ich erwach, trotz spätem einschlafen gestern, relativ früh. aber um uns rum ist schon reges treiben.. wolfgang sitzt vor seinem bus, mercedes und norbert installieren sich am wasser. und wir beide, wir fühlen uns nach dem gelage gestern, wie wale.. aber nicht wie die munter springenden, nein, wie die rumtümpelnden (oder gar die gestrandeten?). so als wal kann man natürlich auch keine liegestützen und kniebeugen machen.. das muss man verstehen. also auf, kaffe brauen und wie all die anderen, vor dem zu hause geniessen.
nach dieser, aller, gemütlichkeit wirds etwas lebendiger um uns rum. mercedes setzt sich zu uns an den schatten und wir plaudern, sie inspiziert die kamera.. auch wolfgang führt seine ausrüstung vor, nur norbert ist da alleine am wasser. was heckt er aus? es geht nicht lange, da verschwindet er, ausgerüstet mit shorty und schnorchel-zeug im grossen nass. er will raus zu den walen.. die sind heute morgen so nah, und so ruhig.. perfekter plan! hätte man selber draufkommen sollen. da schwimmt der kleine mensch (er ist mensch-technisch gesehen nicht wirklich klein, aber neben den wal-dingern) raus zu den riesen. wow! wir sind gebannt und lassen ihn nicht aus den augen.. irgendwann fährt die masse an "fisch" weg und norbert kommt an land.. was für ein freudestahlen auf seinem gesicht. er war hautnah dran. aug in aug mit den walfreunden. hammer!! ich gönn ihm das von vollen herzen.. ist sicher eine gewalts-erfahrung.
da macht mercedes nicht lang (was norbert kann, kann ich auch) und schlüpft in den shorty. wir steuern noch flossen bei, schliesslich hat die ebbe eingesetzt. auch sie padelt da ungehemmt zu der walfamilie raus. hut ab, hätt ich nicht den mum, so alleine.. irgendwann wirds ihr dann wohl doch etwas zu viel und sie schwimmt zurück. gleiches schauspiel wie vorhin. glückstrahlen und erzählen.. o.k., frauentechnisch ist natürlich alles etwas aufgeregter.. aber das kann ich mehr als verstehen. wann hat man schon so riesenteile hautnah??
fredel und ich lassen uns nicht lang bitten und schlüpfen in die longis (bei der wasserthemperatur in den shorty.. no way..), fassen die flossen und tauchen ein. mir verschlägt es, trotz guter ausrüstung, fast den atem.. es ist saukalt. hätte gerne etwas blubber wie die wale.. unterdessen hat der wind eingesetzt und die wale sind, so schön nah sie waren, plötzlich ganz weit draussen. zu weit draussen. das können wir nicht wagen.. vielleicht wollen sie ja nur ihre ruhe.. wer weiss, wir nicht. was wir wissen. wir hatten kein tete a tete mit den walfreunden. aber doch hat uns der ausschwumm freude bereitet.. da ist zwar unter wasser nichts als sand mit einer krabe drin, aber sich mal wieder von salzwasser umspühlen zu lassen.. warum nicht.
eben dieses duschen wir dann hinter dem matzmobil, in unserer freilichtdusche, wieder ab. mercedes und norbert zeigen ihr bedauern, dass es bei uns nicht geklappt hat mit der walbetrachtung von nah. auch wolfgang wird es nicht erleben, ist er doch vorhin abgereist. aber ganz ehrlich gesagt, ist mir das irgendwie egal. ich hatte schon so viel freude, so viele wale überhaupt vor der haustür zu haben, dass es diesen "kick" gar nicht umbedingt braucht. und, tyisch ich, mach ich mir auch gedanken, ob die wale das schätzen, wenn man ihnen so nah kommt. vielleicht hatten sie ja genug nach 2 menschen.. wie auch immer. vielleicht ergibt es sich noch, wenn nicht: überhaupt kein problem. was mir die walfreunde an freude bereitet haben.. ist jetzt schon unbezahlbar.
