was für eine ehre wird uns heut zuteil, können wir doch den worten der schwester des dalai lama lauschen und nicht nur das. zum zmorgen les ich auf dem buchumschlag eines dalai lama buches folgende worte: "wenn du fühlst, dass in deinem herzen etwas fehlt, dann kannst du, auch wenn du im luxus lebst, nicht glücklich sein" tenzin gyatso, 14. dalai lama. ich freu mich auf den vortrag seiner schwester über die ausbildung / schule der exil und flüchtlings-kinder.
wir stehen früh auf, beginnt der vortag in der unversität doch schon um halb zehn, und das in mitten von santiago. wir stehen schon bald im vollgepackten bus in die stadt. nach halber strecke kann ich zum glück hinsitzten. neben mir wechseln aber die sitz-partner ständig und bis wir im centrum sind ist mir halb schlecht von den verschiedenen düften, auren oder was auch immer. am fahrstil des heutigen chauffeurs war nichts auszusetzten..
an der endstation machen wir nicht lange, wechseln in ein taxi. so haben wir sogar noch etwas zeit, ein kaffe zu suchen. aber weit gefehlt, wenn es denn hätte, dann sind sie zu! und das hier im studentenviertel, vollgepackt mit jungen leuten.. seltsam.. wir müssen uns also mit dem offenen mc donalds begnügen. günstig war's und eigentlich gar nicht so übel, wie ich gedacht hätte. vielleicht nicht grad der ideale auftackt für eine tiefgehenden morgen ;-)
brigitte schreiben wir noch ein sms, dass wir es geschafft haben und auf mein drängen, gehen wir schon 10 minuten vor vortragsanfang rüber zur uni. schliesslich will ich einen guten platz.. britigtte meint zur bergrüssung dann, es sei noch keiner da ;-).. o.k, hab mich noch nicht so richtig in südamerikanische sitten eingelebt ;-). wir begrüssen uns herzlich und durch unser frühes auftauchen wird uns die erste ehre zuteil: wir werden der schwester des dalai lama vorgestellt. haben wir nicht grad erst den bericht über ihre heiligkeit gesehen, jetzt stehen wir vor seiner schwester und plaudern über unsere reise, ihre zeit in der schweiz (sie war im vaud für zwei jahre) und so manches mehr. sie hat ein anstrengendes programm. ein land nach dem anderen.. und so jung kann sie ja auch nicht mehr sein.. wahnsinn, die energie..
apropos energie. bei der begrüssung schüttelt jetsun pema meine kalte hand und lässt sie in ihrer ruhen für eine weile. ihre wärme und liebe geht mitten in mein herz!! danke liebe frau.. auch der "vertreter" des tibetischen volkes, der öfters nach chile kommt, begrüsst uns noch und meint nur, in der schweiz sei es seeeehr kalt. auch er lacht uns feundlich ins gesicht und wir stehen da, plaudern in die runde, wirklich eine ehre. das ist fredel und mir aber irgendwie grad gar nicht so bewusst, sind wir doch wie üblich recht locker am berichten und zuhöhren. erst als nachher andere gäste kommen und fast einen hofknicks machen vor der eindrücklichen frau realisieren wir, dass das ja nicht grad jeden tag passiert.. aber wir sind überzeugt, die liebe frau jetsun pema nimmt es uns nicht böse, dass wir uns wohl nicht ganz so standesgemäss verhalten haben. ;-))
wir setzen uns in die zweite reihe, sprechen noch ein wenig mit brigitte, die an der organisation der ganzen sache voll dabei ist. sie macht auch übersetzungen für die tibeter und hat somit guten einblick, in schwarze kapitel deren geschichte. auch andere anlässe hat sie schon mitorganisiert und bei einer austellung wollten die chinesen, dass die fotos der besetzung des tibetes rausgenommen werden.. unglaublich! es ist wirklich der hammer, was mit dem friedvollen volk der tibeter angestellt wurde! und die tibeter sprechen noch immer von liebe, konflikte besprechen, nicht mit agression begegenen.. ich bin tief beeindruckt ab der lebensweise.
