Tagebuch 19. August 2004
Schweden / Dänemark / Deutschland


i can get NO sleep!! Alde for ever
Das war ja wohl eine nacht.. den schlaf hab ich praktisch nicht gefunden!! dafür um so mehr an den komischsten sachen rumstudiert.. dann im halbschlaf noch den letzten bauern des gehöfs mit seiner frau (die ihn verlassen hat) versöhnt und die beiden kinder dem vater vorgestellt und überhaupt war ich auf einem komischen trip!! aber wie gesagt.. es war hald so und ich warn fredel schon vor: nach ca. 3 stunden schlaf bin ich sicher nicht so gut drauf..

da ich auch weiss: wir haben kein gas, sprich keinen kaffe: zaubere ich wenigstens eine ovo mit honigbroten. so dass mein mech auch genug energie hat für die heutigen tages-ziele: gas flaschen kaufen und wechseln und alde heizung und diesel heizung flicken.

wir verlassen also den hof, ich hoff, dass meine versöhnungs halbträumerei wenigstens etwas ruhe in die geister des gehöfs gebracht hat und lenk das matzmobil zur ersten tankstelle. no way unsere gasflaschen zu wechseln. andere anschlüsse.. also noch ein zeichen: wir müssen richtung süden!!! nächster stop also: ALDE. und dies sollte unser super positives tages erlebnis werden!!!!

die tür ist geschlossen und wir melden uns über telefon an. fredel meint nur "we are in deep deep troubles" und schon eilen grad zwei mitarbeiter zu uns und führen uns durch die hallen und büros zu dem chef-flicker. das problem wird geschildert und wir werden angewiesen das matzmobil beim lager zu parkieren. gesagt getan und unser tagesheld sieht sich die sache an und meint nur: er brauche sicher eine halbe stunde.. die zeit können wir uns in der kafereria totschlagen. ich komm noch mit der idee vielleicht doch besser ins dorf zu gehen und geld rauszulassen. schliesslich kosten so erstatzteile und die arbeit sicher ein heiden geld und so viel schwedische batzen haben wir auch nicht mehr. wir lassens aber dann doch und trinken einen kaffee und fredel hat grad die blitzidee noch etwas anderes zu mechen im matzmobil.

dann kommt mein super-mech zurück und strahlt über alle backen und hat noch so einen langen stab in der hosentasche (nicht was ihr jetzt denkt).. mir wird berichtet, dass die ganze reparatur mit material gerade mal: NICHTS kostet. sogar noch ein zusätzliches teil das wir benötigen bekommen wir einfach so!!! gibts ja nicht: wir sollen unsere ferien geniessen ist der komentar und uns fällt nichts besseres ein als uns mit einem murthy-mammut t-shirt und einem fetten trinkgeld und einem dankbaren lächeln bis hinter die ohren zu bedanken und weiterzufahren!! die dieselheizung kann auch noch nachher gemacht werden.. erst mal etwas fahren.. es schüttet heute aber wir sind so zufrieden nach dem ALDE erlebnis!! wir lachen und singen und johlen und : fahren richtung süden. da wir eh in der gegend von malmö sind nehmen wir die brücke nach dänemark. ein gewaltiges bauobjekt!! extrem lang und einfach schön!! an der zahlstelle lassen wir unsere letzten schwedischen kronen liegen (geht perfekt auf) und wir sehen neben uns ein matzmobil (unimog) mit 2 ältern leuten drin die strahen, trotz dass sie auf der falschen linie stehen und nochmals rückwärts raus müssen. auf der brücke lassen wir die beiden noch überholen und winken uns was das zeugs hält. bei ihnen steht hinten drauf: lebe deine träume!! machen wir doch!! und wir hoffen, dass wir auch noch im hohen alter, wie die beiden, die welt erkunden können!!

am ende der brücke ist kopenhagen und fredel würde mir gerne die stadt zeigen. dies scheitert aber nach einer zentrumsdurchfahrt mit null parkplätzen und riesen chaos!! meine nerven sind nicht mehr für solche belastungen ausgelegt und ich lass fredel wieder rausfahren. unsere beiden tanks werden noch gefüllt und dann gehts richtung fähre nach deutschland. im fährenbauch parkiert gönnen wir uns für ein paar euro ein salat und kartoffler büffet und stopfen uns mit vitaminen voll.. nach der eintönigen ernährung in den letzten tagen eine gute idee!! wir essen also die ganze überfahr und in deutschland angekommen merken wir rasch: viel mehr regeln hier!! wird wohl nichts mit matzmobil irgendwo hinstellen wo sonst niemand ist und wir auch kein camping-verboten finden!! nein: hier scheint alles verboten. aber trotzdem finden wir einen nächtigungs platz bei einem tagesparkplatz der aber in der nacht, trotz ausdrücklichem verbot, genutzt werden darf wenn man der karin (die ist übrigens exact vom 20. april bis am 10. september hier) 7 euro zahlt. wir jammern, dass wir nur noch ein paar euros haben und sie gibt uns den spezial sympatie rabatt und wir können für 5 euro hier schlafen.

danach mach ich den fehler sie von wegen kiten zu fragen und wir finden rasch raus, dass hier das surfer, nicht das kiter revier ist!! und kiters mit ihren kabeln sind eh eine gefahr für die anfänger und überhaupt!! mümümümü.. zum glück hab ich das nicht vor dem abrechnen gefragt ;-)

meine beine schreien nach bewegung und wir spatzieren noch den deichen entlang, erleben eine genaile abendstimmung und rätseln über windstärken und sind bald müde im bett!!

