Tagebuch 27. Oktober 2004
Spanien / Frankreich / Rückreise


zurück zu hause!!!! die untätigkeit
auf wie immer, aber nichts ist wie immer!! geht unser marsch heute grad mal bis zum bahnhof :-(

wir suchten noch eine panaderia und kamen so doch vielleicht auf einen kilometer strecke, aber das war's dann für den ganzen tag.. dann war sitzten angesagt.. endlos.. pünkltich fährt der zug los und wir vertreiben uns die 12 stunden zugfahrt mit essen, trinken, plaudern, schlafen, lesen, schreiben.. immer mal wieder sahen wir strecken im fenster, die wir vor nicht allzulanger zeit durchwandert waren! wir konnten den jakobsweg doch nochmals etwas geniessen.

ist schon unglaublich wie weit man zu fuss in einem monat kommt! wenn man der strecke so entlang fährt staunt man wirklich.. es gehen einem nochmals so diverse sachen, erlebnisse durch den kopf und es ist noch immer komisch, dass jetzt vorbei ist.. aber wir freuen uns natürlich auch für gut auf unser zuhause!

an der grenze zu frankreich hält der zug und wir versuchen die weiterreise zu organisieren.. ein zug fährt noch bis bayonne, immerhin etwas näher am ziel.. also gebucht und in der nacht noch weitergefahren.. unser plan, aus bayonne raus mit autostop zu kommen, war wohl mal wieder etwas über optimistisch! war es doch eine grosse stadt, und schon spät in der nacht. wir plauderten noch etwas mit den taxi-chauffeuren und fanden raus, dass es vielleicht auch zu fuss nicht so einfach ist aus der stadt zu kommen..

das angebot, uns für 90 euro nach hause zu fahren schien uns doch etwas zu viel.. hatten wir doch unser limit bei 50 euro.. man kam uns noch auf 70 entgegen, aber wir entschieden, uns für 50 bazen so weit wie möglich fahren zu lassen und noch eine nacht draussen zu schlafen, morgen zu wandern oder per autostop zurück nach st. jean zu kommen.. also losfahren und staunen wie gross und überbaut diese stadt ist.. wär wirklich nicht so einfach gewesen ;-).. während unser netter taxichaufeur alles aus seiner kiste bringt kommen in uns heimwehgefühle auf und wir entschliessen uns kurzerhand doch bis zum matzmobil durchzufahren..

ein guter plan! unser chauffeur gibt wirkich alles und ist super freundlich und wir freuen uns nicht schlecht, als wir kurz vor mitternacht vor st. jean pied de port stehen!! wir können diese nacht schon zu hause verbringen!!! wow!!! was für ein glück auf erden!! beim kurzen marsch zum camping kommt in uns aber doch ein anflug von unwohlsein auf.. ist wirklich alles o.k. mit unserem matzmobil?? aber sofort wieder freuen und merken.. es ist alles in ordnung!!!! tiefe dankbarkeit und wohlsein erfüllen mich und wir geniessen diese nacht wie selten eine!!!

sind wir doch verwöhnt.. eine solchen intensiven monat erlebt zu haben und dann, grad just einen monat später, wieder im unversehrten zu hause schlafen zu können!!!! wir danken allen schutzengeln und schutzigeln und schutzvögeln und wem auch immer... dass alles io ist mit unserem zuhause! wir haben uns den ganzen monat voll auf euch verlassen und so keine schlechten gefühle hegen müssen! danke!

Der Tag beginnt wie die vorhergehenden 29 auch, um 06:00 die ersten Plastiksackgeraschel, und dann immer mehr Geschäftigkeit im schlafraum.
Unsere vorige Zeit von etwa 40 min bis zur Zugabfahrt, verbringen wir mit der Suche nach einer Panaderia, leider erfolglos, und so machen wir uns mit einem mühsam fast erbettleten halben Flute vom Bahnhofsbuffet auf die 12 stündige Zugfahrt.
Einige Wegstücke auf dieser Strecke erkannten wir wieder, und einige kamen uns bekannt vor, obwohl wir irgendwo sonst unterwegs waren als da wo der Camino duchführt.

Das Reiseabenteuer begann eigentlich erst in Irun, wo die Zugreise endete, und von wo wir erstmal rausfinden mussten, welche möglichkeiten wir um 10 Uhr nachts noch haben, um nach St Jean pied oder wenigstens in die Nähe zu gelangen. Viele Möglichkeiten gabs nicht, um genau zu sein gabs eine!
Die war mit dem nächsten Zug, aber noch in der selben Nacht, nach Bayonne, von wo es dann eigentlich nur noch lächerliche 60 km bis zu unserem langersehnten Zuhause wären.

In bayonne angekommen gab s dann noch 2 Möglichkeiten:
1. Hotelübernachtung, wobei nur noch eines offen ist, und am nächsten morgen mit dem Zug nach St Jean Pied
2. Am taxistand nach der Richtung fragen, und dann per Pedis und Autostopp nach St Jean Pied vordringen...

Drei Täxeler bestätigen uns, dass Autstopp dorthin um diese Zeit eher null chancen hat, und dass eine Taxifahrt dorthin 90 € kostet!
Etwas verhandlungsgeschick, gejammer und einige Worte später, sassen wir in einem Taxi auf dem Weg nach Hause.
Der Fahrstil glich dem im film Taxi Taxi, schnell rasant aber kontrolliert. Während der fahrt nahmen wir die Verhandlungen nochmal kurz auf, und schon wuren wir nach Hause chauffiert.

Beim einmarsch in den Camping ein kleiner Anflug von unsicherheit, ob denn nach einem Monat Matzmobil alleine auch wirklich alles in Ordnung ist. Und dann die freude wohligkeit die gediegenheit, nach so langer Zeit mal wieder in den eigenen 4 wänden, auf den eigenen 6 Rädern im eigenen Bett zu schlafen, ohne den Raum mit hunderten von Schnarchern, Plastiksackraschlern, sich ewig um die eigene Achse wälzern, ständig auf die Toilette schlurfern, Lichtanlassern und mitten in der Nacht spülern teilen zu müssen!!!!!!

Nur d'Schine und ich der Friede und die Liebe

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!



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