Tagebuch 23. Juli 2004
schweden

natur Egli fieber
shit s'isch ja scho wieder friitig :-) wie die zeit doch geht.. aufstehen und fredel möchte mal wieder lieber nicht joggen gehen. mir solls recht sein.. geh fast lieber später mal noch etwas mit den stöcken in den wald..

mich gelustet heute mehr nach einem morgenapfel den eines kaffees.. wird gemacht.. dann kommt vollend mein wahres wesen (schine) zur vorschau: ich pack den chessel und mach einen wasch!! fredel unterstützt mich noch als wasserträger und waschleinenmontierer.. wir sind ein gutes team :-).

fredel zieht es dann aber schon in die fischer-gründe.. zusammen erkunden wir auch noch ein anderes seeli. (es hat hier seeli ohne ende, nur nicht immer so zugänglich) es hat wirklich nur grad die strassen, oder besser kieswege. keine wanderwege oder so. und der wald, auch die steppen sind so verwachsen dass man nicht einfach so durchgehen kann / man würde sich auch endlos verlaufen. wir schaffens aber trotzdem über trockenen moos und steine und waldboden und nassen boden bis zum see. fredel hat rasch glück. aber wieder "nur" egli.

so geht es weiter und weiter. ich platzier mich am seerand. hier sind die ufer ganz weich und nass (verständlich dass alle schweden gummistiefel haben..). sieht so aus als ob sich eine erdschicht mit moos über den see legen würde.. und das ist dann das ufer.. sieht wirklich so aus also ob es auf dem wasser schwimmen würde.

irgendwie komisch: ich schau wirklich gerne beim fischen zu!! kann da stundenlang am see sitzen und zuschauen.. irgendwie entspannend. o.k. am anderen see musste ich stehen. keine chance sich irgendwo hinzusetzen.. alles nass und moosig. bin dann etwas entfernt auf einen stein gesessen aber nach einer wald-riesen-ameisen-attacke zurück zum matzmobil.

eigentlich wollte ich ja noch was machen in sachen fitness.. aber irgendwie dünkt es mich heute mehr nach schöneheitsschlaf, lesen, räucherstäbli etc. auch hab ich mir vorgenommen etwas am compi zu "arbeiten".. und auch dies fällt einfach weg. heute ist irgendwie der tag vom nichts-tun..

präparier mal noch ein salätli und schau dann fredel nochmals an unserem haussee zu beim fischen. die idylle. heute ist auch praktisch kein auto vorbeigekommen. die totale ruhe hier!!

man höhrt die hummeln summeln.., die bäume im wind (ist immer wieder eindrücklich wie sich wind-böen anschleichen.. man höhrt sie von weitem und dann plötlich ziehn sie an einem vorbei..), manchal irgenwelche tiergeräusche, mal (selten) einen vogel usw.. die natur pur!!

manchmal, wenn es ganz windstill ist erkennt man auf dem see ein wildes treiben von diversen insekten. unglaublich was sich da alles tummelt. wässerläufer, libellen, müggli und viele undefinierbaren flieger oder hüpfer.. ist mir noch gar nie so aufgefallen. was es da nicht alles gibt. wiso gehen wasserläufer nicht unter?!? auch nicht wenn sie in ekstase im sexspiel aufeinander sind??? fragen über fragen.. und es ist einfach egal warum.. einfach zuschauen und geniessen!

so, fertig damit.. möchte eigentlich nur sagen: es braucht nicht wirklich viel und das würde einem wohl die natur geben..

am abend, schliesslich ist es freitag: genehmigen wir uns noch ein wasserpfeiffli mit schwedischen seewasser und arabischem mango-lassi geschmack.. mmmhhh.. und 2 desser dreieggli von einer toblerone gibts auch noch (neben den spagetti die wir vorher schon reingehauen haben).

wir sitzen noch geraume zeit draussen in unseren hänger-stühlen und lesen und geniessen. bis es dann zu kalt wird..

Die überschrift stimmt nicht schlecht, ich hab also in der Nacht geträumt, dass ich ein gewaltiges Egli aus dem See gezogen habe, und habe das teil so deutlich kämpfen gespürt
(nicht das ich etws anderes in den Fingern gehalten hätte) und vor mir gesehen, dass ich ganz enttäuscht war, heute Morgen, dass es nicht so war....

Aber man merkt gut, was mich im Moment beschäftigt, und wo die alltäglichen problemchen liegen, wenn's nie mehr wird, gehts ja. Nach grosswaschtag d'(waschma)Schine hat den unergründlichen drang verspürt heute zu Waschen, und ich hab mich als Tumbler bewährt (wahrscheinlich auch weil ich so breit bin wie ein Tumbler) hab aufgehängt was das Zeug hält, hoffe ich nun dass ich diese Nacht nicht davon Träume!

Es wird also früher Nachmittag, bis wir losziehen, neue Fischerjagdgründe zu erforschen. SChon bald merken wir, was uns schon Jeanette von Below Zero immer gesagt hat, Gummistiefel sehr wichtig!
Wir versinken fast im Moosigen untergrund, oder wenn wir länger stehenbleiben, sickert uns das Wasser um die Schuhe und wir müssen bei jedem Schritt befürchten, dass wir bis plötzlich bis zur Hüfte im Moor steckenbleiben.

Was solls, wir haben ja eine Seilwinde am Matzmobil, und verlängerungsseil hätten wir zur Not auch noch dabei.......

Das Angeln am neuen Seeli gestaltet sich noch als recht angenehm, da es im Wald hinten überall hantliche Steinplatten gibt, welche als gewichtsverteilung, sowie als Unterlage für das obligatorische dreibein-
taburettli dienen. Und zweitens, die Fische beissen praktisch bei jedem mal auswerfen, Egli halt, aber dafür fast so gross wie in meinem Traum. Ich habe mir aber selber einen Jagd Ethos auferlegt, und nehme heute nur die um 35 cm -- also keine -- auch nicht den 28 cm brocken, den ich wieder schwimmen lasse.
Irgendwann werden mir die Klonen zwischen Bremen und Fliegen um meinen Kopf zuviel, und ich kämpfe mich durch die Wildnis, ganze 7 min. zurück an "unseren" See, und fische dort noch etwas weiter.

Im grossen und ganzen hätten heut so viele Egli angebissen, dass wir einen Egliauflauf oder Egli Gratin oder gar ein Eglifondue hätten machen können, begnügen uns aber mit Spaghetti à la Pesto rosso, machen gleich noch den Abwasch, weil wir noch so im Schwung sind von heute Morgen, und als krönenden Abschluss nehmen wir noch unsere Wasserpfeife aus der Verbannung, und lassen den schönen Tag ausrauchen.

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!



info@matzmobil.ch