die aktivitäten gehen weiter. die männer beschliessen, einen kite auszupacken und etwas mit dem wind zu spielen. fredel zieht bald auf und mercedes möchte es auch gerne mal versuchen. aber sicher. sie schlägt sich gut, als blutige anfängerin.. nicht schlecht!! auch norbert gibt danach alles. aber ihm kann man den anfänger ja deswegen streitig machen, weil er delta fliegt, oder geflogen ist. also das gespühr für wind sicher drin. zum schluss häng ich mich noch ein und lenk meinen grünen schirm am himmel rum. aber leider lässt der wind bald etwas nach. ich renn etwas dem strand entlang und versuch beim umkehren einen kleinen sprung zu machen. geht ja ganz gut. als ich wieder zu diesem manöver ansetzte passierts.. ich heb ab, ein klein wenig, wie geplant, aber dann scheinen die himmelsgeister ihre ruhe zu wollen. als ich mich auf's runterkomm einstelle, zieht es mich einfach weiter rauf in den himmel.. ja aber hallo?!?! ich versteh die welt nicht mehr. wie ein lift. und dann: fertig, adieu und die geister lassen mich fallen, der himmel spuckt mich aus, knall auf den rücken und hinterkopf.. autsch! mercedes ruft nur WOW!!
im ersten moment wusste ich nicht ganz so genau, ob das nun vielleicht etwas zu hart war.. aber es klappt mit aufstehen und aushängen. mein kopf brummt, mein rücken schmerzt etwas und ich bin um eine erfahrung reicher: unterschätze nie das windgeschehen (oder die windgeister) in patagonien. ich hab verstanden.. ich halt mich wieder an mein terrain.. weder wasser noch luft.. besser mit beiden füssen fest auf dem boden. oder noch besser, mit dem ganzen, schmerzenden rücken, auf die elsamatrazze, den brummenden kopf auf das elsakissen. fredel liest draussen noch etwas und bereitet dann die heutige vorspeise.
wir sitzen bald alle vier draussen und geniessen fredels cuacoamole und die meistercaipis. mercedes schämt sich im nachhinein für ihre baby caipis, die sie uns am ersten zusammentreffen serviert hat ;-). würde sagen: kleines auto, kleine caipi, grosses matzmobil, grössere becher.. genau! so muss es sein. und schon wieder werden wir quasi von unseren neuen nachbaren eingeladen. mercedes hat vorgekocht. eine geniale sahne-schinken-gorgonzola sauce. dazu nur noch teigwaren kochen und fertig ist die schlemmerei, die wir bei uns zu hause einnehmen. fredel meinte es mit mixen nur zu gut (nach caipi mixen hald grad so mix-schuss) und hat die sauce auch grad mit den pasta verkocht.. etwas pampig, aber gut wars doch..
beim essen plaudern wir über unsere anfänge der beziehungen und über job und die welt.. natürlich wird wiederum sehr viel gelacht. passt irgendwie einfach. auch schreit immer mal wieder der ein oder andere "ich hier, ich hier".. aber um das zu verstehen, muss man sich den dvd von shreck reinziehen ;-).. nach so viel lachen und sitzen seh ich nur noch elsa und verkriech mich wie ein geschlagener hund ins bett, deweil fredel abwäscht. danke!! ich weiss nicht wie liegen um einzuschlafen. es ist alles unbequem. hoffe sehr, dass es morgen wieder besser um meinen rücken und kopf steht. die globuli werden sicher helfen!
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nach der gestrigen völlerei, sind heute morgen alle drei parteien am wale beobachten und käfele. jeder für sich in seiner eigenen welt. so lässt sich doch eine interessen gemeinschaft aushalten. nach einem gemütlichen abend zu fünft, hat am nächsten morgen jeder seine privatsphäre, und geniesst den frieden und die freiheit.
bei norbert nimmt das freiheits-gen dann aber schwer die überhand. plötzlich verschwindet er von den sanften wellen am ufer, und erscheint kurze zeit später mit shorty, taucherbrille und schnorchel ausgerüstet wieder auf. die wale sind heute so nah, dass man schon vom strand aus das gefühlt hat man könne sie berühren. dieses gefühl reicht norbi nicht, und in null komma zwei mal wellenschlag ist er im ruhigen meer zu der walmamma mit ihrem jungen rausgeschwommen. auf dem rückweg empfängt ihn mercedes mit dem fotoaparat, und sein smile bleibt den ganzen tag über auf seinem gesicht.
der shorty wird gewechselt, und mercedes stürzt sich - mit flossen von uns ausgerüstet - ebenfalls ins kühle nass. schnitz meint nur mit erwartungsvollem blick "unsere neopren sind wohl unter allem drunter verstaut??" sind sie nicht, und sobald mercedes zurück ist von ihrem tauchgang, begleitet von einem wortschwall des entzückens, gemischt mit einer prise furcht vor den riesigen meergenossen, sind wir beide - verweichlichte schwestern was wir sind - mit long john ausgerüstet ebenfalls auf dem weg zu der walfamilie.
