Tagebuch 01. November 2004
Spanien


eine pyrenäen-rundfahrt.. wo sonst wohl nicht jeder tourist durchkommt.. matzmobil meeting point for pyrenees tours

irgendwann, früh, ganz-früh, morgens bricht ein scheinwerfer-licht-gemetzel los! da war doch noch die abolute ruhe.. und dann, von einem moment auf den anderen.. die hektik.. es kommen autos en masse und parkieren um uns rum, an der strasse und im gelände.. es müssen sicher 40 gewesen sein.. und jeder mit licht, oder scheinwerfer und das alles im stockdunkeln.. was geht ab?!?! die jäger scheinen sich unser gemütliches pass-plätzli als morgentreffpunkt ausgesucht zu haben.

hier scheint die jagt so wichtig wie im engadin.. sind doch in st. jean pied de port diverse geschäft geschlossen und alle laufen in grünen klammotten rum.. da kommt mir zwangsläufig meine zeit im engadin in den sinn.. schon gestern haben wir beschlossen, bei jeden schritt aus dem matzmobil äusserste vorsicht walten zu lassen.. vielleicht sieht man ja auch im blauen fasi aus wie ein hirsch.. wer weiss!! schliesslich bewegen wir uns! und es gibt doch auch kurzsichtige jäger, wie ich mal aus einer fach-literatur entnommen hab (schwarze gedanken von franquin. ist auf jeden fall der beste comik den ich besitze, dieses heft "schwarze gedanken", zu empfehlen!! ;-)

plötzlich wurde es um uns dunkel, dann etwas ruhiger und dann wieder vollicht und motorengeräusche, und kaum hat man sich versehen.. sind alle weg!!! war alles nur einbildung.. ein böser traum?!? nein, denn wir haben noch so diverse auf unserer weitern erkundungstour in den bergen gesehen.. irgendwie kam es mir vor, als ob sie uns nicht so ganz liebgewonnen haben.. und an den vielen touristen hier oben kanns nicht liegen.. denke hier fährt nicht jeder hin ;-).. aber wir wollten dem matzmobil doch den camino zeigen.. und den pilgern eine freude machen, auf dieser langen, barlosen etappe..

somit ist auch die brücke zurück zum tag gefunden.. wir konnten also wieder einen pilger, bzw. eine pilgerin verwöhnen mit kaffe! sie hat gestrahlt und uns engel auf dem pass genannt!! was für ein schöner start in den morgen (nach dem bösen traum mit den jägern.. ;-).

wir machten uns reisebereit und fuhren die schmale passtrasse weiter.. bis irgendwo an die spanische grenze. unser navy findet spanien nicht so cool und gibt uns gar keine infos.. so hofften wir, vielleicht etwas überoptimistisch in dieser einsamen gegend, dass dann da schon eine strasse richtung spanien geht.. ich wollte schon fast in einen kiesweg einlenken, als uns ein älteres paar im entgegenkommenden auto aufklärte, dass da wirklich kein weg weiter ist! also etwas zurück.. und dann quer durch die franz. pyrenäen um die offizielle strasse über die berge zu nehmen.. einfach geschrieben, nicht so einfach zu fahren.. ich musste mich also mächtig konzentrieren bei der immer schmaler und kurfiger werdenden strasse! aber es klappte und wir fanden uns alsbald in spanien (o.k.. nicht so alsbald.. das ganze bergfahrmanöver dauerte den ganzen morgen.. war aber wunderschön!!).

bei der offiziellen passtrasse zeigte uns das matzmobil mit leisen anfangs-piipen, dass es doch lieber wieder im schildkröten-gang fahren will und es doch sicher auch froh ist, wenn es wieder etwas flacher wird ;-) und so wurde es. wir staunten aber nicht schlecht, als wir nun so aus dem fahrzeug sahen, was wir alles gewandert waren!! wir sahen immer wieder orte, strassen, wege die wir entlang gingen.. irgendwie doch eindrücklich den camino immer mal wieder zu sehen und in errinnerungen zu schwelgen.. auch wenn es erst einen monat her ist ;-)

wir wollten in "burgete forällä fah", oder nein, "kaffe ha", aber es hatte keinen parkplatz.. also weiter richtung pamplona.. oder wohin eigentlich?!?! besser mal einen kaffe-stop und karten wälzen.. die nordküste ruft.. zuerst inland etwas queren und dann rauf an die küste. oder so.. mal schauen.. wir fahren weiter und winken allen pilgern und hupen der einen sogar. die kehr sich um und winkt und hat ein riesen smile drauf! war für sie und uns ein aufsteller!

vor pamplona stopten wir vor einem einkaufszentrum, fanden sogar einen parkplatz und wollten unsere vorräte auffüllen.. aber da waren nur leute, kein laden offen, kein restaurant, rein gar nichts.. aber wirklich viele leute?!?! hää??? wir verstanden die welt nicht mehr.. geht man hier einfach so mal ins einkaufszentrum um die schaufenster anzuschauen?!? und wieso sind alle läden geschlossen? in pamplona merkten wir, dass heut wohl irgend ein feiertag ist.. alles ist auf der strasse und alle parkplätze vollgestopft.. also nehmen wir vom internet-cafe such-plan abschied! auch sind alle camioneure mit ihren fahzeugen auf den raststätten.. es muss also so etwas wie sonntag sein.

