Tagebuch 29. September 2005
Chile / Fundo Santa Filomena, bei René

ruhe kehrt ein auf dem fundo airport shuttle und nipsi premiere
hab ich doch gestern noch gross erzählt, dass ich immer früh aufwache ;-)) meine augen öffnen sich gegen neun ;-). wieder der erste gang vorne zum haus. auf der terasse stehen schon koffern. rené und päuli schon abreisebereit??? die gehen doch erste gegen abend.. scheint mir suspekt.. bald wird klar, beni reist auch schon heute ab, es zieht ihn nach hause zu seinem "priskeli". er hat in der nacht noch seinen flug umgebucht. auch scheint er wieder fitter zu sein. versteh in also gut, dass er nach hause will. sind doch alle, ausser wir beiden, weg ab heute. sein ausflug mit urs nach mendoza bis vor abreise war ja auch nicht möglich.. so hat er zumindest noch ein paar tage mit seiner priska, vor die arbeit wieder ruft..

schnell ist entschlossen, dass wir ihn auf den flughafen bringen, die zeit wird schon bald knapp. also verabschieden, rein in den wagen und los. auf der fahrt erzählt beni uns noch von seiner 3.5 monatigen reise mit priska, dass sie es genossen hatten, dass sie immer die letzten waren, die am morgen losfuhren etc.. er würde, wenn er uns wäre, auch wissen es zu geniessen.. auch berichtet er noch über zu hause, ihrer terasse, wo sie viel zeit verbringen und so weiter.

die zeit geht rasch um und wir sind schon am flughafen.. umarmung zum abschied und seine worte: geniesst es, das sind zeiten im leben, die kann einem niemand nehmen.. genau! adieu beni, guten flug und geniess die zeit bei deinem "priskeli" und lass sie lieb grüssen..

schon ist er weg und fredel auch, er versucht noch einen touristel reiseführer zu kaufen. ich bewache das fahrzeug und schon bald winkt mir der polizist im langen mantel, mit dem hund an der leine (auch er trägt eine "uniform"), zu. er zeigt mir in einer gut verständlichen zeichensprache, dass ich da sofort wegfahren soll. das ist kein parkplatz! ich mach einen auf naiv und steig aus, geh rüber zu ihm und erklär etwas von wegen: das ist ein notfall, ein freund muss schnell auf den flieger, nur mein freund kann spanisch, drum ist er mit rein.. na ja, das stimmt ja nicht so, und er lässt sich auch nicht erweichen.. ich staun auf jeden fall, dass ich plötzlich so "gut" spanisch kann ;-). immerhin gibt der ordenshüter mir den hinweis, ich könne runden drehen.. rüber zur tankstelle und wieder anfahren.. dann hald.. ich kreise also und lade bald meinen reiseführer-losen mann wieder auf.

wir fahren sofort zurück ins fundo, haben wir doch auch noch mech-program. heute ist ein historischer tag.. erste gemeinsame matzmobil-schmierung angesagt. wir legen uns also unter den wagen, mit dem schmierplan in der hand und suchen die "nipsis" (wie wolf sagen würde). fredel reinigt die dinger und ich pump das fett rein. don rené findet das nur zu "herzig", die beiden anfänger unter dem matzmobil und knipst was das zeug hält. wir schaffens also, unsere erste schmiersession. danach noch die zwei ersatzräder an die hintere achse. also flaschenzug vom dach runterhängen, räder runter. rené hilft uns noch beim einen rad, dann muss er aber duschen gehen, schliesslich gehts bald an den flughafen. wir machen munter weiter. wagenheber, highlift, alles ist im einsatz und sogar einen neuen tank-flickversuch gehen wir an.