Auf auf, neue taten rufen, ich konnte mich schon mental vorbereiten, auf die beforstehende herausforderung, Gasflaschen auswechseln und Alde unser Leid zu klagen.

Für Bereiste, welche sich vielleicht ein wenig auf die besonderheiten der Länder informieren, welche sie besuchen, mag es keine grosse überraschung sein, dass im Norden andere Gasanschlüsse verwendet werden als in Mittel- und Süd Europa. Auf jeden Fall scheitert die erste Mission " Gas retablieren " kläglich.
Auch eine wiederauffüllstation hat statt eines Zwischenadapters nur ein Schulterzucken für unser Problem übrig.

Auf dass es nur noch besser kommen kann, fahren wir beim Hauptsitz von Alde vor. Dort beim Haupteingang, wollen wir reinspatzieren, stehen jedoch nach der ersten offenen Türe am geschlossenen Eingang des Showrooms.
Ein Telefoncode neben der Türe, verrät uns jedoch die Nummern der verschiedenen abteilungen, und nach dem ich der Empfangsdame gleich direkt erklärt habe, " we are in deep deep troubles, kommen uns sogleich zwei Mitarbeiter abholen, und führen uns durch die fabrikations, reparatur und verpackungshallen. Bis dahin haben die beiden rausgefunden dass Peer unser Mann ist, und dieser fackelt nicht lange.
Er heisst uns das Matzmobil zur Spedition zu fahren, dass er persönlich einen Augenschein der deep deep troubles nehmen kann. Bevor Peer sich an die Arbeit macht,
begleitet er uns in die Kaffeteria, wo wir uns wie selbstverständlich mal eben bedienen können.

Mir kommt plötzlich in den Sinn, dass die Pumpe noch umgehängt werden muss, da ich versucht habe die ganze heizung provisorisch umzuhängen. Als ich wieder draussen bin, ist Peer bereits fertig, und macht mit mir gleich die funktionskontrolle!
Sensationell, in der halben Zeit die ich gebraucht habe, ihm den platz freizuräumen, hat er hurtig die relaisplatte ausgewechselt......
Ich frage ihn noch gleich
für eine reserve Pumpe für die Umwälzung, und als er diese noch gefunden hat, und mir zusteckt, meint er nur dass sei OK so, wir sollen jetzt unsere Reise geniessen, und diesen Service Gratis entgegennehmen.................................????????

Das verschlägt sogar mir schier die Sprache, und ich bin verblüfft erstaunt glücklich dankbar.......... Wir beschliessen diese Kompetenz und Service freundlichkeit, mit einem dicken Trinkgeld und einem einzigartigen Mammut " respect the difference" t-Shirt zu belohnen.

Überglücklich und um eine Last erleichtert, machen wir uns auf die Weiterreise richtung kompatible Gasflaschen.

Bis Malmö ist's ein Katzensprung, und die neue Brücke rüber nach Denmark ist ein imposantes Bauwerk, und ehe wir uns versehen, haben wir Schweden den Rücken gekehrt, und sind kurz vor Kopenhagen.

Gerne hätte ich Kopenhagen's Zentrum noch kurz besucht, und Ruth die Christiansstad oder wie das auch immer heisst gezeigt, aber nachdem ich d'Schine direkt ins Zentrum, neben Tivoli und Hauptbahnhof durch gelotst habe, bemerkten wir, dass wir für soviel Zivilisation Rummel und Getummel einfach noch nicht wirklich gerüstet sind, machen rechtsumkehrt, und verlassen Kopenhagen oder besser gesagt gleich ganz Denmark auf dem schnellsten Weg....... richtung kompatible Gasflaschen!!!

Wir lassen uns vom Navi auf eine Fähre lotsen, und stürzen uns, mangels vitaminabdeckung in den letzten paar Tagen, gleich auf das Salat und Kartoffler Buffet. Gut gestärkt kommen wir in Tschörmany an, und wir suchen auf dem äussersten Ziepfel an der Nordsee einen Schlafplatz. Da wird uns so richtig bewusst, wir sind wirklich nicht mehr in Schweden, auch nicht in Denmark, wir haben heute eine dreiländerreise gemacht, und befinden uns im geregelten Deutschland, wo weder ein allemansrecht ( obwohl die ja allemannen heissen) noch ein nix verstahn Camping forbudden zählt...!

Wir finden dennoch einen Tages/ Nacht parkplatz, werden zudem bald belehrt, als uns Karin die Platzwartin das Laster mit den Kitern klagt, dass dies eher die Surfer Ecke ist. Nachdem ich Ihr dann noch vorjammere, dass wir unsere letzten Euros bei ihr loswerden wollen, und deren nur noch 12 haben, lässt sie uns freundlicherweise ( wir haben nicht unbedingt betont, dass wir auch zu diesen nichtsnutzigen kabelverhängten Kitergilde gehören ) noch für 2€ billiger Übernachten.

Wir sind froh, diesen erfolgreichen, ereignissreichen eindrucksvollen Reisetag mit einem gemütlichen spaziergang auf dem Deich abschliessen zu können . . . . . . . . .

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!



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