ich erwache irgendwann und mach grad mal einen auf "panik"! - alarm!! es fängt an zu regenen!! und wie!! ich seh mit meinen morgengetrübten augen ganze regenfelder an uns vorbziehen! zum glück sind wir unter den bäumen und spühren nur vereinzelte tropfen!! o.k... als mein kleinhirn dann auch erwacht war bemerkte auch ich, dass die regenfelder nur nebelfelder waren, und die vermeindlichen regentropfen nur tautropfen die von den bäumen fielen.. also besser entwarnung geben und nochmals im schlafsack drehen und weiterschlafen.. so eine "extrem-situation" braucht schliesslich energie ;-)
es wird mal wieder zehn bis wir aus den daunenfedern sind. beime beine schmerzen unverändert.. die heutige etappe wird ja zum glück kurz! und so ist es dann auch. pamplona ist grad um die ecke und um die stadt sind mächtege stadtmauern. wirklich eindrücklich wenn man da so des weges kommt.. sieht genial aus! fredel empfand diese emotionen wohl eher am tourist info, wo eine nette und wirklich hübsche spanierin uns bestens auskunft gab.. fredel ist dahingeschmolzen und die flotte schnitte dachte sich wohl: geht doch mal wieder duschen ;-) - für sie gedacht, für uns getan.. heute leisten wir uns ein hotel.. schliesslich haben wir das 3-monatige zu feiern und gudi kommt auch noch an.. ist doch sicher grund genug!
kaum eingecheckt schmeissen wir alle unsere gebrauchten kleider in die badewanne und waschen diese und uns auch! was für ein genuss!! die generalwäsche lohnt sich auf jeden fall.. wir duschen die gesammt sommer bräune von unseren körpern. oder war's doch nur alles dreck?? nein, im ernst.. die bräune fällt uns von tag zu tag wie eine zweite haut vom körper.. wir häuten uns also..
frisch geduscht, im ganzen zimmer kleider aufgehängt zum trocknen, machen wir uns auf pamplona zu erkunden. es gibt am empfang vom hotel nochmals diskussionen betreffend der 3. person die noch kommen soll.. die alte dame, die jetzt unten sitzt, begreift überhaupt nicht, dass wir zu dritt in einem zweier-zimmer schlafen wollen.. wir ignorieren sie und gehen des weges..
pamplona ist wirklich schön.. sicher ein besuch wert. bei einem drogen-hänger-platz ist da eine nette bar und lädt uns zum apero ein. zwei glas wein auf 3 monate gemeinsames reisen! prost!! gudi informieren wir noch per sms wo wir sind und später können wir noch einen pilger-ausweis für sie lösen.. kann also nichts mehr schief gehen! gudi kann kommen! wir freuen uns!!
bei einer erkundungstour der stadtmauer entlang treffen wir auf eine schöne gartenbeiz und müssen feststellen, das unsere mägen sicher nicht bis am abend ohne "chnäbis" durchkommen könne. also lieber ein kleines zmittag mit einem jubi-drink! zum krönenden abschluss noch einen kaffe und dazu eiswürfel.. haben wir unseren nachbarinnen abgeschaut.. nennt sich hier: cortado y un vaso con yello! man schüttet den heissen kaffe dann über die würfel und kann so ein erfrischendes getränk geniessen.. das bürgert sich grad ein..
so lässt es sich leben!! die beine sind auch zufrieden einfach mal nichts zu tun und rebellieren dementsprechend, wenn man wieder aufsteht nach einer sitzpause.. da wir wohl etwas am weltgeschehen vorbeileben, haben wir auch erst heute realisiert, dass ein neuer frisuren-trend ein "must" ist.. kurze, krum geschnittene fransen.. muss man einfach haben. auch wenn dafür die schönsten, schwarzen spanier-haare geopfert werden und die einen wirklich aussehen wie gerupfte hühner.. aber lang nicht alle.. ein paar spanische schnitten sehen wirklich cool aus! ich geniess aber ehrlich gesagt die zeit meines trendmässigen stillstandes sehr!! das wird sich ja vielleicht mal wieder ändern.. aber im moment bin ich wirklich froh nichts, aber auch gar nichts mitmachen zu "müssen"..
