmack abspülen, um wie neu geboren noch etwas die Abendsonne zu geniessen.

D'schine meint, das beim Kiten vielleicht doch auch das eine oder andere Müskeli gebraucht werde, was sich in unserem Appetit nur bestätigt.

Gleich darauf verarbeite ich die drei Poulet Schnitzel mit Reis und einer Sauce Bernaise zu einem währschaften z'Nacht, welches ich noch mit einem Becher Wein geniesse.

Ebenso geniessen wir, wie die vielen Auos, Womos, Büsslis, Nachbarn, Fischers, Kiters, Surfers, Bädelers, Sünnelers, Blüttlers und was sich da noch alles am Strand getummelt hatte sich langsam auf den Heimweg machen, und wir schon bald fast allein an unserem Strand sind.

Ja richtig an unserem Strand!
Weil, man überlege:
Wo entspringt die Rohne woseliwo?
Wem gehört also demzufolge die Rhone wemeliwem??
Was hätten die Franzosen hier ohne unser Rhone waseliwas ......?
Genau eine Wüste unfruchtbar garstig, ausgetrocknet, eine Gegend wider jeden Lebens, also vive le Rhone vive das stück Frankreich, welches rechtens eigentlich der Schweiz gehört, inklusive dem angrenzenden Meer!!!!!!!!

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!



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