Heut ist es nicht so hell wie sonst, sprich.. wolken.. grad heute hätten wir die solar-anlage gebraucht.. unser stromhaushalt ist nicht zum besten. wir drinken kaffe und unsere blicke findet immer wieder den weg auf die anzeige.. unter 24 volt.. sehr schlecht.. müssen wir sogar den strom-generator auspacken?!? wir packen mal sonst alles zusammen und machen uns startklar, in der hoffnung auf ein paar sonnenstrahlen die unsere batterie füttern.. aber damit ist nichts..
23.8 volt, ein versuch gönnen wir uns.. und unser matzmobil macht mit und springt an!!! genial!! wir sind dankbar für die genügsamkeit unseres gefährts und fahren frischen mutes davon.. unsere batterie ist auf jeden fall nicht mehr so leistungsstark wie vorher.. aber das thema hatten wir ja schon mit der 12 volt batterie, jetzt ist wohl die 24 volt dran.. ist also mal wieder camping und wasser-nachfüllen angesagt.. aber eben, das kennen wir ja schon.
auf dem weg sehen wir mal wieder diverse rentiere. und etwas haben wir rausgefunden, das steht in keinem reiseführer: man findet rentiere bevorzugt in .. kiesgruben!!! kein witz. die finden wohl das kies etwas angenehmer zum rumhocken als die stachligen büsche und die sumpfigen moore ;-)
einmal sehen wir eine ganze herde mit einem riesigen weissen rentier-mann dabei!! wow!! sofort parkieren und das grosse objektiv an die kamera. raus auf die vermeindlichen wiesen.. so nah ran wie möglich.. aber die wiesen sind mehr sumpf und die rentiere finden unsere ruhestörung nicht wirklich super und verschwinden alsbald.. schade.. aber trotzdem: war sehr, sehr eindrücklich so ein riesen tier mit noch riesigerem geweih zu sehen!! genial!!
wir kommen bald mal wieder in die zivilisation (gut erkennbar an strassenlaternen) und fahren etwas um den see, umgebung "östersund". wegen unserem stromproblem beschliessen wir direkt in die stadt zu fahren und einen camping zu finden. gesagt getan. aber so idyllisch ist es hier nicht wirklich.. aber strom hats.. und das wollen wir.
batteriewasser aufgefüllt, und die energie quelle angehängt, verlassen wir den camping um die stadt zu erkunden. noch "rasch" die velo pumpen an der tankstelle. fredel geht irgendwie überhaupt nichts mit der "chogen" pumpe und er ist eh grad temporär komisch drauf.. auch männer haben mal ihre "tage" soll ihnen gegönnt sein.. später komm ich mal wieder nicht am clace stand vorbei, lock fredel mit einem kaffes.. keine frage, auch gut für seine stimmung ;-).. wir sitzen also in der fussgängerzone und lassen es uns gut gehen. auch hier. ja nicht lächeln, immer ernst schauen. und unser bikes ja nicht anschauen wenn wir auch schauen!!
wir fahren nachher noch das tourist info an und ich frag den flotten jüngling an der theke nach einem internetkaffe.. er spricht und spricht und spricht und ich schau ihn nur fragend an.. meine nachfrage nach english bejaht er und erzählt dann wieder das gleiche.. mein blick wandert zu fredel der genau so ein fragezeichen im gesicht hat.. hää??? nochmal: english please.. er entschuldig sich dann und meint er hätte uns schwedisch sprechen gehört.. na ja, muss wohl ein missverständnis gewesen sein.. oder ist unsere eigen-sprache bald so komisch dass sie sich wie schwedisch anhöhrt ?!?!
es gibt also KEIN internetcaffe.. ist ja auch nur eine "kleine" stadt.. was solls, ist hald so.. gehen wir besser noch einkaufen. und schon wieder kommen wir nicht am tacos-regal vorbei.. aber es ist auch so billig hier.. wir fangen an zu berechnen und finden raus, dass alles in allem für jeden nicht mal 10 chf kostet!! (mit 500 gr. hackfleisch, tacoshells 12 stück, 10 soft taco-fladen, rote sauce, 2 avocados, 2 pack gewürz, 2 crem fresh, tomaten, zwiebel).. wir haben uns überzeugt.. sogar reis-milch finden wir in dem laden.. unsere rucksäcke sind gefüllt und wir radeln zurück.. o.k., meine beine sind nicht wirklich fit nach gestern... heut flieg ich überhaupt nicht, eher kleb ich am boden ;-))
wir habens uns vor dem matzmobil gemütlich gemacht und tacos, unter neidischen blicken unserer nachbarn, gegessen.. ich bin irgenwie müde und komisch drauf (premonstrual wohl) und fredel mein held geht abwaschen.. ich sehr dankbar dafür, verzieh mich ins matzmobil und schreib jetzt was die tasten halten, die letzten 3 tage nieder..
