Tagebuch 22. August 2004
Frankreich


la paillotte for ever / c'est la top le camion letzte episode Gas und endspurt nach Hyeres
Wir machen am morgen nicht lang und fahren gleich los.. In alter manier: ich fahr zuerst.. fredel ist ja am morgen nicht grad munter und ich dafür am abend nicht mehr.. also ist die reihenfolge klar.

an diversen hinweisen haben wir ja schon wirklich bestätigt bekommen: wir sind in frankreich.. aber das letzte indiz kommt jetzt: ein picine verkäufer!! man MUSS einfach einen pool haben, neuestens auch noch mit rund geschwungener überdeckung.. so viele swimmingpools wie die in ganz frankreich ausgestellt haben, können niemals eingebaut werden!! wir kommen zum schluss, dass vielleicht, wie in schweden die holzmafia, hier die pool-mafia aktiv ist ;-) und all die geschäfte (die eh nie offen sind), sind geldwäschereien?!?!

wir sind des fahrens langsam etwas müde.. kilometer für kilometer werden gefressen, unser navi motiviert uns mit immer niedrigem "bis-zum-ziel" stand.. wir waren def. schon weiter weg vom mittelmeer..

auf einem überland weg im letzten reiseabschnitt kaufen wir uns noch eine riesen melone. schliesslich sind wir jetzt im süden!! der bauer und warscheindlich sein sohn sind begeistert von unserem matzmobil und raten die quadratmeter zahl auf 25.. fredel nickt und diskutiert und versteht sicher mal wieder gar nichts, aber es sieht aus als ob sich alte freunde treffen würden ;-)) ein lob an fredels offenheit ;-) in späteren berechnungen kommen wir etwa auf die hälfte der quadratmeter aber dafür war die melone sicher zum halben preis ;-) ganze 2 euro für eine ganze kugel wassermelone.. uns bleiben die worte "c'est la top, le camion" in den gedanken und wir fliegen weiter richtung meer.

und das "chogen" meer.. es kommt und kommt und kommt nicht.. haben sie den stöpsel rausgezogen?!?! ah.. nein, da ist es..!! was für ein anblick! jupidupiduuuu! und was für eine hecktik in hyeres!! wir waren schon zwei mal hier, aber so ein massaker war noch nie.. wir kämpfen uns durch die auto-kollonnen und checken schon bald in einem camping ein. geht wohl nicht anders.. zum krönenden ende lots ich fredel noch in einen baum und unser armes matzmobil wird schon wieder geschädigt.. nachdem es uns so zuverlässig vom polarkreis ans mittelmeer gebracht hat!! sorry matzmobil.. und auch sorry baum!! ich war vor lauter schauen wie und wo und müde sein und überhaupt nicht mehr für eine so simple einweis-arbeit fähig.. nach einer frust fase erhole ich mich aber bald wieder und wir gehen mal runter ans meer.

bepackt mit unserem ganzen kitematerial.. unsere nachbaren sind sicher tief beeindruckt ;-) wir sind aber bald ab ihnen tief beeindruckt... die können surfen !! wir sitzen also am strand und können vor lauter leuten und surfern das wasser fast nicht sehen.. also besser wir anfänger köpfen nicht grad die badegäste und warten bis der strand sich leert.. aber das wird und wird nicht ;-) es kommen und kommen leute und gehen nur wenige.. und später als es wirklich ruhiger wird macht der wind grad mit und wir müssen auch nicht mehr alles auspacken.. also besser plan B in aktion treten lassen: essen im la pailotte!!! kein schlechter ersatz.. schliesslich ist das sicher einer der hauptgründe unserer anwesenheit ;-)!!! fredel reserviert noch rasch und wir düschelen ausgiebig, machen uns schön und packen die bikes.. liegt eine rechte strecke vor uns.. aber im ess-vorstellungs-rausch gehts im nu und wir sitzen wie die könige in unserem restaurant!! (würde auch sagen: c'est la top!!) der grau und langhaarige besitzer kennts uns ja schon unter "les amoureux" und wir finden uns alsbald vor unseren lieblings-chnäbis wieder. thailändische küche im hochgenuss!!!! ihr könnt mir glauben.. die reise vom polarkreis hat sich gelohnt ;-) auch auf schnöderkosten kommen wir mal wieder und wir fressen uns durch total 2 vorspeisen, 3 hauptspeisen, 2 apero, 5 dl wein und 2 dessert.. und staunen nicht schlecht, es kostet grad mal 66 euro.. ist im moment sicher viel geld für uns.. aber das ist es allemal wert!!!! wir kommen wieder!!

die verdauungsfahrt wird zur horror fahrt.. ohne licht und mit seehr seehr viel verkehr.. aber wir schaffens und schlafen bald in voller zufriedenheit ein!! süden du hast mich wieder!!

