heut morgen im bett denk ich mir mal wieder, dass ich nicht für fredel verantwortlich bin und die verantwortung für meine angst auf mich nehmen muss. also weck ich ihn früh.. schliesslich ist laut meiner einschätzung der berggipfel nicht unter 3 stunden zu erreichen (was fredel mit einem spurt natürlich wiederlegt.. aber ich hätte sicher 4 stunden gehabt das gibt im schnitt, so ca. 3.25 stunden also hab ich recht gehabt!! ;-))

mein berg-mann geht des weges und ich mach mich auf auf die wander-socken. mit stöcken wandere ich durchs "hoch" plateau, es ist frisch und das wetter nicht gerade freundlich.. richtig eisig siehts aus mit dem gletscher im hintergrund. ich wate durch sumpf und über steine und um kleine seeli und find irgendwann, dass ich die schöne natur doch einfach kapput trample.. besser wieder in richtung strasse, es hat ja eh kein verkehr. und gestern haben wir noch steinmandli gesehen.. vielleicht find ich ja noch einen weg. gedacht getan bin ich dann wieder auf der strasse und versuche fredel auf dem nahen berg auszumachen. keine chance. wieder steigt so eine blöde angst auf und ich setz mich auf einen stein um mich zu besinnen!! aber was seh ich da am horizont.. eine rauchfahne!! die doppel-angst schlägt zu.. brennt das matzmobil??? ich kenn mich ja genug gut, mit doppel-angst werd ich eh nicht locker wandern.. also nochmals zurück zum matzmobil, dass da steht wie eine eins und absolut keinen, zu diesem zeitpunkt sichtbaren, schaden hat. zumindest kann ich so noch was trinken und den feldstecher grad mitnehmen. also zürück den hügel rauf und alsbald den fredelsberg absuchen nach meinem geliebten manne.. aber nichts ist zu sehen.

so kann es ja nicht weitergehen. ich wandere weiter und lass die angst zu und wandere durch sie durch.. mir gehts bald besser und ich konzentrier mich auf die umgebung und such die steinmännli und eine tafel die wir auch gestern gesichtet haben.. mit, hoffentlich, wanderwegen drauf. die steimändli find ich bald, aber die sind extrem weit voneinander entfernt und meine beine finden sowiso, dass ich nicht noch die berg und tal-wanderung machen soll, sondern gemütlich nordic walken.. das genügt nach all den kilometern die ich schon in den beinen hab.. die tafel find ich später auch noch (schon wieder auf dem weg runter zum fjord), aber die zeigt in dieser gegend nicht einen wanderweg an.. nicht wirklich traurig darüber, hätte ja eh nicht mehr die ausdauer gehabt, wandere ich wieder zurück zum matzmobil, immer in der vorfreude auf eine warme dusche, etwas meditieren oder was auch immer, einfach geniessen.

zu hause angekommen, richt ich die dusche ein, zieh mich aus und freu mich so richtig auf das warme wasser. ihr könnt mir glauben, der tag heute war nicht wirklich warm und windig auch noch, bucheli sagt unterdessen schon wieder 11 grad an.. brrrr.. was gibts da schöneres als warmes wasser! die ersten tropfen sind ja immer kalt, das kennen wir ja. die dosierung ist recht schwierig in unserer dusche, zwischen verbrühen und erfrieren ist ein kleiner dreh ;-) aber heut kommts und kommts nur kalt.. da fredel, der super-mech ja schon genug geleistet hat in den letzten tagen, versuch ich die ursache selber zu finden. vergeude wasser mit der und dieser einstellung und da und dort und mit gas test und überhaupt.. ich muss kapitulieren!! warten bis der mann im hause wieder da ist.. heisst, wieder warm anziehen und mit dem feldstecher checken wo er ist. aber wieder keine chance ihn zu finden. aber der kurze anflug von angst geht rasch vorbei.. man lernt.

der arme berggänger mit riesengrosser blater am fuss muss also grad wieder hinters mechen.. und heute klappt gar nichts!! hoffentlich sind nicht beide heizungen irgendwie beschädigt nach unserem kabel-inferno.. und wenn doch, immer noch lieber als ein abgebranntes matzmobil.. ich bin also nicht so extrem unglücklich, einfach immer noch dankbar. zu der gewünschten dusche kommts also heut nicht, kratz ich mir den kopf hald noch eine nacht oder mehr oder geniess hald eine kalte dusche!! schliesslich sind wir ja hart im nehmen.. aber an den gedanken muss ich mich trotzdem zuerst gewöhnen.

wir fahren wieder talauswärts an den grossen see an ein plätztli, dass wir schon beim reinfahren gesehen haben, essen noch die resten von gestern. ich hab mal die thematik vom süden eingeworfen. bevor wir losgefahren sind hat fredel die idee gebracht vielleicht doch lieber in den süden, weil norden brrrr?!?! wir haben uns dann aber doch für den norden entschlossen, schliesslich kennen wir den noch nicht.. aber wenn man bei 10 grad im august die schneeberge sieht kommt einem zwangsläufig die erinnerung an südlichere gefielde auf. mal schauen was das leben noch bringt.. und wissen: wir können uns für dies oder jenes oder dieses oder nichts entscheiden ;-)

jetzt schreiben wir noch etwas und werden wohl nicht zu spät einschlafen..