zwischendurch brenn ich noch die letzten fotos für rene auf cd und bring ihm diese. da sitzt doch paula auf der terasse und feilt sich die nägel, derweil rené die hütte putzt! ich mein, ich bin ja sauer auf rené, dass er doch noch putzt, das wollte ich machen, schliesslich sind wir im haus auch ein und aus und wir haben genügend zeit um das alles gemütlich wieder herzurichten!! aber noch mehr sauer bin ich in dem moment auf madam paula, die weder hilft, noch gross teilnimmt am geschehen.. einfach da sitzten, hoffen es geht bald los nach hause! gibts ja nicht.. rené könnte ihn glaub über die brüstung "schupfä" ;-)). bin überzeugt, don jack liefert den lieben herrn paulo gerne wieder ab in der schweiz ;-).

die zeit fliegt und bald packen wir (ich und rené, päuli will sicher nicht die nägel abbrechen, oder so) das gepäck ins auto. es kann losgehen.. wiederum nehmen wir die fahrt zum flughafen unter die räder. sprechen über die weltweite globularisierung, über rené's sehnsucht nach seiner jimmi (er erzählt uns auch zum erneuten male freudig, dass sie eben grad im spanisch kurs ist wenn er ankommt ;-)) etc. bald laden wir die beiden herren aus und suchen dann den parkplatz vom flughafen auf. schliesslich wollen wir noch einen abschieds-kaffe nehmen zusammen. dieses unterfangen wird aber scheitern. die schlange vor dem check-in ist ellenlang und somit bleibt keine zeit mehr für ein gemütliches zusammensein. wir versuchen wiederum noch einen reiseführer zu kaufen, und auch das scheitert. zurück am checkin macht fredel, mit riesensprüngen über die menge, auf sich aufmerksam.. wer shrek auf dvd kennt: etwa wie der esel immer raufspringt im menue.. wir lassen uns immer gerne inspierieren durch lustige filme ;-).

dann bahnen wir uns einen weg durch die menschenschlange und verabschieden uns von don jack und päuli. ich bedank mich mal wieder für alles und wir übergeben noch einkleines geschenk. spar-rené hatte auf dem bau auch mit dem, noch so kleinsten bleistift, noch gearbeitet und markiert.. so einen kleinen stummel haben wir ihm eingepackt. auf der fahrt kam noch etwas dazu, aber wir wollen ja nicht, dass sich rené beim lesen grad wieder nervt ;-). auf jeden fall, auch auf diesem weg: danke für die schöne zeit und kost und überhaupt, war schön dich mal etwas besser kennen gelernt zu haben.... wir verstehen, dass es dir gut gefällt in deinem fundo, hier in chile. guten flug und adieu, nöd wäg dem... ;-)). vielleicht bis im januar, oder februar..

eigentlich haben wir sascha noch auf dem flughafen erwartet, rené meinte aber, er wisse nichts davon.. na ja, rené weiss wohl nur noch eines: ab zu jimmi!! wir treffen sascha auf jeden fall noch auf dem parkplatz und können ihm die cd mit fotos übergeben. wir kriegen seine karte, falls mal etwas wäre.. nett! danke!! und adieu.. jetzt ist es also soweit, alle abgeliefert, es beginnt wieder die zeit für uns beide.. und ganz ehrlich gesagt, ich bin froh, wieder mal etwas mehr ruhe um mich zu haben. war eine geniale zeit und interesannte leute kennengelernt, aber eben: ich schöpf meine kraft auch aus der ruhe, der zweisamkeit, viel schlaf etc.. also fundo, wir kommen und werden die ruhe geniessen.

aber das muss verdient sein. zuerst haben wir noch folgendes auf der pendenzenliste: auto vom service abhohlen, und das in mitten von santiago. aber gemäss rené's erklärungen kann das keine grosse sache sein, grad rein in die stadt, wenn autobahn fertig links und schon ist die strasse erreicht.. na ja.. schlussendlich, nach einiger irrfahrt haben wir uns ein taxi vorfahren lassen ;-) und somit knapp nach "ladenschluss" die garage erreicht. zum glück war noch jemand da, wir konnten den ölwechsel zahlen, das auto auslösen, dass da in mitten vieler anderer in der engen garage stand.

