wir kuscheln noch eine geraume weile im warmen bett, bis wir dann doch mal aufstehen. mich hat der überlebensinstinkt da drin verweilen lassen, schliesslich stellt sich raus, dass es draussen gerade mal 2.8 grad ist.. dafür aber strahlend schönes wetter und die sonne lugt bald hinter den hügeln hervor und fingert mit ihren strahlen auf unser matzmobil um es von aussen zu erwärmen.. danke liebe sonne.. ich begeb mich raus um mich zu erden an dem schönen ort, und die wärmende sonne zu begrüssen.
dann kanns schon bald losgehen.. wir sind ja im projekt rio bio bio und durchkommen richtung süden.. der erste streckenabschnitt geht an einem stausee entlang, und wie wir es ja schon kennen, da hat es immer steile ufer und keine stellplätze.. so geniessen wir hald die schöne fahrt durch wälder am see entlang. die strasse ist in super gutem zustand, obwohl auf der karte als weiss gekennzeichnet (erdstrasse). wir sehen am strassenrand pflanzen mit riesen grossen blättern und ab und zu auch ein paar häuser. hier, wo das wasser sicher nicht knapp ist, rinnt doch fast in jedem kleinen tal ein bach runter, bewässert man mit sprinkleranlage nicht nur den rasen, sonder auch grad die strasse vor dem grundstück. so wirbeln vorbeifahrende huligans wie wir nicht so viel staub auf.. aha! auch kommen wir so zu matzmobil duschen und auch fredel lässt es sich nicht nehmen.. er hat das fenster noch offen und kommt so auch in den genuss einiger kühlenden tropfen ;-)
wir fahren in das indianer (pehuenches) gebiet rein. die leute scheinen recht freundlich und winken uns zu. vor allem kleine kinder scheinen freude an dem farbigen fahrzeug zu haben und winken kräftig. gemäss reiseführer mussten einige pehuneches umsiedeln wegen des stausees. und das ist natürlich nicht von den einheimischen aus gekommen.. die mussten sich hald fügen.. eigentlich schon extrem, wie die europäer hier einzug hielten und alles, oder fast alles, beanspruchen.. eigentlich eine tragische geschichte.. aber hald fact. heute sind die indianer völker zurückgedrängt, wenn sie dann überhaupt noch extistieren.
zurück zum tagesgeschehen. schliesslich hab ich mich sicher nicht genug befasst mit der geschichte chiles um eine zu grosse lippe zu riskieren.. aber generell gilt hald schon.. die europäer haben in vergangenen zeiten viele teile der welt einfach eingenommen, urvölker ausgerottet oder verdrängt.. aber eben, zurück zum tag: weil ja unser lieber deep blue mp3 noch nicht reanimiert werden konnte, schieben wir die paar wenigen cds rein, die wir dabei haben. so singen wir laut und ich sicher falsch, zu sina und züri west... wir plären mit vom mann der die welt "uf ä chopf stellt", von juri gagarin und dem glück dass einem findet.. genau, das hat uns gefunden, das glück.. danke!!
am ende des sees wird die strasse etwas schmaler und windet sich super steil einen abhang rauf. das matzmobil ist sehr gefordert.. der schildkrötengang ist drin und wir schnauben die steigung rauf. ein schöner wasserfall der da aus dem wald spritzt kann leider nicht fotografisch festgehalten werden. trau ich mich nämlich nicht, hier anzuhalten.. bei dem steilen weg wieder anfahren.. na ja.. schwung behalten, weiterfahren, zieltreu den berg rauf und bald ist es geschafft und wir haben den überblick runter aufs tal. es geht weiter über eine ebene, durch wald und buschlandschaft, an kleinen pehueche dörfern vorbei, weiter gegen die berge zu. eigentlich sollte ja mal die abzweigung richtung süden kommen.. die letzte sind wir noch gerade gefahren, fredel hat alles im griff ;-).
wir fahren auch vorbei an diversen einheimischen, die meistens per pferd unterwegs sind und recht bunt gekleidet. eine frau mit kleinem kind vorne auf dem sattel, andere sind am wandern. man hat zeit. irgendwann kommen die schneeberge etwas näher, noch immer keine spur von abzweigung. auch ist die schneegrenze nicht allzuweit, so ein paar flecken schnee haben sich bis weit runter gehalten. im hintergrund ein schöner anblick.. eine kollonie unserer lieblingsbäume, den araukatien.. die sind einfach wunderschön. eigentlich könnte man meinen, irgendwo in den schweizer bergen zu sein, währen da nicht diese exotischen bäume die aus der steinzeit, oder so, sein müssen und währen da nicht die vulkan kegel..
