Tagebuch 02. November 2004
Spanien


weisch wiä lang i s'meer scho nüm ha gseh.. erste biskaia tour und cyber glück
ich machte nach dem aufstehen noch ein paar fotos der gegend. wirklich schön hier, steile bis überhängende felsen, der fluss ebro, die alte brücke.. dann gings um's wenden des matzmobiles an den kleinen platz.. und schwups, 2x kurbeln und schon sind wir wieder in fahrtrichtung.. wir sind mal wieder dankbar einen duro zu haben. automat und soooo wendig!! unglaublich bequem unser zu hause zu fahren!

es geht weiter dem fluss entlang und dann wieder über hügel. das wetter ist etwas besser, aber trotzdem noch neblig.. so entstehen mal wieder geniale stimmungen.. die berge im hintergrund in immer heller werdenden grautönen.. sieht super aus. wir fahren und sehen mal wieder viele bartgeier! die hab ich doch fast etwas vermisst.. es geht weiter über hochebenen und täler, durch schöne dörfer und wieder über hügel. wirklich bergige gegend hier. erwartet man gar nicht, so nah am meer.

in einer bar am strassenrand machen wir mal kaffe-stop und werden nicht schlecht bestaunt von den einheimischen, die schon einen schnaps auf der theke hatten. war aber ein wirklich schöner platz und guter kaffe (wie meistens in spanien). dann gehts weiter und wir fahren hinter einem schulbuss her.. es gibt also doch noch vereinzelt kinder in den kleinen bergdörfern! die strasse macht sich dann daran, die 900 höhenmeter bis auf level 0 zu vernichten.. wir kurfen also runter und an einer baustelle halten 8 arbeiter inne und winken uns alle zu! nett, die leute hier!!

wir durchqueren noch ein dorf, dass mehr buchstaben im namen hat als es häuser hat und dann wird es wieder flacher und belebter. auch sehen wir palmen im gelände!! also wieder ein ziemlicher wechsel der vegetation. schön! sonst siehts noch eher aus wie das berner oberland oder so.. saftige wiesen, weiter hinten berge. da soll irgendwo das meer kommen?!?! übrigens: unser plan ist nach santander zu fahren, einer stadt am meer, wir sind noch immer auf der suche nach internet!

vor den schönen häusern der gegend sehen wir immer mal wieder menschen im morgenmantel, gemütlich rauchen, oder mit nachbaren plaudern.. es ist ja schliesslich erst zehn uhr.. was soll man sich da schon anziehen ;-). der verkehr auf den strassen nimmt langsam zu und wir realiseren, es kann nicht mehr weit sein.. über die nächste kuppe und siehe da.. riesen überbauungen stechen uns ins auge! uff!! das sind wir uns wirklich nicht mehr gewohnt!! aber wie gesagt.. wir haben sachen zu erledigen, also da müssen wir durch.

vor der stadt finden wir noch ein einkaufszentrum und kaufen für sage und schreibe 80 euro grundnahrungsmittel etc. ein.. in der schweiz hätte das selbe wohl gegen die 200 franken gekostet!! wir haben noch geraten was es kosten wird, vor dem zahlen (das machen wir immer) und wir waren beide viel zu hoch!! o.k., wir haben wohl alle 3 für 2 angebote aufgekauft und die billigartikel mit dem euro-schein drauf (so was wie budget in der migi), aber trotzdem.. unglaublich günstig. an der kasse teilte die nette dame uns noch mit, dass wir noch 6% auf benzin haben und das nützten wir dann grad auch noch. wie meistens war zwar nach 250 liter schluss mit tanken, aber immerhin! unser oberer einfüllstutzen macht uns eh zu schaffen, also war das grad gut so. wieder was erledigt..

dann gings richtung stadt und schon beim nächsten rondell staute der verkehr sich.. wir haben uns angeschaut "brauchen wir das?" - nicht wirklich.. also rundrum fahren und weg hier.. besser morgen früh in die stadt.. spanier sind ja glaub nicht frühaufsteher. dann suchen wir das meer, gar nicht so einfach.. es versteckt sich hinter hügeln und hinter reihen-häuser-siedlungen. zum glück haben wir das navy, dass zwar keine strassen in spanien drin hat, aber zumindest die himmelsrichtung in die wir fahren.. also schlachtrichtung nord und irgendwann wird die ersehnte biskaya schon kommen.. und sie kam! hinter hügeln sahen wir mal wieder das meer!!! wow!!

es scheint eine wilde küste zu sein hier. wir hatten das matzmobil grad mal parkiert und sind zu fuss einen strand erkunden gegangen (siehe fotos).. wirklich eindrücklich, wie hier die meeres-gewalten an die wilde küste prallen! naturgewalten pur! und dazu noch schönes wetter.. das soll nicht immer so sein hier.. haben wir gelesen! wir wanderten also etwas an der küste rum und genossen die gerüche und ausblicke des meeres!!! juppiiii!! ich freu mich richtig das riesen - nass mal wieder zu sehen!

wir erkundeten noch etwas weiter die küste, fuhren auch mal direkt ans meer und sitzen nun auf der klippe im schrägen matzmobil.. wir schreiben noch etwas. haben wir doch vorhin ein internetcafe gesichtet, dass spanien like erst um fünf wieder aufmacht.. etwas zwischenverpflegung haben wir uns auch gegönnt.. was braucht man mehr.. ich hoff jetzt, dass es wirklich klappt mit dem netz, dann müssten wir nähmlich gar nicht in die stadt rein.. das wär ja genial!

in diesem cyber (wie es hier wohl heisst..) klappte es nicht, aber wir wurden unnett in einen nächsten ort verwiesen.. und da war alles voller freaks und wir schon bald online!! wow.. so können die berichte bis mitte letzten monat immerhin mal rüber.. am rest arbeiten wir noch!

als wir das cyber wieder verliessen war es schon stockdunkel und fredel hat instinktiv einen schönen schlafplatz am meer gefunden.. wir genossen das geräusch, anrollender wellen und schliefen nach einem kurzen chnäbi bald ein..

