Tagebuch 07. November 2004
Spanien


die unendliche möffeligkeit des seins. die sportlichkeit als gesellschaftsanlass
der morgen begann bei fredel mit extremer geschäftikeit und erledigungs drang.. da trafen mal umgekehrte welten aufeinander.. als er beim wassernachfüllen noch in meine tätigkeit eingriff war es für mich zu viel und meine möffikeit nahm den anfang... trotz dass mein flotter jüngling auch etwas erledigte, was ich eigentlich sehr sehr schätze: rasieren..

ich lenkte dann das matzmobil in die stadt runter und suchte nach einem parkplatz.. und es kamen frustrierende errinnerungen an zürich auf.. einbahnstrassen, enge gassen, keine parkplätze.. und da soll man die orientierung behalten.. zum glück gibts das meer.. es ist also weitaus einfacher mit navy zu fahren.. aber dieses will ja von spanien nichts wissen.. nach entnervten kurfen fanden wir dann ein schönes plätzli für unser zu hause.. direkt am meer.. fredel verfiel dann dem nichtstun und ich fand mich zum agieren gezwungen... und meine stimmung war noch nicht wirklich aufgehellt.. also möffelten wir uns mal wieder an und schmollten im nahen kaffehaus beim zmorgen.. wir "mussten" die zeit bis zum mittag totschlagen.. machen die internetcafes doch erst am mittag auf..

irgendwann versöhnten wir uns dann bei einem cortado (kaffee mit wenig milch) und erkundeten noch den nächsten strand.. heute schien die sonne aber die temperaturen waren doch eher bissig.. was die einheimischen aber überhaupt nicht vom joggen, velofahren, kanufahren, fischen, surfen und spaziren in leichter bekleidung abhielt.. ich hab gestern den winter eingeläutet und das daunen chilet aus der verbannung geholt.. aber ich bin wohl einfach ein gfröhrli-bubi!!

wir bewunderten also am schönen strand noch etwas die künste der kajaker und surfer und setzten uns dann auf ein liebes (na ja heute viellecht einfach ein normales) bänkli und beobachteten das treiben an der strandpromenade.. da läuft was.. wer nicht sport treibt kleidet sich sehr sehr gepflegt, bis elegant!! kein vergleich zu der schweiz!! wirklich, praktisch jeder ist bestens hergerichtet und frisiert und stilvoll gekleidet.. wir geniessen etwas die sonne (die, wie wir das sehen, nicht wirklich wärmt, aber trotzdem ein schönes licht auf die bucht und das meer wirft) und die zeit vergeht...

etwas später im internetcafe geht auch wieder alles schief und meine stimmung ist alsbald wieder von der möffeligen sorte, und fredel auch nicht heiter sonnenschein.. aber wir kämpfen uns durch und verlassen 2 stunden später die computer-hölle..

es geht raus aus der stadt... und die gegend lädt nicht wirklich zum verweilen ein.. wir fahren in einen riesen hafen um zu merken, dass es da nicht weitergeht, kehren um und finden uns plötzlich auf der autobahn richtung san sebastian... die stadt will uns wohl nicht ziehen lassen... eine viertel stunde später sind wir wieder beim hafen und versuchen unser glück auf einer anderen route und es klappt.. wir fahren dann irgendwo ein strässchen rauf und finden uns alsbald in totaler idylle und natur!!!

wow!!! das tut gut!!! der weg windet sich bis auf fast 500 müM rauf und wir geniessen einen grandiosen ausblick auf's meer und die küste!! es hat wieder rinder auf den feldern, schafe versperren uns den weg und ich fühl mich doch grad viel wohler... ich werde sicher nie ein stadt mensch werden.. das steht fest! wie überall sind zwar auch hier oben ETA parolen an jeden nur erdenklichen platz geschmiert.. aber sonst ist es wirklich wunder wunder schön.. wir fahren also etwas den bergen entlang und haben einen parkplatz vor einer ruine gefunden... mit sicht auf's offene meer auf der einen seite, und sicht auf berge und die letzte bucht vor der französischen grenze auf der anderen seite.. genial!!

schliesslich sind wir es ja gewohnt, dass wir am sonntag an einem aussichtspunkt schlafen ;-) also bleiben wir doch besser da, erkunden noch etwas die gegend mit den ruinen und merken, dass wir mal wieder am jakobsweg sind.. an der nordroute (ein anderer weg)!! uns scheint's immer wieder an die pilgerwege zu ziehen ;-) fredel erklettert noch free solo, on sight eine turm-ruine, die ich lieber über die treppe ersteige.. und schon bald treibt uns die kälte ins matzmobil wo ich ohne zu zögern die heizung in schwung bringe!!

unterdessen ist es wohlig warm, die hoffentlich letzte möffel phase des tages ist um und wir tippen noch etwas um uns dann ein gutes znacht zu gönnen.