eine andere frau sprich uns auf deutsch an und berichtet, dass sie schon einige male in indien, dem exil-ort der meisten tibeter, gewesen ist. auch diese dame strahlt eine liebe und freundlichkeit aus. ich fühl mich wohl in den menschen um uns und bemerk gar nicht, dass sich der saal gefüllt hat. brigitte ist es zwar fast peindlich, dass das aufsehen des besuches nicht allzugross ist. in mexico war fernsehen etc. vor ort.. ich bin aber sicher, aus dem saal geht niemand, ohne was mitzunehmen und das auch weiter zu leben und zu erzählen und so werden mehr und mehr menschen auf das schicksal der tibeter aufmerksam. immer mehr können sich vielleicht inspierieren lassen ab der friedvollen einstellung der menschen, den worten des dalai lama lauschen und selber ein "besserer" mensch werden..
wer sich interessiert über das tibet etc, siehe unsere links. auch spenden werden sicher geschätzt und werden für eine sinnvolle sache eingesetzt, da sind wir beiden mehr als überzeugt! zurück zum vortrag: am pult vorne sitzten abdullah ommiduar, dessen funktion wir nicht kennen, die schwester des dalai lama jetsun pema, die übersetzerin der man sehr gern zuhöhrt und der universitäts-leiter. es geht also los und ich kann den blick nicht mehr von der rednerin wenden.. ich bin faszniert ab ihren worten, ihrer einstellung, der ideen, der offenheit und was auch noch immer. ich würde das gerne in worte fassen, aber ich kanns nicht. mir gings einfach tief, mitten ins herz. ein paar sachen die mir grad in den sinn kommen, wenn man alles wichtige aufschreiben wollte, müsste man den ganzen vortrag niederschreiben, und dazu genügt mein kleines gedächtniss leider nicht! das hauptthema waren ja die kinder, kinderdörfer, ausbildung und schulen, aber aus den worten hat man immer wieder tiefgründiges ableiten können. eben, ein paar "sachen":
- die erste schul-gemeinschaft wurde mit 51 kindern improvisiert.
- heute sind es tausende von kindern die in einem genialen system unterrichtet und aufs leben vorbereitet werden
- noch immer kommt ein grossteil der kinder, alleine, als flüchtlinge über die berge des himalaya, unter einsatz ihres lebens. sie werden in indien aufgenommen und erhalten eine schulbildung und ausbildung. werden in familienähnlichem umfeld aufwachsen.
- 60% aller spenden gehen in die sache der kinder
- die tibeter haben ohne agression die demokratie einführt
- jede schule, bald vielleicht jedes tibetische haus, hat eine friedenszone. da kann man sich hinbegeben in momenten der agression, des konfliktes. mit den kindern und allen andern, die zum beispiel einen streit anzetteln wird zuerst gesprochen, zugehört, den sinn des streites hinterfragt, und dann wird man in die friedenszone gebracht.. da hat man zeit das ganze von einer anderen seite zu sehen und somit die agression aufzulösen.. find ich eine geniale idee.. auch ist das für eltern gedacht, die mal entnervt sind etc.
- seit der einführung dieser friedenszone spielen die kinder keine kriegspiele mehr.. ist doch der hammer!!!!
- devise ist, dass jeder jedem hilft. derjenige, der z.b. in der schule super gut ist wird wohl gelobt, aber er ist nichts besseres als die anderen. er kann mit seinem wissen also denen helfen, die es nicht so gut können.
- es werden nur gruppenspiele gespielt. nicht der kampf zwischen einzelnen.. jeder für einen, einer für jeden..
- menschen die zum beispiel den drogen verfallen, werden nicht aus der gesellschaft ausgeschlossen, nein, sie werden näher in die gemeinschaft genommen, man hilft ihnen. und wenn sie es schaffen davon loszukommen, können sie anderen helfen, denen die gleiche gefahr droht..
- eltern sind im schulsystem voll integriert und haben mitsprache recht an der schulischen erziehung - die haltung ist stets friedvoll und gewaltlos aber alles andere als weltfremd
- das schulsystem ist dem indischen angepasst, also kann, wer will auch weiter in unis wechseln. die tibetische landessprache ist ein grosser bestandteil der identitä und wird somit gelernt.