ich schnapp mir den alten toyota, fredel fährt mit dem pajero vor. meine reisegeschwindigkeit mit der klapperkiste ist nicht grad mach mässig.. fredel meint schon es sei etwas nicht in ordnung.. aber so ohne innenbeleuchtung kann ich auch nicht erahnen, wie schnell ich fahre. der geräuschkullisse zu urteilen, muss es mindestens 150 sein, aber fredel klärt mich dann auf, es war gerade mal etwas über 60 ;-)... wie auch immer, wir finden den weg zurück und sind recht müde und entnervt nach santiago.. wir sind einfach keine stadtmenschen.

ruhig ist das haus geworden, wir misten die resten aus, essen fleisch vom letzten grillabend zum znacht und sind eigentlich nur froh, bald tief und fest zu schlafen. hallo einsamkeit, du hast uns wieder.

auf don jacks hut terasse siehts nach depart aus. die koffern steheh schon bereit, und wir kommen gerade recht zum kaffe. sogleich erfahren wir, dass die koffern benis gepäck beinhalten. nachdem er den letzten tag mehr oder weniger ausgeschlafen hat, konnte er diese nacht nicht mehr schlafen, und buchte kurzerhand seinen flug um.
in anbetracht dass die bauerei hier eine pause eingelegt hat, der mendoza ausflug gestrichen werden musste, und er sein priskeli offensichtlich recht vermisst, macht dieser entscheid wirklich sinn.

der flug geht um die mittagszeit, und in chile ist es von vorteil etwas früher am airport zu sein. also ist schon bald abfahrtangesagt. schine und ich machen airport shuttle, so quasi als training, da ja rene und paula heute abend ebenfalls zurückfliegen. beni unterhält uns mit geschichten ihrer eigenen reise in amerika, weist uns nochmal eindringlich daruafhin, die zeit zusammen zu geniessen. und im falle wir mal wieder in die schweiz kämen, müssten wir unbedingt priska und ihn, auf eine flammkuchen party auf ihrer terasse besuchen kommen. abgemacht.
am flughafen angekommen marschier ich, so quasi als begleitschutz mit ihm in die halle, und agiere dann noch kurz als sein persönlicher caddy, als er sich vor dem einchecken, sicherheitshalber noch zu den baños verabschiedet.
adiö messi viermal guete flug, und em priskeli e muntsch ufe buuch........

ich mache mich auf die suche nach einem turistel=chilenische strassenkarte mit vielen nützlichen touristischen tips. das unterfangen muss dann aber mangels eben gesuchten führers abgebrochen werden, und ich begebe mich wieder raus. aber jetzt lügen mich meine augen an. d'schine ist nicht mehr hier, und mit ihr auch kein fahrzeug.....sie hat mich, klammheimlich wie manche leute ein haustier an der autobahn raststätte oder im wald, auf dem flughafen santiago ausgesetzt und verlassen.... sie ist auch nicht weiter vorne, und meine hilflosen blicke suchen das ganze flughafen parkgelände ab. welch erleichternder moment, als d'schine - wohl kurz vor der flughafen ausfahrt wo's ums zahlen ging -gerade noch gemerkt hat dass ihr das geld und somit der damit verknüpfte mann fehlt wieder die rampe hochfährt.

ohne grossen umweg fahren wir gleich wieder zurück zum fundo. der heutige tag wird dem heiteren schmiernippel fetten gewidmet. zum glück haben wir beim kauf des duros eine militärisch aufgelistetes gefechsts handbuch erhalten, wo ein fein säuberlich aufgelisteter schmierplan mit jedem einzelnen nipsi - wie wolf diese teile liebevoll nennt - aufgelistet ist. zur belustigung renes, der immer wieder unter den wagen schielen muss, liegen wir beide eng beieinander unter dem matzmobil und suchen eben diese nipsis. das schmieren und salben geht recht zügig vor sich, ausser dass das abziehen des stöpsels von den nipsis mich einige fetzen haut kostet.

