unseren plan, uns einschneien, bzw. regen zu lassen, lassen wir fallen.. vielleicht tun sie noch die grenze zu, also besser noch durch.. also nachkuschelatacke im bett alles zusammenpacken, noch die resten aus dem kühlschrank essen (2 jogis für mich, fredel fühlt sich nicht so "essig" ;-), kein wunder nach gestern.. ). dann wühlt sich das matzmobil den schlamm rauf auf die strasse. wir sind gespannt, wie sich ein grenzübertritt so anfühlt und wie alles abläuft. vorab: ohne grossen aufwand.
am argentinischen zoll bekommen wir je einen zettel mit 3 durchschlägen zum ausfüllen, einen stempel in den pass, ein paar nette worte vom zöllner und dann weiter an die nächste stelle. wiederum ein netter mann, etwas sehr auf cool-matcho gehabe fixiert, aber eigentlich sicher nett. auf dem bildschirm am arbeitsplatz neben ihm nützt eine langhaarige "gräueli" katze die wärme und liegt da gemütlich auf dem gerät.. würde man in der schweiz ja auch sehen in einem öffentlichen gebäude eine katze auf dem compi ;-). das argentinische kurz prozedere ist also schon durch, wir wollen schon losfahren als uns der zöllner von vorher nochmal aufhält.. was vergessen?? aha, eine wohnungsbesichtigung wollen sie noch.. sie verschaffen sich einlass ins matzmobil. ich wär ja auch gwundrig an ihrer stelle, wieso also nicht die position nützen ;-).
freundliches abschiedswinken und wir verschwinden im niemandsland zwischen den beiden grenzposten. es geht eine breite schneefreie strasse rauf, fast kein verkehr. und dann, an der wirklichen landesgrenze siehts plötzlich ganz anders aus: chile empfängt uns mit schneebedeckter strasse, furchen, eis.. die scheinen der passstrasse nicht so viel beachtung zu schenken ;-). uns solls egal sein, wir sind auf dem runterweg.. aber die lastwagen, die etwa 200 meter vor der anhöhe noch die ketten montieren müssen, die tun uns wirklich leid.. und das sind so manche, darum kein gegenverehr.. aha..
wir fahren beschwingt weiter, machen den weg frei und finden uns alsbald in einem grünen tschungel wieder. alles verwachsen, saftig.. kein schnee.. grad mal wieder eine andere welt.. unten am chilenischen zoll sind wir in diese richtung grad die einzigen.. nur einer kommt noch, mit tausenden von klebern auf dem auto, südpool expeditionen etc.. er wird uns noch manche male überholen auf unserem weiteren weg..
zuerst muss man zum polizeischalter. der polizist ist aber grad am telefon, er lässt sich zeit, und diese haben wir ja eh.. also noch etwas die plakate an den wänden mit einheimischen plfanzen bestaunen und irgendwann sind wir dran. pass, ein neuer fackel in die hand und weiter an den zoll. da empfängt uns ein herr der doch sehr entstellt aussieht. die augen sehen beide in total verschiedene richtungen (wenn sie dann grad mal halboffen sind) und auch das restliche gesicht, vor allem das maul, ist schräg und seltsam. ich find es einfach genial, dass sie so jemanden an der front arbeiten lassen. er ist super effizient und wir versuchen ihn, trotz seines gelispel auch irgendwie zu verstehen. und dann, schon sind wir draussen.. die aussenzöllner sind wiederum 2 nette herren, die wissen wollen, ob wir verbotene waren dabei haben. der eine steigt zu fredel ins matzmobil und meint sehr rasch, die sind sauber. eine zitrone (adieu du hilfreicher begleiter) wird geopfert und ein bischen plaudern mit den zöllner folgt. winken zum abschied und wir sind, in chile! das ging ja superflott und freundlich!! wow! sogar die butter haben sie uns lassen, und die dulche de leche.. wirklich nett.
wir singen beim fahren, und sind bald am ersten see in chile. hier wollten wir eigentlich einen platz zum einregenen suchen, aber es sieht schlecht aus mit einem plätzli am wasser. dafür werden wir immer wieder vom himmel geduscht. wir fahren und fahren und aus der geplanten kurzen etappe über die grenze wird eine der längsten je gefahrenen.. wir schwenken unsere blicke im neuen land rum.. die häuser sind hier eher hütten, es ist überall schlammig und nass, sieht nicht so super schön aus eigentlich, aber das wird am wetter liegen. landschaftlich errinnert es auch etwas an die schweiz, grad im moment wie die herbstliche schweiz bei regen..
viele rinder, neue vögel (mit krumen langen schnäbeln), und komische menschen-vögel am strassenrand. die menschen scheinen nicht ganz so fröhlich wie in argentinien, aber auch das ist natürlich noch weit weg von unserem wissen.. bei dem wetter schauen wohl auch die fröhlicshten nicht immer so happy.. wir sind gespannt, chile so richtig kennen zu lernen. aber heute haben wir erst mal einen ersten einblick. bald sind wir auf der panam, der nummer 5, die zieht sich so fast dem ganzen land entlang.. und chile ist lang.. man checke die karte..