- leistung ist gefragt, aber schlussendlich muss es spass machen, die freude muss da sein.
- jeder ist in der gemeinschaft wichtig. auch mütter bekommen einen kurs in kinderpsychologie etc. jedes kind ist ein kind der ganzen gesellschaft..
ach, es gäbe noch vieles, und doch kann ich sicher nicht das wichtigste niederschreiben.. aber eines bin ich sicher: ein einblick in das ganze lohnt sich für jeden.. jeder kann da was rausziehen und selber "weiterkommen". vor allem auch die offenheit der restlichen welt gegenüber hat mich faszieniert. man schaut was rundum geht, nimmt raus was besser ist und nützlich. die tibeter sind alles andere als weltfremd, auch mit dem gedanken der liebe im vordergrund!!! und es wird auch nicht ein hehl daraus gemacht, dass es nicht immer einfach ist.. aber jeder kleine schritt ist einer..
die herzliche jesun pema hat auf jeden fall auch den schalk im nacken, wie ihr bruder.. wir lauschen und lachen auch dazwischen.. wie gesagt, ich könnt stundenlang da sitzen und weiterlauschen. die vortraghalterin hat aber nachsehen mit den studenten, die nachher in swochenende entschwinden und hält sich relativ kurz. noch ein paar fragen vom publikum, die wiederum genial beantwortet werden. was für eine frau, was für ein volk!
es wird keiner den saal verlassen, ohne was mitzunehmen.. ich fühl mich geehrt, hier zu sein. fredel denkt in dem moment eher an "geleert", drückt doch seine blase. er ist also bald ein paar stockwerke weiter oben auf der toilette und auch ich geh rasch raus. hat sich doch um die referentin ein kreis menschen gebildet, da wollen wir nicht stören. von britgitte wollen wir uns etwas später aber doch noch verabschieden, aber der saal ist leer. ein angestellter weist uns darauf hin, sie seien im nebenzimmer und macht die tür auf. wir winken rasch zum abschied und wollen schon los, als brigitte kommt und uns reinbittet. wiso nicht mit der schwester des dalai lama einen kaffe trinken? wir sind etwas überrumpelt aber sitzen interessiert da und erfahren noch mehr über die tibeter. genial. danke brigitte!! wenn man der frau jesun pema so zuhöhrt, glaubt man sofort wieder an das gute im menschen!! demut, güte.. was für ein tag!
brigitte muss die hauptperson im raum aber bald zum nächsten termin bringen. alle schütteln uns herzlich die hände, uns beiden, die einfach nur per excüse da rein geplatzt sind.. eine dame meint noch, man trifft sich nicht für nichts.. genau!! wir sind hier und das hat sicher seinen grund.. ich geniess den händedruck der gütigen jesun pema nochmal und bin ganz tief im herz dankbar für ihre worte, ihre wärme.
beim weg zur metro mein fredel nur: warum geben die chinesen den tibetern nicht einfach ihr land zurück. die tibeter sind ja wirklich ein friedliches volk und sicher nicht an bodenschätzen etc. intersiert.. sie wollen einfach nur in frieden leben.. kann doch nicht so schwierig sein das land zurückzugeben. oder? der dalai lama hat mal gesagt, das schlimmste dass einem passieren kann, ist, sein land, seine wurzel zu verlieren. und genau das geschah während der besetztung des tibetes. warum? vielleicht mussten sie dieses harte schicksal durchleben, um nun der welt zu zeigen, dass es einen friedlichen, zufriedenen weg gibt, trotz aller agression, aller kriege die die welt beherrschen.. durch ihr schicksal und ihren umgang damit kommt jeder, der sich damit befasst, dazu, eine andere sicht der welt zu erlangen.. an frieden zu glauben, an das gute im menschen, vor allem den frieden bei sich selber zu suchen und vielleicht zu finden, und somit weiterzugeben.. wie gesagt, ich bring sicher nicht die richtigen worte hin, aber bin überzeugt, jeder der in kontakt mit der kultur kommt, wird ein anderer.. ein klein wenig vielleicht nur, aber das ist ein anfang.. eine lawine beginnt auch mit einer schneeflocke..
