Tagebuch 13. September 2005
Chile / Fundo Santa Filomena, bei René (Globularbau)

40 pouletschenkel? von verzögerungen und einem langen tag..
heut ist betonieren angesagt.. fredel ist also bald auf der baustelle.. ich trainier noch was im bett und dann leg auch ich los. erster fotoeinsatz. es fährt der pumpwagen ein.. ein riesen teil (siehe foto). ich staune nicht schlecht.. auch priska ist vor ort und rené nutzt die gunst der stunde und schickt uns zwei frauen ins dorf um zutaten für sandwiches zu kaufen. schliesslich haben die herren heute grosseinsatz auf dem bau, und hungern soll ja niemand. kein problem, wir schnappen den toyota und fahren zur panaderia.

als wir zurück sind, fährt grad der erste betonmischer ein, nicht minder klein. also keine eile mit sandwich streichen auf dem terässli. wir beiden lassen uns zeit und ab und zu verschwindet auch ein stück fleisch oder käse in unseren mäulern. dazu plaudern wir ausgelassen und lachen viel. ich bin wohl mal wieder froh, frauengespräche zu führen ;-)..

als die "chnäbis" geliefert sind verzieh ich mich wieder an meine putz-baustelle und lass es mir, im rahmen des spanisch-kurs-verdrängens, nicht nehmen, nochmal etwas wäsche zu waschen. zwischendurch fotos auf der baustelle machen. die zeit vergeht im nu. einmal sind die männer noch rasch bei einer kleinen pause auf der terasse. ich liefere fredel kalten kaffe vom morgen, was er auserordentlich schätzt. rené schätzt die folgende schmuse-attacke von uns aber weniger, vermisst er doch sein "jimäli".. wir kriegen ein kuss-verbot aufgebrummt.. :-((((

und wieder putzt es mir, ich sing lauthals zu sina und kein stäubli ist von mir sicher. es kommen noch sms von rahel (ich vermisse sie, für gut) und kurigeri rein.. was für eine freude, also grad noch lauter und sicher noch einen zacken falscher mitsingen ;-). und irgendwann ist genug für heute. ich geh rüber zu priska, die wohl lieber mit beni am rumreisen währe, als hier auf der terrasse zu sitzen ;-). der beni ist aber nicht zu halten und voll im bau-fieber.. so beschliessen priska und ich, die einkäufe zu tätigen. wieder in den toyota und ins einkaufszentrum. wir schlagen uns nicht schlecht.. vielleicht war der metztger etwas erstaunt, als priska 40 poulet-schenkel bestellt, anstatt 4, aber er hat schon begriffen was sie meinte ;-). die frage von wo wir kommen, suiza, oh.. muy lindo, aber nass.. hat wohl den weg nach chile gefunden, die überschwemmungen in der schweiz.

wir lachten noch viel und ausgiebig auf unserem ausflug. zurück auf dem bau staune ich nicht schlecht, was wieder alles gegangen ist. die geben echt gas, die jungs. ich lass mich sogar von der arbeitswut anstecken und montier noch die sockelleisten im matzmobil ab. die hölzernen haben sich nicht bewährt, blättern überall ab. also weg damit und kunststofferne drankleben. aber kleben, ja mit kleben und schnitzt, das ist so eine sache. sieht sicher nicht ganz so professionell aus, aber was solls.. sie sind dran ;-).

das matzmobil sieht auf jeden fall mal wieder so richtig sauber und wohnlich aus, ja!!! mal noch ein besuch bei fredel, der grad in der garage werkt und dann werde ich noch zeuge von juan carlos reitkünsten.. weit hinten auf der weide kommt er hoch zu ross und vollzieht kunsstücke wie seitwärts reiten etc. ich staun nicht schlecht, als ich realisier, dass er dass ohne sattel geritten hat.. wow!! rené meinte, j-c sei so etwas wie pferde-flüsterer.. wohl wahr.. die andern rössli, vor allem ein schwarzer hengst, rennen auf der weide rum, jagen sich und springen in die luft.. geniales schauspiel. die haben hier wirklich ein freies leben, die rössli-freunde.

