Tagebuch 13. Juli 2004
Dänemark


vom fliegen, starten und landen und adonis ein reim der sich geschüttelt hat
Heute mal nicht menue 1 am morgen.. besser nur einen kaffe, ein telefon mit fashionpoint, die nummer war auf meinem natel. Und wer nimmt ab: murthy.. er lacht und "giggelt".. so lieb ich ihn.. schön noch etwas zu plaudern mit ihm. Konnte mich vor lauter heriee gar nicht richtig von ihm verabschieden. Er ist enttäuscht dass er mit mir nicht mehr fighten kann.. Auch supperwurm hab ich noch dran und sie instruiert mich dass der mega coole hase also immer bedeckt sein muss.. ich kann sie beruhigen. Er ist im bett, umhüllt mit einem kissenbezug (der farblich bestens passt). Auch ihr büsi ist da drin.. tüschüs gotti.. und adieu merci vielmal..

Dann ruft die pflicht und wir "müssen" fliegen gehen. Ich brillier nicht grad mit meinen startmanövern.. aber schaffs dann doch noch in die luft.. der wind ist heute etwas stärker, viel reserve hab ich nicht von der geschwindigkeit her. ich geniess es also etwas und lande wieder rein.. wie üblich hab ich es lieber auf der sicheren seite zu sein.. und bau mir hald neben dem matzmobil, mit hingelegtem sessel, einen windschutz. Eigentlich "trägt" man hier eher so eine strand-muschel! Aber die hab ich hald nicht (so eine art halbes zelt.. würde aber sagen das macht sinn bei dem wind! Würde einem stränd-verkäufer sofort eine abkaufen :-). etwas blüttlen tut auch gut.. sonne tanken. Man weiss ja nie was die themperaturen weiter nördlich machen. Noch mehr brrrr??

Irgendwann, nach langem beobachten zieht es mich trotzdem wieder in die luft.. fredel landet grad rein und entleert seine blase. Und hat nachher nichts besseres zu tun als mich beim starten zu filmen.. supper!! Das lieb ich doch und goutiere dies mit diversen, nicht super eleganten, startversuchen.. geniess die zeit in der luft nachher umso mehr (stimmung: überwältigt.. die sicht auf's meer, und heut fast keine leute in der luft). Mussten die schweden heim??

Ich flieg die dünen entlang weiter nördlich und wieder zurück.. da kreuzt mich so ein "lümmel" und ich, vorsichtig wie ich bin, weiche im grossen bogen aus. Für die, die das dünen-fliegen nicht so kennen: je mehr zum meer (bzw. weg von der düne), je weniger steigen.. sprich: ich bin abgesoffen.. musste dann am strand irgendwie wieder in die luft kommen.. auch das ging.. aber brauchte zeit.. aber war sicher eine gute "übung" :-) wieder in der luft etwas hin und her und geniessen.. aber mich dünkt der wind wird stärker und mich ziehts zurück zum landen.. leider reichts nicht mehr bis zurück.. mich spitzts irgendwo ins landgebiet zu den rinderkindern.. der wind war wirklich plötzlich zuuuu stark.. ich hab trotz speed-system keinen meter mehr vorwärts gemacht.. bin nur noch rückwärts geflogen.. was will man da machen. Einfach schauen dass man noch einigermassen gut zu boden kommt.. und da war doch das hohe getreidefeld eine weiche matte.. würde sagen: glück im unglück.. (und der bauer würde wohl sagen: scheiss gleitschirmflieger). ich pack meinen schirm neben dem feld ein (stimmung: enttäuscht). Wahrscheinlich haben mich die dünengeister nicht grad so geschätzt mit meinen starversuchen in ihrem revier und haben sich jetzt gerächt ;-)..

Gemütlich spatzier ich der düne entlang und schau den deltapiloten zu.. nun beginnt ihre zeit (die haben mehr speed).

Fredel landet auch bald rein und wir machen es uns hinter dem wind-schutz-wall (sessel und gleitschirm) gemütlich bei einem chnäbi dass fredel bei der letzten zwischenlandung rasch präpariert hat (stimmung: höchst erfreut).

