Tagebuch 15. November 2005
Argentinien / Puerto Piramides - Playa el Doradillo, Golfo Nuevo


welcome back / ein lustiger abend vollmond caipi
wir haben beschlossen, die wal-boot-tour bleiben zu lassen.. wenn sie die tiere wirklich verfolgen.. kanns ja nicht sein. und es wird ein grund geben, wieso in dieser bucht fast keine sind. es ist bald beschlossen, dass wir wieder zurück an unseren stamm-platz fahren. da hats wale im überfluss und wir können frei stehen.

nach ausgiebigen morgenübungen, toilette, zusammenräumen und fahrfertig machen, könnte es für mich schon losgehen. fredel aber hat mal wieder etwas länger und lässt sich natürlich NICHT stressen. wir sagen noch den anderen adieu und am campingeingang füllen wir unseren wassertank . dann gehts ins dorf, wir suchen den bancomaten.. es soll wirklich, hier draussen, einen geben.. unglaublich aber wahr.. leider heute ausser betriebe.. aber man kann nicht alles haben.. free internet und bancomat auch noch.. oder..

dafür finden wir noch einen überteuren supermercado, dessen sortiment fragen aufwirft.. ob das, was man da kaufen kann, wirklich den bedürfnissen der einwohner entspricht?? wären ja seltsame leute ;-). bald sind wir mit brot und etwas aufschnitt versorgt und fahren richtung "ausgang" der peninsula valdez.. aber heut kommt uns die strecke ewig lang vor.. wir fahren und fahren und ich weich, so gut es geht, den riesen spinnen auf dem asphalt aus.. am gate angekommen starten wir grad eine riesen diskussion. wir haben eigentlich nur gefragt, ob man auch wieder einreisen dürfte, wenn man dann wollte.. da dies ja eh sehr unwarscheindlich ist, haben wir die diskussion dann abgeklemmt und fahren weiter. es kommt uns so mancher car und bus entgegen.. es ist schwer was los.

singend kurfen wir weiter, ziehen bald wieder eine staubfahne hinter uns. wir sind an der ruhigen küstenstrasse und am ersten aussichtspunkt springen uns die wale eine geniale show vor.. danke.. schön sind sie noch da!! wir sitzen hoch im matzmobil und schauen einfach staunend zu. an der nächsten bucht begrüsst uns ein seehund auf einer kleinen klippe und springt runter ins meer. draussen tümmeln sich seine freunde.. wiederum ein schöner anblick. wir fahren aber weiter.

bald lenken wir über die anhöhe, die zu "unserem" strand führt.. es sind noch wale zu sehen.. uff.. auch da sind sie noch.. aber was liegt da riesiges am strand? wieder ein toter wal?? wirklich. genau vor unserem letzten stellplatz.. na ja, wär wohl geruchstechnisch nicht grad ideal, uns da wieder zu installieren!! also wieder etwas zurück und runter zum strand. eben so schöner platz. da bleiben wir.. den sand fahren wir erst mal platt, bis wir eine einigermassen waagrechte stellung finden.

bald sind die hängerstühle draussen, die zmittags taps auf dem kleinen beistelltisch, der blick draussen auf den walen, die brise in den haaren.. genau!! so muss es sein.. und aus dem nichts kommt eine meernixe.. sie stellt sich vor: mercedes von deutschland, sie möchte gerne bücher tauschen. ja warum eigentlich nicht.. wir plaudern zuerst noch etwas vor unserem gefährt. sie hat das matzmobil anscheinend schon auf einem foto gesehen und freut sich, es jetzt mal in natura zu sehen. sie ist wirklich sypathisch. die bücher sind bald ausgewählt und ihr mann, der norbert und hund (ein riesen teil) kommen dazu.

wir frauen hängen etwas in unsere sessel und die männer plaudern für sich. so erfahr ich auch, dass wir geerbt haben.. gut zu wissen ;-) es geht also das gerücht um, dass wir geerbt haben und somit, so jung schon, mit einem grossen wagen reisen können.. so ist das!!?!? ich muss lachen. es scheint also ein rätsel zu sein, dass man sich so was leisten kann, so jung.. aber eben, so jung sind wir ja gar nicht mehr.. norbert hätte uns um 25 geschätzt.. na ja!! ist ja schmeichelhaft.. aber wohl fast etwas zuviel des guten ;-). wie auch immer.. wir wurden auch als sehr sympatisch geschildert vom camping in belgrano.. da hatten wir uns eingerichtet, ganz am anfang der reise, und uns eigentlich sehr zurückgezogen..