nach diesem morgen in aller tiefe ist es für mich wie ein mittlerer schock mich bald in dem getümmel der grosstadt wiederzufinden.. menschen überall, ich dazwischen und doch nicht da. am falschen ort für den moment ;-). ich erledige, was ich noch auf der liste hab, wie ein zweites paar trainerhosen zu kaufen und die hippy jeans.. zuerst bin ich eigentlich noch voller energie, aber in den menschenmassen verliert sich diese und ich will nur noch RAUS!!!! fredel aber möchte gerne noch etwas lädälä und ich mach noch etwas mit, bis, bis ich wirklich RAUS muss! auch der trick, mal etwas zu trinken und sich hinzusetzten bringt mich nicht dazu hier noch länger zu bleiben. ich schlag fredel vor, er solle noch bleiben, ich geh schon mal vor. aber auch das kommt nicht so gut an, also begeben wir uns gemeinsam zum busbahnhof und sitzen bald in den sesseln des gefährts, dass uns auf's land bringt.. ufff!!!
wie ich es geniesse draussen auf den hängersesseln, vor dem matzmobil am cuacamole essen, ruhe geniessen, revue passieren lassen, was eindrücklies heute an mein ohr, in mein herz gedrungen ist. wir schreiben sogar noch etwas am compi, aber den heutigen tag spar ich mir noch auf. morgen ist auch noch ein tag zum schreiben.. auch grosser hunger kommt nich mehr auf und wir sind nach einer salatgurke im bett. gut nacht und danke liebes schicksal, dass du mich hier hin gebracht hast.
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noch gestern abend haben wir unsere reise nach santiago minutiös geplant. wir werden unsere kulturelle intellektuelle seite etwas erweitern, und einem vortrag jetsum pemas ihres zeichens schwester des dalai lama lauschen. die planung hat das resultat eines weckrufes um 06:50 zur folge. fürsorglich hat mich schnitz gestern noch drauf hingewiesen, besser am abend schon einen kaffe zu brauen, damit ich dann am morgen, die augen quasi noch auf halbmast, wenigstens einen kalten trinken könne.
da die planung doch schon eine nacht hinter uns liegt, decken sich unsere zeitpläne schon nicht mehr ganz exakt. und ich hinke eine viertelstunde hinterher. aber die busfahrt verläuft flüssig, und als wir uns nach der halben fahrt sogar hinsetzen können, sogar entspannend. wenigstens für mich. ruscheli in der anderen sitzreihe hat immer wieder wechselnde sitznachbarn, und ich spüre gleich, dass sie sich nicht extrem wohl fühlt. zum glück sind wir bald im stadt zentrum, und steigen in ein taxi um.
fast drei viertel stunden vor dem vortrag sind wir bereits an der universität. das timing stimmt perfekt, haben wir doch auch noch einen besuch eines gemütlichen studenten cafes eingeplant. das mit der zeit hat perfekt geklappt, aber die idee mit dem gemütlichen cafe war dann doch etwas blauäugig. gegen den strom von hunderten von studenten, machen wir uns auf die suche nach einem, hinter unseren inneren auge manifestierten treffpunkt der studenten, mit gepolsterten sesseln, grossen fenstern und feinstem italienischen espresso.
die manifestation schlug ein wenig fehl, und wir endeten vor pappbechern , medialunas mit viel zu lauter hintergrund musik im mc donalds......
schine drängt eine viertelstunde vor beginn des vortrags schon zu erscheinen, schliesslich wollen wir doch einen sitzplatz ergattern. als wir in der uni erscheinen, treffen wir gleich brigitte - die uns darauf hingewiesen hat dass jetsun pema einen vortrag hält - beim eingang. wir seien die ersten meint sie, und führt uns gleich in den vortrags raum.