Die letzten 289 Kilometerli werden in Angriff genommen, und ich rechne Ruth kurz vor, welch ein Katzensprung dies nur noch ist...........
Sie findet jedoch schnell raus, dass ich ein elender unter - wenn's manchmal sein muss auch übertreibi-siech bin, und wir einigen uns, das wir in den nächsten zwei std noch nicht wirklich am Kiten sind.................

Sie behält mal wieder recht, und die letzten 99 Kilometerli ziehen sich ohne Ende.
Dafür machen wir einen weiteren Versuch, unser Gas aufzufüllen. Bei einer Einkaufscenter Tankstelle frage ich die Dame im Häuschen ob wir die zwei Propan flaschen auswechseln können. Sie meint :"pas problem", und kommt gleich mit.
Also das mit den Anschlüssen ist wirklich pas de problem, aber einmal mehr....................
die Farbe macht's aus. Die gute Frau meint, dass wir eine Propan und ein Buthan Flasche haben.
(Buthan ist nicht geeignet für unternull temperaturen, Propan kann bis - 25°C verwendet werden ) Ich erkläre der guten Frau, dass wir immer nur Propan brauchen, weil wir jetzt auf dem Weg zum Nordpol seien, und mit Buthan nun mal gar nichts anfangen können, und überhaupt wo das problem sei, fahre ich fort, und bequatsche sie, der Unterschied sei ja nun wirklich nur die Farbe der Flaschen, und ob nun Rot oder blau oder Golden und Grün
( was wir dann schlussendlich bekommen ) spielt doch wirklich keine Rolle und überhaupt und sowieso..... Irgendwann war' s Ihr dann glaube ich zuviel, und sie händigte uns zwei Flaschen aus....
YEEEEAAAAAAHHHHHH Mission Completed!!!!!
Das einzige ist nun der Einbau, das Podest, welches wir für unsere Flaschen im Zwischenraum haben, ist ein wenig zu hoch, und die Flaschen passen nur mit würgen rein, aber das wird abgeändert, sobald wir mal wieder sesshaft sind.

Wir sind beide froh, endlich wieder vollkommen autark zu sein, und setzen unsere Reise ans Mittelmeer fort. Irgendwann habe ich das gefühl, dass hier gar kein Meer existiert, da unser Navi nur noch 4 Km bis Hyeres anzeigt, und wir immer noch kein big blue sehen.

Aber es kommt anders, das Meer existiert noch immer, und wir sind nicht die einzigen die das wissen!!!!
Bisher haben wir Hyeres nur nebensaisonal kennengelernt, und haben bei unserer kälteflucht aus dem Norden die Ferien Saison nicht wirklich berücksichtigt, und diese ist hier in vollem Gange!
Plätzli, wo wir mitte September normalerweise easy zwei drei Tage alleine sein konnten, sind zu diesem zeitpunkt mit sieben bis zehn Womos büberfüllt
und wir sind gezwungen uns auf einem Camping einzuquartieren.
Ist ja eigentlich auch nicht weiters schlimm, ausser dass es ein wenig mehr kostet, als Gratis, aber dafür hats Dusche Toiletten und hunderte von Nachbarn, über welche man herrlich herziehen kann. Gut sie konnten über uns auch herziehen, beim rückwärtsfahren haben wir das Matzmobil noch einen Ast Küssen lassen, und es hat wieder mal eine schramme mehr.......

Nachdem der Schaden kurz begutachtet wurde, und als geringfügig beurteilt werden konnte, vergeuden wir nicht mehr allzuviel Zeit mit zurückschnöden, entladen unser Kitematerial
( also d'Schine macht das! Habe ich bei unseren Italienischen Nachbarn abgeschaut! ) und gehen vollbeladen direction Plage.
Und man glaubt es kaum, auch hier ist immer noch Hochsaison, betrieb wie in einem Bienenhaus, und der Platz zum Kiten ist rar.

Nachdem wir uns fast eine Stunde versichert haben, dass die Leute nicht weniger, und der Wind nicht mehr wird, entscheiden wir uns die annehmlichkeit der Dusche mal wieder zu benutzen, und uns noch kurz beim Paillotte unserem welatallerlieblings Thai Restaurant telefonisch anzumelden respektive zu reservieren.
Wir satteln die Bikes, und radeln die paar Kilometer um die Bucht. Dort angekommen, hauen wir rein wie die Weltmeister, vergehen fast vor schlemmen, und geniessen mal wieder auswärts zu essen und bedient zu werden.

Die Rückfahrt gestaltet sich wieder etwas schwieriger da es hier ja wieder Dunkel wird am Abend, und wir nur ein kleines rücklicht für's Bike haben. In fast kompletter Dunkelheit, dafür immer noch regem Verkehr, überleben wir die fahrt zurück zum Camping, und sind froh und vollgefressen und glücklich und verliebt und müde.........

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!



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