heut ist sonntag, auschlafen, keine morgenübungen, kaffe trinken, sonne geniessen. ein gemütlicher morgen an dem schönen platz. da ja fredel so gefallen an meinem bikini gefunden hat probier ich dieses grad mal unter einem semitransparenten oberteil von belowzero. würde sagen: sieht doch gut aus.. fredel meint aber: so aufreizend über den zoll?? nein, nein, keine angst... ich zieh ja grad wieder meine rosaroten hosen an ;-).
nach erden draussen unter dem knallblauen himmel gehts los, zurück auf die strasse. wir tuckern im camion-thempo den berg rauf und die höhenmeter werden erklummen. wieder ist die landschaft in alle farben getünkt, die stein-formen unendlich vielfältig, der himmel tiefblau, die wiesen sogar saftig grün. ab und an wird ein fotostop eingelegt und fredel filmt was das zeug hält. bald sind wir an der puente del inca. mir fallen fast die augen aus dem kopf.. wie diese farben leuchten. hier enspringt eine stark schwefelhaltige, heisse quelle und die hat den ganzen fels am fluss plus den torbogen über den fluss, in knalligste gelbtöne gefärbt. sieht einfach hammermässig aus. ich kann mich fast nicht sattsehen. leider ist der weg über den, durch erosion entstandenen bogen nicht offen.. schade. auch die thermen am fluss sind sicher nicht zugänglich, geschweige den sichtbar.. sind wohl vom reissenden fluss überschwemmt.
aber trotzdem: ich bleib da einfach stehen und kann mich fast nicht lösen.. was die natur so alles hinbringt.. unblaublich. ein, für mich, magischer ort. danke liebe mutter erde für die vielfalt. auf dem zurückweg zum matzmobil, der an diversen souvenierständen vorbeiführt, springt unsere aufmerksamkeit sofort auf eine hose.. ja eine simple schöne hose, die da ein bergsteiger trägt (hier hat es viele bergsteiger, ein indiz mehr, dass der aconcagua nicht mehr weit sein kann). fredel kann es nicht lassen, sich nach der marke zu erkunden. es ist nike und die bergsteiger sind aus deutschland. 2 der vielen, die den höchsten berg der südlichen hemispähre, den höchsten berg amerikas, ja gar den höchsten berg ausserhalb des himalaya, besteigen werden. wir wünschen viel glück und fahren weiter, nicht viel weiter.
da geht nämlich schon der weg ab richtung basislager, bzw. laguna verde. von hier aus wandern sie alle los. wir ziehen uns auch um und machen uns auf, die laguna verde zu erwandern.. soll für unser gusto reichen ;-). wir wollen ja nicht grad übermütig werden. der parkwächter meint nur: etwa eine stunde.. aber das bringen wir nur mit diversen fotohalts, mittagspause und umweg hin ;-). wär etwa eine 20 min. wanderung.. wir setzten also fuss vor fuss und dann kommt er ins blickfeld. der majestätische berg, der aconagua. wirklich schön mit seinen gletscherfeldern und inmitten der farbigen bergen. wir knipsen, staunen und wandern .
die einzigen sind wir wahrlich nicht. mit einer halben handball manschaft plaudern wir, lichten engländer ab, sehen den diversen bergsteigern zu, die das hohe ziel vor sich - oder hinter sich haben. es ist schwer was los. die mittagspause ist supergemütlich, im windschatten eines findlinges (das war ein kleiner, hatte noch imens grosse in dem tal), mit sandwich und wasser, unsere aussicht: der hohe berg. jaja.. das waren noch zeiten, als solch eine tour noch von karrer gemacht wurde.. noch einsamkeit und natur.. und heute?? haupt-schwerverkehrs-achse am pass, sonntags-spaziergänger, hobby wanderer und überequipte bergsteiger ;-)))..
gegen den wind kämpfen wir uns zum matzmobil vor und wir werden verfolgt.. hinter uns kommen wieder last-maulesel vom camp runter. die tragen des menschen last da rauf und sind somit für die einheimischen sicher ein gutes geschäft. fredel fragt einen reiter ob es viele leute hat da hinten.. nein, meint der.. man kann sich also vorstellen, wie es im hochsommer hier zu und hergeht. die armen maulesel haben metall-gerüste auf dem rücken um als gepäcktrager zu fungieren. aber jetzt sind sie auf dem nachhauseweg und unbeladen. es zieht sie förmlich an ihr ziel.. die gautchos müssen sich sputen, um sie einzuhohlen. das schauspiel haben wir am anfang unserer minitour schon beobachten können. ich glaub, ich hab noch nie einen reiter so schnell über das gelände flitzen sehen.. und die körpgerhaltung: ruhig.. hammer...
zurück am parkplatz fragen wir den rancher noch, ob wir eine nacht hier bleiben können. sollte ja eigentlich kein problem sein.. für ihn aber schon, es hätte keine toiletten. haben wir ja, also was solls.. können wir jetzt bleiben.. so nah an der chilenischen grenze erstaunt die antwort eigentlich nicht: muss den chef fragen :-) auf dessen antwort warten wir noch immer. aber wir sehen es positiv und hauen schon mal etwas in die tasten.
die zeit verfliegt.. wir haben ja schliesslich auch viel nachzuschreiben. um uns ist munter treiben. bergsteiger kommen und gehen, wanderer geben sich die ehre. eine gruppe herren steht etwa eine stunde um den helikopter vor ort.. was die da wohl alles bestaunen können? die ersten tropfen auf unserem dach sind nur vögel die da munter rumrennen.. aber nur kurze zeit später kommt es wirklich mit regentropfen. es haben sich ein paar wolken gebildet.. es kann schnell gehen in den bergen, auch hier. arme bergsteiger die jetzt grad auf dem gipfel stehen.. nach stahlblauem himmel plötzlich im neben.. nicht nett.
