Tagebuch 12. September 2005
Chile / Fundo Santa Filomena, bei René (Globularbau)

määändig ein arbeitsamer montag....
wie wecke ich meinen friedlich schlafenden jüngling, ohne selber ganz wach zu werden.. ich bin von den, für meine verhältnisse, kurzen nächten schon recht geschafft, und würde gerne noch etwas liegen bleiben. aber unterfangen gescheitert. ich bin auch wach und steh fredel, der seinen kaffe schlürft und salop am bettrand steht, als morgentliche kaffe-bar und augenweide zur verfügung.. soll doch meinem bau-chnuschti gegönnt sein, etwas frauliche rundungen zu betrachten, vor es wieder um die harten armierungseisen geht..

ich kriech nachher aus dem warmen matzmobil und werde im haus von einer schlotternden priska empfangen.. bei ihnen ist das gas ausgegangen, die hatten also um 0 grad drinnen.. wir habens ja schon schön bei uns zu hause.. sie staunt also nicht schlecht, als ich "blutfuss" ins wc gehe und meine bettwärme noch genug abstrahlt um das locker ohne polarausrüstung zu machen..

zurück im matzmobil räum ich mal die, gestern neu erworbene, box mit den homeopatischen sachen voll, die "alte" metallbox kommt auf meinen sitz im wohnzimmer. so kann ich so kleingerümpel etwas "versorgen". dann weih ich das neue, externe laufwerk in meine computer welt ein und dann gehts an's spanisch lernen.. wobei, rasch noch wäsche waschen.. ich rück also wieder ins haus aus, knete und spühle einen teil unseres wäscheberges und lass alles an der sonne, auf der terasse, trocknen. priska sitzt gemütlich auf der veranda und kann es wohl nicht verstehen, dass beni schon wieder auf dem bau ist, und wohl noch weniger, dass ich freude am "meditavien" waschen hab ;-).

immer mal wieder zeig ich mich mit fotoaparat auf der baustelle. mein fotografen-auftrag von rené nehm ich natürlich ernst, und im zeitalter der digitalfotografie, kann man ja auch mal mehr knipsen. sonst putz und räum ich das wohnzimmer. es gibt genug zu tun, um die spanisch lektion zu vergessen ;-).

zur abwechslung streichle und kraule ich noch die schwangere katze (määääxxxx xxxxxxxx)... das tut gut um mein xxxx-trauma etwas zu bewältigen ;-). irgendwann, so unter uns, hab ich mir auch mal noch ein mittags-nickerchen gegönnt.. aber dann grad wieder "dähinder".. was mich wirkich erstaunt hat, mich zog es auch noch zu einem gast-rössli, ein mageres, kleines pferd, das mir irgendwie zusagte. ich stand also etwas bei ihm, aber dem vierbeiner war das nicht ganz so "ghür". ich hab mich dabei aber irgendwie mit dem thema rössli etwas ausgesöhnt. hier haben sie wirklich ein friedliches leben..

als auf der baustelle vierabig (röllälä, nid legä.. gemäss stiller haas..) eingeläutet wird, treffen wir uns zum vierabig cola, oder für die meisten - bier, auf der terrasse. don rené zaubert eine weltfeinste cuacamole und auch priska und beni kommen vom ihrem santiago ausflug zurück. sie konnte ihn also doch noch von der baustelle bringen heute ;-). nach einem gemütlichen beisammensein verabschieden wir uns, um im rahmen des mexico-tages zu hause grad noch tacos reinzuhauen. fredels cuacamole ist auch nicht ohne und steht renes in nichts nach.

dazu gönnen wir uns noch shrek per dvd und ziehen uns grad noch das making of rein.. faszinierend, was da alles dahinter steckt, bis so ein film im kino ist. einer hat gesagt: es wurde wissenschaft und kunst zusammengebracht, das bringts wohl auf den punkt.. hut ab! wir lachen ab den film also nicht zu knapp, obwohl wir ihn ja schon gesehen haben. was uns auch nicht loslässt: das menu der dvd. da kann man anklicken was man sehen will. und auf dem menu springt der esel immer wieder in die luft, ruft "ich", "hier" etc.. wir lachen uns fast kaputt.. es braucht bei uns nicht allzuviel ;-). das menu bleibt so einige zeit auf dem bildschirm zu unserer unterhaltung.

