Tagebuch 09. November 2005
Argentinien / Puert Madryn - Playa el Doradillo, Golfo Nuevo


the beach sommerliche temperaturen und privat strand
das hät ich nicht erwartet, dass wir heute zum nacht den film "the beach" reinziehn, und vor uns liegt ein solcher, wunderschöner strand...

ich hatte wieder einen bösen traum. fredel und ich haben uns auf's blut zerstört.. auf was für einem trip bin ich den?!?! war also wirklich tragisch der traum und ich erwach gerne und seh draussen den walen bei ihren morgenübungen zu ;-). die sonne lacht!! Juppiiiii wir sind am meer.. wie ich das liebe. ich tu auch noch meine übungen und bald bin ich wieder draussen, um den walen zuzuschauen. fredel wäscht ab ;-). dann wälzen wir noch etwas die reiseführer und trinken den kaffe fertig.. ein schöner morgen in gemütlicher zweisamkeit.. wobei, an dieser stelle muss bemerkt werden, dass fredel doch etwas neidisch auf die wale ist.. die kriegen etwas mehr aufmerksamkeit von mir im moment.. hat er also recht.. aber schliesslich ist es ja nicht alltäglich, dass da einfach so 40 tonnen tiere im wasser rumlullen, und das da das meer ist, das ist auch nicht immer so ;-)

eine alte frau, mit kurzen hosen, töpli und kopftuch, alles in weiss, wandert an uns vorbei und fredel meint nur: du in 20 jahren.. das wär ja schön, wenn ich in dem alter noch so ein fröhliches auftreten hab, und mich nicht kleiden muss, wie eine 100 jährige vor 2 generationen ;-). dann gehts los. wir fahren der strandpromenade entlang und mein blick schweift immer wieder ab von der strasse, raus zu den walen. besser anhalten und bei lauter musik von frida snell den tieren etwas zuschauen, die farben des wasser geniessen, die wärme und die fröhliche stimmung um uns rum.. ein hippy winkt uns zu.. wir sitzen da in der fahrerkabine, über allem und schauen raus, zu unseren walfreunden und singen mit frida um die wette ;-)

aber, wir wollten doch noch erledigungen tätigen.. genau! an der plaza lässt man uns nicht parkieren, aber bei einem einkaufsladen etwas weiter draussen haben wir glück. der anonyma ;-) wird leergekauft und wir checken im internetcaffe nochmals die mails. wir lachen beide ab dem mail von mamasitta fabienne und der geschichte von geschenk an ihren sohn ;-).. er kriegt also eine strassenputz maschine.. wenn man bedenkt, dass fabienne doch eher seehr reinlich ist ;-)))..

wir haben, fast, alles was wir brauchen und schlendern noch auf die lange mole raus. der blick auf das schöne wasser, es springen wale im hintergrund, uns bläst der wind um die ohren, es ist sommer!!! ein junger taucher macht seine schwimmübungen, ich muss lachen... händchenhaltend gehts zurück zum matzmobil um auch dieses noch zu versorgen. der blumentank kriegt 100 liter (hoffenbtlich ist er wirkich dicht, ist doch der sonnentank jetzt kaputt).. der wassertank sicher 200 liter ;-). es kann losgehen.

als wir, wieder über die strandpromenade, den ort verlassen sind wir uns einig: es riecht nach sommer, meer.. wie ferien!! an einem hafen und fischfabriken vorbei gehts raus in's staubland. hier ist es wirkich sehr flach. aber vor uns immer das meer, in allen farben. genial. den ersten abzweiger an einen strand checken wir grad aus. perfekt.. etwas hinter den kalkfelsen verborgen, vor uns das grosse nass, niemand hier.. den nehmen wir. als zuerst ich, dann fredel, erfolglos versuchen, unser zu hause einigermassen waagrecht hinzustellen, werten wir das als zeichen.. wir fahren weiter.. der platz scheint uns nicht zu wollen!

zum glück.. ein paar kilometer weiter, ein riesen grosser weisser sandstrand, auf beiden seiten abgeschlossen durch helle kalkfelsen, das wasser türkisgrün, die weisse gischt, ein paar bäume die schatten spenden, praktisch kein mensch weit und breit.. wir müssen nicht lange studieren und stellen uns hinter die baumlinie. vor uns perfekter strand.. vor der haustür.. durch ein tor von baumstämmen, raus auf's meer.. und im meer, wale!! gibts ja nicht.. was sind wir doch für glückspilze. die 4 menschen sind auch bald weg und wir haben die ganze idylle für uns!!! ein riesen privatstrand.. mit unseren haustieren, den walen ;-)

fredel fährt noch bucheli aus.. der wind ist stark, man wird fast sandgestrahlt. auf unseren hängersesseln, schön platziert im schatten der bäume, gehts zwar.. aber nach dem zmittags sandwich (mit zopf-brot.. das ist das erste mal auf unserer reise, wo wir zopf kaufen konnten) kommt schnell die idee auf, die strandmuschel aufzustellen. aber wo ist die?? wir durchsuchen das matzmobil von oben bis unten und zurück. erst eine spätere gedankenbündelung brint die lösung.. beim zelt.. und da war sie, ist ja auch fast wie ein zelt, oder zumindest ein halbes ;-).

