ich putz noch etwas im matzmobil rum.. schliesslich haben die zöllner das letzte mal dank unseres sauberen zu hauses gar nicht genau nach essbarem gesucht. wir verpacken auch noch die absolut überlebenswichtigen sachen wie fondue etc, weit rein in den kofferraum, in einen wasserdichten sack.. nicht das schnüffelhunde das noch erschnuppern.. oder würden sie das doch riechen?? wie auch immer.. das ist alles was wir tun können. wenn wir gewusst hätten, dass heute überhaupt keine kontrolle fällig ist...

zur feier des tags zeigt sich mein magen mal wieder verdauungsfreundlich und ich kann mich um einiges erleichtern.. das ist sonst eher nicht so trend in meinem körper im moment.. bald kurfen wir aber wieder den dschungel runter an die hauptstrasse. eine riesen velo-gruppe winkt und johlt uns zu.. adieu chile.. das war ein herzliches abschiedwinken von denen.. normaerweise haben wir die chilenen ja eher als etwas verschlossen erlebt ;-). wir erreichen über natel noch päge und meinen bruder nicht. hier kann es an 2-3 metern liegen ob vollempfang oder keinen ;-). päges gehen erst anfang dezember fischen.. das ist zu spät für uns.. fredel muss ja mal wieder an die bauerei ;-).

ich häng immer noch etwas dem verpassten treffen mit brigitte nach, aber auch das wird sich noch ergeben.. ich bin mir sicher.. wär aber doch schön gewesen.. aber manchmal kommts eben anders.. und vielleicht ist sie eh froh, wenn sie doch kinder hüten muss, am abend ihre ruhe zu haben ;-). wir drücken ihr den daumen, dass sie beim baldigen indien besuch den dalail lama treffen kann.. wär ja genial!!

es geht also bergan, der grenzstation entgegen, und unser gefährt höhrt sich irgendwie komisch an heut.. zum glück ist es nur ein stein im profil.. uff.. also weiter gehts und am zollhaus angekommen ist da auch grad ein reisecar voller chicas eingetroffen.. ou nei.. wir stehen mal schön an, bis uns ein alter herr, der durch ein loch im hals spricht (vielleicht vom rauchen?) und seine freundliche frau darauf hinweisen, dass wir woanders anstehen können. geht schlussendlich gleich lang.. aber wir haben ja zeit. es kann losgehen.. rauf auf den pass, ins zwischengrenzland und heute sogar bei einigermassen wetter. das letzte mal hats geschneit.. wir durchfahren schwarze landschaften, schneefelder, bizarre felsen und sagen den vulkanen adee.. wirklich eine schöne gegend.

am argentinischen zoll angekommen haben wir glück.. fast keine leute, die kommen erst nach uns. wir plaudern noch etwas mit der jungen zöllnerin, die etwas neidisch ist auf uns und auch gerne reisen würde, und schon sind wir durch.. das ging ja flott.. keine haus-kontrolle nichts.. stempel und adieu.. gerne doch!!

wir haben ja das letzte mal in der gegend einen schönen seeplatz ausgemacht, den wir jetzt grad anfahren.. fredel hat also sicher etwa 2 km am steuer verbracht heute ;-). in einer schönen mulde am strand, in den bäumen, parkieren wir unser zu hause und bestaunen die schöne aussicht. es ist zwar grau und trüb, aber was solls, dafür der frieden.. ich setz mich etwas auf eine baum am strand und fredel geht mal etwas die gegend erkunden. wir sind also doch nicht so ganz alleine. fredel wird, mal wieder, interwievt.. ein fernsehteam ist am drehen und will alles wissen. ich seh das aus distanz und grinse vor mich hin.. immer kommen wir an drehorte oder demos.. das zieht sich durch auf dieser reise ;-).

nach dieser aufregung ist zeit für ruhe. wir installieren die hängersessel im sand, ich pack mich warm ein und sitzt auf mein "schöfli" fell. die lese session kann beginnen. es wird ein vogelnachmittag...vor uns sind zwei turtel-möven die sich umgarnen, schmüselen etc.. wie schön.. dann kommen auch noch wanderfalken dazu (sind sicher andere vögel, aber bei uns ist alles wanderfalke was kleiner ist als die grossen raubvögel ;-). wir starten eine fotosession und die tiere kriegen noch etwas von unseren chips ab. das spricht sich bald rum und wir sind umzingelt von den scheuen vögeln.. sie trauen sich immer näher an uns ran. fredel posiert noch die kamera im sand und per fernauslöser wird geknippst.. (siehe fotogalierie).

zwischendurch beginnt einer der vöglen, egal ob möve oder falke mit schreien und alle machen mit.. wir lachen vor uns hin.. ein riesen "meis".. fredel sammelt noch etwas holz.. man weiss ja nie.. obschon es hier glaub verboten ist ein feuer zu entfachen scheint das niemanden zu interessieren. übrigens: der fischermeister hat fredel noch informiert, dass diesen monat noch schonfrist ist für die fische, aber nächsten monat kann es losgehen. mir wird erst später klar, dass das ja schon in 2 tagen ist...

irgendwann wir das wetter dann aber sehr ungemütlich und ich verzieh mich rein. ein spiritueller nachmittag ist angesagt.. möchte wieder mal etwas mehr zu mir finden.. fühl mich nicht grad in der mitte, oder wie man das auch immer sagen soll. ich leg karten, räuchere, und versuch zu pendeln.. aber, wie auch der meditationsversuch, es bleibt eher erfolglos.. gut getan hats doch. danach hüpf ich zu fredel ins bett und wir lesen und höhren dem regen auf dem dach zu.

