Tagebuch 03. September 2004
Frankreich


es geht weiter.. umzug

wir stehen auf und räumen grad schon ein paar sachen zusammen und wir können es nicht lassen nochmals ein stärkungs baguette mit butter (cholesterin-lieber ;-) und confi zu geniessen.. dann folgt der von uns verdrängte teil: zahlen.. jaja.. das camping leben ist eben nicht gratis.. trotzdem haben wir die zeit voller luxus genossen und freuen uns jetzt auf die günstigere variante.. direkt am strand von beau duc (nähe salin de giraud, camarge).

vor der losfahrt sprechen uns die neuen nachbaren, ein schweizer/deutsches paar mit kind noch an von wegen matzmobil.. er hat seiner holden wohl erzählt, dass man die wohnkabine nicht selber bauen kann und uns gefragt wo man das kaufen kann... die auskunft, dass das wirklich eigenbau ist (nicht von uns, aber von freddy unserem meisterbauer und allen anderen die mitgewirkt haben..) hat ihn nicht erfreut.. jedoch sehr seine holde frau.. sie hat den triumpf genossen.. kann ich verstehen.. der typ schien wirklich etwas sehr selbsbezogen ;-)) sie informiert uns dann noch, dass ihre ersten gedanken waren "mensch.. müssen die kohle haben".. schätz ich doch, die offenheit (von ihr..).

wir winken also noch allen zu, und ich versuch den armen baum nicht nochmals zu streifen.. und schon sind wir wieder auf den weiten strassen südfrankreichs.. die zeit geht um im nu und wir sind schon in alres. unser navy wurde von fredel auf einkaufszentrum getrimmt.. und wir haben ihm (dem navy) misstraut.. ein fehler.. wir mussten also kehren.. das war wirklich ein riesen gelände mit allem was wir brauchten.. aussert vielleicht meiner strandmuschel, die ich zum windschutz erworben hätte, wenn man dann eine gefunden hätte ;-)

das matzmobil ist also zum bersten voll mit fressalien und anderem (war mal wieder ein grund-austattungs-riesen-einkauf.. aber wir haben mal wieder beide den betrag zu hoh geschätzt.. frankreich ist wirklich günstig..) und wir fahren die flache camargue runter.. der rhone entlang.. und hinter einem spezialtransporter (überbreite) der es nicht wirklich gemütlich nimmt.. wir versuchen also seinen windschatten zu behalten und sehen schon die ersten stiere und rössli.. vive la camargue!!

in salin de griaud angekommen füllen wir noch die letzten "ritzen" unseres zu hauses.. gemeint: der wassertank, die 5 liter wasserflasche und den 20 liter wasser-sack den ich von den fashionpointler gekriegt hab.. das abwasser noch hochoffiziell ablassen und wir sind gerüstet..

ein missverständnis am wasserhahn bringt fredel noch dazu mich zu behandeln wie eine deppin.. was ich überhaupt nicht lustig finde und wir uns lieber grad noch etwas anmotzen.. gibts hald.. bei der weiterfahrt zu unserem lieblingsstrand beau duc befehl ich jedoch meinem "peiniger" anzuhalten und wir versöhnen uns grad wieder.. wär ja schad an einer so schönen strecke mis drauf zu sein..

es folgt ein geholper und geschauckel.. die strasse ist eher ein weg, was wir natürlich gerne fahren mit unserem, wie sagt man?? querfeldeinauto?? etwas staub von anderen fahrzeugen können wir auch noch schlucken und die hecktür springt vor lauter geholper noch auf und verteilt unseren halben tisch am strassenrand ;-)

die ersten flamingos, weite etangs, die strasse immer von wasser umgeben.. wie gesagt.. die camargue hald.. genial!! es ist zwar heute wolkig.. schliesslich hat unser bucheli seit langem mal wieder schöner angesagt.. muss uns stutzig machen.. die ganzen letzten 2 wochen hat er regen gemeldet und wir hatten immer schön bei 30 grad ;-)).. aber die gegend ist einfach schön..

angekommen am endlosen strand fahren wir am busy teil vorbei und es winken und grüssen uns so manche surfer und kiter-komunen.. wir sind darüber natürlich erfreut, suchen aber doch einen platz an dem es nicht so viel leute hat.. parkieren, um sofort mal etwas am strand entlang zu gehen.. etwas bewegung kann nicht schaden.. die wolken werden dunkler, der wind nimmt zu..regentropfen fallen und siehe da.. ein paar optimisten, oder besser unverbesserliche.. ziehen ihre schirme oder segel hoch und gehen auf's wasser. zum glück ist alles gut gegangen und es ist nicht ein gewitter oder sonst eine sturmfront gekommen..

wir gehen zurück und sehen wie da einer an unserem matzmobil rumklettert.. fredel spurtet los und da lässt der vermeindliche einbrecher, oder was es auch immer sein mag ab.. er kommt sogar auf uns zu.. mit glasigem borenden blick (drogen sind da sicher im spiel) und berichtet, dass sein fahrzeug im sand steckt.. da wir vorher grad anderen schon geholfen haben, und die haben ein abschleppseil und ein quad.. verweisen wir ihn lieber an die.. und gehen natürlich zur hand mit schieben.. auf dem weg können wir grad nochmals zeugen einer solchen aktion werden, und irgendwann sind alle wieder aus ihren sand-löchern draussen und wir im matzmobil drinnen und müde und noch etwas essen und schlafen..

