Tagebuch 18. September 2005
Chile / Fundo Santa Filomena, bei René (Globularbau)


schneekönigin gotthard pass serpentinen in chile...?
fredel musste die nacht an meinen füssen verbringen, ich seine im gesicht. aber lieber fussschweiss als alkoholfahne vom strübsten. ich füttere meinen jüngling grad als erstes mit einer ladung nux vomica globuli und mich stell ich unter die dusche. all der rauchgeruch muss raus. fredel fühlt sich nicht so besonders, kein wunder. aber nach einem kaffe und dusche gehts ihm schon etwas besser. auf dem terässli werden wir zum zmorgen geladen. die meister rühreier mit speck von beni werden aufgetischt. da kann ich nicht nein sagen.

es ist ein auslfug nach portillo, einem skigebiet, geplant. das liegt an der strasse nach mendoza, argentinien. wir werden auch da eingeladen und gehen doch gerne mit. bis alle wieder abreisebereit sind, vergeht so einige zeit. wir sind somit im plan schon etwas verzögert. rené hat mit päge, das ist der bayer, in los andes abgemacht. er wird uns mit der harley begleiten. irgendwann gehts los, wir lenken auf die autobahn ein und alle, bis auf mich, sind recht ruhig.. mir plauderts und die männer mit kater würden mich wohl am liebsten lünchen ;-)..

päge finden wir in los andes nicht, dem ist es wohl zu lange zum warten gewesen. aber man hat ja ein handy.. also rasch anrufen.. wenn, wenn es da nur guthaben auf dem gerät hätte. rené, baugenie aber technik-muffel, lässt während dem tanken beni und fredel ausrücken, eine prepaid karte zu kaufen. das ist ja noch der einfache teil. aber wie kommt nun das guthaben auf's gerät. fredel findet immerhin mal raus, wie sich renés natel-nummer zusammensetzt ;-). und irgendwann, viel später klappts dann auch. ein klein wenig bedenken hab ich schon, wenn rené dieses unterfangen, mal ohne ein auto voll hilfkräfte, angehen soll.. ;-)

päge erreichen wir trotzdem nicht und rené lenkt das auto in ein tal rein mit duzenden von kleinen hängebrücken, bergbach und im hingergrund die anden. wirkich schön hier. dann gehts den pass hoch. wenn man nach argentinien gelangen wollte, müsste man rauf bis fast 4000 müm. auch unser ziel, portillo ist über 3000 müm. wir müssen also höhe machen und das macht man hier auf einer murmelbahn-ähnlichen strasse. lastwagen an lastwagen reit sich den berg rauf und runter. die ungetüme habe zu arbeiten. was auch sofort das thema bremsen aufkommen lässt. paula plagiert mal wieder was in die runde und die anderen herren, die die eine ahnung haben, putzen ihn grad rasch runter ;-). päuli hat aber für sich, sicher nochimmer recht.

wir machen mal noch rasch eine fotopause und fredel meint nur, als wir da rumknipsen: no niä bergä gseh?? ;-). es war ein harter winter, das sieht man an den schneewänden an der strasse gut. ein sessellift über die passtrasse zeigt uns, wir können nicht mehr weit von portillo sein. und so ist es. ein kleines aber feines skigebiet.. nicht grad ruhig, bei dem güterverkehr.

an einem steilen hang auf der linken talseite, so erklärt uns rené, wurden schon speed weltrekorde gebrochen. der hang ist wirklich steil und flach. ich seh da aber 2 gestalten im eiltempo rauffahren.. häää?? aber dann sind sie wieder weg und ich zweifle an meiner wahrnemung.. ist doch da kein lift zu sehen. auch die anderen können beim besten willen keinen lift sehen und ich hintersinn mich fast. aber zum glück.. fahren dann wieder 2 rauf, und alle können es sehen. scheint ein spezieller schlepplift zu sein. einfach ein kabel den hang rauf.. aha! ich bin errleichtert.

dann gehts ins restaurant. die mägen der meisten sind sicher noch etwas durcheinander von gestern, also besser etwas zuführen. aber bis wir bestellen können vergeht noch eine weile, müssen doch die herren der schöpfung ihren blick noch etwas auf einer badenden schönheit haften lassen, die sich da freizügig räckelt.. und das umgeben vom schnee, heisser quelle und eitel sonnenschein dank. eitel ist die nixe sicher auch und sich ihrer wirkung auf männer bewusst ;-). aber es soll den herren ja gegönnt sein. ob die brust nun echt ist oder nicht, das interessiert hier eh niemanden ;-).

