Tagebuch 22. Oktober 2005
Chile / Ojos de Caburgua - Thermas Quimey Co


wir gratulieren... von caminos sin salida.....
als ich erwache dankt mir fredel als erstes, dass ich ihn vor dem erfrierungstod bewahrt hätte.. aha! darüber wohl in seiner sparte. dazu hat er auch mal wieder eine freundliche übernahme meiner bettdecke vollzogen.. kanns ja geben ;-). wir kuscheln noch etwas und dann ist aber zeit zum aufstehen. ich mach noch meine übungen und fredel gönnt sich einen kaffe, wie könnte es anders sein. dann gehts eigentlich recht schnell und wir sind fahrbereit.

da wir hier noch natel empfang haben, sorge ich vor.. lieber jetzt noch ein sms an die eltern schreiben.. wir gratulieren also zum 25. hochzeitstag ;-))))) macht mich noch immer nicht skeptisch.. ich denk an die beiden und hoffe, sie haben noch schöne jahre vor sich!! erst später, als wir da so losfahren und meine gedanken um gott und die welt kreisen, da kommt mir das erste mal ein zweifel hoch.. 25 jahre?? kann ja nicht sein. ich bin schon 36, mein bruder 40.. und geheiratet haben sich vor uns ;-). waren es vielleich 50 jahre?? wie auch immer.. peinlich, peinlich. zum glück haben ja deena in der familie jetzt, die immer weiss wann der hochzeitstag der beiden ist, und wieviele jahre.. wie auch immer, wir gratulieren einfach!!!

heut hab ich um 11.00 eine sitzung mit gudi. aber davor erkunden wir noch etwas die gegend um den lago caburgua. wirklich ein schöner see, heute im sonnenschein ist alles viel freundlicher. vorher fahren wir noch in der gegend der ojos richtung haupstrasse, sehen schöne grundstücke mit direktem blick auf den vulkan villarica, der da immer eine kleine rauchwolke trägt. ich bin mal wieder fasziniert!! der kegel ist schneebedeckt und in all dem grün der bäume und wiesen sieht das einfach hammermässig aus. keine schlechte aussicht haben die leute da. wir sehen auch noch ein frisch geschlüpftes kalb, dass von der mutter trockengeleckt wird.. jööhhhh.. wilkommen auf der welt..

am see vorne schlagen wir den uferweg ein.. steht zwar etwas von eng und nur für .... wie hiess das wort jetzt schon wieder.. vielleicht anwohner?!? aber das verstehen wir natürlich nicht, man braucht ja nicht immer alles zu verstehen ;-). die strasse ist wirkich recht eng und holprig aber sie gibt so manchen schönen blick frei und wir staunen ab den, zum teil wunderschön ans ufer gebetteten, häusern. da haben sich so manche ihr "heimätli" eingerichtet. ist zwar ab von schuss hier.. aber schön bestimmt. das wasser ist glasklar.

irgendwann ist dann schluss, die strasse mündet in ein privates fundo.. also umkehren angesagt. aber was mich immer wieder erstaunt, andere richtung, andere ausblicke. die einen sehen also auch den vulkan kegel vom terässli aus.. genial. zurück an der kreuzung biegen wir richtung nationalpark ab. und bald ist es schon 11.00. der kleine see ist in griffnähe, fredel ist am fahren.. wir suchen einen parkplatz, aber das ist nicht so einfach. irgendwann stellt mein chauffeur das matzmobil an den strassenrand, ich schlüpf hinten ins bett.

da lieg ich nun, hände auf dem bauch.. meine fingerspitzen "chrüseled", wie bei der ersten sitzung.. schon "verrückt", gudi und ich sind sooo weit weg voneinander, und sie kann mich doch therapieren.. genial. mein bauch rumpelt und wumpelt.. bin gespannt... mir tut es auf jeden fall wieder gut und ich könnt grad einschlafen. aber wir haben ja schliesslich noch weitere erkundungen auf dem plan. der nationalpark ist recht teuer und wir haben eigentlich gar nicht so lust zum wandern und noch weniger lust den muss-camping auch noch zu bezahlen. also fahren wir, mal wieder, zurück.. es stellt sich mal wiede raus, dass der aktuelle plan den wir in den händen halten, falsch ist.. aber das kennen wir ja, von den chilenischen karten schon ;-).