hier stellt sie uns gleich jetsun pema vor. ein wenig überrascht und etwas um worte ringend ,erwidere ich ihren warmen händedruck, und schaue in zwei liebevoll gütig blickende augen. auch ihrem begleiter und aussenpolitischen vertreter seiner heiligkeit werden wir vorgestellt.
dank schine's drängen auf frühes erscheinen, wurde uns diese ehre zuteil, und obwohl wir uns - sah man die anderen besucher das begrüssungs zeremoniel vollführen - wie die zwei, etwas komisch gekleideten landeier aus der schweiz vorkamen, waren wir glaub ich keine unangenehme erscheinung im saal.
eine andere señora setzt sich zu uns in die zweite reihe, und spricht uns auf deutsch an. sie kann uns sehr gut nachfühlen, dass wir beim reisen eher die ruhe und abgescheidenheit der natur suchen als die geschäftigkeit und gesellschaft von hunderten von leuten. auch sie sei aus der stadt aufs land gezogen, und fühle sich seither viel wohler.
während wir noch ein bisschen plaudern, füllt sich der saal, und auf raten des uni direktors wird der beginn des vortrags eine viertelstunde verschoben, weil um halbzehn ebenfalls die klassen beginnen, und es deshalb etwas unruhig werden könnte.
brigitte erzählt uns, dass der vortrag in mexiko viel grösseres aufsehen erregt hätte. waren doch dort fernseh- und radiostationen anwesend, wogegen sich hier gerade mal zwei fotografen - wovon einer noch eine viertel stunde verspätet - einfanden.
der vortrag wird von einem, wie es scheint sekretär des uni direktors eröffnet. er begrüsst alle, dankt allen und als er den namen des einen vertreters für wer weiss was runterlesen will, kommt er so ins stottern, dass er einem leidtun könnte. nachdem auch noch der direktor seinen dank und die ehre für die ganze uni und santiago ect kundtat, konnte der vortrag mit einigen einstimmenden bildern aus dem tibetanischen exil in indien begonnen werden.
jetsun berichtet vom höchsten gut, dass sie seit dem verlust ihrer heimat noch besitzen... ihren kindern. denen wird gelernt, dass sie irgendwo hinter den sieben bergen eine heimat haben. auch werden die, heute etwa 13'000 kinder zählende jugendgemeinschaft in 27 verschieden flüchtlings dörfern in indien in ihrer kultur, ihrer muttersprache, sowie in english und hindu unterrichtet.
das hauptziel liegt aber seit einigen jahren darin, den kindern den frieden und der gemeinschaftliche zusammenhalt zu lehren.
auch wird das lernen nicht darauf ausgelegt der beste die schlauste oder intelligenteste unter allen zu sein, sondern eher darauf aufgebaut, wer etwas sehr gut beherrscht, dies auch den schwächeren beizubringen. und was mir persönlich sehr gut gefällt: es kommt nicht darauf an, der beste zu sein in was man macht, sondern eher dass man freude daran hat.
so komme es auch, berichtet jetsum weiter, dass viele aus dem, von den chinesen besetzten tibet, über die berge nach indien fliehen, - unter einsatz ihres lebens wohlverstanden - um das höchste zu werden, was sie sich in diesem irdischen leben vorstellen könen, lehrer!
( dies nur für all diejenigen, die immer noch der meinung sind, skilehrer sei kein rechter beruf!!)
die ausgebildeten lehrkräfte werden dann in die ganze welt losgeschickt, um die exil tibetanischen kinder zu unterrichten. und ganz im gegensatz zum trend in der schweiz, komme es vor, zum beispiel in schweden, wo die familien weit verstreut den küsten entlang leben, dass ein lehrer nur für eine kleine gemeinschaft von vielleicht drei vier familien unterrichtet, und 40 km weiter ein anderer lehrer für ebenso wenige schüler eingesetzt wird. dies, um möglichst die familien, die gemeinschaft zusammen zuhalten, und die kinder nicht eine woche lang getrennt von den eltern zum unterricht zu schicken.
