Tagebuch 12. November 2005
Argentinien / Playa el Doradillo, Golfo Nuevo - Puerto Piramides, Peninsula Valdez


ALARAAAARM!!!! gestrandet....
ich erwache früh, sehr früh, mein eines auge registriert rot, extrem rot... das andere bleibt noch eine weile geschlossen und doppelt nur mühsam nach. dem blick nach draussen steht nichts mehr im weg.. wow!! ein morgenrot der meisterklasse.. da muss ich einfach raus.. wale im morgenrot gefärbten wasser beobachten?? genau!!!

kaum draussen stellt sich aber eine unerwartete extremsituation ein: nein, nicht das die wale verschwunden wären.. aber einer davon ist einfach zu nah.. viel zu nah!!!!!! auf dem sand!!!! alaaaaaaarm.. wir müssen den armen kerl retten!! die tiere werden doch sonst vom eigenen gewicht erdrückt, oder vertrocknen oder was auch immer.. was ist zu tun??? rausschieben?? 40 tonnen?? einen kanal bauen, ein schiff alarmieren, den wal nass halten etc.. meine gedanken blitzen mir durch den kopf und schreien nach aktion und unterstützung durch den mann im hause matzmobil..

dieser, ein klein wenig überrascht, die hektik bricht aus um ihh, hat er doch noch so schön von donald-duck enten auf sandhügeln am brüten, oder so, geträumt... in die realität der wal-rettungs-aktion WWF oder vielleicht besser WWFRF (world wide fruth found). aber er meint nur gemütlich: hinten rechts am strand?? der war gestern schon tot.. TOD?????? wale können sterben??? ja aber.. ich muss da auf nummer sicher gehen.. vielleicht ist er ja nur müde gewesen gestern, oder so.. ich rück aus, und fredel kommt nach..

meine tränen werden vom wind getrocknet.. der arme wal ist also wirklich verendet.. sie sterben also tatsächlich auch.. und riechen tun sie, für gut.. wenn sie dann tod sind.. armer wal!! ein trauriger start in den tag.. die walfreunde leiche im morgenrot.. lauf der zeit.. ich hoff, er hatte ein schönes tümpler leben..

zurück im matzmobil realiser ich und speziell fredel, dass es gerade mal 6.00 ist ;-).. mein armer mann!!! das ist ja schon grad etwas viel am morgen früh, eine überreagierende walfreundin und eine nichts-zu-rettungsaktion.. ich bin dankbar, hat er mich begleitet, zu dem traurigen ort.. merciiiii... was mich noch mehr erstaunt, als dass er um diese zeit schon in die senkrechte findet, ist folgendes: er beschliesst grad kaffe zu kochen.. das um sechs uhr!!!!! ich bin verblüfft, willige aber gerne ein. heute haben wir schliesslich program und wollen die peninsula valdez erkunden.

fredel wird nach kaffegenuss etwas übermütig und verkündet, dass er ja schon häufig so früh aufgestanden ist.. aha!! ;-)) nach morgentoilette draussen und etwas plastikmüll zusammensammeln und in den mülleimer schmeissen (meine überlegung, oder eher: neue trick von schnitz: wenn das jeder machen würde, wär der müll, den die leute hinterlassen, die nicht so drauf achten, auch weniger.. irgendwie so.. auf jeden fall ist jetzt jeden tag etwas weniger müll draussen rumgelegen.. ist doch etwas. und mir fällt ja kein zacken aus der krone dabei.. oder wie sagt man das? oder besser: mir fällt ja keine müttonne auf die füssse dabei..).

es geht heute also vor halb acht los.. (wie kann man eigentlich 1.5 stunden brauchen, um etwas kaffe zu geniessen und morgentoilette zu verrichten??). wir fahren weiter der küste entlang und da kommt noch so der ein oder andere platz an bester lage um die walfreunde zu beobachten.. ich wink ihnen allen zu und wir fahren weiter und fredel macht mit mir spanischkurs.. danke nochmals. am eingangstor zur peninsula werden unsere geldbeutel um einen rechten batzen erleichtert.. kostet der spass doch satte 17 chf pro person.. aber dafür könnte man die ganze saison wieder einreisen.. und wenn sie so der natur schauen, das welt-natur-erbe der unesco schützen.. soll uns das recht sein. wir informieren noch über den toten walfreund am strand und uns winkt so der ein oder die andere zu, aus dem kleinbus voller touristen, die da auch grad eingefahren sind.

