das war eine gute nacht, tief geschlafen, vor dem einschlafen noch den sternenhimmel genossen und sternschnuppen gesehen en masse.. wirklich eine schöne, erholsame nacht.. etwas fürher auf heute und einen jogidrink runtergeleert.. mmmmhhhh.. dann gings zuürck auf den camino, wo auch schon diverse andere pilger von estella kamen.. wir sind erneut froh, dass wir nicht im sommer hier waren.. im nächsten dorf sitzt da schon eine traube von camion-gängern an einem tisch und einer ruft "caffe, no money".. o.k... überschnurrt... soll der letzte verpflegungs posten sein für eine längere strecke. also zuschlagen.
ich kann mal wieder das spendenkässeli füllen (komm mir immer vor wie ein kleines kind, als ich in der kirche einen batzen spenden durfte..). und als wir schon weiter gehen wollen kommt die eine der 3 schwestern mit ihrer suppor-schine am fuss um die ecke... als sie realisert wer wir sind, werden wir grad umarmt und ich vergess gudi vorzustellen.. das kennt man ja von mir ;-). wir erfahren, dass fredel dem sohn der einen schwester gleicht und dass sie viel von uns gesprochen haben (war ja bei usn nicht anders) und dass sie aus new zealand stammen.. total 6 schwestern und noch 2 brüder. eine der 3 engel lebt in kanada und gibt uns spontan noch ihre adresse.. auch heute tuts gut die 3 damen zu sehen.. also aufgestellt weiter des weges..
es folgt ein lange, heisse strecke durch äcker und an weintrauben feldern vorbei. kein wasser weit und breit und wir trinken und trinken.. mir wird genau heute so richtig bewusst, dass es eine änderung in meinem naruell gegeben hat.. wenn ich früher die hitzte geliebt hab, muss ich heute feststellen, dass mir die extreme wärme nicht mehr so gut bekommt!! ganz neu für mich!! aber man ändert sich ja stetig.. und angst haben, dass ich jetzt nur noch minus temperaturen liebe, muss ich ja dann doch nicht!!
heute wird mir auf der zweiten durststrecke, nach dem gemütlichen zmittag auf schönem rasen, unter bäumen, fast schlecht beim gehen.. ich muss einen stop einberufen und meinen kopf mit wasser kühlen.. heut ist für mich wirklich der dat der erkenntnis der hitze-nicht-mehr-so-gut-erträglichkeit.. hmmmm... das ist wirklich sehr sehr neu für mich..
heut sind an uns einfach geniale landschaften vorbeigezogen. hügelig, geniale farben und strukturen. ich bin richtig dankbar hier zu sein und in diesem schritt-thempo zu gehen. mir kommt immer mal wieder messmer in den sinn, der sagte mal, wir menschen seien auf dieses tempo ausgelegt, und nur so kann man alles verarbeiten.. und mir wird bewusst, dass man wirklich viel mehr sieht und so ein tag mit wandern unglaublich viele eindrücke hinterlässt!! und strecke macht man auch mehr als man denken würde. wirklich eine intensive art des reisens!!
jetzt sitzen wir an einem hügel und sehen die sonne untergehen, extrem friedlich und schön, so in der natur zu sein! meine beine fühlen sich nach einer gudi-massage so richtig enspannt an. ich bin froh um die kühleren temperaturen und freu mich auf die morgigie dusche! schlafen wir doch so ca. jede 4. nacht in einer herberge. und noch was: morgen gehts ins rjocha land! (gudi ist noch immer dabei ;-)..
so geht ein weiterer, schöner tag um, voller neuer erkenntnisse und auch leiden.. aber das leid vergisst man umgehend wenn man sich entspannen kann.. gudi musst uns noch mitteilen, dass schlangen doch gerne warme plätze aufsuchen, also solche wie unsere schlafsäcke zum beispiel ;-) diese gedanken hielten mich aber definitiv nicht vom schlaf ab.. es wahr viel mehr der geniale sternenhimmel mit all den sternschnuppen!! der hammer!!
