der heutige tag begann wieder mal in einer gemütlichkeit. irgendwie kam mir in den sinn, dass vielleicht auch mal die zeit wieder auf winterzeit umgestellt wird.. und das war doch tatsächlich heute morgen! wir zählten die kirchenglocken und sie läuteten nur 8x nicht 9, wie sie gemäss unseren uhren sollten.. wow.. noch etwas liegenbleiben ist angesagt..
irgendwann schaff ich es dann doch aus dem bett und hab für meine gestrige faulheit zu zahlen.. geschirr abwaschen.. wääää... aber es muss sein.. danach gönnen wir uns mal wieder honig-schnitten zum zmorgen und finden uns alsbald wieder vor dem compi! das alles höhrt sich vielleicht nach stress an.. weit gefehlt.. wir tätigen alles sehr, sehr gemächlich!!
im hintergrund fängt es an zu donnern, muss donner sein, oder jagen sie jetzt mit rackrohren?? wir beschliessen auf jeden fall spontan, unsere zelte abzubrechen (wir müssen heut eh aus dem camping), vor dem regen.. das reichte dann nicht mehr ganz.. um das wasser nachzufüllen muss das matzmobil schon eine rechte schräglage anfahren.. gut gemacht! und es geht mühsam weiter für unser gefährt..
wir haben eigentlich nicht wirklich gewusst, was wir weiter machen. der fliegen-fisch-plan scheint wirklich nicht umsetztbar (poor fredel!!). aber irgenwie lockt spanien, und wir hatten auch mal die idee, den pilgerern auf dem pass oben etwas warmes auszuschenken.. und diesen plan setzten wir dann auch um. wir stellten den matzmobil motor also auf schildkröte und unser treuer begleiter, und unser zuhause, kämpfte sich die steilen pyrenäen rauf! sind wir doch mal wieder stolz auf's matzmobil!!
wir verpassen die passhöhe und müssen nochmals wenden.. so verpassen wir auch die ersten 3 pilgerer.. schade.. wir parkieren und kochen tee, da kommen schon die nächsten.. wenigstens konnten wir ihnen ein paar guäzli, gummibärli und energie riegel anbieten, der tee war leider noch nicht warm. den nächsten, und wohl letzten konnten wir dann immerhin noch mit dem vollen program verwöhnen. und ich denke man ist heute froh um etwas warmes!!
der wind fegt über die kuppen, es ist neblig und es regnet! wir sind dankbar konnten wir diese schöne etappe bei gutem wetter machen, vor gut einem monat!! jetzt sitzen wir wieder vor den compis, schreiben noch ein paar berichte und das wetter zeigt sich mal wieder von der eindrücklichen seite. wir haben grad einen hagel-sturm hinter uns und ein gewitter der nahen sorte! zwei blitze haben auf jeden fall sehr nahe eingeschlagen! den einen haben wir sogar irgendwie gespührt!! wäähhh.. das macht doch irgendwie schon etwas angst.. aber mit dem gedanken an die pilger, die jetzt noch draussen am wandern sind, fühl ich mich doch grad wieder wohl hier drin! die heizung haben wir auch das erste mal eingestellt.. ist es doch grad mal 4 grad hier!
übrigens: wir haben morgen unser 4 monatiges reise-jubi! ich hab mich mal wieder verrechnet und dachte heute.. das feier raclette werden wir aber wohl doch schon heute einehmen.
und das raclette war guuuuut!! ein wahrer hochgenuss!! wir rollten nur noch ins bett und genossen den kuschel-effekt unter der decke und wir freuten uns auf eine ruhige nacht.. sind doch sogar die schafe abgezogen..
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Irgendetwas kitzelt mich in der Nase, und das richt sich an wie Kaffe duft. D'Schine gibt wirklich vollgas, und beschert mir nun schon den zweiten morgen dieses erwachen. Das goutiere ich also vomallererxtremsten.
xLe Chef de Camping schaut noch hurti vorbei, und teilt uns mit, er hätte dann noch eine Dusche und eine toilette offengelassen. Der Camping schliesst heute, und wir sind mal wieder, wie kanns auch anders sein, die letzten.
Nach einmonatiger Fahrpause geht's zur gewöhnung für Fahrer und Fahrzeug gleich richtig zur Sache. D'Schine steigt hinters Steuerrad, und manövriert das Matzmobil so zum angewöhnen gleich auf den Pass, den wir am ersten Tag des Camino gemacht hatten.
Kriechgang und einige ausweichmanöver sind angesagt, da es erstens recht steil hochgeht, und zweitens die Jagdsaison ausgebochen ist, und es heute Regnet. Und bei Regen geht man ja bekanntlich nicht jagen, also komt die ganze Treibjagdskollone - jeder in seinem eigenen geländewagen natürlich - vom Pass runter, und wir können nur den wenigsten ein lächeln entlocken.
Je höher wir kommen umso undurchsichtiger wird die ganze Sache. Es Nebelt uns ziemlich ein, und zwar so ziemlich, dass wir neben dem, doch recht grossen Wendeplatz mit der Marienstatue vorbeifahren, und es erst vier Km weiter merken. Also rückwärtsgang rein, und bald schon sind wir instaliert. Installiert, um den Pilgerern die an diesem Regenerischen trüben Tag unterwegs sind, eine kleine freude in form von einer Tasse warmen Tee und etwas Biskuits zu offerieren.
Durch die kleine extra Schlaufe verpassen wir den ersten, macht nichts der war eh zu schnell unterwegs..... die nächsten - eine Gruppe Spanier - schauen zuerst etwas skeptisch, greifen dann zaghaft zu, sind dann aber doch recht locker drauf sobald sie auf spanisch reverieren konnten. Den Tee, den Ruth gerade noch zubereitet hat, lassen sie aber stehen, sie haben auch noch einen harten MArsch vor sich. Der nächste und letzte Pilgerer kommt kurz darauf des Weges. auch er taut erst richtig auf, als er merkt dass wir deutschschweizer sind welche sogar französisch sprechen, da bringt der Walliser sogar ein " der Tee ist etwas eiss" raus.
Nach soviel barmherzigkeit ist wieder an der Zeit sich unseren handgeschriebenen Gedanken zu widmen, und dies den Compis einzuhämmern. Aber irgendwann lassen wirs Batterietechnisch dann doch lieber sein, weil zwei Compis die Diesel Heizung sowie das Licht welches nun dank Winterzeit und Gewitter schon um sechs Uhr nötig ist, saugen Strom....
Aber der warme Fussboden ist einfach die Wucht, und Racly steuert dann mit seiner Rechaudflamme den Rest dazu bei, ein richtig wohlige gemütliche Atmosphäre zu schaffen.
Wie sehr wir es geniessen bei dem Gewitter und Hagel drinnen zu sitzen, lässt sich gar nicht beschreiben. Auch dass die Heizung wieder funktioniert, die wir nun seit dem grossen "burn out" im August nie mehr gebraucht haben, macht uns zufrieden, und wir geniessen die friedliche Ruhe auf dem Pass.
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