Tagebuch 09. Oktober 2004
Spanien / Camino de Santiago


der luxus haut mich um ;-) / danke gudi!! die bequemlichkeit
es ist mir definitiv nicht schwergefallen diesen ort zu verlassen. begann der morgen doch mit einer kampf-diskussion eines amerikanischen paares. zurück auf dem camino war es noch stockdunkel und nur dank gudis führer konnten wir den weg finden. ein bissiger wind fegte uns entgegen und die landschaft wurde in grautöne getüncht. schon irgendwie wild, von einem tag auf den anderen, von hochsommer, in kalten herbst! ein krasser wechsel.

auf dem ersten wegstück durchquerten wir einen wald der voller rinderkinder war.. sah witztig aus.. nicht für gudi, die eher angst von den tieren hatte.

wir haben schon vorab beschlossen, heute einen kleinen teil mit dem bus zu machen. war doch vor der nächsten stadt eine industrie-zone und aglomeration zu durchwandern auf einer einfalls strasse.. das schien uns nicht wirklich lohnenswert. ein guter plan. bei dem wetter und wind flammte uns schon im zweiten dorf die hoffnung auf einen bus in die stadt auf! die antwort eines einheimischen war sehr aussagekräftig und entzog uns alle hoffnung in sekundenschnelle "bus: 1x die woche".. o.k... also weiter zu fuss... wir sind wohl am ende der welt ;-) und genau hier wurden uhrmenschen gebeine gefunden.. aber das interressierte höchstens gudi ganz genau (sie will ja schliesslich immer alles ganz genau wissen ;-).

dann gings einen hügel rauf und ein gewaltiger ausblick öffnete sich uns. sieht wieder eher karg aus hier, aber da macht das wetter wohl auch seinen teil. ich pfiff aus dem letzten loch.. mein hals kratzte weiter und ich fühlte mich nicht wirklich fit..am fuss des hügels erwarted uns ein dorf mit eingefallener kirche. erstaundlicherweise wurde aber auch hier ein neues wohnhaus gebaut! erst das nächste dorf brachte uns das ersehnte kaffe, mir einen tee!

in der bar sammelns sich mehr und mehr peregrinos. der blick eines älteren m annes bleibt mir.. sieht so friedlich und zufrieden aus.. wir erfahren noch, dass der bus 5 km von hier jede stunde in die stadt reinfährt.. das schaffen wir doch noch. ich bin dann froh, als der 4-rädrige retter uns einlädt und uns somit grad noch von dem einsetztenden sturzregen schützt. wir sind sehr dankbar den entscheid des buses gewählt zu haben als wir andere, triefende, pilgerer an dieser, doch eher hässlichen strasse entlang gehen sehen..

in burgos angekommen deck ich mich zuerst mal mit medis ein.. fühl ich mich doch eher schlechter als besser. dann klappern wir 2 billige unterkünfte ab und werden abgewiesen (drecks-pilgerer...). da hatte gudi, wie sie es sagt "ä gueti idee"! sie lädt uns in ein 4 stern hotel ein! o.k., die idee hört sich ja schon gut an.. aber wohl etwas übertrieben.. wie auch immer.. gesundheitstechnisch war ich nicht in der lage gross gegensteuer zu geben und wir fanden uns alsbald im genialen zimmer wieder! unglaublich.. von einer minute auf die andere in einer anderen welt!

ich war gudi noch dankbarer, als ich wohl zugestehen musste, dass ich krank war, und so ein wirklich konfortables bett zum auskurieren hatte!! danke gudi!! ich schlotterte und schwitzte also im luxusbett und fredel und gudi gingen noch neue wanderschuhe für gudi kaufen. danach wollten sie mich zum znacht abholen.. aber ich musste kapitulieren.

ich schwitzte und schlotterte und wälzte mich also in die nacht rein und war froh, die freiheit dieses zimmers zu haben!!

gudi und fredel stiessen diverse male auf mich an.. das schien auf jeden fall gut zu tun.. aber dazu morgen..

In anbetracht der dunklen Wolken des Windes, der diese zu uns hergetrieben hat, einiger Blitze und £Donner sowie einiger vereinzelten aber sich rasch vermehrenden Regentropfen, beschlossen wir noch gestern Abend gegen 21.00 uhr ins nahe gelegene Dorf zu wetzen, und uns die Bquemlichkeit der Herberge zu gönnen. Obwohl die alte etwas kurlige Herbergsmutter nicht wirklich freude n unserem späten auftauchen zeigte, kriegten wir noch alle drei ein Bett, in einem der drei riesigen schon fast vollen Schlafsälen.

Am Morgen sind wir schon so früh unterwegs, dass die Jakobsmuschelwegweiser und die gelben Pfeile kaum zu erkennen sind.
Trotzdem finden wir den Pfad zum Pass hoch, und sehen von dort oben schon unser heutiges Tagesziel Burgos., welches aber noch ca 4-5Std entfernt ist.

Bei der ausgedehnten Kaffepaus hecken wir schon den nächsten Bequemlichkeitsplan aus, und folgen dem tip in unserem Guide book, das letzte stück in die Stadt rein mit dem Bus zu machen. Wir sehen unseren Entscheid in dem Moment bestätigt, wo wir in den Bus einsteigen. Wie auf Kommando beginnts zu Regnen. In der Stadt angekommen beginnt die grosse Suche nach einem Hotel. Diese Bequemlichkeit wollen wir uns und vorallem der Schine, die ihre Erkältung auskurieren soll gönnen.

Die Suche zieht sich jedoch etwas in die Länge, da die ersten drei Hotels ausgebucht sind, oder einfach keine drei stinkende Peregrinos aufnehmen wollen. Da hängts Gudi aus, sie fackelt nicht lange, und verfrachtet uns alle drei ins nächste 4**** Hotel Eine Bequemlichkeit die wir uns natürlich nur allzugerne und extrtem gerne gefallen lassen.

Nach Grosswaschgang Grossduschgang und Rassiereinsatz, lassen Gudi und ich d'Schie mit ihren Vicks medi nait und Halsweh bonbons alleine, und machen uns auf den Weg, eine halbe Kaffevergiftung, und für Gudi ein paar neue Schuhe zu kaufen.
Zurück im Hotel gehts Ruth immer noch nicht besser, um nicht gleich zu sagen schlecht.

eSo verbringe ich den Abend mit Gudi in der Altstadt bei Tapas und Rotwein. Wir stossen bei jeder gelegenehit auf Ruth's Gesundheit an, und hoffen das diese Anstrengungen dann bis morgen früh auch was nützen.

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!



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