und endlich kommt eine gabelung, sogar mit einer tafel aus holz mit diversen flüssen und wegen eingeschnitzt. wir sind aber ratlos als wir den "plan" anschauen. ein alter mann, wohl mit seinem enkel-kind und ross steht am platz und gibt uns die auskunft, dass es rechts zur lagune geht.. aha.. die laguna el barco.. wir haben uns also verfahren, das steht fest.. diese lagune ist gegen norden.. aber wenn wir schon hier sind... der herzliche mann schüttelt fredel noch die hand und wir beschliessen, hald in die lagune zu fahren. ich zweifle mal wieder stark an fredels lotse-künsten.. aber er mein nur.. so können wir eben auch noch die lagune sehen.. da hat er recht, aber war eine anstrengende reise bis hier hin, sicher für das matzmobil. zum glück weiss dieses nicht, was ihm noch bevorsteht ;-), werden wir hier doch nicht das letzte mal durchkommen..
wir fahren noch eine geraume weile, bis wir dann auch an der lagune sind. die landschaft ist aber schön, der weg sogar an einer kreuzung beschildert.. wow! bei den anderen fahren wir nach gefühl. in unserem plan hat es hier eigenltich nur eine strasse ;-). irgendwo ist dann eine holzbarriere über die strasse. fertig hier? nein, ein junge mit blauem auge kommt zum matzmobil und verlangt wegzoll. knapp 5 chf für die durchfahrt zur lagune. aha! ja wenn wir schon so weit gefahren sind.. die anderen familienmitglieder stehen hinten am haus und schauen uns etwas verdutzt an. dann können wir passieren. der weg wird enger und holpriger. vor uns sind bald: rinderkinder.. und der rinderkinderhirte auf einem sehr nervösen ross. er winkt uns freundlich zu und zeigt wir sollen passieren.. einfach gesagt, schwierig umgesetzt. die rinderkinder sind in halbem schockzustand ab dem grossen monster von matzmobil.. sie rennen und rennen und mir tun die tiere schon etwas leid. es nützt sicher nichts, dass ich immer vor mir hersage, nöd angst ha, rinderkinder... ;-)
irgendwann klappts dann aber und wir fahren, nicht viel schneller, weiter.. und weiter.. wo ist denn die lagune?? wir machen auch weiter höhe und ich zwiefle schon bald, ob wir die dieselheizung nutzen können, die nur bis 1500 müm funktioniert. und dann, eine hütte mit durchgangstor.. aber unser kennerblick zweifelt.. ob wir da durchkommen? es scheitert an etwa 10 cm.. das kanns ja nicht sein, so weit gefahren, so viel mühen auf uns genommen, und nun, vor dem ziel fertig?? ich steig aus und erkunde eine umfahrung, etwas steil und schräg, aber für unser gefährt machbar. fredel lenkt unser matzmobil ein und ich staune von aussen, was wir doch für ein gewaltig geniales matzmobil haben, dessen räder wie besoffen in alle richtungen stehen aber ihren weg finden ;-).. geschafft.
übrigens. das eingangshaus ist leer, die scheiben eingeschlagen, niemand da.. der camping ist also nicht besetzt, eher verwahrlost. zu fuss gehen wir den kleinen weg mal runter, um weiteres zu erkunden. und siehe da, die lagune tut sich auf vor uns, ein gewaltiger anblick. see, berge, vuklane, schnee, schwarzer strand, grüne bäume.. wow! auch können wir das matzmobil direkt an den strand stellen. was will man mehr. fredel hohlt unser zu hause und bald sind wir installiert. der perfekte platz, draussen in der natur, nur wir und viel see etc.. aber was tut sich da für ein gefühl aus in mir?? zweifel, komische gedanken.. normalerweise bin ich an so einem ort grad wie zu hause, fühl mich wohl.. hier eher skeptisch.. aber warum?? ich kanns mir nicht erklären, aber ich hab wirkich ein klein wenig ein komisches gefühl..
