Tagebuch 14. Oktober 2005
Chile / Copec an der Panam, nördlich von Santiago - copec nach Talca, an der Panam


veruckti sachä gschicht.. spinne am morgen......

an der ersten zahlstelle ists grad wieder harzig!! diskussionen wie in guten alten chile zeiten.. aber wir schaffens, zumindest nicht grad ein camion zu sein.. ein kompromiss, immer noch fast halb so teuer wie ein camion. besser als nichts. dafür gehts durch santiago diesmal zielgenau und wir sind schon bald wieder in der frucht und weinzone chiles, auf der panam, neben uns saftig grüne felder, reben, blühende fruchtbäume etc... im hintergrund schneegipfel. sieht ja viiiel schöner aus als bei schlechtem wetter (das letzte mal als wir hier durchfuhren wars trüb und grau und verghangen..).

die leuchten gelb-orangen moon blumen am strassenrand, die lila felder voller blumen, wirklich wunderschön.. wir fahren beschwingt, singend, wohl wieder mal froh, unterwegs zu sein. bei der ersten tankstelle nach santiago checken wir noch die luft in unseren hintersten pneus, die sind ja neu dran. dann gehts weiter und bei der übernächsten tankstelle halten wir erneut. fredel zieht die schrauben der neuen räder nochmal nach, checkt automatenöl (dass muss ja warm sein) und den dieselfilter verschieb er auf kaltmotor zeiten. haben wir, vor allem ich, doch etwas bedenken,w egen dem wasser, das in den tank gekommen ist. während mechfred hantiert schnapp ich mir den computer, haben wir doch noch ein projekt zu checken, das uns nun schon stunden kostet. aber wir sind wiederum, auch über telefon nicht erfolgreich.

apropos telefon: wir haben die simkarte des neuen handys in eines der schweizer geräte, das nun mal etwas mehr high tech ist und all usnere adressen drin hat, geschoben.. aber nach ein paar anrufen informiert uns eine nette frauenstimme, dass dieses chipli dann NUR für das gerät, das wir gekauft haben, gültig ist.. wir bösen lümmel!! die haben uns doch durchschaut.. unglaublich.. ausgeträumt, der traum vom einfachen sms schreiben auf dem touchscreen.. wir müssen wieder in die steinzeit und die sms per 1-3x click und über spanisches menue schreiben :-(((

wir sind also überaus erfolglos in unserern internet geschichten heute und beschliessen weiterzufahren. gas füllen ist auch noch auf der pendenzenliste.. aber auch dieses unterfangen scheitert. jede gasfirma schickt uns zur nächsten, die einen meinen sogar, kein problem und als sie die flasche sehen, aha, auffüllen nicht wechslen - ja auffüllen, haben wir ja gesagt - geht nicht :-((. also nicht der tag für erledigungen.. besser noch etwas südstrecke machen und bei der nächsten grossen copec übernachten. die finden wir auch, aber am ersten stellplatz ist der internet empfang schlecht. also sitzt fredel nochmals ans steuer, ich an den compi und so machen wir einen auf rundfahrt um die raststätte, bis der perfekte platz gefunden ist, wir kreisen nicht nur einmal ;-).. fragende gesichter um uns rum, das kümmert uns aber wenig.. schliesslich haben wir eine internet mission zu erfüllen.

so sitzen wir als bald vor dem restaurant und tippen, checken etc. mein neues codewort heute: veruckti sachä gschicht.. und ä veruckti sachä gschicht ziehen wir uns auch zum baldigen znacht rein. fredel kocht bratkartoffeln mit ebsli und auf dem bildschirm flimmert schweiz.ch (oder punk.ch??), eine satiere sendung.. wir lachen uns fast krum.. die ist ja der hammer, die sendung.. als sie dann auch noch den dalai lama einblenden, herzlich am lachen, da können wir uns auch fast nicht mehr halten.. selten so gelacht.. genial. wir durchstöbern grad noch das archiv dieser sendung ;-).. ein lustiger abend geht so um und ich schlüpf ins bett. fredel macht sich auf, sein freitagscigaret, romantisch an der panam zu rauchen ;-).. als er auch ins bett kommt dünkt es mich etwas heiss in userem gemacht und wir starte noch eine lüftattacke, beobachten das raststättenleben um uns rum und bald schlafen wir beide.