Nun heute war das zweitere der Fall, und der Wunsch den mir d'Schine von den - fast noch geschlossenen Augen abgelesen hat, war, dass ich heute auf den gestern beschriebenen Berg wollte.
Das ablesen indes war nicht wirklich schwierig, weil gestern nach dem vorlesen unserer Tagesberichte, hat's ja gleich jeder erfahren, und Ruth und ich haben noch eine Weile diskutiert, ob das jetzt unvorsichtig, gefährlich, fahrlässig oder einfach herausforderung sei, alleine auf diesen Hoger zu Wandern oder nicht, wo doch in jedem Touristinfo stht, man solle keine touren alleine untenehmen.

Ich bin darauf bestanden, dass dies mehr oder weniger ein Wandern, ohne Wanderweg sei, und weder gefährlich noch fahrlässig oder was auch immer. Irgendwann kam die frage auf, nach der länge der Wanderung, meine Angabe 2std. hoch, 1 std runter
Ruth's angabe 3 std hoch
Das liessen wir mal so stehen

Nun Ruth las von meinen Augen, dass dieses projekt immer noch nicht gestorben ist, und einen Kaffe und einige Passkurfen später, verabschiedeten wir uns.

Voller optimismus begab ich mich auf den nicht sichtbaren Wanderwegs, zwischen verknorksten Birkengewächs, halbsumpf und baby Fluss gewirr, richtung Gipfel.
1 std später war ich mal dem Gewirr von Bodengestrüpp und flusssumpf wirrwar entronnen und auf einem kleinen Plateau angekommen.

Von hier aus sah's aus, als dass ich den Gipfel nie erreichen würde, weil jetzt sah ich, dass es sich von da nochmal über zwei weitere, von unten nicht sichtbren, plateuas weirterzieht. Aber schliesslich sind wir ja nicht aus Zucker, und marschieren weiter, dieses teilstück, mit etws fester gebundenen Schuhen, da nun praktisch alles Granit Lose Steinplatten und Schotter wa, und ich schon die ersten anzeichen von einer kleinen erstmalschuhtrageblase spürte.....

Wiederum eine Stunde später befand ich mich direkt am Gipfel Schneefeld, und liess die Pause sausen, da es sich nur noch um wenige höhenmeter handelte, und ich doch noch möglichst nah an meinen vorausgesagten 2 std sein wollte....eine viertelstunde Später war ich oben, habe ein riesen Steinmanndli vorgefunden, mit einem OL Clip daran. Ich habe mich, mit meinen Hochgebirgs Steigeisenfesten Raichle all degree GoreTex Schuhen , gefühlt, wie sich ein grosswildjäger, voll ausgerüstet mit Gewehr, Zeilfernrohr ect im Wildtierpark fühlen muss. Es gibt anscheinend tatsächlich welche, die da hochrennen, und dann auch noch weitere Posten suchen......

Was solls ich fühl mich richtig gut, und nach ein paar Scheiben Brot, einem stötzlig Chäs und einem Telefonat mit Cla Shur - ein lobgesang auf die modernen Zeiten mit Handy und so - mache ich mich auch gleich wieder an den Abstieg.

Der erste Teil geht ja wie Butter, ich surfe,
- trotz morgendlicher bedenken von Ruth, wegen Lawinen und Gletscherspalten - diretissima die ersten drei Schneefelder
runter, und habe diesen Teil der Strecke in einer halben Stunde hinter mich gebracht.
So leicht dieses wegstück gegangen ist, umso beschwerlicher zeigt sich das letzte Stück, wieder durch gestrüpp, Sumpf durch Flussläufe, das Matzmobil und die erfrischende Dusche die ganze Zeit in sichtweite, will und will aber nicht näherkommen.

Endlich daheim, etwas ausgelaugt, eine Blase an der Ferse, jedoch zufrieden und Glücklich öffnet mir d'Schine die Tür.

Nach ein paar Worten, ich will mich schon unters warme Wasser stürzen, kommt die Hiobsbotschaft: Die Gasheiszung für's warmwasser funktioniert nicht wirklich. Obwohl Ruth schon alles versucht hat, will ich's nicht glauben, und probiere ebenfalls nochmals, aber no way, nix warme Dusche sondern einmal mehr Schrauben, Messen umhängen...

Wie ich sehe, nachdem ich die Alde Heizung aufgeschraubt habe, hat's auch dessen elektronik über die Erde und Masse verbrutzelt.
Nix zu machen, da muss ich wahrscheinlich eine neue Leiterplatte bestellen, aber die Alde sind ja gleich um die Ecke in Schweden, mal schauen.

Um uns doch noch eine Dusche zu gönnen, versuche ich die Dieselheizung in Betrieb zu nehmen, aber irgendwie hat auch die heut keine Lust, und versagt nach zwei drei Zünd versuchen ebenfalls den Dienst. Hier könnte ide Ursache daran liegen, dass eventuell beim Kabelbrand die Dieselleitung Schaden genommen hat, und die Pumpe jetzt Luft statt Diesel saugt, weil die ganze Zündautomatik funktioniert einwandfrei.

Nun für heute haben wir beide genug, ich bin unterdessen etwas Wetterfühlig, ( liegt wohl an dem brutalen Höhenunterschied ) wir fahren vom Pass runter an den See verdrücken die restlichen Tacos von gestern, und schreiben uns diese Zeilen hier von der Seele...

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