es geht los.. vorbei an vielen rössli und steppenlandschaft. bald sind wir beim infocenter und besichtigen da ein wal-skelett. unglaublich!! die haben ja knochen für gut. sogar in den vorderflossen haben sie eine art hand-skelett drin.. dafür in der schwanzflosse keinen einzigen.. der kopf der tiere ist immens.. der kann bis zur hälfte des tieres einnehmen. wenn man bedenkt, dass diese tiere von krill leben ist das kein wunder, die müssen ja unendlich viel von den kleintieren rausfiltern, um so viele tonnen eigengewicht zu verpflegen.. oder? in dem kleinen museum hat es auch eine ausgestopfte bergkatze.. eine wildkatze.. die würde ich ja gerne in natura sehen.. wie ein verkleinderter leopard.

draussen auf dem parkplatz quatscht uns ein junger nordländer an und meint nur: smart car.. was smart?? matzmobil gefälligst.. er wird auf jeden fall darüber nachdenken, auch so was zu bauen ;-). adieu und winkewinke.. wir haben noch was zu erleidgen. der blumentank wird noch etwas gefüllt und.. er hällt noch immer. wir fahren also ins einzige kaff auf der peninsula, nach puerto piramide, wo es auch den einzig erlaubten platz zum campieren hat. es ist irgend ein sport wettkampf am laufen.. viel los.. wir sind schnell weg. dann geht die rundfahrt los.. zuerst richtung norden, durch steppen-wüste..

die peninsula ist für ihren artenreichtum bekannt und geschützt. das erste tier das ich sehe: eine riesengrosse spinne auf der strasse.. mit fetten beinen.. so tarantula mässig.. bin ja überglücklich, hab ich nicht mehr so viel angst von den viechern wie früher.. sonst wär ich glaub ab diesem moment nicht mehr aus dem matzmobil raus ;-). dann fängst aber an.. es hat guanakos (lamas, aber kleiner) um uns rum, viele rössli, schafe, nandus (straussmässige tiere) und haasen.. wir äugen immer um uns rum, in der hoffnung noch so manches tier zu erblicken.. die fahrt geht beschwing weiter, wir ziehen eine staubwolke hinter uns her und fahren an den punto norte. hier soll es seelöwen, seeelefangen und orkas (killerwale) haben.

empfangen werden wir aber von superfrechen spatzen-artigen vögeln. einer springt für einen tropfen frischen wassers von unserem tropfenden wassertank immer wieder in die höhe und "catcht" diesen im fluge.. sieht lustig aus. auch einen krümel vom präparierten sandwicht erhält er und dann ist er satt und weg.. später kommt noch einer dazu, der genau vor unserer nase, auf einem ast, aus dem vollen schöpft und uns einen melodie zum merken singt.. immer und immer wieder ;-). der frechste von allen landet grad mal auf fredels knie und hüpft auf seine hand, um dann auch sicher was vom sandwich zu kriegen ;-). wir grinsen.. aber auch er ist bald satt und weg.

und was liegt da unten im sand?? trägt, gemütlich, friedlich?? die seehunde wälzen sich im sand, sind wohl im mittagsschlaf.. nur der ein oder andere bewegt sich mal und wir staunen, wie die zum teil recht grossen teile, ohne beine und füsse, ihr gewicht so über den sand wuchten.. unglaublich.. wir lachen auch hier. ich geht noch etwas weiter dem pfad entlang und finde da meinen neuen freund, namens "gurke".. er schläft da friedlich und macht mir dann doch die freude, etwas in die kamera zu schauen.. danke liebe gurke.. war nett dich kennengelernt zu haben ;-).

nach weiterer zeit an der seelöwen-elefanten kollonie verabschieden wir uns, ohne die orkas gesehen zu haben. war eh ebbe und die wohl weit draussen. aber uns haben die gurkentiere ja gut gefallen, was will man mehr. ihre friedlichkeit und gemütlichkeit ist ansteckend.. wir fahren los, richtung süden, der küste entlang. die strasse ist schnurgerade. wir stellen das matzmobil mal hin, lassen es laufen, mit steckendem schlüssel, und erkunden etwas den steinstrand. kein mensch weit und breit, nur ein paar seehunde liegen da verstreut rum. wir halten weiten abstand, wollen wir die doch nicht stören. auch liegen muscheln rum, die aus einer anderen zeit scheinen. so weiss und mit strukturen drauf.. wir sammeln ein paar und bald fahren wir weiter.