später raff ich mich auf um zu kochen.. mir ist noch ein basilikum-chnobli saucen gewürz, dass wir vor langer zeit erstanden haben, in den sinn gekommen. und so gibt es dann die wohl letzten schweizer teigwaren, spagetti!!, mit olivenöl und eben dem gewürz und käse.. gar nicht mal so schlecht.. auch wenn ich etwas übermotiviert war mit der portionengrösse ;-). aber die armen tiere im wald haben ja sicher auch hunger.. den abend verbringen wir mit reiseführer checken und lesen im bett.

einen wunderschönen guten morgen an schnitz, ist sie doch mit dem heutigen erwachen 36 einhalb jahre geworden, und sieht immer noch wie 35 dreiviertel aus.......
so ein halbrundes juhubiläum muss gefeiert werden, und ich hau die restlichen eier (die im kühlschrank) ins heisse wasser, und bereite uns drei dreiminuten eier zum frühstück. hätten wir vier eier gehabt, wären die vielleicht auch vier minuten im wasser geblieben, und so eine etwas stabilere konsistenz gekriegt.

danach werden die restlichen lebensmittel, welche unter umständen der zollkontrolle zum opfer fallen könnten in einen wasser- sirup und geschmacks sicheren sack verpackt. und auf gehts dem zoll entgegen.
ein stetiges klicken während der fahrt beunruhigt uns eine wenig. um einem verlorenen rad, oder dem verlust der wohnkabine vorzubeugen, steige ich mal aus, und sehe nach, was da los ist. zum glück ist es nur ein stein der es sich zwischen dem profil unseres vorderrades gemütlich gemacht hat, und der "schaden" ist schnell behoben. am zoll geht eigentlich, ausser dass wir gleich nach einem bus mit etwa 52 chiccas einfahren, und geraume zeit anstehen müssen, alles geschmeidig. der gleiche zollbeamte wie letztes mal, und das carne ist gewohnt rasch und kompetent ausgefüllt, und wir im zollfreigebiet zwischen chile und argentinien.

die passstrasse schlängelt sich durch den dichten urwald hoch, und auf der pass höhe können wir diesmal sogar den ausblick geniessen, was letztes mal wegen meterhohen schneewächten und nebel schwaden nicht möglich war. der talsohle entgegen sind wir schon bald am argentinischen zoll. hier kommen wir zum glück vor einem bus an, und die formalitäten nehmen kanpp eine viertelstunde in anspruch. ohne fahrzeug und kühlschrank kontrolle!

gleich nach der grenze sind wir wieder an unserem lauschigen see, den wir schon vor der entgegengesetzten grenz überquerung besucht haben. da heute sonntag ist, und wir in bariloche eh nicht allzuviel erledigen können, fahren wir durch den wald an den vierwaldstättersee mässig verzweigten grossen see. aber so wies aussieht sind wir nicht die einzigen die den platz kennen. ich mache mal eine erkundungstour dem strand entlang, und treffe ein paar herren mit filmkamera.

wenn man so berühmt ist, ist das so eine sache. nie kann man einen gemütlichen strandspaziergang ungestört geniessen. sofort kommen die medien auf einen zu gestürmt, und fragen nach einem interview..... da ich in meiner kurzen promi karriere - ganz nach pesche staubli dem punkt.ch promi - noch keine starallüren habe, stehe ich dem paseando por el mundo=auf der welt spazieren fahren magazin rede und antwort. schnitz schmunzelt nur als ich zurückkomme.

nun ist es aber an der zeit uns von den zoll- reise- und interview strapazen zu erholen. im nu sind unsere sessel installiert, wir gut eingehüllt darin platziert, ist doch die argentinische bise recht erfrischend. den nachmittag wollen wir eigentlich mit lesen verbringen, aber die zahlreichen vögel machen uns einen strich durch die planung. den halben sack pommes chips verfüttern wir den wanderfalken ( ganz klar wanderfalke, weil diese zutraulichen zierlichen greifer sehr gut zu fuss unterwegs sind )

dann kommen bei mir hans a. traber gefühle auf. ich installiere die fotokamera vor uns, schalte auf fernbedienung, und dann knipsen wir porträts der greifvogel fütterung. dies ist ein ungekannt entspannendes erlebnis. wir möchtegern ornithologen sitzen einfach in den sesseln, streuen ab und zu ein paar chips, und sobald sich ein federfreund vor die linse wagt wird er abgelichtet.

fast hätten wir die einschleichende kälte nicht gespürt, so fsziniert vertieft waren wir in unsere fotosession. aber irgendwann verziehen wir uns nach hause, und lesen an der wärme weiter. schnitz gibt sich etwas der inneren ruhe hin, und ich meiner geschichte der heiligen dummköpfe.....einer erzählung von zigeunern, klamauken und jahrmarkts künstlern im 16. jahrhundert die sich schlussendlich in einer verworrenen trennungs geschichte in einer abtei wiederfinden.

irgendwann reisst mich d'schine aus der vergangenheit heraus. spaghetti abschütten ist angesagt. so apruppt können zeitreisen sein. eben gerade noch inmitten der panik eines pest ausbruches, plötzlich wieder im hier und jetzt am teigwaren wasser abschütten....... die 500 gr waren dann aber für den, ohne anstrengungen vergangenen tag doch etwas zu viel, und die letzten 65 gr konnten wir den strandtieren und waldgeistern opfern, auf dass wir weiterhin an diesem doch so friedlichen plätzli sein können.

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!