Von unserem Ebro Picknick platz gehts weiter durch felsige hügelige Landschaft.
Wir durchfahren kleine Dörfer, und entdecken sogar Nachwuchs, welche mit einem Reisecar abgeholt werden für in die Schule. Da dieser an völlig jedem Hühnerstall anhalten muss, werden die ersten Kids sicher schon 2 Stunden vor den ersten aufstehen müssen. Immer noch besser als zu Fuss gehen.

Irgendwann sehe ich am Strassenrand ein Haus, welches wirklich mal wieder einen sauber renovierten Eindruck macht, und zu allem Glück ist es gleich noch eine Bar.
Also besichtigen wir dieses kulturelle gut zusammen, und unser Heim wird im gegenzug ebenfalls besichtigt, jedoch etwas von der Ferne, und nicht allzu Auffällig.......

Unsere grobe Schlachtrichtung ist Santander, eine grössere Stadt, wo wir neben einem Centro Comercial auch ein ode zwei Internet Cafes erwarten, damit wir endlicheinen Teil von den Jakobsweg Berichten rüberbeamen können.
Auf dem Weg richtung Stadt bemerken wir ziemlich rapide, dass die Zivilisastion uns, oder wir sie ,wieder eingeholt haben.
Es herrscht reger Verkehr, wobei nicht wirklich auszumachen ist ob es sich nun um den morgendlichen Arbeitsweg- oder den mittäglichen Siestaverkehr handelt...
Was auch immer wir finden ziemlich schnell einen Carrefour, wo wir - aufgrund einer akuten Ebbe in Kühl und vorratsschrank - mal wieder einen Grosseinkauf tätigen müssen.

Dieses vorhaben nimmt unsere verwahrlosten Kleinhirne nun mal wieder total auseinander, und stellt uns vor einige , fast unüberwindbare Hindernisse.......
Erstmal, wo ist der Eingang, da wir wegen unserer Überhöhe leider nicht in die Parkhauseinfahrt passen, müssen wir hinter dem Gebäude parken.
Nachdem wir dieses problem gelöst haben, stehen wir schon mitten im Gewimmel, und bemerken, dass wir die einzigen ohne Einkaufswägeli sind.
Und Einkaufswägeli sind..... logischerweise wie jedes kleine Kind weiss auf den Parkplätzen draussen, also wieder durch den halben Komplex durchgewandert, und ein Wägeli gelöst.
Bis am Schluss haben auch wir unsere Einkäufe zusammen , bis auf den Sirup, welchen es in Spanien einfach nicht zu geben scheint.

Nachdem wir nun alles verstaut haben, ist der Weg bis in die Stadt nur noch ein Katzensprung, oder wäre! Der Verkehr ist unterdessen nicht weniger geworden, und an einem Kreisel machen wir kurzerhand umkehrt, und begeben uns auf eine Gefühls Fahrt, da wir so kleine Feldsträsschen und Gässchen nehmen, die in keiner unserer Karten, geschweige denn im Navi verzeichnet sind.
Auf der Suche nach dem Meer, welche sich wirklich nicht so einfach gestaltete, da es überall so hügelig aussah wie im Inland, kamen wir neben tausenden von Urbanisationsbauten und neubauwohnungen in Sateliten Dörfern, im einen Dorf sogar an einem Internet Cafe vorbei. Was für ein Lichtblick, wir müssen nicht in die Stadt!

Nun ergab es sich sogar, dass wir zwischen all diesen neubauten und Urbanisations Chalets, hinter den sieben Hügeln zwischen den sieben Buchten auch noch das Meer enteckten.
Hier auf einer Anhöhe mit Blick auf die Steilküste mit den wilden Felsen und der Brandung, trainieren wir wieder mal den Büroalltag. Tippen, nachtragen, korrigieren Handschriftliche Notizen entziffern, und die Erlebnisse vom Jakobsweg aufarbeiten.
Irgendwann werde ich erlöst, und es ist Zeit das Cyber - wie's in Spanien genannt wird - aufzusuchen.

Hier jedoch , no connection mit unserem ordenator portatil = lap top, aber wir werden in ein anderes Dorf verwiesen. 10 minuten später sind wir bei zwei freaks in einem Cyber, werden im Schulungsraum connected, und wir beamen was das Zeugs hält.
Die mails werden wieder automatisch in unser Outlook verfrachtet, und nach genau einer Stunde sind wir unterwegs, unterdessen in völliger Dunkelheit, ein Schlafplätzli zu finden.

Wir fahren die gleiche Strecke zurück, noch etwas weiter, und irgendwo ist ein wegweiser zu einem Strand, welchem ich gleich folge. Schon die Anfahrt sieht ziemlich vielversprechend aus, es geht, leicht abwärts, durch Eukalyptus Wälder, neben einigen Waldparkplätzen vorbei. Hier ist das Meer noch gar nicht zu sehen, das heisst, es muss ein grosser Beach sein.
Und so ist es dann auch, unten am Meer hats nochmal einige Parkplätze, die Küste ist wieder wild mit vorgelagerten Felsen und Klippen, links ein langgezogener Strand.

Was sind wir doch für Glückspilze, können wir uns einen Platz aussuchen, mit dieser Aussicht ein kleines kaltes Pättli geniessen, und dann die Nachtruhe an bester Lage verbringen....

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!



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