Tagebuch 10. August 2004
Schweden


Riesen glück im Unglück!!!! Kabelbrand im Herzschrittmacher
vorab.. ich bin mal wieder sehr, sehr dankbar so zuverlässige schutzengel zu haben!!!!!!!!

der morgen fängt mit einer bartolomäus-attacke (barti ist unsere hausfliege.. manchmal alleine, manchmal mit der ganzen familie dabei) um 08.00 an.. sogar meine tierliebe strösst an grenzen heut morgen ;-)

zum erwachen ein bad im see, das ist genau das richtige.. tut einfach gut!! ich liebe es!! dann fängt es im matzmobil an zu knacken und ein komisches geräusch bei der küche gibt rätsel auf.. plötzlich ist es wieder weg aber in dessen verlauf haben ich noch gemerkt, dass ich die pille noch nicht genommen hab, die da ob der küche, unübersehbar eigentlich, hängt.. gute geister haben uns also den hinweis gegeben.. danke auch denen!!

wir fahren los und kommen bald höher und höher und das gebirge wird kahler.. für uns ist es hier nicht wirlich extrem eindrücklich.. aber die schweden, die sich wohl nur wald ohne ende gewöhnt sind, denen passt es hier recht gut und die wandern rum und campieren und sind da überall.. wirklich witzig für uns.. wir fahren lieber weiter und passieren alsbald die grenze zu lappland!! das höhrt sich doch irgendwie richtig nach norden an!! wir fahren also bis sage, und vor allem, schreibe: 750 müM!!! das ist schon fast unheimlich hier in schweden.. wie gesagt über der waldgrenze!!

eine thematik in schweden: es hat nicht grad überall mülleimer oder ähnliches.. also horten wir unseren hausmüll schon seit dem morgen in der fahrerkabine und schauen uns nicht nur die gegend an, sondern durchforsten mit unseren blicken auch noch alles nach einem müll-deponie-platz.. endlich in der kahlen gegend bei einem möche-gern camping sehen wir da berge von müllsäcken und sogar ein eimer.. ich mach eine "vollbremsung", rückwerts gang rein und an diesen hoffnungsvoll erwarteten platz zurück.. ja, wir können uns von der last befreien.. da befreien wir doch besser auch noch unsere blasen und schauen uns die gegend noch etwas an. zurück beim matzmobil kommt uns eine ältere samin entgegen und ruft etwas von suppe oder so.. suppe?? suppa?? hää??

fredel das sprachtalent setzt sich mit ihr in verbindung und findet raus, dass unser müll nicht etwa als zeichen der freundschaft gilt.. wir müssen ihn also wieder mitnehmen ;-(.. diplomaten-fred gibt aber alles und bringt das "gespräch" geschickt aufs fiske (fischen) und entlockt der alten dame dann doch noch so eine arte freundliches gesicht.. gut gemacht!! man kann sich doch auch über andere wege als die sprache verständigen ;-).. das müll-projekt bleibt also noch auf weiteres bestehen und wird dann mal später umgesetzt..

wir kommen wieder in bewaldete gefielde und trauen unseren augen nicht, als wir da, einen wegabzweiger sehen mit der aufschrift "internet-cafe".. hää?? hier draussen im niemandsland?? muss ein scherz sein, aber sicher zu erkunden.. und tatsächlich ist da eine dame in einer kombinierten bibliothek/tourist-info/internet-cafe und die erlaubt uns auch freundlich unseren lapi einzustecken. wir sind fast überfordert und müssen zugestehen, dass wir noch gar nicht vorbereitet sind für so einen homepage einsatz.. müssen erst noch die daten auf fredels compi bringen und überhaupt.. wir haben ja vorhin ein schönes plätztli gesehen.. also dahin zurück.. alles in ruhe machen und morgen nochmals vorbei kommen.. das wär der plan gewesen.. aber es kam anders:

am plätzli angekommen berichten meine nasen-sensoren sofort von etwas merkwürdigem.. ein irgendwie undefinierbarer geschmack.. ich schnupper mich durch und komm an den schrank wo ich meine verfärbte, lieblings-jacke rauszieh.. was soll den das?!?! fredel nimmt die verschalung vom stromer-zeug weg und wir trauen unseren augen nicht: verkohlte drähte!! die suche geht weiter und auch im "kofferaum" siehts nicht anders aus!! phaaa!!!! das ist ja der hammer.. hatten wir da wohl ein riesen-glück!! faserpelz (material meiner jacke) brennt ja bekanntlich nicht wirklich schlecht und auch sonst hätte noch so vieles in flammen aufgehen können!! ich bin trotz des schockes einfach nur von tiefem herzen dankbar, dass unser matzmobil nicht ein raub der flammen wurde!!