oh, noch was vergessen.. beim rauffahren ist uns noch ein matzmobil entgegengekommen!! 2 bayern oder österreicher (päärli) die 7 monate in ihrem gefährt rumreisen. wir plaudern kurz miteinander und der mann meint nur, ah, schweizer, bei denen muss man mit jahren reisen rechnen.. ja das wär doch genial.. oder?? wenn denn das schweizer reisetradition ist.. müssen wir hald ;-).

also, wir fahren wieder etwas zurück und zweigen in ein anderes tal ein.. thermen sind auf dem plan.. erkunden, die zweite. gemäss reiseführer sind die thermen ganz weit hinten natur-becken.. wir fahren also das schöne, fruchtbare tal hinein und geniessen die ausblicke auf den, wiederum glasklaren, bach. fredels fischerherz schlägt höher, ich denk eher an warmes wasser. und irgendwann sind wir vor den toren der therme, aber, ja aber da kommen wir beim besten willen nicht durch. viel zu klein, der torbogen. und hier gibts keinen schleichweg.. schade, schade.. dann nehmen wir hald die letzte abzweigung an eine lagune.. vielleicht finden wir ja hier die idylle.. aber heute will es mal wieder nicht so richtig. der kleine see wäre zwar schön, aber das ufer nicht zugänglich. hätte auch wieder einen camping weg vom wasser.. aber das muss ja nicht sein. das matzmobil wird an einer, ein klein wenig, breiteren stelle (der weg ist sonst sehr eng und holprig, das matzmobil ist mal wieder gefordert). dankbar über die wendigkeit unseres zu hauses nehmen wir den rückweg unter die räder.

so richtig durchgeschüttelt kommen wir wieder im haupttal unten an und beschliessen die ersten thermen nochmals genauer zu betrachten.. und siehe da, ein grosser parkplatz (der torbogen war knapp genug hoch ;-), ein paar schritte weiter unten 2 becken, ein restaurant, eine freundliche schnitte am empfang. wir machen einen rundgang und fühlen uns wohl, also 2x chf 8.00 zahlen und die thermen sind uns.

nach einem kleinen snack gehen wir im bademantel runter zum wasser und geniessen den ausblick auf den fluss, den blauen himmel, und eben, das warme wasser. zuerst haben wir alles fast für uns alleine, etwas später kommen noch so einige frauen ins wärmere becken rein. bald wird ein gespräch gestartet und wir werden mal wieder mit infos, wo und wann man wie und was besichtigen soll in chile, ausgestattet. danke liebe frauen. unsere hände sind aufgequollen, zeit für eine badepause. umgezogen kehren wir zum terässli zurück, dass ausblick auf die becken, auf den fluss und hügel gibt. wir sitzen da an der sonne, und wollen einen kaffe trinken.. aber das geht dann eher weniger. das restaurant ist zwar offen, aber nur grad eine büchse sprite und fanta verfügbar. da sitzen wir, wie ferien..

aber schliesslich wollen wir ja unsere ferien auch dokumentiert haben.. also ruft noch eine leise stimme in uns nach computerarbeit. manchmal, das muss ich gestehen, hab ich nicht so verrückt lust zum schreiben, aber wenn man dann wieder a jour ist und die berichte vorliest, dann bin ich wieder froh, dass wir das machen. ist eine gute art des verarbeitens. das wurde mir ganz speziell mal wieder klar, als beni verstorben ist. das ganze nochmals niederzuschreiben, fredel vorzulesen, darüber zu reden.. das war perfekt um alles zu verarbeiten und loslassen. es vergeht zwar heute noch selten ein tag, an dem ich nicht an priska denke und ihr energie sende, aber doch, die seltsamen gedanken konnten mit schreiben aufgehoben werden.. oder eben, verarbeitet. ich bin froh, machen wir das.. auch wenn, ab und zu... ;-))))

wir schreiben also, schreiben und schreiben.. und ich freu mich schon auf das nächste bad, die ravioli die auf dem speiseplan stehen. noch immer aus der 80% discount-ausbeute von der schliessung des WARO ;-).