Wahrscheinlich haben rund um uns alle bemerkt, dass wir weiterziehen, weil jetzt am letzten Morgen, wollen alle noch etwas von uns wissen, oder uns etwas erzählen oder einfach mit uns kontakt aufnehmen.
Vom Frontnachbarn, erfahre ich mehr oder weniger alle secret spots der italienischen, portugiesischen, französichen und spanischen Küsten.
Wenig später kommt d'Schine mit Besuch an, welche zuerst nicht glauhben wollten, dass man so ein Matzmobil selber bauen kann - der Mann hat glaube ich der Frau zu erklären versucht, die hätten das Teil im Aldi gekauft, und Sie hat Ruth anvertraut, ihr erster Gedanke wäre gewesen
"mann müssen die Kohle haben"

Hatten wir auch............. bis ich die 12 Tage Camping bezahlt habe, aber als trostpflaster haben wir eine Flasche Wein plus den Strom geschenkt bekommen, was etwas über die finanzielle investition hinwegtrösten soll.

Und dann sind wir weg, fahren richtung Marseille, immer mit einem Auge suchend für ein Einkaufscenter. Kurz vor Beauduc bei Arles finden wir auch einen Geant wo wir sämtliche lebensnotwendigen Fresalien aufstocken, inklusive Raclette!!!
Gleich nebendran steht ein Decathlon, welchen wir natürlich nicht links liegen lassen können. D^schine braucht unbedingt eine Strandmuschel ( das schon seit Dänemark !!!) Und ich will mich mal schlau machen, was eine Fliegenfischerausrüstung kostet ( brauche ich auch seit Schweden, war aber bisher immer zu Kostspielig )
No Strandmuschel und auch no Fliegenfischerausrüstung, was solls wir werden trotzdem überleben.

Letzte Station vor dem grossen Beach, Saline de Giraud, wasser entleeren, auffüllen und noch kurz ein Wortgefecht vom Zaun brechen, um dann in gehässigter Stimmung gen Beauduc zu fahren. Das Geholper tut gut, und mitte Strecke versöhnen wir uns, meine Entschuldigung wird angenommen, und ehe wir uns versehen sind wir am Ziel....

Es ist schon recht was los, aber es ist ja auch Wochenendbeginn, und irgendwo im fast Nachbarleeren Raum finden auch wir ein plätzchen, wo wir uns einrichten können.
Da sich schon etliche spezialisten - ob Kiter, Fischer, Bädeler, Wägeler, Surfer oder auch einfach Weekendler - eingenistet haben, gönnen wir uns einen Strandspaziergang, um alle zu begutachten.....
kaum hundert meter weiter, eine gruppe der gattung Quadler, hat ihr Auto im Sand versenkt, und wir helfen zu Stossen, und der Quad zieht.
Nochmal hundert meter Weiter, einige der spezies Kiterler sind auf dem Meer, und kiten frisch und fröhlich richtung Gewitterwolken, am Strand gibt's schon einige regentropfen, und d'Schine und ich haben nur noch fragen....Anfänger..? Profis..? Dööfis..!!!

Auf dem Rückweg, sehen wir plötzlich wie da eine Gestalt um's Matzmobil rumlungert, ab und zu hochspringt, und plötzlich auch noch anfängt rumzuklettern.......>
soviel Interesse wird sogar mir zuviel, ich pfeife erstmal so laut ich kann, und renne los, den aufdringling zu verscheuchen. Wahrscheinlich hat er mich gehört, oder uns gesehen, auf jeden Fall läuft er ziemlich verdrossen auf uns zu........
In unserer nähe erkennen wir, dass dieser nicht mit ganz allen Sinnen in unserer Dimension weilt, und eigentlich nur jemanden sucht, der ihn ebenfalls aus dem Sand zieht.
Ich erkläre ihm, dass sein leid noch lange kein grund sei, um unser Mobil als Kletterwand zu missbrauchen, und bin wirklich etwas hässig. Wir verweisen Ihn an die Jungs mit dem Quad, und machen uns auf den Weg zu seinem Auto, um trotzdem zu helfen.
Auf dem Weg dorthin überholen uns die Quadler, und machen sich schon mal daran den Wagen rauszuziehen. Just in dem Moment wo das Fahrzeug geborgen wird, kommen wir mit dem Drogenkind im Schlepptau an, und er bemerkt, das dies gar nicht sein Auto ist.
Also noch zweihundert meter weiter, der nächste bergungsversuch, welcher auch
- mittlerweile routinemässig - klappt.

Nun können wir eigentlich nur noch hoffen, dass wir mit dem Matzmobil nicht die Anlaufstation von eingesandeten strandbesuchern werden, was in anbetracht der Winde vorne dran und unseres Fahrzeuges, sowie dem Massenauflauf am Wochenende nicht wirklich auszuschliessen wäre.......

Nach dem Nachtessen gönne ich mir einen kleinen Spaziergang zum Fischer Francois , und verbrenne dabei meinen Freitagszigarillo.
Francois plappert gleich los, und schwärmt wie schön es hier doch sei - was ich nur bestätigen kann -
erzählt von seinen Fischereiabenteuern, und wie sehr er das Angeln liebt und überhaupt..... Seine Frau sammle eher Muscheln, sagts und watet raus ins Meer um mir eine zu zeigen.
Es sind die kleinen dinger, welche ich im letzten Jahr unter Schines skeptischen Blick, in einer Bouillon gekocht und verspeist habe.
Francois erklärt mir, dass man diese eigentlich ungekocht mit Persil ( hä Waschmittel ??? ) ah Pterlig Knoblauch und Olivenöl geniesst. Wieder was gelernt, aber ich denke ich werde sie das nächste mal auch wieder kochen. Bonne chance Francois dorme bieng

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!



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