wir schreiben also bis wir einfach nicht mehr können und sind noch immer nicht ajour.. aber was solls.. jetzt ist genug getan für heute. wir wenden uns mal dem znacht hin. morgen ist übrigens gesund tag, freu mich direkt. heut vertilgen wir aber noch die "frisch" ravioli die essbar aber recht klebrig munden. danach noch etwas lesen, den abend geniessen, hier oben auf fast 3'000 müm, grad um die ecke der riesenberg der anden und um uns rum andere sehr hohe.. gut nacht.
|
sonntagmorgen wie es sich gehört. zmörgelen, nichts überstürzen, die aussicht auf berge fluss und umgebung geniessen und dann nach einer morgendlichen modeshow ohne hektik wieder zurück auf die passstrasse.
der nächste halt ist schon wieder eher touristisch angehaucht. puente del inca, eine natürliche brücke die mit schwefelhaltigen segmenten und uralten gesteinsbrocken den wassermassen des rio mendoza seit jahrtausenden trotzt, und in ihrer vollen farbenpracht erstrahlt.
leider sind die thermen welche hier mal warmes wasser aussprudelten nicht zugänglich, und wie es scheint ist das badehaus schon seit längerem am verlottern, aber das mystische geht immer noch von diesem ort aus.
dass dieses naturwunder viele besucher anzieht haben wohl die souvenier händler schon seit langem bemerkt, und es hat sich ein artesanal stand am anderen angesiedelt.
nicht nur dieses naturwunder zieht leute an, sondern auch eines, welches sich das höchste ausserhalb des himmalaya rühmen darf.
der aconcagua 6959m
ziel unzähliger bergsteiger, was bei näherem betrachten dieses ortes mit refugio und kioscos, unverkennbar ist. ab hier gehts schwer beladen zum 1.5 km entfernten eingang des parque national de aconcagua, und ab da in einem fünfstündigen marsch zum placa de mulas, wo das base camp aufgestellt wird. an eben zwei so bergsteigern müssen wir vorbei um wieder an unser gefährt zu kommen. material fetischischt was ich bin, stechen mir gleich die hosen des kletterers in die augen. ich muss gleich fragen was das den für ein teil ist. acg nike mountain wear geiler schnitt geniale verarbeitung, wo gibts die?
wir steigen wieder ein, und fahren ein stück weiter, vorbei an riesigen schildern für camiones und breiten zufahrtsstrassen zum argentinischen zoll. wir ignorieren erstmal alles, da uns niemand wirklich zum zoll hinweist.
hundert meter weiter geht der breite bergweg zum parque national de aconcagua ab. wir biegen ab, und ich komme mir schon etwas komisch vor, neben den paar schwer beladenen zu fuss gehenden bergsteigern vorbei zu fahren. aber beim refugio angekommen ist ein grosser parkplatz, wo wir nicht das einzige fahrzeug sind das bis hier vorgedrungen ist.
wir rüsten uns gleich mal mit besserem schuhwerk aus, ziehen sogar mal wieder socken an, und machen uns mit etwas wasser und sandwiches auf, den kleinen rundweg um die laguna verde, von wo auch der berg von seiner besten seite zu betrachten ist, zu erkunden. neben den bergsteigern welche dem placa de mulas zuströmen, sind wir nicht die einzigen die diesen sonntagsausflug unter die sohlen nehmen.
wir werden so viel für fotos angefragt, dass wir uns schon überlegen geld dafür zu verlangen. das verständniss siegt dann jedoch über den gedanken. der berg ist von hier wirklich in seiner ganzen grösse und pracht zu bestaunen, und die info tafel im vordergrund gibt doch auch gleich noch so die atmosphäre aufs föteli, als ob man gerade vom gipfel zurückgekommen wäre.....
die mittagspause verbringen wir im windschatten eines findlings, geniessen den ausblick und die friedlichkeit dieser genialen berglandschaft, und machen uns dann langsam wieder auf, zu unserem zuhause. - tönt schon noch gut, "wo seit ihr zuhause? im moment grad am fusse des aconcagua." an der ranger station frage ich sicherheitshalber noch, ob wir auf dem platz übernachten dürfen. der junge ranger scheint sich aber solche fragen nicht wirklich gewöhnt zu sein, und meint das gehe wohl nicht, weils keine toiletten hätte. macht nichts entgegne ich, haben wir selber, und dann versuchen wir uns so gerade wie möglich einzurichten.
wir lassen uns von den bergen um uns rum inspieieren, und volbringen schreiberische höhenflüge. zwischen durch werden wir mal von einigen tropfen auf unser dach überrascht, und der blick zum - von zuhause aus gerade noch sichtbaren - gipfel bestätigt die richtigkeit des entscheides den gipfelsturm heute noch nicht zu unternehmen.
von null komma auf nichts, ist der ganze berg in wolken gehüllt, und wir sind beide froh können wir gemütlich drinnen sitzen, von wind und wetter geschützt.
um uns wenigstens ein klein wenig mit der einfachheit der gipfelstürmer zu solidarisieren, haut schnitz ein weiteres pack der semi genüsslichen ravioli in die pfanne. das ganze schmeckt dann in etwa so wie eine zu lange gekochte pampige schocktiefgefrorene trockenmahlzeit der bergsteiger. wir gönnen uns aber den luxus die dinger mit etwas reibkäse und ketchup geschmacklich etwas zu verfeinern.... nach dem znacht noch tifig abwaschen, und dann legen wir uns zur akklimatisation auf 2850m schlafen, wer weiss vielleicht ist ja morgen der grosse tag für einen aconcagua gipfel sturm, und wenn nicht, kann man wenigstens davon träumen.......
|