Ich bin am blüttlä und fredel in vollmontur?? Da kann was nicht stimmen.. ich bin doch sonst der "gfröhrli", ich saug glaub einfach alle sonne zu mir.. der wind wird dann stärker und stärker und wir ziehen uns für ein "ligi" ins matzmobil zurück. Ich "verwöhle" an fredels schulter und nicke auch rasch ein.. so anstrengend ein reise-leben.

Ah, nicht zu vergessen.. ein deutscher pilot mit passagier wollte bei einem glatten 30-er wind am strand (sprich auf den dünen um einiges mehr, es sind nur noch deltapiloten in der luft) noch starten. Fredel, sozial wie er ist, weißt ihn noch auf die stärke hin und er meint nur lässig: mit dem biplace braucht er mehr wind.. was will man da machen ausser der filmkamera installieren.. er merkt es dann aber glücklicherweise doch noch und hat das manöver abgebrochen. (stimmung: erleichtert!! Das wär ein disaster geworden).

Nun zu meinem supper-high-light!! Danke ines!! Fredel hat grossen abwasch mit nur einem tuch um die hüften gemacht..(mit genialer befestigung.. könnt ihr ines fragen) das war doch immer meine vision: ich sitz im matzmobil-couch und schau fredel auf's ärschli wenn er kocht etc... und.. heute war's nun soweit.. würde sagen: dass lassen wir einreissen!!! (stimmung: schlürf, aber keinen durst).

Adonis könnte einpacken.

Unterdessen schwankt das matzmobil im starkwind.. er hat noch zugenommen und bläst uns, laut "bucheli" mit fast 50 kmh um die "ohren".. oder wie soll man das beim matzmobil sagen? Wir werden unsere burg auf jeden fall nicht mehr verlassen.. draussen: brrrrrrrrrrrrr..... und das wasser kommt auch immer näher.. eine wilde küste, die westküste dänemarks.. aber schön!!

Lob an die kiter-jungs die heut draussen waren. Abgehärtete "siechen". Uns wärs def. Zu brrrrr..

Tief geschlafen, kurz die Eigernordwand solo und mit dem Bigwall Hammer statt Eisgerät durchstiegen, und vielleicht deswegen noch etwas müde, aber Bucheli mit seiner Windansage von 18-23km/h Westwind spickt auch mich aus dem Bett.

Was dann folgt ( für die Aufmerksamen unter den Lesern – natürlich nicht ohne vorher einen Kaffe hinter die Binde gekippt zu haben ) ist halt einfach wie Ferien........

Nachfolgend die zusammengefasste form des Tagesberichts nach einigen Stunden in der Luft, rauf und runter, kilometerlangem Dünensoaren, blutte Weiber von oben bestaunen, wing overn bis zum vergasen, centimeterlen vor dem Matzmobil usw. usw. kann eh nichts vernünftiges mehr zusammenschreiben, was nicht heissen soll, dass die vorherigen Berichte vernünftig gewesen wären.

Wenn flieger hinter flieger fliegen fliegen flieger hinter flieger her, wenn jedoch flieger vor flieger durch fliegen fliegen die flieger hinter dem vorne vorbei flieger auch durch, aber turbulenzen. Wenn nun aber flieger mit fliegen fliegen, fehlt der Wind für die flieger, ist aber perfekt für die fliegen, diese sind nicht zu verwechseln mit denen die fliegen, obwohl die mehrzahl derer gleich geschrieben wird wie fliegen, was auch die mehrzahl ist. Nun kann fliegen frei von fliegern fliegerisch völlig befreiend sein, sobald aber ein flieger am fliegen ist, fliegt meistens die fliegerschar flugs in dasselbe fluggebiet um dort zu fliegen, was rein fliegerisch nicht besonders flugsam ist. Kommen nun aber noch flügge gewordene anfängerflieger zum selben fluggebiet, und gebrauchen womöglich noch dieselbe flugschneise verfliegt die lust am fliegen und vor lauter flugbeobachtungen verleidet einem die lust am fliegen, und die zeit verfliegt wie im flug.

Frei nach Fastfredels freien Fluggedanken

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!



info@matzmobil.ch