fredel macht sich auf die ursach-suche (ist erklärt auf fredels tagebuch, 11.08.04) und wird bald fündig.. das 220 volt kabel hat sich irgendwie mit der batterie vereint etc.. besser ihr schaut bei fredel rein.. sicher ist, dass eine grössere reparatur fällig ist.. wärend fredel da einen überblick sucht. flick ich, die ja sonst eh nichts helfen kann bei dem elektro-zeugs, den warnblinker.. eine sicherung wechseln bring auch ich noch fertig..

wir fahren zurück zum tourist info und die nette dame findet uns einen netten herrn im dorf der sogar so einges an material hat.. aber nicht alles was wir brauchen. er gibt uns aber noch tips wo wir fündig werden und wir fahren los in besagte richtung "tärnaby".. vor dem dorf schlafen wir auf einer nicht gerade idyllischen raststätte..

und nochmals.. uff!!! bin ich froh ist nicht mehr passiert.. danke liebe schutzengel und schutzgeister und seelen und wer auch immer uns geholfen hat!!

Heut ist der Tag für die Weiterfahrt, nur wohin, wielange und überhaupt........

Das wohin, haben wir gleich zum Kaffe mal grobschlächtig - wie d'Schine sich ausdrücken würde- festgelegt. das wie lange hat sich bald mal ergeben und das überhaupt erfahrt ihr gleich in den nächsten Zeilen:

Nahe der norwegischen Grenze, wird's richtig gebirgig, und als wir das erste mal uf 575müM sind, leiden wir schon beinahe unter Sauerstoffmangel.
Einige Stauseen und Rentier zähl, markier Gehege weiter, erliegen wir schon fast einem kombinierten Lungen-hirnödem, wir befinden uns auf 768müM

Die Baumgrenze ist erreicht, und die Landschaft wird öd und karg hier oben, weite flächen und hügelige Landschaften, müssen im Winter das Paradies für Snowmobiles sein, und kein Schwein stört's.....

Gut das stimmt so nun auch wieder nicht, ich denke dass die Samen ( quasi die Lappländer, aber das hören die in etwa so gerne wie die Deutschen "Sauschwaben" hören )
Viel kontakt haben wir noch nicht wirklich gehabt mit denen ( mit den Lappen, nicht den Sauschwaben ) aber als wir unseren Müll an einem, wie's aussieht Naturcampplatz entsorgen wollen, kommt plötzlich eine ältere Frau aus dem Häuschen, und ruft :
"nyy suppina nyy suppina" wir denken uns nicht's böses dabei, wollten sowiso nicht unbedingt essen hier, schmeissen den Müll in den Eimer, und gehen noch auf eine kleine rundtour zu Fuss.
Als wir zurückkommen ist die alte immer noch und erzählt uns geschichten und gestikuliert und macht, bis sie energischen Schrittes zum Müll läuft, haben wir immer nicht geschnallt, dass sie es nicht so cool findet, wenn da jeder kommt und seine "suppina" bei Ihr ablädt.
Ich versuche mit ihr etwas zu sprechen, aber keine chance, nach einigen suppina privat oll und weniger verständlichem zeugs, hat wahrscheinlich auch sie begriffen, dass wir miteinander wohl nicht gross Kommunizieren werden, und schenkt mir zum Abschied wenigstens den Anflug eines lächelns......

Nun, so abgeschieden wir sind, bei der nächsten Gabelung - wir dachten schon wir müssten uns mal wieder Entscheiden-, steht da gross angeschrieben Internet Caffe.
Super entscheidung schon abgenommen, wir fahren links, erkundigen uns dort, ob wir unsere Läp Top anschliessen können, und verabschieden uns, nach positiven bescheid, um die Daten alle wieder auf meinen Compi zu beamen.

Ein paar kilomerter vorher haben wir gleich an einem Fluss ein gemütliches plätzli gesehen, und wir machen uns dort breit, oder wollen uns dort breit machen.................................................

Ich öffne den Kofferaum,und etwas riecht irgendwie anders als es immer grochen hat. Ruth will etwas aus dem Schracnk nehmen, und es riecht irgendwi noch strenger anders als es immer gerochen hat. Und plötzlich fällt's mir wie Schuppen von den Augen, es riecht verbrannt, und zwar ziemlich elektrisch verbrannt.

Irgendwas ist schiefgelaufen, und nach einer ersten bestandesaufnahem, das heisst Schrank ausräumen, Kofferraum halb ausräumen ist der weitere verlauf des heutigen Tges geklärt.
Nochmal's zurück in's Dorf, die Internette Dame fragen, wo der nächste elektriker ist, und diesen, Bengt - Eric gleich mal besuchen.....

In seiner Werkstatt, also der riesen Scheune neben seinem Haus, gibt's von allem etwas, aber für meinen gebrauch fast zu wenig von allem.
So sympathisch mir Bengt Eric gewesen wäre, wir lassen uns von ihm eine grössere Ortschaft angeben, und machen uns, auf seine Empfehlung hin auf den Weg nach Tärnaby ..........

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!



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