endlich kriegen wir auch mal noch ein lama-tier vor die linse, sind die doch recht scheu und rennen immer grad davon, wenn wir das matzmobil runterbremsen. weiter des weges geht es entlang einer lagune, die in unseren sonnenbrillen knall grün leuchet. in wikichkeit etwas weniger intensiv, aber doch schön. da sehen wir auch wieder die strauss-verschnitte, aber zu weit weg um fotos zu schiessen. o.k, ich mach doch eins.. aber die rauchwolke am vulkan war also riesig im vergleich ;-). dann wirds munter.. am pinguin aussichtspunkt halten wir an.. und das steht ja schon einer, brust rausgestreckt zeigt er uns, so quasi als privatshow - wir sind grad die einzigen da - all seine besten posen und gibt sich sogar einem balance-ackt hin: kratzen mit dem fuss am kopf.. ohne zu kippen. gar nicht so einfach für so einen pingu!! wir lachen und bedanken uns bei ihm für seine vorführung. dann verschwindet er aber im loch, hat wohl gespührt, dass noch mehr menschen kommen. es hat ja schliesslich noch andere pingus an der klippe, die man anschauen kann. wenn auch nicht so nahe.. also, danke nochmals du magellan-pingu.. wir haben dich grad ins herz geschlossen.

unten am wasser watschelt noch ein schwarz weisser pingu-vogel richtung klippe und macht nicht schlecht höhe.. er frisst etwas an grasbüscheln rum und geht weiter des weges.. sieht einfach zu komisch aus!!! dann sind wir aber weg und zielen auf den nächsten aussichtspunkt zu. aber wenn man da nicht im restaurant isst, no way.. aha.. so ist unsere tier-safari für heute also durch.. aber was solls.. wir haben ja so manches erleben dürfen.. also fahren wir, durch eher langweilige landschaft, zurück nach puerto piramide. einzig die 2 salzseen bringen etwas abwechslung.

bald sind wir im camping eingerichtet und erkunden das dorf. hier dominieren einzig: wale-watching-firmen.. eine nach der anderen. wir platzieren uns auf einem terässli und schnöden etwas über die carweise eingefahrenen touristenströme. wie sie in gruppen, mit orangen schwimmwesten, oder gelben anorak's gegen den strand schreiten.. es ist wochenende und wir hoffen, die lage beruhigt sich ein wenig auf montag!! am nebentisch wird österreichisch und schweizerdeutsch gesprochen.

als wir auf den camping zurückkommen haben wir noch einen plauschigen schwatz mit eben diesen 2 schweizern und 2 österreichern. danach erkunden wir noch etwas den strand am anderen ende und nehmen auch noch den ein oder anderen prospekt mit ins matzmobil. da ist es uns irgendwie nicht nach schreiben.. wir haben eine idee: rüber zu den anderen und unseren port-wein probieren. gesagt getan sitzen wir da also mit gabi und erich etwas draussen und plaudern über die reise und was auch immer. sie haben ihren landrover von rolli gekauft. und eben dieser rolli hat sich auch ein matzmobil gebaut, ein wunderschön gelbes (unser gefährt hat sich sicher grad verliebt, am matzmobiltreffen - siehe 16.04.05). die welt ist klein.

es ist bald beschlossen, dass wir zusammen im dorf essen gehen. auf uns wartet ein cool eingerichtes lokal mit guter musik und noch besserem essen.. die pfeffersauce über den 4 stück fleisch ist einfach schlichtweg der hammer. es wird gelacht, geplaudert und auch die österreicher stossen noch dazu. das resti ist zum bersten voll. ein schöner abend geht um, und die draussen wartenden leute sind sicher froh, dass wir schon recht früh müde sind und uns ins matzmobil begeben. gut nacht.

das kanllen der eingangstüre, und schines alarm ruf, wir müssten einen wal retten, reisst mich aus meinen träumen wo gerade die niedliche donald duck verschnitt kolonie am strand auf eigens dafür gebauten sandhaufen am brüten sind, und wie die wächter der osterinseln auf s weite meer rausschauen. ich frage ob der zu rettende wal vorne links am strand liege, und als schnitz diese vermutung bestätigt, ist auch meine dunkle vorahnung von gestern abend bestätigt.
der kollege der gestern die ganzen kromorane auf dem bauch beherbergt hat, war also schon tod.

noch bevor ich einen finger rühren, geschweige denn aufstehen kann, ist schnitz schon wieder am strand. ich raffe mich auf, zieh mich an, und schau per excüse noch hurti auf buchelis uhr.