ich mach es uns zu hause mal gemütlich, räum auf, rächere etwas und höhre entspannungsmusik. vielleicht bin ich ja nicht wohl in mir, drum die komischen gefühle.. aber das scheint es nicht zu sein. aber der ort ist einfach zu schön, um ihn zu verlassen, nur wegen einen seltsamen gefühl. also auch draussen installieren, die sicht geniessen, eine meister cuacoamole von fredel mit chips schlemmen. es ist warm, ich würde gerne etwas sünnälä, aber da kommt grad ein auto runter an den strand. der mann drin steigt aus, geht davon.. wo will den der hin? hier ist so quasi endstation, hat man das gefühl. die ufer des sees gehen steil ins wasser, ausser hier am strand. er kommt erst am abend wieder..
wir checken noch etwas die reiseführer, wir wissen noch immer nicht, ob wir mal noch einen weg richtung süden finden werden ;-). fredel findet über gps raus, dass wir nur 20 km luftline von caviahue, dem skigebiet dass wir in argentinien besuchten, entfernt sind. den vulkan im blickfeld sehen wir also nun von der anderen seite. wir sind auch nur 20 km luftline vom letzten nächtigungsplatz enfernt, war aber eine tagesreise ;-). ich finde noch raus, dass dieser camping sogar im chilenischen reiseführer touristel aufgeführt ist. sogar thermen soll es irgenwdo haben, die find ich trotz aufkommender hoffnung nicht. fredel erkundet noch etwas die umgebung, ich sitzt eifnach nur da und geniess die natur, noch immer lodert dieses fünkchen komisches gefühl in mir, das wird sich nie ändern..
als ein fisch springt im glasklaren wasser der lagune ist fredel nicht mehr zu halten und geht auf fischer tour. ich zünde im matzmobil noch ein schutz-räucherstäbli an und leg die engelskarten. mehr spielen, meinen meine lieben begleiter und beschützer. das löst bei mir was aus und ich heul etwas auf einem alten baumstamm, der über dem klaren wasser liegt. das tut gut, es löst sich was. ich beobachte auch viele eidechsen, die es hier auf dem stamm auch besonders gemütlich zum sonnen finden.
die abendsonne geniessen wir beide zusammen vor dem matzmoibl, bis uns die kälte reintreibt. haben wir doch mal wieder ein schönes terässli.. wir geniessen noch ein znacht und fredel liest mir im grossen buch der länder (danke mami, das nützen wir immer und immer wieder) über den tibet vor. wir sind eigentlich beide recht müde und geschafft. lichterlöschen, schlafen. aber da geht ein licht auf draussen, der voll, oder sicher beinahe vollmond. es ist hell und bei mir ist nicht an schlafen zu denken. ich bin unruhig.. als noch 2 junge typen auf dem pferd um das matzmobil reiten und später noch an irgendwas ranschlagen, ist es noch etwas angespannter in mir.. und so bleibt es noch eine weile, ich entspann mich dann schonmal, aber schlafen tuts mir die ganze nacht nicht recht.. liegt wohl am vollmond, oder an der komischen energie, die ich hier spühre?!?!
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nach einem kaffe, und der persönlichen übergabe unseres mülls an die camping señora, treibt uns der entdecker geist weiter. gemäss turistel karte, geht die strasse noch im gleichen stil weiter, bis zum nächsten stausee, wo dann der weiterverlauf nicht mehr so ganz hundert prozentig gewährleistet ist. unser ziel wäre es eigentlich am stausee entlang weiter zu fahren - die strasse ist weiss eingezeichnet, und nach dem see sogar weiss gestrichelt - und danach an einem fluss ein wild romantisches plätzli zu finden.
ich führe schnitz also in die gewünschte richtung, immer dem see entlang. irgendwann ist dann - gemäss karte - der see nicht mehr zu sehen, um wenig später wieder an einem schmalen arm entlangzufahren. auch diese geografischen zeichen weiss ich richtig zu werten, und weise die richtung, dass old schätterhänd neidisch geworden wäre. als ich mal kurz etwas an unserer musikversorgung rumhantiere, springt doch tatsächlich unser deep blue mp3 von seinem sockel runter, und knallt mit einer kannte auf. es ist ja nicht so dass dies ein dreifacher salto mit doppeltem rittberger aus zwei metern gewesen wäre, aber seither gibts keine musik mehr. titelbild funktioniert noch, aber dann bleibt er nur noch hängen.....
trotz des missgeschicks gehts vorbei an araukarien monkey trees unseren lieblingsbäumen seit caviahue, durch einige siedlungen, immer auf staubiger strecke. nach dem einen dorf steigt die strasse plötzlich ziemlich steil an, und wir fahren nun im schildkrötengang rauf und runter.
