Tagebuch 12. August 2004
Schweden


Fast-Fredel erweist seinem namen alle ehren. eine berufliche erfolgsstory
nach einer nicht so ruhigen nacht mit angst-attacken es könnte brennen, jedes geräusch könnte etwas verdächtiges sein in sachen strom, erwachen wir recht früh. fredel nimmt trotz, oder grad wegen, der anspannung den geliebten morgenkaffe..

ich mach mich mal besser wieder aus dem staub, so dass er in ruhe arbeiten kann.. schnall mir also meine joggingschuhe an und renn mal an richtung "zentrum" um dann die andere seeseite etwas zu erkunden.. schon nach 10 minuten find ich es wäre eigentlich zeit zum umkehren.. aber wie gesagt.. fredel gebührt seine ruhe und ich wander-jogge noch weiter.. an häusern mit schneetöffen und hunden vorbei, an buchten und kleinen hügeln (die ich konsequent raufgehe nicht etwa renne).. find ich mich mal wieder auf einen näs draussen ein und nehm noch ein wegli richtung see. dort setzt ich mich auf die abgeschliffenen steine und geniess etwas die sicht auf den see. später komm ich noch an einem strom-meister vorbei, der nicht etwa in der hecktik ist.. etwas notieren, etwas messen und rumstehen.. aber er grüsst freundlich.. wow!! auch die 2 autofahrer die mich kreuzen winken mir nett zu.. was ist los?? die letzten tage in schweden und es wird alles anders?? fredel meint nachher, die hätten sicher gedacht ich sei anja paerson am trainieren (ja gut, mit meinen kräftigen schenkeln würd ich schon noch in den skizirkus passen ;-)

beim zurück marschieren mach ich noch halt bei der kirche und bedank mich nochmals für unser riesen glück, dass wir hatten..

zurück bei meinem stromermeister bin ich grad stolz auf ihn!! was da alles gegangen ist, er hat fast alles fertig!! wow!! genial. sogar ein gerät namens "spannungswandler" hat er wiederbelebt.. so verkohlt es da drin aussah.. ich hätte es als klinisch tod erklärt ;-)

überall hier in schweden hat es auf den parkplätzen säulen mit stromanschluss. im winter werden die autos grad hier angehängt.. das ist unser heutiges glück.. fredel findet einen kasten der sogar strom hat und kann grad unsere 220 volt versorgung testen.. klappt alles!! was für eine freude.. wir können also wieder alles einräumen und fertig ist der alptraum..

auf dieses erfolgserlebniss gönnen wir uns noch einen besuch in der tankstelle ohne etwas zu kaufen, und dann gehts noch in den konsum um etwas zu kaufen..

nun gut, wir fahren also richtung norwegen und suchen uns schon bald ein plätzli zum übernachten.. die gegend wird wieder kahler und nur noch birken säumen den weg.. keine nadelbäume mehr zu sehen. im hintergrund immer die schneeberge.. beim gefundenen ein-nacht-schlaf-plätzli sehen wir direkt in die schneefelder der berge im hintergrund.. wir tippen sogar auf einen gletscher.. werden wir morgen sicher noch genauer sehen.

nach ein paar weiteren strom-messungen durch fredel macht er mir noch einen stromplan.. dass auch ich die fragerei mal beenden kann und all die zusammenhänge auf dem papier seh... interressant.. danach hauen wir uns einen riesen teller teigwaren rein und waschen dann am see ab. gefolgt von den schiffer-weltmeisterschaften die ich mal wieder haushoh verlier.. aber immerhin.. ein paarmal springen auch meine steine.. fredel muss acht geben.. bald hat er "kei chance" mehr!! jetzt sitzen wir mal wieder am compi und schreiben und schreiben.. bin gespannt was norwegen bringt.. meine gefühle sind noch etwas gemischt.. sieht kalt aus da.. und irgendwie ist mir ja die wärme auch nicht so unwichtig.. mal schauen wo es uns hintreibt..

Nach einem gemütlichen ausgedehnten irgendwie etwas selbstzufriedenen Kaffe, weil gestern alles so subito gegangen ist, mache ich mich dahinter alles zusammenzuhängen.

Ich denke mir, dass ich bis Mittag damit fertig bin, und wenn der Test klappt, dass wir am Nachmittag weiterfahren können.

Dass anschliessen und zusammenhängen ist ja grundsätzlich eine schöne Sache am Stromeren.
Aber im Kofferaum hinten, im Schrank drinnen und unter dem Sitzbank, wo - wenn wir schon am umbauen sind - der Konverter ( der, der aus 220V 24V für die Batterie macht ) welcher unter dem Bett war und immer etwas lärmig war gleich versetzt wurde, ist 's leider überall etwas eng, und deshalb nicht wirklich ein Genuss.

Aber der Zeitplan simmt, und eigentlich mehr als auflockerung denn zum Ernst, schaue ich mal noch die 220V Anschlüsse, welche es auf praktisch jedem Parkplatz in Skandinavien hat, nach - man hat ja jetzt ein Voltmeter - und staune nicht schlecht, einer ist offen, und führt sogar Strom.
So kann ich auch gleich den Konverter ( einmal mehr, der, der aus 220V 24V für die Batterie macht ) testen, weil der war auch total verbraten, und ich musste die ganze interne verkablerei auswechseln.

Nachdem, alles getestet, ein und ausgeschaltet und als funktionstüchtig betrachtet wurde, kann unsere Reise fortgesetzt werden, und wir drehen dem offensichtlichen Geburtsort von Legende Ingemar Stenmark ( der mit der weissen Emosan Zipfelmütze ) und Anja Paersson ( die mit dem Bauchrutscher im Zielgelände ), Rücken zu, und decken uns mit den letzten günstigeren Lebensmitteln ein, da es uns nun gen Norge zieht.

Die Fahrt ist noch nicht so entspannt wie sie auch schon war, da uns der Schreck immer noch etwas in den Knochen steckt, und nun jedes Geräusch oder Gschmäckli wieder ein vorbote auf ein ähnliches Ereigniss sein kann.

Nichts dergleichen passiert, ausser dass nun die 12V Batterie plötzlich recht viel strom zum aufladen saugt. Aber die Ursache ist schnell gefunden, da ich den Kühlschrank auf volltouren laufen lassen habe, zum Test, ob die 12V ladeanzeige auch richtig funktioniert, ist diese nun halt auch recht entladen, und wir müssen wieder einige Kilometer fahren um diese vollzukriegen.

Von so etwas lassen wir uns schon gar nicht mehr aus der Ruhe bringen, schalten Kühlschrank auf Gas um, und geniessen das gemütliche plätzli direkt neben dem Wasser, um ehrlich zu sein auch mehr oder weniger direkt an der Strasse, aber der Verkehr hier hält sich recht in Grenzen.

Bevor d'Schine unsere zweitletzte Errungenschaft aus deutschem Aldi verwertet, ( ein pack Kräuter Philadelphia ) Veranstalten wir noch die einzigen , grössten, besten, und sehenswertesten ( wir sind ja immr noch in Schweden ) Schiferweltmeisterschaften.
Ich finde raus, dass bei ca. 5.67 kg, mangels genügend drall, schluss mit schifern ist.

Nach diesen anstrengenden Wettspielen, uns tun beiden die Arme weh, hauen wir;
500 gramm Teigwaren mit ebenbeschriebenem Philadelfia, und ''etwas'' Reibkäse weg, und schlussendlich uns selbst ins Bett....

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!



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