wir hängen noch etwas im zitardellen-park rum und finden dann wieder ins hotel zurück. meine oberschenkel haben eine massage verdient (die schmerzen für gut) und fredel verwöhnt mich noch mit einer fuss-massage und ich knete seine. das tut gut! ich freu mich schon auf unser jubi-znacht.. hab ich doch gemäss tradition drei desserts zu gute! dann kommt später noch gudi an.. ist das alles aufregend heute, und doch so erholsam..
übrigens: unser tempo hat sich extrem verlangsamt.. das spühren wir hier in der stadt sehr, sehr deutlich! alles ist so schnell und busy um uns rum!! ich hoff wir können unser gemütliches sein behalten..
den abendausflug in die stadt machen wir wie die richtigen spanier erst um neun uhr.. so füllen sich die tapas-bars rasch und nur mit glück ergattern wir noch ein plätzli am ende einer theke. ein riesen martini und zwei tapas "a la pescador" und zwei ohne fischer (insider.. sibylle.. du weisst um was es geht) lassen wir die coole schnitte an der bar für uns aussuchen und schlemmen diese genüsslich! besser nicht weiter schauen was es noch für köstlichkeiten präsentiert hat! die versuchung wäre gross das ganze buffet rauf und runter durchzufressen.. und das käme dann doch zu teuer!! einen stock höher gönnen wir uns um um zehn uhr (das ist früh hier in spanien! wir sind noch fast alleine im resti zu dieser zeit.. aber das ändert sich schnell) ein vorspeisenplättli und dann noch ein fleisch und wein auch noch grad.. wir lassen es uns gut gehen. fredels augen sind vom nebentisch magisch angezogen, sind doch 16 frauen eingetroffen, unüberhöhrbar ;-).. die 3 dessert's zum drei-monatigen lass ich dann freiwillig bleiben und wir machen uns auf ins hotel und siehe da: Gudi ist schon da!! wow!! und einer vom personal stellt noch ein 3. bett in den raum.. die alte dame hatte auch bei gudi terror gemacht.. arme gudi, grad diese hexe als empfang in pamplona..
die freude ist umso grösser, dass wir uns mal wieder sehen und wir erzählen und reden und reden!! eine wahre freude!! ich krieg v on supperwurm noch ein supercoole maus (mit lila schnuller im mund!!) und fredel ein kleines fröschli. auch von den eltern erhalten wir noch einen zustupf!!! sind wir doch verwöhnt!!!!
zuerst raubt uns ja das endlose geplauder den schlaf, das lassen wir ja gerne zu.. aber dann bricht bei ein paar (ein grosses paar) jugentlichen im park vor dem hotel eine riesen party los die bis in die morgenstunden anhält. keine chance zu schlafen.. es werden flaschen zerschlagen, gejolt, gesungen, geschrien.. ich werd nie mehr etwas von idyllischem standort eines hotels sagen ;-)
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Heut morgen ist entgegen der Überschrift ....
ALARM !!! Und wenn d'Schine Alarm schreit, dann ist etwas im Anzug.....
Nun, für heute kann der Grossalarm etwas relativiert werden, es handelte sich lediglich um einige Tautropfen, welche von den Akazienblättern fielen, und fälschlicherweise als erste Regentropfen identifiziert wurden.
Nach diesem beinahe hektik Ausbruch, legte sich der Geist der Gemütlichkeit über uns und wir waren den ganzen Tag nicht mehr in der Lage diesen Agregatszustand zu ändern. Der Aufbruch und unser Wandertempo richtung Pamplona glich, mit der Gemächlichkeit mit der wir alles angingen, eher einem Senioren ausflug denn einer 750km Pilgerreise.
Aber unsere Oberschenkel und Füsse goutierten das Marschtemepo sowie die ultrakurze Marschzeit extrem.