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Über Geselligkeits oder Geselschaftsmangel konnten wir heute vom ersten Schritt an nicht Klagen. Komischerweise war heute auf dem Camino mächtig was los, und es gab wenig abschnitte. wo wir nicht alle paar meter einen Peregrino oder eine kleinen Gruppe sehen konnten. Vielleicht lag es auch an der eher übersichtlichen Strecke, welche uns nach eineinhalb Stunden an den Dorfeingang von Villamajor vom Monjardin führte.
Dort war zur linken eine imposante, offensichtlich schon mehre male renovierte Kirche zu sehen, und zur rechten ein wurden sämtliche Pilgerer von einem Spanier der eher einem Griechen Glich, eingeladen, Kaffe und Tee zu trinken, etwas zu frühstücken und nochmal etwas Energie zu tanken. Wir und einige andere waren am Anfang eher etwas skeptisch, was da genau abgeht, als dann aber der Mann und mit der Zeit fast alle anwesenden jedem vorbeikommenden "no money" zuriefen, gesellte sich eine fröhliche truppe um den grossen Plastiktisch. Und innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich in diesem so unscheinbaren Ort eine friedliche herzliche Atmosphäre in geselliger Gemütlichkeit.
Kurz bevor wir unsere Rucksäcke anschnallten, trauten wir unseren Augen kaum - also wir unseren schon aber sie ihren nicht - unsere drei Engelvom zweiten Tag in Roncasvalles wanderten ein. Sie mit der Fusschine zuerst, dann die mittlere mal wieder mit verdrehtem Schultergurt, welchen ich ihr schon bei der ersten begegnung richtete, und am Schluss die älteste der drei. Am anfang erkannte uns keine so richtig, um danach nur umso herzlicher zu reagieren. Wir tauschten noch Adressen aus, und verabschiedeten uns ein weiteres mal.
Wir nahmen die erste Durststrecke des Caminos unter die Sohlen. Kein Wasser kein Dorf für eine halbe Ewigkeit. Der Weg führte über Äcker durch Rebenstöcke, wand sich manchmal ein hügelchen hoch, um danach sanft und von Olivenbäumen gesäumt wieder geradeauszuführen. Das alles natürlich wieder in bester Gesellschaft von anderen Peregrinos und Pilgergruppen, einige vor uns einige hinter uns, einige die man überholte und einige die man noch nie gesehn hatte.....
Der Weg und das Wetter waren heute für alle gleich, und es war unbarmherzig. Die Sonne brannte mir 40° vom Himmel, und alle waren froh im nächsten Dorf, entweder wie wir eine Mittagspause, oder gleich Rast für den rest des heutigen Tages zu machen.
Als die grosse Geselligkeit wieder aufzukeimen beginnt, machen wir uns grad wieder auf den Weg, jedoch nicht ohne den dreii Engeln welche gerade ankamen noch, nochml kurz zu Winken.
Auf dem nächsten Wegstück wurden wir alle drei von der herrschenden Hitze schier erschlagen. Nach 10 km kurz vor demnächsten Dorf ging das Wasser zu Neige, und wir waren froh einen Brunnen vorzufinden, wo wir unsere je 2l Platern füllen konnten. Auch die drei Angels waren wohl froh, als sie 5 min. nach uns eintrafen, und ihre halbliterfläschli füllen konnten. Ich verstand die Welt nicht mehr, das die 65 Jährigen Müetis locker mit einem halben literfläschli gemütlich durch den Backofen von Navarro Wandern konnten....
Im nächsten Dorf trieb uns die Sucht in eine Bar, wo wir, für heute sehr ungewöhnlich , einen Cortado on the rocks , ganz ohne Pilgergeselligkeit Geniessen konnten. So gestärkt hielten wir auch noch die letzten paar Kilometer bis zu unserem heuteigen Schlafplatz aus. Dieser war heute zwischen Rebstöcken, Thymiyan- und Rosmarinsträuchern, und wiederum in bester Gesellschaft, jedoch nur von Fliegen, einigen Wespen und ein paar verwegenen Moskitos....
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