Tagebuch 21. August 2005
Chile / bei Mulchen (an Panam) - vor Santiago (auch an der Panam)

21. august, unser fahrtag.. wenn fahrerwechsel und zahlstellen zu herausforderungen werden......
heut will ich wissen, was wir letztes jahr um die zeit getrieben haben.. ich klapp also das notebook auf, und dank unserer homepage bin ich bald auf dem stand der dinge, am 21. august 2004.. wir waren.. ja auch am fahren.. vom norden in den süden.. heute sind wir vom süden in den norden unterwegs und fahren ;-).. würde sagen, das ist der internationale fahrtag für uns.. (ein neues datum zum feiern ???)

jetzt zum morgen. für morgenübungen kann ich mich irgendwie nicht motivieren.. also kaffe und los. die von uns auserwählten skigebiete in chile sind um santiago, und santiago ist noch weit.. das wetter noch immer schlecht, also fahren, fahren. bei der ersten tankstelle füllen wir unseren einen tank und wollen noch eine karte von chile kaufen, gibts aber nicht.. vielleicht in der YPF (die kennen wir ja schon von argentinien) ein paar kilometer weiter. da findet fredel dann eine, aber freddy würde sagen, eine rudimentäre.. aber besser als nicths. im moment fahren wir eh nur die eine lange autobahn entlang.. also kein problem.

es scheint schon länger zu regenen hier, überall kleinere überschwemmungen, die flüsse sind breit und schnell. es hat wasser für gut. ein paar bäume sind schon gelb, fast schon frühling.. aber die frühlingstimmung verdräng ich prompt, bei dem wetter auch kein problem. schliesslich sind wir nochmals auf der suche nach sommer. also weiter, fahren, fahren.. dem matzmobil passt es heute nicht so recht, es heult mal wieder und wir rätseln weiter, was das sein mag. mir passen die zahlstellen nicht, obwohl wir schlussendlich meistens als auto durchgehen. aber immer die diskussionen, das gejammer.. ist nicht meine abteilung. obwohl ich temporär sogar in spanisch um den guten tarif kämpfen konnte. es ist aber auch nicht fair, uns als lastwagen zu werten, was dazwischen wär ja ok..

noch immer sehen wir nicht wirklich viel von chile aussert grau in grau und blechhütten. wir hätten es uns irgendwie moderner und anders gebaut vorgestellt. haben wir doch mitgekriegt, dass das kein billiges land ist. und somit grad eine vorstellung entwickelt.. eigentlich schon komisch, auch wenn man jemanden am tel. hat macht man sich über sein aussehen grad vorstellungen.. scheinen wir zu brauchen. aber eben.. ich lass mir mein bild von chile erst erbauen, das braucht zeit.

heute gesellen sich ins strassenbild noch einige hühner und männer, die mit plastiksäcken schwenken. was die wohl verkaufen?? wir fahren durch die frucht-kammer des landes.. mein mangel an vitaminen lässt mir das wasser im munde zusammenfliessen, beim anblick von gemüse, obst "fabriken".. ich brauch glaub bald mal wieder was gesundes ;-). fredel kauft bei einem strassenhändler, der schlichtweg ein zwerg sein muss (so stellt man sich einen auf jeden fall vor), noch ein paar avocados.

so geht der tag also um, mit fahren und schauen, wie gestern. heut suchen wir uns etwas früher einen tankstellen platz und finden auch einen. der security mann bestätigt uns, dass wir hier bleiben dürfen. unser heutiges menue zum znacht: suppe (gemüse suppe!! wenigstens etwas), chips, cuacamole und brot.. wieso nicht ;-).

bald sind wir also im bett und schlafen gar nicht mal so schlecht, trotz vielen lastwagenfreunden, die uns noch umzingeln werden und sich wohl fragen, was so ein zwerg-mobil da auf den grossen parkplätzen will. hier sind wir wieder gerne lastwagen, nicht an der nächsten zahlstelle.

wenn wir am fahren sind, sind wir am fahren, da gibts auch keine grossen frühstücks zeremonien ect. schon kurz nach dem aufstehen - für ruth - kaum aufgestanden - für mich - sind wir wieder auf der panamerica..... obwohl nur eine einzige strasse durchgehend richtung santiago führt, will ruscheli bei jeder noch so kleinen tankstell anhalten und eine karte kaufen. bei der zweiten kann ich dann eine - so wie's ausschaut schon einige male gebrauchte - erstehen. wieviel die uns helfen wird ist noch in abklärung, aber ein wenig übersicht kann man sich schon mal verschaffen.

danach geht unser tageswerk weiter mit fahren, wehchseln, zahlstellen anfahren, und dort über den unterschied von camionettas und camiones diskutieren, was seinen höhepunkt bei der zweitletzten zahlstelle vor santiago findet. hier findet das im boden eingelassene sensoren system raus, dass wir drei achsen haben und somit ein lastwagen sind. nachdem dann auch noch der chef höstpersönlich bei uns vorbeischaut, und auf dieser these besteht, muss ich dann doch tatsächlich noch fahrzeug und führerausweis zücken um zu beweisen dass wir beiden gar nicht lastwagenfahren dürfen, geschweige denn ein lastwagen sind. nachdem das hupen hinter uns noch zugenommen hat, und uns somit zuhilfe kam, konnten wir uns dann doch noch auf einen für beide seiten befriedigenden preis einigen.

bei einer anderen zahlstelle ist wiederum schnitz am beifahrersitz, und hat somit den herbeigeeilten chef an ihrem fenster. schine fackelt nicht lange, und textet ihn zu, und jedesmal wenn er etwas fragt schaut sie mich an, ob ich was verstanden hätte.... hab ich auch nicht, ist doch chilenisch für meinen geschmack einen tick schwieriger zu verstehen als das castellano welches mir bisher zu ohren kam. aber mit vereinten kräften schaffen wir es einen camionetta anhänger deal rauszuschinden.

nach plastiksackschwenkenden strassenverkäufern, die weiss der herrgott was verkaufen, aber es offensichtlich nicht zeigen düfen, velofahrern, fussgängern und einem kurzen halt an einem verkaufsstand wo wir uns ein netzli avocados zum znacht erstehen, passieren wir die letzte zahlstelle für heute, und die nette chicca fragt mich freundlich was wir den gedenken zu sein, ein camion oder eine camionetta......danke camionetta gerne und weg sind wir.

nach etwas mehr als acht stunden fahren, diskutieren, frühlingshafte farben geniessen, weingüter und obstbäume betrachten, und dies immer in der fahrerkabine, stellen wir uns an einen tankstellen parkplatz nicht weit vor santiago. die copec, das pendent zur ypf in argenitnien -obwohl es diese hier auch gibt, aber hier nicht so gepflegt aussehen - stellen wir uns zu den lastwägelern - solche wir ja auf keinen fall sein wollen - und brauen uns ein süppli als vorspeise, und verdrücken die eben gekauften chips mit einem palta=avocado sösseli, was wir dann zu feier des tages, da wir immer am 21. august am fahren sind, mit je einem gläcu abrundeten. es ist wohl nicht extrem schwer zu erraten wer die idee von diesem tagesabschluss hatte....

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