man scheint auf jeden fall über uns zu reden in dieser "szene".. als ich das fredel berichte, lachen wir beide und nehmen uns jetzt von etwelchen erbschleichern in acht ;-).. nach diesem plauschigen gespräch mit den beiden super sympatischen geniessen wir noch etwas unseren balkon. wir fahren die sonnenstore aus, aber leider etwas zu viel wind, sie ist schnell wieder drin. draussen schwenkt flossenfritz wieder seine schwanzflosse und ein übermütiger wal spring satte 10x nacheinander.. wow!!

wir werden verfolgt.. rechts von uns, hinter den bäumen, steht wieder der silberne lastwagen, den wir schon vor ein paar tagen und auch in puerto piramides gesehen haben.. der scheint uns wirklich zu verfolgen.. (erbschleicher?).. hihih..

wir geniessen also einen gemütlichen nachmittag auf dem balkon mit unseren walfreunden und den büchern. aber ich komm nicht vom fleck bei dem buch. immer mal wieder knallt es draussen oder schnaubt es und mein blick ist sofort wieder aufs wasser fixiert.. es ist eifnach zu schön den riesen "fischen" zuzuschauen.

jetzt sind wir am zug, wir besuchen unsere nachbaren. schliesslich wollen wir auch sehen, wie ihr zu hause ausschaut. wir schlendern also dem strand entlang und als wir ankommen, sind grad noch 2 andere auf besucht. auch deutsche.. kurze vorstellung und sie sind weg. haben wir sie verscheucht?? wer weiss, was für gerüchte sie aufgeschnappt haben. vielleicht meinen sie, wir hätten geld geklaut, um uns so ein fahrzeug leisten zu können ;-).

so plaudern wir also mit mercedes und norbert und finden so die ein oder andere paralle in ihrem und unserem pärchen-leben ;-). wir lachen viel und verstehen uns gut.. passt! mercedes tischt noch caipis auf und so nimmt der tag seinen lauf.. wir bleiben da "hängen" und lachen viel, erzählen und plaudern. die beiden sind schon lange unterwegs, immer wieder, etwa gleich alt wie wir. wirklich ein amüsanter abend. die kälte treibt uns dann mal nach hause. norbert kommt mit und holt sich noch einen dvd. ich wasch noch rasch die caipi gläser ab (sie haben grad wassermangel und wir den tank mehr als voll) und dann adieu.

irgendwie hab ich gar keinen hunger mehr und geh so ohne znacht ins warme bett.. die wohltat.. so schön warm bei uns zu hause!!! wie ich das geniesse!!! danke liebes matzmobil.... du geniales zu hause!!

der kaffe ist kaum gebraut, wirbelt schnitz schon im matzmobil rum, und macht alles fahrbereit. der kaffe ist kaum in meiner tasse, sitzt sie schon ready zur abfahrt auf ihrem bänkli und fragt mich ob wir endlich losfahren können.
ich denke mir, besser nicht gleich überreagieren, und qwirrle mir, bevor wir bei erich und gabi kurz adiö sagen noch den resten kaffe mit kondensmilch zurecht.

dann füllen wir noch unseren wasservorrat auf, und machen uns auf, den bancomat im dorf zu suchen. dieser hat jedoch gerade ausgabe stopp, und wir investieren die letzten 16 peso in brot schinken und jambon cru, damit wir am strand vor der peninsula noch bis zum wochenende überleben können.

als wir zum dorf rausfahren, sehen wir einmal mehr den lastwagen mit riffelblech wohnaufbau, und haben einmal mehr das gefühl dass uns die beiden verfolgen. sehen wir doch das gefährt etwa zum dritten mal, aber hatten noch nie kontakt mit den reisenden.
auf der fahrt aus dem park, muss schine - wie schon bei der einfahrt zum puerto piramides - zweimal einer dicken fetten spinne ausweichen. diese tiere finden wohl die wärme der strasse angenehm, und sind immer wieder zu sehen. genau solange bis wir dann mal den fotoapparat zücken um eine zu fotografieren. von da an wurde keine mehr gesichtet.

