uns steht die fahrt quer durch argentinien bevor.. die ist im reiseführer als wenig interessant angegeben.. viele kilometer durch flache pamapa, so stellen wir uns das vor, aber es kommt anders. wie so oft auf unserer reise ;-)
ich hatte einen seltsame traum, von einer operation, der ich mich zu unterziehen hatte, die betäubungsspritzen aber nicht wirkten.. na ja.. guten morgen ;-). fredel hatte wohl kalt am morgen und wollte da heimlich seine fasi-hose und das t-shirt anziehen.. normalerweise, wenn wir kalt haben, kuscheln wir an den anderen.. aber das schien meinem manne wohl zu riskannt ;-). er hatte wohl angst, dass ich dann noch früher erwachen würde ;-))).
nach morgenübungen leg ich, so quasi als zmorgen, ein paar spanische wörter zum konjugieren auf den tisch.. wiso eigentlich nicht. schliesslich werden wir ja wieder lernstunde haben beim fahren.. also besser etwas vorbereiten. beide nehmen wir draussen noch abschied von dem schönen platz. mit kaffetasse und sirup in der hand, das letzte mal, für einen weile zumindest, den blick über den schönen see schweifen lassen und adieu.
wir fahren also, ich muss die sätze, die mir fredel präsentiert, ins spanisch übersetzten. ich schätz diese lernstunden wirklich sehr. danke an meinen lehrer! weiter gehts durch den nationalpark los arces. weitere seen, lagunen, grüne flüsse, schöne strände. wir fahren noch die ein oder andere strasse runter um die aussichten und einblicke aufzunehmen, dann gehts aber weiter.. wir wollen ans meer. jetzt ist es also soweit!! grosses nass, wir kommen.. aber eben, zuerst werden wir noch so manchen kilometer durch langweilige pamaps fahren müssen. für diese reise brauchen wir natürlich noch was essbares. das erstehen wir in esquel, einem grösseren ort an unserem weg.
nach der obligaten rundfahrt durchs kaff finden wir den anonyma (kein witz) supermercado. bald parkiert, rein ins getümmel und einkaufen. auch säfte für den morgigen saftag werden rausgetragen. während ich schon mal alles einlade, begibt sich fredel noch in den gemüseladen. so bleibt mir nichts anderes übrig, als selber mit dem netten herren von der imobilien-firma grad an unserem parkplatz, zu reden. uff... mit händen und füssen versuch ich auskunft zu geben und bin dann doch froh, als fredel noch dazu stösst. auch die sekretärin kommt noch raus und ein wirklich interesanntes gespräch nimmt seinen lauf. der mann ist wirkich gut informiert über europa etc. extrem sympatisch die beiden.. das wird mit einer, sehr herzlichen, verabschiedung unterstrichen. auch die beiden, wenn sie sich so was nie leisten könnten, freuen sich so richtig für uns..
dann gehts aber los, raus in die pampa. wir stärken uns mit einem sandwich und checken noch rasch die mails im internetcaffe am ende des dorfes. und dann lenken wir ins niemandsland raus.. aber nichts mit flacher, langweiliger landschaft.. die berge um uns rum sind farbig, felsformationen der bizarren art warten auf uns, fahrten durch fruchtbare täler mit kitschig grünen bäumen mit staubigen bergen, tafelbergketten, etc.. es ist wunderschön hier.. von wegen nicht ineressant??? wir können es uns nur damit erklären, dass der autor des reiseführers diese strecke nicht selber gefahren hat. wir kommen nicht aus dem staunen und sind ein klein wenig an den norden von argentinien errinnert.
was sicher auch nicht stimmt, ist das mit dem stabilen wetter ;-). um uns rum sind immer mal wieder düstere wolken am horizont, über uns stahlt meistens die sonne. die starkwindwolken zaubern schöne muster an den himmel. ist schwer was los da oben. auch flecken von regenbogen hängen da einfach so am himmel. fredel meint, das muss stabil sein, sonst würden die runterfallen ;-)
wir fahren also, staunen ab all den schönen ausblicken und fahren und fahren. es steht ein fahrerwechsel an und fredel will den grad auf 29'000 meilen anpeilen.. aber plötzlich schaut er ungläubig auf die meilen-anzeige und meint nur: 4 meilen mehr, plötzlich.. ich hatte den gleichen gedanken, hab ich doch die strassenmarkierungen mit kilometer-angaben studiert, und da waren wir von 295 plötzlich auf 300?!?!?! wo waren wir die paar kilometer?? eine zeitreise?!?! abgespaced?? wir könnens uns nicht erklären und beschliessen, wir haben eine zeitreise gemacht..