Die angeschlagenen Geruhsamkeit verhalf uns dann kurz vor der Stadt auch zu einem kleinen Schwatz - während dem Wandern notabene - mit einem Señor gesetzteren alters, der unsere Reise couragiert und duro = hart fand, uns einen Tip gab, wo zu übernachten, da seine Tochter jeden Tag Brot dahin bringt, aber schlussendlich meinen Rucksack nicht heben wollte weil er ihm zu schwer schien........
Pamplona selbst erreichten wir über die Ost Stadtmauern, welche imposant und heroisch die ganze Altstadt umschliessen. Um meinen Gemütszustand zu verbessern, schlug d'Schine einen Coffe stop vor, und das half, nach drei Tagen konnte ich endlich mal wieder die Baños aufsuchen. Danach war ich gemäss Schine schon wieder 90° ausstehlicher, und wir begaben uns auf den Weg ins Touri office.
Von der Spanischen schnitte hinter dem Desk erhalten wir in perfektem englisch Auskunft über Pamplona, Navarro, kriegen Kartenmaterial vom Camino, und sogar ein Booklet mit dem ganzen Camino de Santiago und sämtlichen Dörfern die man antrifft.. Ohne grosse umschweife und hektik picken wir eines der vielen Hotels aus dem Reiseführer, cheken ein.
Schon bald sind wir - natürlich nach einem dringendst nötigen Dusch und vollwaschgang - zur abwechslung mal ohne Stöcke und Rucksäcke, auf erkundungstour in Pamplona.
In einer der vielen verwinkelten Gässche, spricht uns das interior einer kleinen Bar an, und wir lassen der Gemütlichlkeit freien Lauf, geniessen ein Glas eisgekühlten Rose und beobachten das treiben in den Gassen.
Eine Erledigung haben wir noch zu machen, Gudi wird uns zwei Wochen begleiten, und wir versuchen ihr doch auch noch ein Pilgercredencial = pass zu organisieren. Gleichzeitig können wir unseren Abstempeln lassen, was für viele Pilgerer ein sehr wichtiges ritual ist, und der Stempel muss dan schön gerade sein, darf die anderen nicht berühren, und auf keinen Fall verkehrt rum sein..........
Señor Pastor fällt sogleich auf, dass wir erst den Anfangsstempel von St. Jean pied haben. Nachdem ich ihm erklärt habe, dass wir bis jetzt immer draussen geschlafen haben, offeriert er uns gleich zwei Stempel,dass unser Pass nicht so leer aussieht. Ich plaudere noch etwas mit ihm, und merke, dass mein spanisch zwar immer noch recht holprig ist, aber ich uns damit sicher durchschlagen kann - solange ich nicht zuviel zu verstehen brauche - Jedenfalls kommen Señor Pastor und ich zum Phylosophischen schluss, dass die Zeit, welche d'Schine und ich ja zur genüge haben, eines der kostbarsten Güter der Menschheit sei und wirs auf jeden fall tranquillo = gemütlich nehmen können.......
Wir schlendern noch etwas um die äusseren Stadtmauern, und stossen auf das "Casa Caballo Blanco" einer Tapas Gartnbeizbar, wo wir's uns auch nochmal gut gehen lassen. Wir verweilen für längere Zeit- in aller Gemütlichkeit - geniessen beide einen Mojito einige Tapas, und entdecken so ganz nebenbei unseren neuen favourite Coffe..........
Cortado con yello Espresso mit wenig Milch, gezuckert on the Rocks. Weiter geht unsere Entdeckungsreise, am Placa del Toros vorbei, den Zitadellen park bestaunt, und uns dann am späteren Abend ins getummel der Tapas Baren gestürzt.
Um neune Uhr, etwas früh für hier, dafür um so ruhiger, liessen wir uns in einem Restaurant ins noch leere Hinterzimmer führen um hier in aller Gemütlichkeit unser ganz pesönliches
3 Monate Reisejuhubiläum zu feiern.
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