Tagebuch 13. Oktober 2004
Spanien / Camino de Santiago


ein frostiger start in den tag die winterzeit
das aufstehen ist heut nicht wirklich einfach.. entdecken wir doch forst überall, auf den rucksäcken und schlafsäcken.. ich und fredel merken dies erst am morgen, haben wir zu weit mit dem zusammengezippten dicken daunenschlafsack doch prächtig geschlafen.. etwas früher merkte wohl gudi die minus temperaturen.. hatte sie doch nur einen dünnen schlafsack, und der biwi-bag den wir ihr gaben half für die wärme auch nicht viel.. poor here!! sie hatte also in dieser nacht beschlossen die folgenden nächte nicht mehr draussen zu schlafen.. kann ich verstehen!!! dass es in spanien im oktober so kalt werden könnte hab ich nicht gedacht.. genauso wenig wie ich erwartet hatte im ersten abschnitt noch hochsommer anzutreffen ;-) aber man lern nie aus.. ich bin auf jeden fall wieder dankbar tragen wir die ganze ausrüstung mit uns!!

wir packen also unsere gefrohrenen sieben sachen ein und machen zurück auf den camino wo uns schon der alte man mit neuerdings mitleidigem blick, erwartete ;-) er berichtete, dass er in der nacht noch an uns gedacht hätte, als die kälte einsetzte.. wie gesagt, fredel und mich hat es nicht so tendiert.. ich hab die kuschelnacht in vollen zügen genossen.. aber gudi ging zügigen schrittes um sich aufzuwärmen!!

es ging wieder geradeaus, eintönig?!? eigentlich nicht.. es gibt immer details zu sehen. wir gehen feldern entlang und mich überkommts mal wieder und ich muss meine liebe zu fredel laut rausschreien! ab diesem moment dachte der alte mann sich wohl definitiv, die spinnen, die schweizer ;-).. ich finds einfach befreiend einfach so zu schreien und alles rauszulassen!! also raus damit!

wir sind nach 3 stunden froh ein dorf zu erreichen.. die kälte, trotz sonnenschein, zehrt.. wir wärmen uns mit tee und kaffe auf und wundern usn mal wieder wieviele leute schon vor dem mittag alkohol konsumieren. wir haben eine ruhige und lustige rast hier, bis eine deutsche reisegruppe besitz der bar nimmt.. so sind wir doch besser bald wieder auf dem camino und lassen es uns mal grad wieder lustig gehen..

die tellspiele werden von uns auf furz umgeschrieben und aufgeführt und wir schreien und lachen und geniessen den weg.. das tut gut so zu blödeln!! ich könnte heute mal wieder duzende von fotos der faszinierenden landschaft schiessen.. die felder sind steinig aber je nach licht und blickwinkel wirken sie immer anders. im n ächsten dorf versuchen wir ein bocadillo, bzw. 3 zu bestellen und erhalten dann doch immerhin 2.. die freundlichkeit der barbetreiber hielt sich in grenzen. aber immerhin haben wir unsere magen etwas gefüllt.

auf der letzten wegstrecke sinnieren wir noch, wie man doch ohne probleme ein gutes geschäft mit den pilgeren machen könnte.. wir stellten nähmlich auf dem ganzen weg fest, dass das portemonai bei den heutigen pilgerern recht locker sitzt. es wird also gut geld ausgegeben.. also sicher kein schlechtes geschäft, irgendwo out in the pampas..

auch heute möchte ich nirgens anders sein.. ich geniess den camino in vollen zügen. wegen kälte checken wir also auch heute in einer herberge ein. da waschen wir mal wieder unsere kleider und ich mach mal wieder mit bei einem, zwei glas wein.. fühl ich mich doch unterdessen viel besser, wenn nicht fast ganz gesund! auch beine und füsse scheinen sich langsam an die belastung zu gewöhnen.

wir geniessen noch ein pilgermenu und wundern uns mal wieder, wieso dass nie jemand zu uns sitzt.. die spinnen die schweizer?? die schlafen draussen?? die stinken?? die schreien rum?? die lachen so viel?? sehr suspekt, diese drei.. und sniff.. bald werden es nur noch zwei sein.. ich werd gudi jetzt schon vermissen..

Ist diese Nacht, quasi heute morgen um vier Uhr angebrochen. Gemerkt ahben wirs aber erst, als wir die Augen aufgeschlugen, und die ersten Sonnenstrahlen das zauberhafte Morgenrot ablösten. Die Schlafsäcke sowie die Rucksäcke und Schuhe, alles war mit Reif überzogen. Eine frostige Angelegenheit, morgens aus dem wohlig warmen - in anbetracht dass ringsum alles gefroren ist - Schlafsack zu schlüpfen und sich anzuziehen.

Auch beim losmarschieren erwärmte sich nicht alles sofort, und unsere Hände brauchten länger als die 3 std bis zum nächsten Dorf, um die sich warm genug anzufühlen, die Stöcke richtig zu halten.
Trotzdem uns eine doppelladung The und Kaffe von innen etwas aufwärmte, vermochte dies den kalten Wind nicht wirklich anzuhalten.

Der Wind peitschte uns während des ganzen Tages ununterbrochen ins Gesicht, und dennoch konnten wir uns an einer umgebungs Temperatur Steigerung von -1°C beim Aufstehen auf 22°C ( exkl. Windchill ) erfreuen.
Auch die £Landschaft wirde heute mal wieder in sensationelles Licht getaucht. die Sonne liess die endlosen Äcker und Felder in in den verschiedensten Gold und Gelb tönen erleuchten, und brachte etwas Farbe in den sonst doch recht eintönigen Hintergrund.

Nach 7 std Wandern und nur drei Dörfer weiter als unser aufbruchsort, war für uns eh Etappenziel angesagt. In der ersten Herberge die wir ansteuerten, hattenw ir gleich das Glück einen 5 Schlag zu kriegen, und kurz darauf das doppelglück, dass zwei junge sympathische Engländerinnen , ebenfalls zu uns einquartiert wurden, und so war unser Nachtlager voll.

Da wir schon um 16:00 Uhr angekommen sind, haben wir genügend Zeit, mal wieder eien ausgiebige Dusche zu geniessen, mal wieder eine längst fällige gründlche Wäsche zu erledigen, und in aller gemütlichkeit, mit einem Kübel Wein für 2€, zu schreiben.
Nun warten wir alle drei sehnsüchtig nach etwas warmen zu Essen, da wir heute erst etwa 5 Madleine und je ein halbes Bocadillo gehabt haben. Gut den Sack chips, welcher Gudi zum Wein sponserte darf nicht vergessen werden, rettete uns diese chnäbi doch vor dem sicheren Hungertod..........

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!



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