Tagebuch 04. Oktober 2005
Chile / Fundo Santa Filomena, Colina, bei René


schreibtag wenig abwechslung
die neue uhr von fredel leuchtet in der nacht, und das für gut.. aber doch weiss ich nicht, wann der regen losging.. nicht lange, aber recht intensiv. ich liebe es, im matzmobil zu sein, wenns draussen regnet, einschlafen mit dem beruhigenden prasseln der tropfen auf unser dach.. was ich weniger schätze, wenn ich, nach einem tomaten salat zum znacht, und fast nichts getrunken den ganzen tag, in der nacht fünf!! mal raus muss, um meine blase zu entleeren.. wo kommt all die flüssigkeit her?!?

ich bin auf jeden fall früh wach heute, und schon wieder treibt es mich auf die toilette.. danach noch die morgenübungen und dann läutet mal wieder das telefon im haus.. eine frauenstimme sagt was von telefon annehmen oder so?!? ich lalle etwas von hola in den höhrer, und hallo und dann ist abgehänt. etwas später das gleiche spiel aber diesmal eine andere frauenstimme.. aber auch wieder abgehängt.. na ja.. wahr wohl nichts dringendes.. wir haben priska noch die nummer durchgegeben, vielleicht will sie ja mal noch sprechen über die letzten tage, die beni noch hier war.. drum schauen wir schon, dass wir, wenn immer möglich ans telefon eilen können. aber bis jetzt, war immer falsch verbunden oder eben so was wie heute morgen.

ich lock fredel mit kaffe geruch aus dem bett, obwohl züri west davon singt, doch besser noch etwas liegen zu bleiben, sich von ihr nochmals zudecken lassen etc.. ich will aber nicht nochmals ins bett.. wirklich nicht. heut ist schreib tag.. da liegt grad noch ein katzenbesuch drin, mehr nicht.

wieder jammert die katze und ich erweiche und trotte mit ihr zum matzmobil zurück. wir haben nur noch grad ein pack speck. ich plündere den heiligen vorrat und zu meiner enttäuschung, diese köstlichkeit scheint sie grad gar nicht zu mögen.. sorry XXXX, miizekatze.. sonst haben wir nichts. mit fotoaparat gehts nochmals zurück ins katzen-nest und die kleinen schauen mich nicht minder entgeistert an. wieder das komische monster vor ihnen. die eine ist dann aber doch zu "gwundrig" und robbt zu mir hin.. jöööhhhh.. ich könnt wirklich heulen vor freude bei dem schönen anblick.

dann gehts aber wirklich an die arbeit, schreiben, schreiben, schreiben.. es heisst, heute auch die tage um benis tod nieder zu schreiben.. ich möchte so viel sagen, aber irgendwie "isch mer äs glas voll wii grad id schribmaschine gheit".. so würde es zumindes züri west ausdrücken.. ich schreibe zwar, aber ivelleicht ist wichtiges nicht drin, unwichtiges zu viel.. wie auch immer.. eines bleibt: wir schicken priska energie rüber und wir denken an dich!

zwischendurch muss ich bei den katzen mal wieder den kopf lüften, der da voller schwerer worte und sätzte ist.. und jetzt.. jetzt bin ich an dieser zeile und will das bescheiben, und es gelingt mir nicht.. ich mach mich also daran, auch die tage vorher niederzuschreiben.. schliesslich klafft noch ein grosses loch in meinen berichten. dähinder! es tipt und tipt und tipt.. und irgendwann mögen wir beide nicht mehr..fredel gibt schon früher auf und weiss nichts besseres, als noch in den eckigen bildschirm des neuen telefons zu schauen, spiele zu spielen.. jedem das seine.. ich bin froh, müssen meine augen nicht weiter auf monitore schauen.

zusammen gehen wir nochmal auf katzen besuch, wo ich natürlich etwas länger verweile. dann liegt mein mech-mann noch unter das matzmobil und bringt unser "mirical" wieder zum leuchten. die wassertank anzeige war ja eigentlich wieder re-animiert.. aber irgendwie wohl noch ein "duränand" in den anschlüssen.. es leuchtete auf jeden fall recht "fancy" ;-). nach einer testreihe ist jetzt aber wieder jedes kabel am richtigen licht, oder so, und wir können uns für diesen tag von der arbeit verabschieden. wobei, kochen ist ja noch angesagt. ich übernehm das. die, für die katze, angefangenen speckli, böllä, eine kartoffel und rahm ergeben das sösseli, dass dann über teigwaren geschüttet wird.. war super gut.

kerzen werden angezündet, und im radio läuft der rest des höhrspieles. wir sitzen also da, im kerzenlicht, dass für beni und priska leuchtet, lauschen den interessanten worten des höhrspieles. wieso die hauptperson mal wieder blind ist, weiss ich nicht.. aber die themen tod, universum, vergänglichkeit, versöhnung mit dem schicksal etc werden auf eine gute weise in die geschichte gepackt. auch über die maya kultur sind so manche sachen eingebaut.. ich lass mich so richtig in die geschichte gehen.. das war genau das richtige.. im bett, der blick in die sterne.. die sterne waren anscheinend für die maya auch sehr wichtig.. und ihre zeitrechnung basierte auf der 7, bzw der 52 (quersumme 7). wirklich ein gutes höhrspiel, und fredel und ich sind uns einig.. es passt genau in die momentane situation, lässt alles besser verstehen, akzeptieren, loslassen, fliessen...

ich freue mich jedesmal , wenn schnitz, bevor sie auf ihren obligatorischen katzenbesuch geht, die kaffemaschine aufsetzt, und mich dann der geruch und das unablässige brodeln aus dem bett lockt, um die gasflamme abzudrehen.
bis meine holde dann wieder zurück ist - was ohne weiteres schon mal eine halbe stunde und länger dauern kann - bin auch ich soweit, mit ihr erste worte zu wechseln.

wobei der heutige tag eher im zeichen der worte niederschreiben, als im worte wechseln steht. die compis werden connected, und dann geht die häckerei los.
da wir ja grundsätzlich in den ferien sind, und ausser dass jeden tag ein weiterer tag niedergeschriben werden will, kein druck auf uns lastet, mache ich nach jedem tagesbericht einen kleinen fundo spaziergang, oder setze mich in den sessel vor dem matzmobil und geniesse das süsse nichtstun.

nachdem wir uns schier die finger wund geschrieben haben, ich mein tagesziel von fünf tagen geschafft habe, lasse ich es genug sein. schliesslich warten noch andere projekte wie neue spiel ebenen erreichen, und die rally monte carlo zu gewinnen......

zur auflockerung lege ich mich mal ein wenig hin. nicht einfach irgendwo, nein unters matzmobil. unser miracle, die wasserstand anzeige funktioniert zwar wieder, aber die anzeige gleicht eher einer disco beleuchtung als einer zuverlässigen anzeige. nach einigem stecker rücken scheint das ganze dann doch sauber drei viertel voll anzuzeigen.

der tag ist im nu um, und schine gibt mal wieder alles im resten verwerten.
die späckli - die jenigen welche noch nicht der katzen liebe meiner frau zum opfer gefallen sind - vermischt mit einer einsamen kartoffel, gepaart mit ein paar zwiebeln schlussendlich alles mit rahm gemischt, ergibt mal wieder eine pasta schmaus wo sogar bocüs das wasser im munde zusmmenlaufen würde.
dieser kulinarische höhenflug wird unterstrichen von einem akustischen meisterstück der vorlesung. ein hörspiel von laura esquivel fesselt uns noch eine weile neben den leeren tellern. einmal mehr sind wir recht früh im bett.

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!



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