da wir ja eigentlich skifahren wollen, lassen wir alles links liegen und fahren und fahren und fahren.. wettertechnisch locken uns auch die vulkane, die da irgendwo in den wolken sein sollen nicht wirklich an. wir werden mal zu einer anderen jahrezeit hierherkommen. also sind wir auf der autobahn und fahren, schauen um uns rum alles ganz genau an, und fahren. die fussgängerbrücken sind hier also sehr dominant anageschrieben. mit riesenschildern. es hat bushaltestellen auf der autobahn. auch tummeln sich velofahrer, traktoren, sogar 3 downhillbiker, fussgänger etc. auf der routa.. und dann, ab und zu, müssen wir durch zahlstellen. als wir die erste anfahren, schaut die junge schnitte etwas fragend auf unser matzmobil. was sind die wohl, ein lastwagen?? wir finden natürlich nicht, dass wir mit den camiions in der gleichen preisklasse fahren müssen. sind wir doch superklein und leicht.. fredel versichert ganz fest, dass wir nur 3 tonnen wiegen ;-). nach absprache mit dem chef dürfen wir mit autotarif durch.. wow!! immer noch geld, aber weniger als die hälfte vom lastwagen tarif.
die geschichte mit den zahlstellen geht weiter. mit dem beleg der ersten schmuggeln wir uns auch durch die zweite.. fredel gibt alles. bei der dritten bin ich dann beifahrer, und somit auf der zahlseite. ich mach einen lapsus mit den nötli und geb der netten dame mehr als genug für den camion-tarif. ich wiederum hab ja das gefühl, ich hätte ihr den autotarif geben.. erst als wir weiterrollen fällt mir mein fehler auf, ich lache ab mir und pack das geld wieder ein. fredel hingegen findet das gar nicht lustig und mein sogar, ihm würde das nie passieren.. ja guet!! daraus entsteht ein intensiver streit mit schmoll und trotzphase von beiden seiten.
irgendwann ist dann versöhnung angebrochen und wir fahren weiter, und fahren. es wird bald dunkel und wir beschliessen, bei der nächsten tankstelle zu schlafen. die ist aber mitten in einer stadt und wir fahren die nächste an.. die kommt und kommt nicht. wie sonst im richtigen leben, oder.. wenn man etwas wirklich braucht, hat s'es plötzlich nicht mehr. fredel lenkt aber munter weiter, trotzt dem regen mit dem neuen scheibenwischermotor.. (der hat ja auch genug gekostet, soll er also arbeiten ;-). schon im dunkeln finden wir einen parkplatz und da bleiben wir, ganz weit hinten. nicht grad idyllisch, aber das stört uns nicht wirklich. noch etwas brot und chips und ab ins bett. wir sind müde.. der erste tag in chile, voller eindrücke die aber noch nichts über das land sagen..
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zum zmorgen lesen wir statt den tagesanzeiger oder die bz unser carne, damit wir bei der zollkontrolle dann den beamten auch behilflich sein könnten falls nötig. erstmal fahren wir wieder vorbei am zollvorposten, wo uns ein vierfacher durchschlag gereicht wird wo wir namen und daten der reisenden vermerken. weiter des weges, wir fahren also wieder ein gutes stück, kommen wir ans eigentliche zollgebäude, wo einige pws parkiert sind. ich nehme an dass wir ebenfalls persönlich drinnen vorsprechen müssen. und so ist es dann auch. wir erhalten dasselbe set durchschläge ebenfals für schnitz, und werden subito an den fahrzeug zoll weitergeleitet.
ruscheli kippt schier aus den socken, und ist ein wenig aus dem häuschen - nicht als sie den zollbeamten sieht - aber als sie einen langhaarigen grau mietz auf einem der computer dösen sieht.
der carne kontrolleur berichtet quer durch den raum wie ihm jetzt dieses lied gefallen würde, und ich versuche den sympathisanten trick, und frage ob dies jamiroquai sei......... falsche antwort minus punkte...irgend ein anderer meint er, aber bestätigt mir - nachdem er mit wichtiger miene alles abgestempfelt hat, dass es tatsächlich ein wenig wie jamiroquai tönt. adios gracias y hasta la proxima, wir sind durch.......dachten wir schon, und schon steht der typ bei uns draussen.
ich dreh die scheibe runter, und frage was denn noch fehle. er meint nur er möchte gerne einen blick reinwerfen. kein problem, ich mache eine wohnungs führung, und er steigt ziemlich beeindruckt von unserer küche - zu seinem kollegen sagt er nur, besser als seine eigene - und lässt uns passieren.