es ist schon spät und ich präparier für meinen bau-chnuschti ein kaltes plätli, für mich einen tom/moz.. mein müder mann schätzt das sehr und ist nach dem essen sofort im bett. ich räum noch gemütlich auf und komm nach.. übrigens: die katze ist schon kugelrund, wirft sie bald??

hätte man die verspätung der beton lieferung voraussehen können, wäre ein ausschlafen dringelegen. aber wer früh aufsteht hat auch was vom tag......

die geplante betonierung der bodenplatte um neun uhr verzögert sich aus unerklärlichen gründen. rene ruft mal bei der einsatzzentrale an, und wie es in chile so gang und gebe ist , heisst es, die pumpe und der erste mischer seien en ruta=unterwegs media hora=halbe stunde ...........chilenische halbe stunde! irgendwann um elf uhr fährt dann wenigstens mal der pumpenwagen ein, und fährt sein 30 meter rohr aus. aber vorher mussten wir noch einen kurzen umräum einsatz leisten. das ganze armierungseisen lag genau in der anfahrts schneise, und musste kurz verschoben werden. innerhalb einer halben stunde tischten wir kurz mal ein paar tonnen eisen um.

und dann ist es soweit. der erste mischer fährt ein, und der beton spritzt was es spritzen mag. genau bis der mischer leer ist, und der nächste noch nicht in sichtweite. der erste viertel wird sauber ins lot vibriert, und dann wird uns wieder eine pause gegönnt. wohlweislich hat rene jack, priska und ruscheli aufgeboten einige sandwiches zu schmieren, und so kommen wir an der stehbar der baustelle zu einem mittags snack.

dafür gehts danach mit doppelter kraft weiter. plötzlich stehen zwei mischer da, und wir können vollgas loslegen bis .... bis plötzlich der rüttelbalken schlapp macht. der elektro motor, welcher die vibration auf die ganze länge des balkens überträgt macht keinen wank mehr. nun beginnt ein wettlauf mit der trocknungs zeit des betons. guter rat ist teuer, jedoch in diesem fall nicht wirklich, weil der kommt vom chef persönloich. in weiser voraussicht hat rene noch einen zweiten abzugsbalken mit einem benzinmotor drauf. innerhalb von null komma viermal schraubenzwingen, ist der ersatzbalken provisorisch auf dem ersten montiert, und es kann weiter gehen.

da sieben personen zum betonieren, vibrieren und abziehen genug man power sind, beschäftigen sich unterdessen beni und ich mit der bearbeitung des fundamentes im hangar. hier müssen noch einige bahnen für abfluss und zuleitungen gespitzt werden. das betonieren geht zügig vorwärts, und als wir beiden das letzte abflussrohr gesetzt haben, ist auch die letzte umrundung des abzugbalkens beendet, und die oberfläche der bodenplatte gleicht einem globus des 13. jahrhunderts, nämlich so flach und eben wie eine scheibe.

zu meiner erleichterung sieht man das gelbe klebeband mit welchem ich die abflussrohre zugeklebt habe an einigen stellen durchschimmern. das heisst die höhe stimmt perfekt, und man muss nicht gross spitzen.
während don chefe dem beton beim trocknen zuschaut - für das nachträgliche taluschieren=abziehen mit der maschine darf er nicht mehr zu feucht und auch nicht zu trocken sein, helfe ich beni beim schweissen einer halterung auf dem rüttelbalken, damit der benzin vibrator direkt angebracht werden kann, und nicht alle viertel umdrehung eine schraubzwinge im beton baden muss.
beim ausmessen des defekten elektro motores stellt sich heraus, dass der kondenser etwas wasser erwischt hat und buchstäblich im eimer ist.

rene paulo und beni sind bis in alle nacht auf der baustelle, taluschieren die bodenplatte, erstellen die absenkung der duschabläufe bei scheinwerfer licht des toyotas.
ich meinerseits besinne mich des feierabends, und lege meine arbeit um halb acht nieder.
zuhause ist auch recht was gelaufen, und es sieht und riecht nach frühlingsputz aus. schine vollgas for president und wir geniessen einmal mehr unser zuhause in vollen zügen.

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!



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