wir fuhren nach pamplona weg vom jakobsweg!! adieu du allerliebster camino!! war eine geniale zeit. wir machen mal noch rasch stop auf einer autobahnraststätte und sonst fahren wir einfach und schauen uns die gegend an, die plötzlich so schnell an uns vorbeigeht (obwohl unser matzmobil ja nicht wirklich sooo schnell fährt ;-).

es geht durch hügelige gegenden, durch flache ebenen und dann wieder durch bizarre felsformationen! mir gefällt spanien! unterdessen haben wir uns am ebro, einem grossen fluss in spanien, einquartiert und es regnet und regnet und ist schon stockdunkel.. also noch etwas schreiben und dann noch essen und ab ins bett! morgen werden wir weitersehen.. vielleicht können wir mal entlich wieder daten rübernbiimen und euch mit berichten "verwöhnen" ;-)

06:30h morgens! Ist ja nicht wirklich unsere Zeit, aber so ruhig das Einschlafen gestern war, so busy war's heut morgen um die Zeit. Irgendwann am Mittag haben wir dann auch rausgefunden, warum etwa an die 40 Jäger,
an einem Montag morgen, wo sonst jeder normale Mensch sich auf die Arbeit begibt, sich alle an einem Ort treffen - Es ist irgend ein Allerheiligen katholischer Tag - Nur schade, dass der Treffpunkt der Jäger gerade genau unser Idyllischer Schlafplatz auf dem Pass sein muss......

Es war wirklich faszinierend.
Alle um uns rum parkiert, Türen auf Türen zu, praktisch noch stockdunkle Nacht, einige mit Scheinwerfer in unsere gute Stube gezündet, wohl um zu sehen, ob wir Konkurenz Jäger, und schon auf der Pirsch sind. Dieser Gedanke drängte sich auf, denn später sind wir dann wieder dem einen oder anderen begegnet, und so böse wie wir angesehen wurden, kann man nur potentielle Mundräuber und Konkurrenten anschauen.

Wenigstens bekamen wir beim Frühstück einige liebevolle Blicke. Und zwar von einer flämischen Peregrina, welche wir zum Kaffe einluden, und die in uns die Engel des Passes gesehen hat. Sie hat sich wirklich so richtig über einen Kaffe gefreut, und für uns war das strahlen in ihren Augen der Aufsteller des Tages.

Danach begaben wir uns auf die heutige Reise. Eigentlich wollten wir das Matzmobil hurti über den Pass, auf die spanische Seite Rollen lassen. Das Kartenmaterial welches uns zu verfügung steht ist nun nicht gerade so genau, dass alle Kuhwege darauf eingezeichnet sind, aber wenn man auf einer gut ausgebauten Asphaltpassstrasse unterwegs ist, könnte man ja darauf kommen, dass dieses stück weg dann auch irgendwohinführt. ........Aber auch unser Navi stiess an Grenzen, und verweigerte an der französisch - spanischen grenze sämtliche sachdienlichen hinweise betreffend Spanischer strässchen, und wir sahen uns gezwungen, den Pass auf der französischen Seite wieder runterzufahren. Wenigstens ein anderer Weg als wir gestern hochgekommen sind, aber dafür auch ein wenig steiler, enger und kurfenreicher. Zum Glück fährt d'Schine meistens am Morgen...........

Irgendwo auf der Strecke wo der Camino durchführt, fragten wir uns mal, was wir eigentlich vorhaben..........................................?
Wirklich gute Frage, also am besten die nächste Bar angesteuert, und Kartenmaterial sowie Meridan Reisezeitschrift von Spaniens Norden mitgenommen, und Schlachtplan ausgeheckt. Es gehrt r
ichtung Sanander durchs inland, um dann der Küste entlang Biarritz zu erreichen.

Um Pamplona steuerten wir mal ein Centro Comercial an, welches eigentlich voller Menschen war, und sich immer noch mehr füllte, aber die Geschäfte und Restaurants, einfach alles war geschlossen......? Montagsausflug ins Shoppiländ??? Die Spinnen die Spanier, und in der Stadt bemerken wir dann endgültig dass ein Feiertag ist, so viele Leute auf derStrasse alle im Sonntagsgewand, da muss was im Busch sein.

Wir lassen uns dadurch nicht beirren, und fahren unseres Weges.
Auf Überlandstrassen durch Dörfer deren baskische Namen eher Griechisch und Arabisch klingen. Einzig Oña ist mir geblieben, wegen den bizarren Felsformationen, welche
- wenn das Wetter besser wäre - aus der ferne zum Klettern einladen.
Nun sind wir bereits 150km ( das wären 6 Tagesmärsche !!!!) vor Santander, an einem Picknick Platz, es schifft was es mag, und wir tippen mindestens so wie's schifft, bis wir uns in kürze ein Maissalätli und ein kaltes Plättli und dann die Bettruhe gönnen.

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!



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