heut braut fredel seinen kaffe zu hause, haben wir ja gestern schon umsatz gemacht im resti, oder zumindest fredel. nach ein paar mails checken und chatten machen wir uns fahrbereit. zuerst muss aber noch eine kleine spinne aus dem abfluss gerettet werden.. fredel bringt das kunststück fertig. auch ich buxiere eine kleine aus dem schlafzimmerfenster.. denen scheint es bei uns zu gefallen. dann gehts aber los.

bleibt nicht im abfluss verborgen. noch bevor ich den kaffe aufsetzen kann, habe ich das gefühl, der abfluss der abwasch ablage sei doch noch nicht so sauber gereinigt, wie wir das gestern das gefühl hatten. und tatsächlich, hat es sich eine spinne am eingang gemütlich gemacht, und wohl das gefühl gehabt, wenn's irgendwo moskitos und fliegen haben könnte, dann in diesem loch.
so kommt es, dass ich gleich nach dem aufstehen erst mal eine gute tat vollbringe, und die spinne ins schlaraffenland befreie, nämlich nach draussen.

dann mach ich mir selber mal wieder kaffe, und starte dann unsere kommunikations kiste. wir hecken während des morgens einen vertrickten plan mit super sürli aus, und machen uns, nach verschicken und beantworten der letzten mails auf den weg richtung süden.
easy umfahren wir santiago, und an den zahlstellen müssen wir uns heute nur ein einzigesmal kooperativ zeigen, und uns als autocarro= zwischen lastwagen und auto abfertigen lassen. der höhepunkt der zahlstellen odysse ist dann, als ruscheli bei der einen kasse locker ihre 500 peso abgiebt, und ohne augenzwinkern und diskussionen zum auto preis abgefertigt wird.

bereits nach santiago machen wir den obligaten boxenstop nach rad wechseln. wir haben aus der ersten fahrt nach dem berner oberland winter - als uns schier ein rad auf der autobahn überholt hat - gelernt ! also radmuttern nachziehen, luftdruck prüfen und automatenöl checken. mechanisch alles im dunkelgrünen bereich, und ruscheli hat sich unterdesse grad noch mal eingeloggt um zwei drei abklärungen betreffend top secret fbi und kgb geschichten zu erledigen.
die fahrt geht weiter durch die verschiedenen regionen. vom endlosen rebberg weinbau gebiet über riesige fruchtplantagen regionen an der chilenischen besen verkaufs meile vorbei. ( tatsächlich verkauft auf ca einem kilometer strecke, jeder, aber wirklich jeder, alle grössen von besen......?)

weiter des weges, sticht mir plötzlich ein riesen gas kübel ins auge. als ich mir den gedanken mache, unser gasauffüll glück gleich hier zu probieren, spurt d'schine schon ein. die gas chiccos erklären uns, das bei der nächsten stadt eine auffüllstation sei, und nach gut einer halben stunde fahrt sehen wir einen weiteren gas campo. hier werden wir wiederum ein paar kilometer weiter geschickt, wo uns dann der eine lachend und winkend das wiederauffüllen verspricht. es stellt sich dann heraus, dass er auswechseln meinte, und auffüllen bei ihm nicht möglich ist. gleich nebenan ist wieder eine riesen gas tank anlage, und mit der flasche auf der schulter versuche ich da mein glück.
aha flasche von 1991 sehr alt nuschel nuschel blabber blabber ich versteh schlussendlich nur dass es nicht möglich sei, und so lassen wir das projekt gas für heute ruhen.

am späteren nachmittag beschliessen wir unsere fahrt für heute abzuschliessen, und einmal mehr nisten wir uns an einer copec ein. nachdem wir drei hueltas um das ganze gelände gemacht haben, sind wir erstens bei allen angestellten wohlbekannt, und zweitens haben wir einen einigermassen zufriedenstellenden wi-fi empfang. zum total kreativen z'nacht von bratkartoffeln mit ärbsli - d'schine meinte nach soviel orangensaft heute wären wir total übersäuert, also müssen wir etwas basisches zufügen - fügten wir uns auch noch was fürs gemüt zu....

schweiz.ch satire sendung von sfdrs

wir haben uns schier kaputtgelacht. mit abstand das beste und abwechslungsreichste, aber sicher auch das böseste satire programm was das schweizer fernsehn die letzten jahre rausgebracht hat. mit tränen in den augen - dies mal nicht wegen der katzengeschichte - verabschiedet sich ruscheli schon ins bett, während ich mich meinem wohl romantischsten freitags zigaret auf der südamerikanischen hemisphäre hingebe......

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