nach einem weiteren kleinen dörfchen, stehen wir vor einem wald, nur aus diesem wundervollen bäumen. die piste führt über einen bach, und wieder den hang hoch. unerwartet stehen wir an einer weggabelung die glücklicherweise mit einer geschnitzten, jedoch ziemlich verwetterten infotafel bestückt ist. darauf sehen wir den weg zur laguna barco. schön wirklich schön, eine lagune im juhee. nur ist diese lagune so ziemlich genau in entgegengesetzter richtung als wir eigentlich fahren wollten. ein alter huaso der gerade am wegesrand ein päuschen macht, bestätigt uns die richung zur lagune, und meint wir könnten dort auch parkieren. das ist das schöne am reisen mit zeit. wir haben uns verfahren, aber ist nicht weiter schlimm, weil wir nirgends sein müssen, sonder überall sein können.
also weiter dem weg entlang. wieder den hügel runter, an bauernhäusern vorbei, wo uns die leute, also die ganze sippe freundlich zuwinkt. scheint ein rechtes ereigniss zu sein, dass da mal fremde vorbeikommen. ein winziger, kaum ersichtlicher wegweiser zeigt uns an der nächsten gabelung die richitge richtung. ein stück weiter versperrt uns eine provisorisch anmutende barriere den weg. nach einem rattito warten, kommt dann auch ein jüngling, und verlangt 2000 peso für die strassen benutzung. soll er haben, vielleicht können sie dafür dann die piste mal ,für nicht vier x vier fahrzeuge auch noch befahrbar machen.
viel weiter kommen wir jedoch nicht. ein huaso auf einem ziemlich nervösen rössli treibt gerade seine muneli auf die weide, und wir fahren ein gutes stück hinter den tieren her. irgendwo können wir dann doch mal überholen, aber schneller kommen wir deswegen auch nicht voran. die piste ist nochmal ein stück enger geworden, und es geht wieder mal ziemlich steil bergan. aber nach dieser kuppe sehen wir die lagune.
wir sehen auch das eingangstor welches in die lagune und dem dazugehörenden camping führt. nur.........ist das eingangstor etwa knapp 3m hoch, also genau 10 cm zu tief für uns, und der camping macht einen ziemlich geschlossenen eindruck. schnitz findet aber auf einer kleinen erkundungs tour ein schleichpfad neben dem häuschen vorbei, und wir sind einmal mehr froh um die geländegängigkeit des matzmobils. sicherheitshalber zu fuss erkunden wir zusammen das gelände, und finden unser plätzli direkt am strand. nach einigem rangieren, können wir sogar fast gerade parkieren.
zur freude des ungeplanten lagunen besuchs, verarbeite ich ein paar avocados zu einer leckeren guacamole, die wir in den hängersesseln am privat strand geniessen können.
danach machen wir uns bei unseren nachbarn bekannt. es hat tausende von eidechsen. und bei jedem schritt raschelts und krabbelts irgenwo auf dem vulkansand oder den baumstämmen am wasser. der nachmittag steht ganz im zeichen der wegfindung, respektive der eruierung wo der richtige weg verloren wurde. aber die karte gibt auch nicht so genauen aufschluss, und so belassen wir s einfach dabei hier zu sein.
eine kleine erkundungstour bestätigt, dass der camping wirklich zu, aber in der saison wahrscheinlich offen ist. im wc häuschen funktioniert die spülung, und die gasflaschen fürs warmduschen scheinen nur so beiseite gesellt zu sein um gleich wieder angeschlossen zu werden. aber ob hier wirklich mal was los ist? nun gut es hat schliesslich drei boote zur vermietung am strand, und sicher ca 20 tisch bank kombinationen die ebenfalls alle fein säuberlich auf die seite gekippt sind.
nach erkundigen, und etwas faulenzen, werfe ich dann doch noch ein paar mal die angel aus. aber die ganze aktion war von anfang an ziemlich halbherzig, und so keines erfolges gekrönt. ich habe mich wohl zu fest auf das kalte plättli mit schinken käse brot und gurken gefreut, so quasi der henkersmahlzeit, da es morgen nichts zu kauen geben wird. nach einer kurzen operation vom deep blue, die dann aber doch nichts brachte, lassen wir uns das znacht munden und gehen mit der sonne ins bett. aber noch ist nichts mit der wohlverdienten ruhe. zwei husaos preschen auf ihren rösslis heran, umrunden einmal das matzmobil, und sind so plötzlich wie sie aufgetaucht sind, auch wieder verschwunden, und wir beide noch ein weilchen angesapnnt.....
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