es ist jetzt morgen.. und ich muss dementieren: es waren nur halb so grosse und halb so gute ravioli, die waren nämlich von frankreich, die WARO's sind alle gegessen.. aber wir genossen das znacht doch, nach einem ausgiebigen bad im heissen becken in der abendsonne. danach zieht sich fredel noch sein verspätetes freitagscicaret rein, ich schlüpf ins bett und lese. gut nacht.

diese nacht ist ein jäher kälteeinbruch geschehen, und dieser fiesling hat sich gleich zu uns in s matzmobil geschlichen. nebenan, strahlt zum glück etwas wärme unter der decke hervor, und ich nähere mich behutsam dieser wärmequelle

nach dem kaffe und schines morgenübungen, sind wir in null komma drei mal türenschletzen fahrbereit. kaum den motor gestartet, kommt uns der chefe der ojos auf seinem morgenspaziergang entgegen. ich drücke ihm die 1000 pesos in die finger, und wir verabschieden uns. gemütlich fahren wir wieder richtung hauptstrasse. immer wieder halten wir an, um den vulkan villarica, der majestätisch über den wild bewachsenen hügeln trohnt, in der morgensonne zu bestaunen und zu fotografieren.

noch einmal fahren wir richtung lago caburga, um dort am rechten seeufer auch noch auf "romantisches plätzli am see mit vulkanblick" suche zu gehen. die forststrasse zieht sich mal direkt am ufer mal an steilen flanken über dem see entlang. nur, wo's vielleicht ein fleckchen land hätte wo wir verweilen könnten, ists meistens schon eingezäunt, und das gerüst eines hauses, oder wenigstens ein imposantes eingangsportal ist bereits errichtet. keine schlechte lage hier, etwas ab vom schuss, aber wer gerne seine ruhe hat, seine frau lieber in den garten statt in die wüste schickt, und die kinder in der natur aufwachsen lassen will, ohne sie jeden tag mit der lästigen schule zu behelligen, ist mit einem stück land kaufen hier bestimmt gut bedient.

der forstweg endet vor dem tor eines privaten fundos. also endstation hier, für uns heissts kehrtum, und weiter auf entdeckungsreise. die nächste abzweigung führt uns richtung nationalpark huerquehue, wo gleich am anfang ebenfalls ein kleiner see liegt. im turistel ist ein kleines foto abgebildet, welches uns optimistisch stimmt, hier eine bleibe für einige tage zu finden. doch kurz bevor wir an einem lauschigen plätzli standort beziehen können, kommt uns gudi in die quere. sie hat mit schnitz um 11:00 mittelchilenische sommerzeit eine fern reiki sitzung abgemacht, und deshalb halten wir mal kurz inne am wegesrand. schnitz verzieht sich ins schlafzimmer, und ich mich auf erkundungstour.

keine dreihundert meter weiter beginnt der national park. wir könnten hier auf dem semi semi idyllischen parkplatz parkieren. aber auch dies ist nicht wirklich das ein und wahre was wir uns wünschen, und so machen wir nach meiner rückkehr einen weiteren u-turn, und fahren den holper weg wieder zurück.

als nächstes versuchen wir irgendwo bei den zahlreichen thermen unterzukommen. für dieses manöver fahren wir erstmal die gut befestigte strasse richtung huife - einmal mehr eine sackgasse - , wo sich drei thermen am weg befinden. die besichtigungstour starten wir bei der hintersten therme. diese schlaumerier haben aber ein eingangstor gebaut, was unserem ausgewachsenen matzmobil so gar nicht sympathisch ist. also eine saubere huelta, und ein gutes stück zurück des weges. hier lacht uns ein abzweiger zu einer weiteren lagune an...... lagune tönt immer gut, also schildkröten gang rein und los geht das vergnügen.