die strecke bis zum eingangstor der peninsula kommt uns unendlich lange vor, und wir kreuzen unzählige fahrzeuge, vom doppelstöckigen touribuss bis zum kanpp vor dem auseinander fallenden pw alles in allem etwa drei koma vier millionen fahrzeuge die auf die peninsula fahren......gut das ist ein wenig übertrieben, aber der aufmarsch heute ist gewaltig.
beim parkausgang frage ich sicherheitshalber nochmal nach, ob wir mit demselben ticket wieder rein könnten, ( haben wir beim eingang so verstanden ) aber dem scheint nicht so zu sein. die eine angestellte lacht sich schier einen schranz in den bauch wegen unserem doggy. sie ist es dann auch, die vorschlägt wir sollen doch kurz warten, sie frage die chefin ob wir nochmal reinkönnten. aber da haben wir uns schon entschieden, dass valdes wohl weniger das ziel sein wird, welches wir nochmal besuchen müssen.

wieder auf der staubigen küstenstrasse fahren wir noch zwei drei klippenverdächtige plätze an, um vielleicht die wale, die hier viel zahlreicher und näher am ufer sind als auf der peninsula, von oben beobachten zu können. aber die plätze sind abhältig und zeimlich ausgesetzt. dafür können wir einen einsamen seelöwen auf einem felsvorsprung beim sünnelen beobachten. nach ein paar minuten flüchtet sich dieser mit einem todesmutigen sprung ins wasser, und wir uns ins matzmobil.

wenig später sind wir an unserem altbekannten plätzli, sehen aber unsere befürchtungen die sich von der letzten kuppe aus breitgemacht haben bestätigt. direkt vor der haustüre liegt schon wieder ein wal kadaver...... aber der strand ist ja zum glück lang genug, und etwas weiter hinten, geschützt von den geschmacksemissionen können wir uns wieder im windschatten von einigen bäumen hinstellen.

während ich sofort die sessel und das tischli installiere, bereitet schnitz ein paar kreative belegte brötli, und dann knallen wir uns mit den büchern an die wärmende sonne. so ganz vertieft bemerken wir erst dass wir besuch haben, als sie schon völlig vor uns steht. mit einigen büchern unter dem arm stellt sich mercedes aus deutschland vor.
wir plaudern ein wenig, sie hält immer wieder ausschau nach ihrem mann, den sie drei dünen weiter hinten ausgesperrt hat, und bald stösst auch norbert inklusive begleiter, einem riesenkalb von hund zu uns.

schnitz ist froh mal wieder ein wort, resepktive einen wortschwall von frau zu frau zu wechseln, während norbert und ich aufs meer schauen , und über zeit berge und die welt philosophieren zum abschied drohen wir den beiden, dass wir bei den billigen plätzen auch noch vorbeischauen werden.
einige kapitel und einen sprungmarathon von free willy später machen wir unsere drohung war, und wandern zu unseren nachbarn rüber. die anderen zwei reisenden die ebenfalls gerade noch da waren, haben wir schnell vertrieben gehabt, und dann standen wir alle vier in nor-cede's vorgarten rum, ( stühle gibts bei denen ja keine ) und plauderten, lachten tauschten annekdoten aus, und fanden so die eine oder andere parallele in unseren beziehungskisten.....

als dann norbert noch mit einem dicken kompliment auftrumpfte, und schnitz auf 25 jährig schätzt, finden wir raus, dass wir ja eigentlich - jetzt mal fünf jahre mehr oder weniger nicht beachtend - alle gleich alt sind.
als wir uns schon auf den nachhause weg machen wollen, der wind hat wieder etwas aufgefrischt, und ich immer noch in schorts und shirt, rüstet mich norbert mit einem flies aus, und mercedes uns alle mit einem caipi. so sassen wir also ( also die gäste am boden, weil stühle gibts ja nicht bei denen ), erzählen und hören geschichten vom reisen und leben, bis der vollmond hinter den dünen aufgeht.

als begleitschutz nahmen wir dann norbert und den hund noch mit zu uns rüber, schnitz versuchte noch die caipi gläser zu klauen, tarnte das ganze dann aber als abwasch trick, und norbert durfte dafür dann alles plus zwei dvds wieder zurücktragen.
da es für uns schon recht spät war, schickte ich schine ohne z'nacht ins bett, ich genehmigte mir noch ein halbes brötli mit aufstrich, und begab mich dann zum beaufsichtigen des lichrerlöschens ebenfalls ins bett.

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