Heute war wieder Cyber angesagt, und um nicht den selben Fehler wie letztes mal zu begehen ( in gemütlichkeit zu verfallen ) legte ich mich heute schon am Morgen früh in's zeug, alles so hurtig wie möglich zu erledigen, um dann auch um 09:00 h zum bezahlen an der Reception zu stehen, und darauf früh genug in der Stadt, um noch einen Parkplatz zu finden..........
Nun so scheints, waren meine bemühungen alles zu erledigen etwas zu hektisch, und wir kamen mit gedrückter Stimmung in die Stadt, und der Druck viel, je länger wir - also d'Schine einen Parkplatz suchte.

Die Lage beruhigte sich bei uns beiden, als wir uns den Gelüsten eines Cortados und eines Pain was auch immer hingaben, und kurz darauf an einem der vier Beaches von San Sebastian, den Kajakern und Surfern zuschauten. Einmal mehr, das müssen alles Süchtige sein, die da bei diesen Wassertemperaturen im Meer am plantschen sind. Die anderen, sozusagen die nicht Süchtigen, und zwar alle! gaben sich der trockeneneren Sportlichkeit hin.

Es ist faszinierend, sensationell phänomenal.... Ich habe noch nie so viele Menschen von gemischten Altersgruppen sport treiben gesehen. Es scheint, dass jeder der einige Schritte Wandert Joggt oder zügig geht, vom Staat subventioniert wird, oder wie sonst kann man sich vorstellen, dass tausende zu Fuss
- und zügig mit Turnschuhen - unterwegs sind. Ich bin fasziniert überwältigt und beeindruckt, stelle mir vor wie das in der Schweiz aussehen würde, wenn alle, ob nun in Interlaken oder in Zürich, dem Lombach oder der Limmat nach Spazieren Joggen Wandern würden, ein Friede, Hunde nie ein Problem und die Volksgesundheit würde um ein vielfaches steigen. Gabs da nicht schon mal so eine Untergrund organisation in der Schweiz, welche die Bewegung förderte? Wie hiess die noch gleich ...ähnlich wie ETA ah ja VITA !!!!!!!

Wir haben genug gesehen, ohne uns selber auch nur einen Schritt zuviel zu bewegen, und begeben uns nun in's Cyber, um die paar Mails noch rüberzubeamen, und kurz die Schneesport Seite zu checken.
Das kurz war wohl eher Symbolisch gemeint, denn ich brauchte mal wieder geraume Zeit, bis die Konfiguration am Lapi vom letzten Umstellen der Freaks, wieder auf allgemeinen gebrauch zurückgestellt war.

Nun war es aber an der Zeit, die Stadt zu verlassen. Ich lotste d'Schine auf irgendwelche Strassen, die zweimal wieder richtung Zentrum führten, aber nach diversen anläufen schafftens sogar wir, dem Strassennetz San Sebastians zu entfliehen.
10 minuten später waren wir schon daran, im Schleichgang einen Pass zu erklimmen, und innert kürzester Zeit waren wir der Stadt entflohen, nichts erinnerte mehr an dicht befahrene Strassen, überfüllte Parkplätze und zu tief gebaute Parkhauseingänge.

Wir sind auf einem Bergkamm angekommen, in weiter ferne erinnern einige Sylobauten an eine Urbanisations Siedlung, und auf der anderen Seite beglückt die weite des atlantischen Ozeans unser Auge.
Eine Geschichtsträchtige Stätte haben wir hier gefunden, einige Ruinen schön säuberlich restauriert, genügend Parkplätze, kein "no Camping " da bleiben wir doch gleich.

Mit der Dunkelheit welche uns immer noch mit ihrem frühen einbruch Überrascht, werden auch die Aussichtstouristen weniger, und wir können eine total geruhsame Nacht verbringen

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!



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