als ob wege zu lagunen von natur aus etwas unwegsam sein müssten, führt uns die schmale piste durch schlaglöcher, über steine und durch dichten urwald. irgendwo auf einer anhöhe erblicken wir zum glück dann endlich die lagune, weil ein paar hundert kilometer wären wir dann mit unserem diesel wohl nicht mehr gefahren.
in der senke sehen wir ein paar häuschen wo auch ein camp ground ausgeschildert ist, und direkt am strand vorne drei vier autos am parkieren. wir fahren dem pfad richtung seeseite entlang, und winken den beiden leuten beim camp ground zurück. ein paar hundert meter weiter, bemerken wir auch, wieso die beiden uns so aufgeregt zugewunken haben. der pfad endet hier mehr oder weniger in einem fussweg, und wir vollführen mal wieder den matzmobilischen wenden an ort trick. dort wo die autos am see parkiert sind, ist ebenfalls wieder privat ground, und abgesperrtes terrain, also fangen wir heute nichts neues an, und fahren zurück.

beim abzweiger, biegen wir wieder richtung pucon ab, und nehmen uns vor, die beiden thermen auf dem weg noch zu besichtigen. an der ersten fahren wir gleich vorbei, handelt es sich doch hier um einen recht grossen hotelkomplex, und thermen im innern, was uns wiederum nicht so gelüstet. bei der letzten therme quimei-co angekommen finden wir dann schlussendlich doch noch einen geraden flecken, zwar nicht direkt am fluss, sondern oben auf dem parkplatz im wald. dafür sind die thermen becken mit viel liebe und richtig gemütlich zurechtgemacht, und im moment menschenleer.

damit wir nicht gerade mit leerem magen in die becken hüpfen, verspeisen wir noch ein zwei sandwich brötli, verschmiert mit dem letzten bisschen honig, und stürzen uns dann mit bademänteln ausgerüstet die treppe runter richtung heisse fluten.... die sfr 4.-- eintritt pro person haben wir schon vorhin gerne bezahlt, ist doch dieser platz wirklich schön mit natursteinen zurechtgemacht. ein kleines restaurant lädt zum verweilen ein, und die aussicht zum fluss und den wolkenlosen blauen himmel gibts gleich noch gratis dazu....

nach einem heiteren ( wortwörtlich ) plauder stündchen mit vier chiccas ( schine inklusive ), und hunderte namen von sehenswürdigkeiten und schönen thermen und interessanten gegenden und unbedingt zu besuchenden geschichtsträchtigen orten, setzen wir uns noch ein wenig auf die terasse, geniessen die sonne und den ausblick......... bis schines pflichtbewusstsein mal wieder in der gegend rumschreit, und uns hinter die kompis zwingt. als ich mal kurz eine abwechslung brauche, brenne ich so nebenbei mal ein paar mp3 alben auf eine cd, um nicht allzusehr unserem deep blue nachtrauern zu müssen, und trotzdem nicht immer die gleichen vier cds anzuhören.

so viele erlebnisse niederschreiben und musik brennen macht hunger, und wir machen mal eine kleine vorratsschrank übersicht, was man denn alles zum z'nacht zaubern könnte. schlussendlich gelüstet uns mal wieder so richtig innsbrünstig nach deftigen tomatigen mit käse überzogenen ravioli.
eigentlich wurde dieses menue eher aus der angst, die dinger könnten nächstens mal ablaufen, aus den hintersten ecken unseres unterschubladen vorratfaches hervorgeholt. no worries bis 14.08.07 geniessbar.

aber vorher doch noch mal eine runde in "unseren thermen" schwaderen, um dann auch so richtig hungrig über die raviolis herzufallen...

und, um es nicht- schon wieder - zu vergessen, nach dem abwasch hole ich natürlich sofort mein gestern versäumtes freitags zigaret nach....

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!



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