dann geht die fahrt durch das neimandsland. passstrasse, winterlandschaft, gesäumt von drei vier meter hohen schneewächten, auf fein säuberlcih geräumter strasse arbeiten wir uns richtung chile. am top angekommen, wechselt das bild. es ist noch nicht wirklich der zoll hier oben, aber die grenze ganz bestimmt. die chilenen haben es nicht ganz geschaff, die letzten 300m auf ihrer seite zu räumen. einige lastwagen stecken fest, montieren ketten blockieren einander, wir kommen aber gerade noch durch.
unten in der fläche parkieren wir am chilenischen zoll. auch hier easy. zettel abgeben, dokumenten nummern angeben, stempel in pass, und schon sind wir wieder für drei monate irgendwo versorget. ab zum nächsten schalter, und carne abfertigen lassen. ich weiss nicht ganz genau wohin schauen, da der beamte unsere blicke meilenweit verfehlt, und zwar mit beiden augen....desweiteren gestaltet sich die kommunikation etwas schwieriger, da er mit seinem deformierten kiefer nur ein knappes nuscheln hinkriegt, und das noch bei einem ziemlich schwierigen chilenischen slang......? nachdem wir unserem matzmobil kurzerhand einen mercedes motor verpassten - der compi brauchte irgend einen hersteller name der in der kartei gespeichert ist - kriegen wir auch hier die stempel, und das matzmobil darf sogar mehr als doppelt solange in chile bleiben als wir.
draussen kommt noch die letzte hürde. und zwar diese vor der schine am meisten graute. die lebensmittel kontrolle. aber easy........ der gut gelaunte beamte schaut kurz rein, nimmt von mir lächelnd die - unterdessen etwa fünf wochen alte - zitone entgegen, wirft einen blick in den kühlschrank und meint dann nur zum kollegen, todo limpio=alles sauber. aber hoffentlich doch, hat doch schnitz gerader erst rausgeputzt.
so einfach hätten wir uns das ganze nun auch wieder nicht ausgemalt, aber uns solls recht sein. welcome chile. der erste eindruck, jetzt mal abgesehen von dem am pass oben, ist speziell.
kaum in einem anderen land, und die landschaft ändert sich matrix mässig. die strasse führt völlig durch einen urwald, überall bambus bäume grün...... dann weitet sich das tal. und wir nehmen kurs auf ein dorf zwischen zwei seen - mit dem treffenden namen entre lagos - . uns erscheinen die häuser hier ebenfalls rech einfach, und zum unterschied zu argentinien, wird hier viel mehr mit holz erstellt. auch wenn dann die hütten eher nach bretteverschlag als nach töpferdach aussehen.
alles scheint recht nass und schlammig zu sein, was uns darauf schliessen lässt das die letzten tage sicher genug wasser gefallen sei, damit es in den bergen einen zünftigen powder gegeben hat. die hügel kommen uns einmal vor wie im emmental, immer mit einem baum oben auf der kuppe, um dann gleich wieder nach schweden zu wechseln mit den typisch nordischen indigo, rostrot und dumpfgrünen häuser anstrichen.
zwischendurch lässt auch wieder das saanenland mit hogern und schluchten grüssen. dauernd halten wir ausschau nach einem geeigneten platz am see, aber das sieht ziemlich schlecht aus, und wir fahren und fahren und zahlen und fahren und zahlen und wechseln mal wieder.......
es ist also so, dass uns nun die autobahngebühren eingeholt haben. und die chilenen lassen es sich nicht nehmen, auf der einzigen wirklichen nord süd verbindung die einigermassen direkt verläuft, auch etwas abzuzocken.
zum glück berechnet uns die erste zahlstelle nur den pw tarif, da ich ihnen erzähle wie leicht wir doch sind, und sicher kein lastwagen sein können. bei der zweiten zahlstelle schwenke ich von anfang an die quittung der ersten mit, und komme wieder billig davon.
die nächste wird dann etwas teurer. ruscheli ist am beifahren, und muss somit die bezahlung übernehmen. sie hat den dreh mit der neuen währung und den vielen nullen und noch nicht so raus, und schiebt mal eben 6'000 statt 1'500 peso rüber.
ich erwähne noch dass mir sowas nie passieren könnte, was die stimmung drastisch in ein tief fallen lässt. die konversation erlischt für die nächste stunde auf praktisch null, und irgendwann renken wir uns gegenseitig wieder ein, da es so nun wirklich keinen sinn und spass macht.
irgendwo irgendwann - aber immer noch chile -entscheiden wir uns, dass die heutige nacht an einer tankstelle verbracht wird. wenn diese dann nur käme, aber kurz vor dem eindunkeln versuchen wirs an einem servicio und estaciomento platz mit toilette wie die rastplätze in europa. innert kürzester zeit sind wir stationiert, eingerichtet, mit kaltem plättli verköstigt und im bett um uns von dieser gewaltsetappe zu erholen.......
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