wohlgenährt robben wir ins bett und rené würde sagen: "diä armä vögel im wald.. " ;-))) gut nacht.

auf auf! d'schine scheucht mich aus dem bett. es ist montag, und der bau ruft. nach einem kaffe sieht die welt schon etwas freundlicher aus, und zum einstieg in die neue woche befestige ich erstmal das gestern geschweisste keilriemen schutzblech an der stampfmaschine, damit die erweiterung des hangars noch befestigt werden kann.

danach widme ich mich der koordination der, heute schon leichter von der hand gehenden, diagonal bindung der oberarmierung.
sobald dies erledigt ist, beginnt die wohl am eigenartigsten anmutende arbeit beim globular bau. alle rohre, von elektro, über abwasser zu heizung und gas, werden bündig auf 22 cm höhe abgeschnitten. die höhe der schalungs umrandung ist 23 cm, und bis auf diese höhe wird der beton reingepumpt. damit dieser dann sauber abgezogen werden kann, ist schon von beginn weg im zentrum ein rohr einbetoniert worden, wo der "rüttelbalken" fixiert wird. um mit diesem vibrations balken dann wie mit einem zirkel, auf der aussenschalung rollend, ringsum zu fahren, darf nichts mehr hervorstehen.

zum glück wurde die trennscheibe bereits erfunden, und so werden sämtliche teile, egal was es ist, opfer meiner maschinellen kürzungs attacke.
etwas mehr aufwand kostete dann die verpackung all dieser gekürzten rohre. irgendwie muss ja dann zu einem späteren zeitpunkt mal wieder angesetzt werden können. deshalb verpacke ich jede nur ersichtliche rohraustrittstelle mit styropor und verklebe alles mit breitem gelbem isolierband.

nachdem ich von unserem chef portugiesen noch ein paar sehr interessante - jedoch absolut unbrauchbare - tips erhalten habe wie man die ganze abdeckerei auch noch handhaben könnte, kam dann erstaunlicherweise doch mal noch ein sehr wilkommener gedanke rüber....... mittagspause mit tomaten zwiebel salat und kaltem plättli kombiniert. also wenns ums essen geht ist paulo zuverlässig und initiativ wie nirgends sonst!

am nachmittag messe ich noch sämtliche verpackten rohre von der aussenschalung rein, damit wir, wenn diese dann doch etwa 1-2 cm vom beton überdeckt sind, diese dann auch wieder finden. die masse schreibe ich auf der aussenschalung mit wasserfestem filz an. ( um es vorneweg zu nehmen, hätte ich mir die arbeit sparen können, weil paulo hat am nächsten tag so schnell mit ausschalen begonnen, dass ich keine chance hatte die masse wieder auf die bodenplatte zu übertragen....) so nebenbei profilen rene, juan carlos und ich noch hurtig den, am sonntag zu plan gebrachten, stall aus.

durch die anfänglichen regentage, war alles so aufgeweicht, dass die ersten lastwagen die zur baustelle fahren mussten, hoffnungslos im land versoffen sind, und rene erst mal einige qubik groben kies herschaffen musste, damit die schweren lkws doch noch ihren weg bis an die baustelle schafften. das gewicht dieser brummis hinterliess jedoch auch an dieser profisorischen zufahrtspiste tiefschürfende spuren. deshalb werden die chilenos beauftragt, die zufahrts schotter piste noch etwas auszuebnen, dass der morgige beton transporter ungehindert einfahren kann.

irgendwie habe ich das gefühl, dass heute die zeit überhaupt nicht umgeht, und erst als alle langsam mit zusammenräumen beginnen, merke ich dass meine uhr den ganzen nachmittag immer 10 vor zwei angezeigt hat. aber nun da der feierabend eingeleutet ist, haben wir auch schon den hangar markiert, sämtliche abflussrohre und zuleitungen und mauern angezeichnet, und unser tageswerk heute kann sich wirklich sehen lassen.

nach dem feierabend cola mache ich noch einen flotten bürschtel aus mir, dusche mal wieder ausgiebig, und gönne meiner frau eine rassur meiner bereits etwas verwilderten gesichtsbehaarung.
don chef rene bereiten uns allen zur vorspeise eine ganze schüssel guacamole, und danach verziehen schnitz und ich uns nach hause zu einem gemütlichen taco gelage mit einem "shrek"lich lustigen dvd.....

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!



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