danach wende ich den zweikomponenten metall dichtungs trick am diesel tank an. während diese masse trocknet, silikonisiere ich noch ein paar schläuche welche vom kühler her richtung hintere achse verlaufen, und die an den verbindungsstellen ein bisschen "schwitzen". auch die gasverbindung erhält noch etwas silikon dichtung um die verbindungsmuttern und dann kann die kabine mal wieder in ihre richtige position gekippt werden.

wenn wir schon so schön im schuss sind, können wir auch gleich noch einen rad wechsel vornehmen. also flaschenzug aufs dach, zurrgurt ums reserverad, wagenheber unter die achse und in einer rekordverdächtigen zeit - schumis crew wäre wohl neidisch geworden - hat das matzmobil zwei neue schuhe an der hintersten achse.
während wir da so am mechen sind, wirbelt rene im hut mit lumpen und besen, reinigt alles blitz blank, und macht einen auf putzfrau. paula macht ebenfalls einen auf putzfrau, aber eher auf tussen reinigungs schnepfe. während don jack im haus rumwirbelt, sitzt die diva gemächlich auf dem balkon und macht manicüre......

als alle fingernägel, sowie die ecken und kanten im haus sauber geputzt sind, machen wir uns auf, die zweite fuhre am flughafen abzuliefern. die beiden passagiere gehen schon mal zum check in, und wir parkieren den wagen. gerne hätten wir noch einen kaffe zusammen getrunken, aber so wie's aussieht, will halb santiago heute nach europa fliegen. die beiden sind immer noch mitten in der schlange. rene bemerkt uns erst, als ich zu etwas unkonventionelleren mittel greife, auf uns aufmerksam zu machen. ich springe an ort, fuchtle wild mit den armen, springe und hüpfe, bis uns rene erblickt, aber sich nicht anmerken lässt dass er uns kennt. wir verabschieden uns in der schlange, lassen alle zuhause gebliebenen grüssen, vor allem unser go(ö)tti kinder, eltern brüdern und schwestern freunde und und und.....

auf dem weg zum parkplatz begegnen wir noch sascha, der - wie wir richtig vermutet haben, aber rene dementiert hat - sich auch noch verabschieden will. er erhält noch eine cd mit den globularistischen vortschritten des letzten monates, und dann müssen wir uns auf den weg in die stadt machen. die toyota garage ist bis 6.30h geöffnet, und zwei stunden sollten doch reichen, und gemäss renes beschrieb ist es ganz easy zu finden. in die stadt auf der autobahn , sobald diese zu ende ist, einmal links halten, und schon sind wir auf der strasse wo das hyppodrom ist, der einzige anhaltspunkt wo ich mich erinnern kann.
schon ziemlich ausgelaugt und entnervt vom feierabend verkehrs chaos, schlägt ruscheli vor ein taxi anzuheuern, was dann auch die rettung des tages war. wir befanden uns ziemlich im juhee, und weit entfernt von der gesuchten garage. um viertel vor sieben konnten wir zum glück den toyota gerade noch in empfang nehmen, und fanden den weg aus der stadt nach renes beschrieb auch ohne probleme.

aber mir scheints dass der toyota probleme hat. mit kanpp sechzig schleicht schnitz auf der autobahn daher. als sie dann auf der hauptstrasse noch von bussen überholt wird, halte ich mal an um zu sehen wo das problem liegt. diese aktion wurde eher als kritik am fahrstil gewertet denn als besorgte aufmerksamkeit. aber mit dem fahrzeug war alles ok.

zuhause angekommen, macht das fundo fast einen ausgestorbenen eindruck. wir sind die ruhe und dunkelheit schon fast nicht mehr gewöhnt. aber nachdem wir im kühlschrank von don jacks hut noch die resten geplündert haben und die gestrigen grillresten verdrückt hatten, genossen wir die friedliche zweisamkeit im matzmobil...........

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