05:53 !!!

ich hole ruscheli auf dem weg zum gestrandeten wal ein, und wir kämpfen uns gegen die ersten verwesungs gerüche zum tonnen schweren kadaver vor.
da ist wirklich nichts mehr zu retten, und noch wenn, wie würden wir zwei den mega tönner wieder raus ins meer kriegen?
also lassen wir dem wal seinen wohlverdienten frieden, und machen uns auf den weg nach hause.
trotz gestrigen sucht symptomen, kaffe zum zmorgen, und bereit machen für die erkundung der peninsula valdes.

auf dem letzten stück küstenpiste sehen wir, dass es noch einige strand zufahrten hat, und wir beschliessen, dass wir nach der peninsula nochmal hierher zurückkehren, und hoffentlich nochmal ein zwei wirklich schöne warme tage ohne allzuviel wind geniessen können. aber erst müssen wir mal auf die insel kommen. der eingang ist massiv, sowie die eintrittspreise auch. denken wir am anfang. aber nachdem wir uns mal in erinnerung rufen, was ein eintritt ins alpa mare kostet, müssen wir uns sagen, dass die sfr 17.-- pro person sicher gut investiert werden, wenn das ganze gebiet dann noch unesco kultur erbe ist.

nachdem ich die chicca im kassa häuschen informiert habe dass am playa doradilla ein toter wal liegt, habe ich erst das gefühl, dass dies hier niemanden interessiert. aber da kommt schon ein ranger um die ecke, und fragt nochmal wo der wal gesichtet wurde. es sieht so aus, dass das ganze wirklich ernst genommen wird.
desweiteren werden wir informiert ( natürlich nachdem wir bezahlt haben) , dass auf der ganzen insel das campieren verboten sei, und der einzige camping platz in puerto piramides sei.

auf dem weg dahin, halten wir noch kurz beim museum, ( endlich haben wirs geschafft, und unseren ersten museums besuch hinter uns gebracht! ) und bestaunen das skelett von einem ausgewachsenen wal.
schnitz ist zwar eher von der ausgestopften wild katze angetan, und hat ab sofort ein wunsch haustier mehr. ich frag mich nur wie sich die wildkatze dann mit den kleinen grauen vertragen würde....?

beim verlassen des museums erhalten wir von einem holländischen touristen noch ein kompliment fürs matzmobil. er meint nur smart car, und überlegt sich nun wohl ernsthaft, das nächste mal mit so einem mobil für ein- zwei jahre unterwegs zu sein, anstatt mit einem mietwagen in drei wochen argeninien zu erkunden. ich denke eine überlegung ists wert!

nachdem wir unseren tank um nochmal hundert liter diesel erschwert haben, machen wir uns auf die peninsula zu erkunden. das ganze zieht sich gewaltig in die länge, und bis wir am punta norte angelangt sind, ist der halbe tag schon schier vergangenheit. dafür haben wir schon guanacos, nandus, hasen, pferde und massenweise schafe gesehen.
am punta norte angekommen müssen wir erstmal ein sandwich vertromen. aber auf dem aussichts liebesbänkli werde ich zum teilen genötigt.
einer der wohl frechsten frech spatze lässt sich beim anblick meines gewaltigen bitz brots mit fleisch weisch nicht wirklich beeindrucken, und will mir gleich aufs knie springen. nicht einmal meine abweisende, wischende bewegung konnte ihn wegscheuchen. hätte ich ihm nicht einen schnabel voll abgegeben, wer weiss wie lange es gegangen wäre bis er das ganze sandwich auseinandergezerrt gehabt und sich dann in mein handgelenk verbissen hätte......

da waren uns doch die seelöwen an der küste unten schon sympathischer.
am anfang erinnerte das bild zwar etwas an unser früh morgendliches erlebnis. da liegen doch fünfzig bis hundert dieser seegurken förmigen riesenviecher am strand, und bewegen sich kaum. und wenn, dann nur um mit der einen flosse etwas sand auf den rücken zu kicken.
nachdem wir einige dieser hektischen artgenossen ausführlich fotografiert und gefilmt haben, machen wir uns auf, eventuell noch ander tierarten die wir noch nie gesehen haben zu suchen.

