heut ist kein tag wie jeder andere.. es ist 1. august. was heisst das für einen patriotischen schweizer??? feiern.. und frei haben.
hab in der nacht vom arbeiten geträumt und dann erwacht und realisiert, heute ist frei, und morgen auch, was ist anders??? ich arbeit ja gar nicht mehr... besser nochmal drehen under der decke und hoffen, dass das nicht nur ein traum ist ;-)
heut gibts schon wieder müsli zum zmorgä.. mein magen spielt verrückt.. aber da muss er durch.. heut wird er noch so manche erfahrung machen müssen..
fredel geht nach dem zmorgen grad den sinnvollen dingen im leben nach wie: magnet basteln um unsere boule-kugeln ohne bücken raufzuziehen und unseren, von trollen zerschlissenen, outdoor-wc-stuhl flicken. mir gefällts ihm beim arbeiten zuzuschauen und die müskeli sich bewegen sehen..
meine sinnvolle beschäftigung: decke ausrollen und sonne-aufsaugen und wie gesagt: zuschauen..
bald geht fredel aber wieder seiner wahren passion nach: dem fischen. bis jetzt hat an unserem platz noch keiner gebissen, also hats keine (oder?!?!). was liegt also näher als die gegend nach ergiebigeren plätzen abzusuchen. er schnall den rucksack an, die stiefel an die füsse und mit dem bike davon..
meine sonnen-bestrahlung dauert noch ein wenig und dann ziehts mich zu wirklich sinnvolleren tätigkeiten. das matzmobil wird ausgeräuchert und von allen schlechten energien grund-gereinigt. das troll-gefäss macht sich super!!! ein nachmittag in ruhe und besinnung folgt.. tut richtig gut.
irgendwie viel abgegangen heut, ich beschliess noch ein bad zur erfrischung und eigen-reinigung zu tätigen, da kommt auch grad mein fischer-määän angefetzt.. dem tempo an zu urteilen nicht mit kiloweise fisch auf dem bike ;-). auch er gesellt sich zu mir ins fisch-lose wasser (es hat wohl in der ganzen gegend keine fische, so interpretier ich das ;-)
frisch "geduscht" und voller tatendrang geht es an die 1. august vorbereitungen. fredel baut ein feuer bis zum himmel. und wenn er etwa sagt dann IST es so!!! er wird im verlauf des abens von mir etwas gebremst (meine vernunft siegt und das feuer wird nur bis zum halben weg himmel gehen...). wir wollen ja nicht das ganz schweden brennt.. wär dann vielleicht ein bischen aufdringlich unser nationalfeiertag allen aufzudrängen.
ich geh auf in den essens-vorbereitungen.. es git heute, einem schweizer feiertag würdig etwas typisch schweizerisches. ehrlich gesagt wollt ich das überhaupt nicht.. aber wir sind ja schliesslich auch so etwas wie boten für unser heimatland und müssen unsere kultur über die grenzen bringen. so hab ich mich dann doch damit einverstanden erklärt mitzumachen.. ein geschmolzener käse.. wie langweilig und eintönig und fettig..
o.k., ihr kennt mich ja, war etwas anderes. der heutige tag hat eigentlich vor einem monat schon seinen lauf genommen. im coop in interlaken wurde in giiriger fresslust noch ein raclette mocken gekauft. fredel hat nur den kopf geschüttelt, aber ich hab mich (glücklicherweise) nicht abbringen lassen. heute wird das stück genuss also geschlachtet und geschmolzen und dann verschlungen und jedenbiss genossen!!!!!
schliesslich sind wir heute auch seit einem monat unterwegs. und dann, wie gesagt ist noch 1. august... genau der richtige tag.