seit einigen jahren hat die tibetanische gesellschaft auch begonnen, in allen zentren und sogar in den wohnhäusern eine friedenszone einzurichten. sollte es nun doch mal vorkommen, dass eine streiterei aufkommt, wird sich eine person dem problem annehmen, den grund des streites im gespräch mit den involvierten parteien zu ergründen versuchen, und diese dann, zurückgezogen in der friedenszone , sich des friedens und der nächsten liebe besinnen.
der ganze vortrag wurde in englischer sprache gehalten, und von einer übersetzerin ins spanische übersetzt. was unseren spanisch kenntnissen sicher nichts geschadet hat. die wenigen fragen aus dem publikum waren schnell, liebevoll und kompetent beantwortet, und die vielen anwesenden wurden mit einem neuen gedanken des friedens ins verlängerte wochenende entlassen.
ich persönlich war auch recht froh, dass der vortrag zu ende war. nicht dass ich mich gelangweilt hätte, aber die blase drückte.... am ausgang warteten wir kurz, ob vielleicht brigitte auch gleich kommen würde, um uns von ihr zu verabschieden. kurzum beschlossen wir aber, nochmal in den vorlesungssaal zurückzukehren. dieser war aber schon wieder leer. der hauswart führte uns jedoch zu einem anderen raum, wo jetsum, ihr begleiter, brigitte und ihre kolleginnen der direktor und sein ganzer abgeordneten stab am kaffekränzchen waren. wir winkten brigitte kurz zum abschied zu, worauf sie uns reinbittete, und wir, schlabig wie wir gekleidet sind, uns zu den geschalten vertretern und jetsum pema gesellten.
gespannt hörten wir noch weiteren ausführungen zu, plauderten mit einigen deutschsprachigen damen die mit uns über die schweiz unsere reise und unsere kultur sprachen.
irgendwann schaute brigitte auf die uhr, und meinte zu jetsum, dass es an der zeit wäre aufzubrechen.
die ganze illustre gesellschaft erhebte sich, und setzte zum abschiedshändedrücken an. auch wir, die geladene schweizer delegation schüttelte allen die hände, wobei kein händedruck so warmherzig und freundlich rüberkam wie jetsum pemas......
da wir schon mal in santiago sind, starten wir gleich noch einen weiteren stadtrundgang. schine führt mich um zwei blocks zur nächsten u bahn station. wie alte einheimische finden wir die direkte linie ins zentrum. schnitz werden ein zweites paar gärn ha trainerhosen bewilligt, und weil sie seit dem letzten besuch immer wieder von den blumenbesetzten hippi jeans geschwärmt hat, darf sie sich auch diese noch leisten. ein paar neue sind eh fällig, da die einen vom vielen reiten so beansbrucht sind, dass sie mehr oder weniger am auseinanderfallen sind.
mir hingegen fallen die schlüpfer sandalen auseinander, und ich schaue mich nach einem ersatz um. aber so coole teile wie mir im kopf rumschwirren gibts in keinem der zahlreichen schuhläden, und sandalen sind in santiago wohl nicht so trumpf. auch ist der lädeli trieb von ruscheli bald gesättigt, und zwar gesättigt für gut. um einem stimmungsumschwung vorzubeugen steuern wir ein strassen cafe an der plaza an, und trinken mal was, und schauen dem treiben der leute zu.
hätten alle nur halb soviel liebe und zufreidenheit in ihrem herzen wie uns die tibetanische einstellung heute morgen auf den weg gegeben hat, wären wohl die gesichter etwas heiterer, und weniger angespannt...... gut, schine ist auch nicht mehr so entspannt wie unmittelbar nach dem vortrag, und wir machen uns auf den heimweg. beim busbahnhof kaufen wir noch zwei drei avocados, und kurz darauf sitzen wir im bus richtung colina.
zuhause angelangt, hat uns auch die ruhe wieder eingeholt. wir wechseln ab zwischen hängersessel und tagesbericht schreiben, verleiben uns die köstliche guacmole, und geniessen bei erfrischenden gurken scheiben den sonnenuntergang. weil unser tag heute so früh begonnen hat, sind wir auch demendtsprechend früh müde, und wir legen uns bald, mit frieden im herzen und güte im geist, schlafen.......
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