im windschatten nisten wir uns also ein, geniessen den blick auf's meer, lesen etwas, schauen den walen beim spielen zu und sind da einfach, in mitten des sommers.. viel nackte haut die die luft geniesst. im schatten ist es angenehm warm.. ich sing immer mal wieder: mir händ ä strandmuschel, mir händ summer.. lalalalalal.. jupiiiiiii!!!! genre würde ich die wale noch näher ranzoomen können. aber leider ist es mit unserem material etwas limitiert.. dass doch die 400-er zooms auch so viel kosten müssen!! aber was solls. eine idee kriegt man sicher doch, wenn man die fotos anschaut.. die wale sind wirkich nah am ufer. wenn man bedenkt, dass der strand recht flach ausläuft.

fredel bringt von einem spaziergang noch einen neuen räcuherstäbli-hälter mit jakobsmuschel zurück und so haben wir, neben der ersichtlichen kulisse auch noch wohlriechende atmosphäre.. was will man mehr. die windböhen hacken recht stark rein, und drohen fast unsere strandmuschel davon zu tragen. also brechen wir unsere aussenzelte ab und verziehen uns in den schutz des matzmobiles. gegen das innland sieht es düster aus.. wir haben aber noch immer eitel sonnenschein.

ich präparier noch mal die sösseli für das arme-leute znacht und fredel schneidet das fleisch zu.. wir lesen noch etwas auf dem bett, geniessen die aussicht nach draussen.. was für ein tag. was für ein ausblick.. noch immer lümmeln die wale vor uns rum.. der hammer!!! auch klatschen sie ab und zu mit ihren flossen auf's wasser und das höhrt man, trotz starkem wind, recht gut. auch röhrern sie gelegentlich.. imposannte tiere). wir müssen nochmals raus und rennen nackt mit ausgebreiteten armen (wie ein jonathan, vogel) uns entgegen, um uns rum und wieder weg um in der nächsten kurve wieder aufeinander loszu "fliegen"... wir juchzen und jaulen und sind einfach nur hier und jetz..

zum nacht ziehen wir uns eben den film vom strand rein und wir sind im film und der realität zusammen.. meine blicke werden aber immer mehr und mehr nach draussen gezogen.. ich hatte schon am nachmittag mal so ein komisches gefühl, dass es heute noch mit gewitter kommt. die dunklen wolken blieben aber "stabil ;-)" im hintergrund.. es geht jetzt aber schnell.. der himmel die wolken haben uns überrollt, es sieht dunkel und gespenstisch aus.. der wind macht kurz eine pause, immer ein schlechtes zeichen, um dann in aller wucht von der anderen seite zu blasen. wir haben den gedanken zusammen: bucheli.. beim gewitter besser nicht noch eine metallstange auf dem dach haben.. oder?

ich bin irgenwie nervös, weiss nicht warum. wir sind ja geschützt.. aber vielleicht hat frankreichs unwetter doch spuren hinterlassen. im bett beruhige ich mich dann langsam, mach mir gedanken über energien etc.. eine intensive zeit für mich.. draussen zucken die blitze in einer solchen intensität, dass ich doch froh bin, dass sie immer in einiger entfernung einschlagen. der regen prasselt auf's dach, meine gedanken wandern, machen reisen, zuletz in mich rein und um mich rum.. meine energie schrumpt auf kleines mass, will ich doch keine blitze anziehen.. schwierig zu beschreiben, was alles so in mir ab ging den abend.. es war viel..

und dann, ein röhren draussen, knallen tuts auch.. das können bei dem lärm des wetters ja nicht die wale sein, oder?? ja doch.. unglaublich..

diese nacht war eher semi ruhig. immer wieder haben wir nachbarn gekriegt, sind wieder welche weggefahren und andere gekommen. in den frühen morgenstunden musste ich mal raus, und habe zwei wohnmobil freunde gesehen sowie einen pw etwas vor uns. ob der wohl in der finsternis wale beobachtet hat oder was.....?

nach einem köstlichen kaffe zu welchem ich den stadplan von puerto madryn studierte, machen wir uns auf zum supermercado den ich gleich beim placa ausgemacht habe. das parkieren gestaltet sich dann jedoch nicht so leicht, weil erstens alles voll ist, und zweitens die parkplatzwächter so grosse mobile nicht parkieren lassen dürfen. wir erhalten aber den typ, dass sich weiter vorne ein weiterer supermercado befindet. also flüchten wir uns einmal mehr in die anonymität des argentinischen coops=la anonyma. bevor wir uns aber dem konsum treiben ergeben, checken wir noch kurz den elektronischen briefkasten. dazu können wir nur sagen: armer silvan, der kleine hat von seiner sauberkeitsliebenden mamasitta ein strassen reinigungs auto gekriegt.....
desweiteren können wir aber auch sagen happy nato kann er doch diesen winteranfang etwas gelassener angehen, und ist statt am iglu bauen in costa rica am kiten.