ihr werdet euch vielleicht denken: wie wollen die in der wildniss ein raclette machen?? denen hat es doch schon eine konverter verbraten wegen dem öfeli.. und 220 volt ist ja nicht an jedem schwedischen baum zu finden?!?! des rätsels lösung: RACLY!!! kurigers haben mein problem mit der reise erkannt. ich hab mich ja immer gefreut zu gehen. aber einen hacken konnt ich irgendwie nicht ganz verkraften: kein raclette mehr... beinahe wäre alles gescheitert, da haben mir diese guten freunde aus der patsche geholfen und ein raclette-öfeli mit brenner gefunden!! das leben machte urplötzlich wieder sinn!!! es gibt immer eine lösung, man muss nur daran glauben!! danke kurigeri und thomas. Ihr hab mir wieder eine perspektive gegeben!! ;-)
so, wieder im ernst: wir habens uns also sehr gemütlich gemacht, eine flasche wein geöffnet (von unserem lieblingswein), und dann geschlemmt bis ins geht-nicht-mehr.. beide waren wir auch immer überzeugt dass wir gar nichts vom wein spühren. jedoch der kleine umweg zum feuer und meine koordinative störung an der treppe haben gezeigt, dass es vielleicht doch nicht ganz spurlos an uns vorbeigeht mal wieder alkohol zu trinken.
wir sind jetzt einen monat unterwegs, wie gesagt.. ich sass da in aller gemütlichkeit und irgendwie wurde mir wirklich mal klar, dass das nicht nur ferien sind!! es geht weiter so!! irgendwie unglaublich.. bin mal wieder aus tiefem herzen dankbar!
wir essen insgesammt 3 stunden und machen auch noch ein sms an unsere racly spender.. fredel erzählt noch seine version der 1.august geschichte (vielleicht leicht übertrieben und abgeändert, aber sicher amüsanter). dann ist zeit für das feuer!! fredel ist der ware feuer-magier!! genial!! er hat mich am frühen abend schon mit einem kleinen wilden rösli überrascht, nun noch mit seinen feuerkünsten..
ein genialer tag klingt aus.. noch etwas: ein lied von david gray "sail away with me honey.." war für mich immer so der imbegriff vom gehen... das lied ist heute das erste mal gelaufen und irgendwie ist es mir heut wohl auch das erste mal so richtig bewusst worden, das das hier noch weiter und weiter geht.. we sail away..
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Wie war das jetzt nochmal genau, hatte der Walterli und sein Däddy Tell nun mit dem 1. Augustext etwas zu tun oder nicht ? >
Wer's weiss : Streber! Wer's nicht weiss: scheissegal, in Schweden nimmt's eh kein Schwein wunder.
Nun, unser alljährlich wiederkehrender eidgenössischer Feiertag wird begangen, wie es sich für rechtschaffende Auslandschweizer geziemt.
Wir denken an zuhause, sammeln im verlaufe des Tages genügend Feuerholz, dass die höhenwächter änet dem Munot Bergli die Sonnenbrille aufsetzen müssen, weil sie sonst von unserem gewaltshöhenfeuer geblendet würden.
Auch sonst gelüstet's mich, allerlei Sachen zu basteln, reparieren oder sonst irgendwie mit meinem, zum teil neu erstandenen , Werkzeug zu malträtieren. Als erstes kommt unsere Outdoor toilette endlcih mal zu einer neuen einstutrzsicherung. Zu diesem vorhaben muss sich einer der Füessli resten vom Campingtischlizurechtschneiden zur verfügung stellen. Längs aufgeschnitten ergibt diesses U-profil eine stabile einrasterung für das Klapptaburetli.
So zur auflockerung zwischendurch mal, bastle ich für Ruth - die alte schachtel mag sich nicht mehr bücken - nicht was, wofür ihr jetzt wieder denkt - einen Hebemagneten für die Petanque Kugeln. Leider reicht der bubimagnet nur für unser mini Boule, aber immerhin!