übrigens: unsere aussicht vom matzmobil: starkstromleitung, müllkontainer, wc/du/wasch-haus, satelitenschüsseln und diverse leute die SICHER nicht grüssen oder lächeln ;-)
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Gestern Abend haben wir wohl die Batterie doch etwas überstrapaziert. Beide noch am Compi, beide am Laden ( da wir ja quasi ein Netzwerk bilden, und beide an unserer Homepage arbeiten, müssen eben auch beide Compis laufen und somit meistens auch gleich geladen werden) bis die tasten rauchten, und die Lämpchen rot blinkten.
Heute morgen, hoffentlich wird das nicht zum Ritual vom Matzmobil wenn wir irgendwo, nach längerer Zeit losfahren wollen, wieder Spannung unter 24 V, und alles rot am blinken, es kommt einem vor wie Weihnachten.
Wir spielen schon mit dem Gedanken, unser Stromagregat extremtesten zu müssen, werden aber positiv überrascht dass das Matzmobil auch mit 23.8 V auskommt, und problemlos startet.
Weiter geht’s durch Wälder und gerodete Auen, Moore und Lichtungen und alles auf Forststrassen, mit Verkehr wie auf einer Autobahn. Gut gerade so schlimm ist’s nun auch wieder nicht, aber heute kommen uns so viele Autos entgegen wie noch nie.
An einem Ort, auf der Karte ist die Ansammlung der vier Häuser als Dorf bezeichnet, in der Schweiz würde man es eine Alpwirtschaft nennen, es sieht auch etwa aus wie auf der Lombachalp, ist ein Fest im Gange.
Einer Spielt mit der Handorgel ein zwei Festbänke sind aufgestellt, und ich spiele schon mit dem Gedanke, mich mit ein paar Suppenlöffel zum Handörgeler zu gesellen, anfangen den Takt zu Löffeln, d’Schine vielleicht einen urchigen Naturjodel trällern zu lassen, und schauen was passiert.
Die Leute stehen und sitzen rum und scheinen auf ein solches spektakel nicht wirklich aus zu sein, auf jeden Fall schauen uns, wenn sie den schauen, die meisten mit grimmigen Gesichtern an, und wir lassen’s bei den Gedanken bewenden, und fahren weiter, direkt in den Tierpark Dälhölzli.......
Wieder sehen wir Rentiere, wahrscheinlich von dem vielen Verkehr -wie uns ja im Touristenbüro in Karlstadt erklärt wurde, werden die Tiere durch Motorenlärm nicht etwa verscheucht, sondern im Gegenteil eben - angezogen.
Bei der einen Herde, hält uns nicht’s mehr im Fahrzeug, wir sehen ein Ren völlig weiss, inklusive Geweih und Augenpupillen......
Beim unseren tollpatschigen versuchen, das Moos mit unseren Finken zu durchqueren, denken sich die Rentiere wahrscheinlich was das den für Trampel sind, und suchen das weite. ( Wären wir doch im Matzmobil an die Tiere hingefahren, wären sie wahrscheinlich sogar, durch den Motorenlärm angezogen, noch näher zu uns gekommen.
Aber was soll’s wir haben ein weisses Rentier gesehen, und das bedeutet Glück für den Rest des Lebens, das hab ich mal in einem schwedischen GEO gelesen...!
Nach dieser Begegnung, wird’s ziemlich schnell wieder zivilisiert, drei, vier Kurven später finden wir uns wieder back to the route, und schon fast in Östersund.
Wir denken dass ein wenig 220V unserer Batterie nicht schadet, und fahren mal wieder einen Camping an.
Das mit dem Wasser kontrollieren hat sich ja schon bei der 12V Batterie bewährt, also kann’s bei dieser nicht schaden.
Kurz nach dieser Kontrolle bike ich hurtig zur Tankstelle, und kaufe mal wieder Destilliertes Wasser. Ich denke unsere nächste Anschaffung ist entweder ein 120 L Tank für Destilliertes Wasser, oder eine Gel Batterie, keine Ahnung was so eine GelBatterie kann, aber das tönt irgendwie noch sympathisch , und wir haben ja so ein Womo zubehör Katalog dabei, da steht sicher jenes interessantes Zeug drin, wieso man jetzt eine Gel Batterie mit selbstausrichtenden Dichtungschrauben sowie neuzeitlichem Look und altbewährtem Design, einer altbewährten guten robusten, manchmal halt etwas durstigen Lastwagenbatterie vorziehen soll.
Im Moment geniessen wir die ganzen Campingfreuden, mit bestem schnödeplatz gleich bei der Toilette, lassen die Batterieen laden, und uns gönnen wir einem Tisch voll Tacos (mal wieder, aber es hat sich praktisch so ergeben, um nicht zu sagen fast aufgedrängt) zum Dessert ein wenig Abwasch für die Sinne, und mal wieder drei Tage bericht nachschreiben, obwohl mir das heute extrem nicht von der hand geht, und ich diese Übung wohl auf morgen verschiebe.
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