die piste führt dem kiesstrand entlang. an einigen stellen ist abgezäunt, und an einigen stellen kann man den strand erkunden. da lassen wir uns nicht zweimal bitten. wir lassen das matzmobil am strassenrand stehen, und gehen zum strand runter. herrliche weite, ein kiesstrand der sich in zwei drei terassen zum strahlend blauen meer runterzieht. jeder abschnitt ist übersät von jakobs und verschieden artig gewundenen und verdrehten muscheln.
als wir wieder am fahren sind werden wir von zwei strand guanacos flankiert, die locker mit uns schritt halten, und plötzlich wie bestellt anhalten und für uns mit dem meer im hintergrund posieren.

der nächste aussichtspunkt verspricht eine magellan pinguin kollonie. wir halten an, steigen aus, und werden von einem pingu direkt am parkplatz empfangen. direkt unter der abbruchkante haben sich dann wirklich einige dieser putzigen tierchen in ihren hölen eingenistet, und wir verbringen ein paar ungestörte minuten mit filem und fotografieren.
als dann drei autos mit argentinischen touristen anfahren, ists mit der ruhe vorbei, und unser empfangsfreund neben dem parkplatz verzieht sich in seine höhle, und wir uns ins matzmobil.

der nächste aussichtspunkt ist nur für leute zugänglich die dann auch im restaurant vorne essen. da wir immer noch recht gesättigt sind vom sandwich am mittag, machen wir eine wende, und fahren richtung puerto piramides zurück. nach einer klassischen dorfumfahrung fahren wir den ziemlich vernachlässigten, dafür umso volleren camping vom hinteringang an, und installieren uns in einer ruhigen ecke. danach erkunden wir das kleine fischerdörfchen. aber der schein trügt! das fischerdörfchen entpuppt sich als ausgewachsenes wal beobachtungs touristen abfertigungs zentrum. an jeder ecke wurde eine wale whatching firma aus dem boden gestampft, und vor lauter booten, vollgestopft mit leuten in gelben öljacken und orangen schwimmwesten, sieht man wahrscheinlich die wale gar nicht mehr.

wir setzen uns ins erstbeste caffe, und beschliessen ein wenig über alle die samstags touristen zu schnöden. der schweizer und österreicher dialekt am nebentisch macht uns dann zwar einen strich durch die rechnung, und wir riskieren also besser keine dicke lippe, und schauen stattdessen den doppelstöckigen bussen zu, wie sie ihren bauch leeren, und dann all ihre insassen in schwimmwesten und boote zwängen, und zur walbeobachtung aufs offene meer schwimmen lassen.

wieder auf unserem heruntergekommenen camping kann ich es dann doch nicht lassen die schweizer und österreicher anzuquatschen, und wir plaudern eine geraume zeit miteinander.
nach einer kurzen strandbesichtigung und preischeck für walbeobachtungs ausflüge (natürlich erst am montag wos hoffentlich weniger leute hat ) wieder zuhause angekommen, überkommt mich dann der kommunikations zwang.

ich berufe einen apero bei unseren landesgenossen ein.
eine stunde und die flasche portwein - von der colonia suiza - später, hat die meeresbrise mal wieder zur meeres bise umgeschlagen. bevor wir an unseren dreibein sitzen ( wir hatten uns dann doch nicht dafür, gleich mit den hängersesseln bei erich und gabi aufzufahren ) festfreieren, entschliessen wir uns für ein gemeinsames nachtessen in der dorfkneipe.

als wir dort ankommen, ist schon recht was los. an diesem wochenende findet hier gleich noch eine bike kanu was auch immer trophy statt, und von diesen wettkämpfern sind natürlich auch schon viele früh am essen. aber wir kriegen unseren tisch, und erfreuen uns an einer flasche wein, von gabi und erich schon als bekömmlich ausgetestet, einem lomo an pfeffersauce und einem fisch mit sauce bernaise die natürlich hier ganz anders heisst. als die österreicher auch noch zu uns stossen, wir das halbe lokal umgestellt haben damit diese beiden auch noch platz an unserem tisch haben, dürfen sie uns sogar beim essen zuschauen.

mit einigen anekdoten aus dem wirklichen leben z.b. dass kaffe ein absolut unberechenbares gebräu ist das körperlich abhängig macht und dies nirgends auf den verpackungen deklariert werden muss und so weiter - ich erfreue mich meine geschichten mal wieder jemandem erzählen zu können der sie nicht schon sieben mal in jeder variante gehört hat arme schine - verbringen wir einen amüsanten abend.
langsam aber sicher macht sich bei mir aber der frühe morgeneinsatz bemerkbar, und ich bin glaub ich noch nicht wirklich auf dem eingangstritt, als mir schon die augen zufallen......

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!



info@matzmobil.ch