Nach dieser Kreativen Pause, widme ich mich wieder den ernsthaften Dingen unseres Lebens zu........... Es hat halt seine Zeit gebraucht, bis wir rausgefunden haben, dass 3 cm mehr oder weniger halt doch eine Rolle spielen. Ich meine bis jetzt haben wir's mit der technick hingekriegt, aber wenn das problem so einfach mit etwas kürzen behoben werden kann, säge ich doch gerne die Sattelstütze von Ruth's bike ab, damit wir ebim Einladen nicht so würgen müssen!
Auch hier haben wir wiedr etwas für's Leben gelernt, was da heisst:
"weniger ist manchmal mehr !"
Nachdem dann auch noch einige Türscharniere geschmiert geölt und gefettet wurden, der Verschlussmechanismus etwas zurechtgedrückt, dass die Tür beim Nächtlichen pinkelausflug nicht mehr so zugeknallt werden muss, dass 50 meter nebenan im See gleich alle Fische anfangen zu springen, sowie noch eine halbwegs schlaue verlängerung für die Vorzelt befestigung gebastelt wurde, war's sogar für mich plötzlich zuviel, und ich musste mich, obwohl wir eigentlich schone ein Ur-eidgenossen Menue zusammengestellt hatten, für den halben Nachmittag abseilen zum experimentierfischen.
Auf's bike, nie mehr mit etwas anderem als Gummistiefeln, und über Singeltrails und ausgetretene Kuhpfade zum zufluss vom oberen See. Eine halbe Stunde später, ich bereits gemütlich mit hocker eingerichtet, und auf die riesenbachforelle hoffend, welche langsam aber sicher genug von all den schlechten Mücken fälschungen von Fliegenfischern haben, und sich riesig auf einen dicken fetten Regenwurm von mir freuen, kommt mir doch so einer mit Gummistiefeln bis unter die Brustwarzen, ausgerüstet wie ein grosswildjäger entgegen, und meint so mehr oder weniger im vorbeigehen:
'' I'm afraid you're on the wrong part of the River''
wortwörtlich:
'' ich bin beängstigt, dass du dich am falschen teil vom Fluss befindest''
Am liebsten hätte ich geantwortet, er soll meinetwegen nicht zu beängstigt sein, aber er hat mich dann aufgeklärt, dass dieser Teil nur für's Fliegenfischen reserviert sei, und ich mich besser schleiche, weil wenn die Fischereiaufseeher kommen, die mir die ganze Ausrüstung konfiszieren.
Dann halt weiter zum einem anderen Teil änet dem See, und siehe da im ersten tännchen sehe ich ein stück einhaar hängen mit eben einem solchen künstlichen Mücklein dran. Ich ergattere das Teil, und knüpfe es an meine normale Fischrute. ( die ist eigentlich rein theoretisch gesehen praktisch gar nicht für das gedacht, da es spezielle Schnur Rolle sowie Rute braucht ) aber was solls ich hab's versucht, und sogar zwei beinahe sprungbisse verzeichnet, diese beiden waren aber wahrscheinlich noch zu kelin um genau zu wissen wie man gezielt nach einer solchen Mücke schnappt.
Nach diesen ersten würfen als Fliegenfischer, hatte ich genug, und radelte so schnell wie möglich nach Hause, immer wohlweislich das Ur-eidgenossen Menue im kleinhirn, oder war's der Hinterkopf . Kaum bei Schine angekommen noch zwei drei Tannli (schon gefällte und schön trocken ) angeschleppt, und den rest meines sprichwürtlichen Höhenfeuers fertiggebaut.
Gut , mehr als die hälfte ist dann Ruth's Zensierung zum Opfer gefallen, aber schlussendlich hats doch noch was gegeben.
Wir vergnügen uns eine halbe Ewigkeit an unserem, sorry Ruth's, da von mir in der SChweiz nur mit ach und krach Bewilligten, Raclette! Köpfen eine Flasche Wiein uind Spiuerenn Garr niusch wiee dias edlie trioepfschein ziu kiopfe stieigt.........
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