auf der weiterfahrt kommt uns noch ein deutsches matzmobil entgegen und wir lichthupen von strübschten und winken uns gegenseitig zu, und weg waren sie und wir und die strasse wieder für uns.. selten, sehr selten, ist da sonst mal wer unterwegs.. wir geniessen das no-land für uns alleine und staunen weiter ab der schönen landschaft und dem himmelschauspiel. nach roten felswänden tünkt es uns beide, danach kommt ein weg, weg von der strasse, rein in die felsen, unser perfekter schlafplatz.. von beiden manifestiert, da können die götter nicht nein sagen ;-). wirklich, ein weg geht ab und wir sind installiert, in schönster landschaft, ruhige stelle!! glückspilze!
und zu meinem glück kommt noch dazu, dass es warm ist, sehr warm.. ein warmer wüstenwind zieht uns um die ohren, wir erkunden etwas die landschaft und im hintergrund hängen noch immer dunkle wolken. geniale kontraste. ich beweg noch etwas meine beine (abendübungen?) und präparier das znacht, wir müssen die sourcrem, die heute abläuft brauchen.. wieso nicht noch tacos etc dazu? vor dem essen hüpf ich immer mal wieder raus, um die leuchtenden felsen, die im abendrot getüncht wurden, abzulichten.. ein schöner platz, geniale farben.. genuss pur.. zum einschlafen rennt ein vöglein auf unserm dach rum.. gut nacht.
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heute ist weiterfahrt angesagt. ich gebe alles, um pünktlich um acht aufzustehen. kaffe brauen, morgentoilette, abschied von see und forellen, und schon sind wir unterwegs, 9:30!, quer durch den chubut. das heisst 6-700 km durch die pampa.
wir lassens jedoch gemütlich angehen, und immer noch schauen wir bei jedem strässchen das zum see oder an den fluss führt runter, um nicht etwa ein wunderschönes schlafplätzli zu verpassen. auch die grüne lagune, den tip , welchen wir gestern vom viejo gekriegt haben, wird angesteuert. schön, im dichten wald, und das wasser ist tatsächlich von tiefgrüner farbe, so ganz anders als die restlichen seen. aber zum fötelen hats im moment noch zuwenig sonne, und um lange zu bleiben, ist unsere meeres sucht dann doch schon zu ausgeprägt. nachdem wir noch den einen oder anderen netten platz zum verweilen gesehen haben, bestimmen wir mal die allgemeine schlachtrichtung mit meer, und vergessen das schlafplätzli ausschau halten mal für einen moment.
notfallmässig müssen wir in esquel noch hackfleisch suchen, da sich die letzte creme fresh dem verfalls datum nähert, und uns nichts besseres in den sinn kommt, als diese mit tacos zu vernichten.
das hackfleisch im los anonymos = süd argentinischer denner macht uns nicht wirklich an. darum gibts heute die tacos mit fleisch streifen statt gehacktem. die säfte für den morgigen reinigungstag dürfen natürlich auch nicht fehlen, und als schnitz schon zu hause einräumen geht, mache ich mich auf die suche nach tomates, paltas=avocados und chilantro=koriander.
als ich zurück bin, ist schnitz in ein gespräch verwickelt mit dem immobilienhändler, vor dessen laden wir parkiert haben. ich mische gleich mit, und wir sind sicher zwanzig minuten am plaudern, berichten und zuhören. zum abschied gibts einen bruder kuss auf die wange, und die hübsche sekretärin darf natürlich auch geküsst werden, que te vaia bien y suerte....
nach einem kurzen elektronischen post check am ende des dorfes, verlassen wir die gegend mit den seen, flüssen, und bergen definitiv. ein butter ketchup mayo bötli ( wie früher bei uns im burgseeli ) zwischen den zähnen, lassen wir die zivilisation hinter uns. dies wird nur noch bestätigt, als wir durch tecka fahren. die allerletzte hüttenansammlung vor den pampas, und so abgelegen, dass die nachricht vom verlorenen falkland krieg hier noch immer nicht angekommen ist. (siehe fotos )
wir ignorieren die ignoranten, und setzen unsere fahrt im rollenden spanischkurs klassen zimmer fort.
langsam aber sicher wird die vegetation niedriger, weniger grün, die gegend wird staubiger und felsiger, aber nicht so wüstenartig wie wir uns die pampa von chubut eigentlich vorgestellt haben. im reiseführer ist vermerkt, dass diese überfahrt eigentlich nichts interessantes zu bieten hat, aber wir sind fasziniert von der gegend. die farbigen felsen stehen denen im norden in nichts nach, und wir beide schauen uns schier die augen aus den köpfen. nicht nur den felsen wegen, aber auch weil wir heute noch irgendwo übernachten wollen.
vor einer kurve reden wir uns beide ein, dass gleich um die ecke eine piste zwischen die felsen reinführt, und wir da unser nachtlager einrichten können. doppelte gedanken kraft, gleich unverhofft starke manifestation. hier sind wir also nach genau dieser kurfe, zwischen geanu diesen felsen, an genau einem solchen ort wie wir gerne sind.....
nach einer kurzen erkundungstour, und einer umso längeren fotosession, machen wir uns beide dahinter, unser langersehntes und - mit der langen fahrt - schwer verdientes festessen zu bereiten. ich sage nur buen provecho und gute nacht.....
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