mit einem einkaufswagen voll ware für sfr. 50.- können wir uns wieder eine zeit irgendwo in der abgelegenheit einrichten. aber zuerst schauen wir uns nochmal die wale an von der weit ins meer reichenden mole aus. da sind sie wieder, diesmal etwas weiter entfernt, und auch mit dem fernrohr nicht sehr gut auszumachen. also besser noch kurz wasser und diesel tanken, und dann einen besseren und vorallem friedlicheren platz suchen.
mit dem tanken halten wir uns erstmal noch etwas zurück, und testen die dichtheit des blumen tankes mit 100 liter mehr. wasser ist dank hochdruck leitung ebenfalls recht schnell gefüllt, und wir erkunden die staubpiste der küste entlang.

nach den letzten industrie hallen liegt die küste in unverbauter schönheit vor uns. nachdem schon einige weglein zum strand abgezweigt sind, fahren wir dann doch mal eines runter, und finden, in kalkformationen eingebettet, abseits der küstenstrasse einen platz zum verweilen. dieser jedoch findet uns wohl nicht so sympathisch, und verarscht uns mit schieflagen an flachen stellen welche wir auszugleichen versuchen bis wir das ganze hin und her dann als zeichen werten, und weiterfahren. zwei strand wege weiter - zum glück sind wir weitergefahren - installieren wir uns im windschatten von einigen nadelbäumen, an einem riesigen sandstrand, bei herrlichem wetter mit blauem meer und springenden tümmelnden und spielenden walen direkt vor der haustüre.......

sofort die stühle ausgepackt, am strand installiert, und den eleganten 40 tönnern bei ihrem spiel zuschauen. erst jetzt fällt uns auf, dass der wind ziemlich böig und bockig ist, und schine erinnert sich an die strandmuschel, welche fein säuberlich in unserem kofferraum verstaut ist....oder in der dachkiste.... oder unter dem sitz......oder in einem der kistchen.... wo auch immer, der halbe nachmittag geht mit der suche nach der strandmuschel drauf. nachdem wir uns mal eine ganz logische überlegung gemacht haben, wo das teil sein könnte - eine strandmuschel ist fast wie ein zelt, also könnte sie, nachdem sie an keinem der obengenannten orten aufgetaucht ist,,sich mit dem zelt ein plätzchen teilen. so ist es dann auch, und die freude ist gross, und der dienst den die muschel erfüllt ist sehr willkommen.

und wer jetzt der meinung ist, wir hätten zuviel material dabei, weil wir nicht mehr finden was wir suchen, der liegt falsch. wir haben nur das wenige was wir dabeihaben so platzsparend verstaut, dass es nicht immer einfach ist sich zu erinnern in welche ecke sich das gesuchte objekt nun am besten einpassen liess.

ein kleiner strandspaziergang schenkt mir noch einen sehr interessanten freiluft maxi räucherstäbli halter mit jakobsmuschel, mit welchem wir gleich unseren aussichtsposten einräuchern. als aber dann die heftigen windböen der windmuschel ihrer heringe entledigt, und uns der sand schier in alle ritzen gedrungen ist, mussten wir uns nach hause verziehen. trotzdem ich die dachluken zur umlüftung des, für gut erwärmten innenraumes ein wenig geöffnet hatte, ist es sehr warm. und in anbetracht dass wir vor drei tagen noch dick verhüllt mit decken jacken und kappen in den sesseln gekuschelt verpackt waren, müssen wir uns erst wieder ein wenig an den sommer und seine eigenschaften gewöhnen.

und wie kann man den sommer besser einläuten als mit einem fleischfondue. bald sind die sösseli bereitet, das fleisch in mundgerechte stücke geschnitten, der kompi aufgestartet und, nomen est omen " the beach " dvd eingelegt. noch während wir am z'nacht sind, wird schnitz plötzlich extrem unruhig, kann nicht mehr ruhig an einem ort verweilen, plaudert in einem schwall....... und dann bemerke auch ich die blitze die rund um uns rum die dunkle nacht erhellen, sich quer über den horizont züngeln, und taghell senkrecht aus dem boden zu schiessen scheinen. miteinander haben wir den gleichen gedanken. bucheli einfahren!!! hat er uns doch heute mal wieder gute dienste geleistet, und zuverlässeig die windböen von 23 km/h bis fast 60km/std angezeigt. also retten wir ihn von seinem hochstand, und verziehen uns dann bald selber ins schützenden schlafzimmer, wo wir schlussendlich vom gewitter treiben nur halbherzig, aber immer noch heftig in schlaf geleuchtet, getröpfelt und geschüttelt werden.

und als krönenden abschluss des heutigen tages, nachdem sich die ganze lage wieder etwas beruhigt hat, hören wir im hintergrund die wale auf die oberfläche klatschen, und die luft aus ihren nasenlöchern prusten.....

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