nur sind wir doch schon etwa eine stunde später dran - wegen ein paar walen wollen wir doch nicht gleich überreagieren und in hektik verfallen - und die ebbe hat bereits eingesetzt. nicht dass es uns nun ohne einen flossenschlag zu den walen getragen hätte, aber die tiere ziehen sich bei ebbe wohl in etwas tiefere gefilde zurück. als wir uns ins wasser begeben, und das erste mal den ganzen körper im doch recht kühlen wasser haben, fällt uns das atmen nicht gerade einfach..... "herti sieche" die anderen zwei mit dem shorty!! nun, unser ausflug war mehr ein rausschwimmen, und wieder reinpaddeln, die wale waren bereits weg, und der wind hat wieder etwas zugenommen, was den leichten wellengang etwas angeregt hat.
das gute an diesem tauchgang war sicher, dass wir uns mal wieder eine aussendusche gegönnt haben. das haben sicher nicht nur wir genossen. ich nehme an, auch unsere nachbarn waren froh mal wieder ein anderes gschmäckli von uns in die nase zu kriegen. wolfgang hat unterdessen seine sieben sachen gepackt, und verabschiedet sich von uns. vielleicht wars ja auch nicht so einfach für ihn, neben den zwei frischverliebten päärchen.?
den rest des morgens verbringen wir mit ferien machen, lesen und entspannen. der wind nimmt stetig zu, und bläst nun unablässig stark. mein interesse ist geweckt, und ich stelle mal bucheli auf. dieser meldet gemässigte 23-34km/std, was einer körperlichen ertüchtigung vollstens gerecht werden könnte. ich frage norbert ob er lust hat sich etwas zu bewegen, und packe mal die advance kites aus. mercedes ist dann jedoch schneller ausgerüstet, und sie kommt in den genuss einer kite stunde mit mir. ausser dem aushängen in einer notsituation klappt die koordination mit steuerung und wind richtung erstaunlich gut. der zunehmende wind zehrt jedoch an den kräften, und bald ist auch norbert an den leinen. wie die kleinen kinder sind wir am drächelen, und norbert gibt sich feinmotorisch wie koordinativ keine blösse, und würde wohl am liebsten gleich den buggy zusammenschrauben.
aber im hintergrund haben sich schon einige cumulis zu einer dunklen familie zusammen geschlossen, und der wind nimmt stetig etwas zu. also besser die provis noch etwas an die leinen lassen. schnitz gibt sich die ehre, kitet was das zeugs hält, und versucht sich in ein paar sprüngen. der wind ist unterdessen ziemlich bockig geworden, hat ab und zu beinahe abgestellt, um ohne vorwarnung gleich wieder mit unvermiderter kraft am tuch weiter zu zerren. gerade als ich vorschlagen will, die übung abzubrechen, setzt schine zu einem sprung an. der ansatz in einer solchen präzision ausgeführt, dazu noch eine thermische böe, ergibt unweigerlich einen gewaltigen höhenflug. die 4 meter steigen sind dann doch etwas über schnitzes erwartung! aber sie reagiert perfekt. trotzdem schiesst der schirm etwas vor, und lässt sie unvermittelt fallen, so dass sie zwar mit den füssen zuerst, aber etwas in rücklage landet. von zwei meter schier ungebremst aufs steissbein, und über den nacken abrollen sieht nicht sehr kmfortabel aus, geschweige denn fühlt es sich gut an.
mit dieser aktion haben wir dann die übung für heute abgeschlossen, und beschliessen stattdessen zusammen znacht zu essen. mercedes und norbert bringen die teigwaren und vorgekochte schinken spinat gorgonzola sauce vorbei, und ich bereite im gegenzug mal richtige caipis vor. ( die probiererli welche wir bei den beiden gekriegt haben waren ja in den behinderten gläsern zubereitet, und nach einem kräftigen zug am röhrli schon leer )
also versammeln wir uns zum sonnenuntergang vor dem matzmobil, geniessen guacamole mit caipis im dreiviertel liter becher. nebenbei lass ich die pasta im heissen wasser baden, um sie dann - beschränkt durch mein kleinhirn, oder benebelt durch das bisschen caipi - gleich mit der sauce in die selbe pfanne zu hauen. gedacht wäre die kulinarisch sowie visuell ansprechendere variante von der sauce löffelwise über der pasta gewesen! aber was solls, schlussendlich kommt das zeugs im magen dann eh alles zusammen, und geschmeckt hat es trotzdem.
nach dem essen müssen wir norbert und mercedes den abwasch richiggehend ausreden. wir schickten die beiden nach hause, und wir zwei erledigen das bisschen gleich im akkord, um dann vollgefressen und glücklich zusammen einzuschlafen.
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