ein gutes chnäbi bringt die aufmerksamkeit auf die teller und bald sind wir wieder aufbruchbereit. im foyer hängen noch bilder vom weltcup, der hier auch schon ausgetragen wurde. im auto vermissen wir nur noch beni, der eigentlich auf priska wartet, die aber meint, er hätte gesehen, dass sie schon zum auto gegangen wäre ;-).. aber wir finden uns und es geht weiter, all die kurven wieder runter.

zurück in los andes erreicht rené noch päge und es wird beschlossen, den beiden bayern einen besuch ab zustatten. warum nicht. rasch einkaufen und wir fahren schon bald in ein weiteres tal rein. der bach in der mitte ist gesäumt von grillenden menschen, zelten, autos. es ist schwer was los um den nationalfeiertag. man trifft sich und feiert. und hier in dem schönen tal würden fredel und ich sicher auch grad etwas bleiben mit dem matzmobil, wenn da nicht eben all die leute wären ;-).

friedels und päges haus ist wirklich am ende des tales, auf einer hochebene, umzäumt von den anden. geniales plätzti haben die da gefunden. den meisten im auto ist es etwas zu abgelegen, aber ich kann mir das hald doch vorstellen, out in the pampas zu leben. kaum parkiert empfängt uns friedel und sie lässt es sich nicht anmerken, dass sie eigentlich nur mit rené gerechnet hat ;-). nach einer hausbesichtigung und umgebungs begutachtung tischt sie uns ein superfeines znacht auf.. vielen dank!!! auch vor ort ist ruth, eine ehemalige lehrtochter in friedels betrieb und ihr freund. die beiden haben grad eine 8 stünder wanderung in den beinen und hätten sicher lieber ihre ruhe gehabt diesen abend. aber mit der ruhe ist es def. vorbei wenn päge und rené zusammentreffen ;-).

die beiden sticheln sich immer mal wieder gegenseitig an und laufen beide ins erzählungs-hoch auf. ein lustiger abend. wirklich sympatisch die bayern! hinter den bergen lugt langsam der volle mond hervor.. wunderschön hier oben.. irgendwann kommt das thema fliegenfischen auf und friedel und päge sind wohl die freaks!! anfänger-fred kann vom abend profitieren und er wird auch eingeladen, die beiden im süden von chile im november zum fliegenfischen zu treffen.. das höhrt sich doch gut an. könnte fredel sicher nicht schaden, mal ein paar profis etwas abzuschauen. und ich schau ja eh gern zu wenn andere fischen..

bevor wir uns verabschieden lotst päge fredel noch in die garage, ich hinterher. schlussendlich stehen alle da drin. die wände sind voller "spielzeuge".. sieht etwa so aus wie unser kofferaum... mit all den sachen gespickt, die man einfach braucht ;-). wie bikes, töff, bogen und natürlich: fliegenfischer-ruten. fredel kommt sogar zur ehre, eine der selbergemachten kunstwerke zu halten.. wow! die fischer wären wohl noch immer am plaudern, wenn don rené nicht ein machtwort gesprochen hätte. eigentlich sind ja die meisten recht müde.. also adieu, bis auf nächstes mal, vielleicht im süden, im november..

päge verschwindet nochmals rasch und drückt fredel ein lehrbuch in die hand.. das ist aber grosszügig!! fredel hätte wohl schon im auto angefangen zu lesen, wäre da licht gewesen. die heimfahrt übernimmt beni das steuer und es ist recht ruhig im wagen. ich versuch wach zu bleiben, 4 augen sehen mehr als... im fundo angekommen staun ich erneut: wieder die einladung zu einem schlummi, man kann wohl nicht zuuu müde sein für einen drink ;-). wir schon.. das dacht ich zumindest. aber als fredel im bett zum buche greift.. erwacht er zum leben und liest und liest.. ich schlaf sofort und lass mich auch vom licht nicht abhalten, geschweige denn vom lärm des medialuna-festes..

mein heutiges frühstück besteht aus drei nux vomica homöophatischen kügelechen, welche mir hoffentlich das komische druckgefühl und brummen aus meinem schädel vertreiben. während ich mich noch ein wenig der wohltuenden vertikal lage erfreue, steht schnitz schon unter der dusche, und ermuntert mich bei ihrer rückkehr das selbe zu tun. super idee, ich fühl mich wie neu geboren, und wage mich nun auch an etwas deftigere frühstücksnahrung. beni gibt wieder mal alles, und verwöhnt uns mit seinen rührei und gebratenen speck künsten.

heute steht ein ausflug richtung portillo auf dem programm. rene hat noch einen treffpunkt mit pege ausgemacht, um das nivellier gerät zu retournieren. aber wie die zeit in chile halt so läuft, sind wir etwas länger am frühstücken, und mindestens eine halbe stunde zu spät in los andes, wo pege und friedel auf uns hätten warten sollen.
eine kleine verspätung ist ja in der heutigen kommunikations epoche kein problem mehr, und ein handy immer zur hand. nur muss das teil auch mal noch mit guthaben gefüttert werden, und dieses vorhaben stellt sich dann eher als grosse hürde heraus. eine weitere halbe stunde später ist dann aber auch diese herausforderung geschafft, und pege nicht erreichbar...

also fahren wir weiter richtung berge und somit argentinischer grenze. die strasse steigt stetig und unablässig an, und kurz nach einer - antik anmutenden - winter sport artikel vermietung unter einem alphütten vordach, mutiert die strecke dann in eine ausgewachsene serpentinen strasse. mit den massen an lastwagen die uns entgegen kommen und an uns vorbeiziehen, macht die passstrasse den anschein einer murmelbahm...... wir steigen aus und fotografieren. dieses bild wiederum erinnert eher an japanische und koreanische touristen denn an bürger eines alpenlandes... noch nie berge gesehen oder was.........?

kurz nach dem wiederaufbruch eröffnet sich dann der blick auf das skigebiet portillo. die pisten führen an einigen stellen über die gallerie der strasse, und ich bin überzeugt dass das old lady team einen riesen kicker über die strasse rein gebaut hätte......

oben angekommen, übermannt uns ein kleines zwischenhüngerchen. nachdem wir unseren blick von den fotos der verschiedenen nationalmannschaften die hier schon trainierten, sowie dem riesen panorama fenster, vor welchem sich eine chilenische schönheits königin am aussenpool räkelte endlich abwenden konnten, kamen wir dann auch dazu etwas zu bestellen.

nach dem essen überliessen wir dann das panorama welches uns geboten wurde wieder ganz dem alten manndli welcher wie gebannt zum pool runterstarrte. ein kurzer besuch im sportshop zeigt mir eine ganz neue point of sale methode für gore bekleidung. das schmelzwasser rinnt an einigen stellen durchs dach, direkt in den laden. wer also eine jacke kaufen will, kann diese sogleich im laden anziehen und extrem testen!

auf dem rückweg schlussendlich schaffen wir es doch noch pege telefonisch zu erreichen. wir verabreden uns auf ein feierabend bier bei ihm zuhause. nach einem kurzen zwischenhalt sind wir mit genügend bier, mineral und chips ausgerüstet, und fahren einige kilometer an den fuss eines nahegelegenen höhenzuges. ziemlich weg vom schuss, aber in der idylle selbst, haben sich pege und friedel ihr trautes heim erschaffen, respektive sind immer noch daran. nach einer bauführung und umgebungs besichtigungs tour, weitet sich dann das feierabend bier plötzlich zu einem ausgewachsenen z'nacht aus. beinahe hätten wir die friedel in verlegenheit gebracht, da sie nie mit soviel besuch gerechnet hat. aber sie und ihre ehemalige azubi, ruth, gaben alles und stellten uns choripan=wurst und brot (chorizzo y pan) gulasch und kartoffeln auf, und schlussendlich waren alle satt.

während paulo, azubi ruth ihrem freund irgendwelche portugiesiche räuber geschichten erzählte, meine ruth mit den beiden frauen über die schwierigkeiten als studierende einen bus zu kriegen ( studis bezahlen weniger als normalsterbliche und werden deshalb vielfach gar nicht aufgeladen ), war ich ganz in pege seine lebensgeschichte vertieft, und kriegte nebenbei noch so manchen fliegen fischer tip mit auf den weg.

zum dessert machte ich mich dann mit peter gerhard = pege auf, in die garage. hier eröffnete sich dann die welt des kindes im erwachsenen. wie in unserer garage, werden hier die nötigsten sachen für das überleben in der grossen fremden welt verstaut. vom cross country bike über pfeilbogen zu motorrad sowie unzähligen etwa 1.5m langen röhren. diese stellten sich dann als verpackung der eigenangefertigten fliegenfischer ruten dar..... nachdem mir pege den preis einer solchen rute mitteilte, drückte er mir diese in die finger, und meinte nur ich soll mal die tension oder den flex fühlen.......???
nachdem ich schon den preis wusste, traute ich mich kaum mit dem ding in der luft rumzufuchteln, und outete mich sogleich als blutiger anfänger, was ja auch der wahrheit entspricht.

nun war es aber an der zeit, aufzubrechen. beim abschied, kehrte pege nochmal in die garage zurück, und händigte mir ein fliegen fischer lehrbuch aus. wäre ich nicht schon so müde gewesen, hätte ich wohl auf der stelle einen rückwärtssalto vollführt, aber nach dem gestrigen absturz war's wohl besser solche capriolen sein zu lassen. kaum zuhause angekommen, konnte ich es dann jedoch nicht sein lassen die ersten seiten des buches zu verschlingen, obwohl mir die augen schier von alleine zuvielen........

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