Tagebuch 19. August 2005
Argentinien / Villa Angostura (Cerro Bayo) - Laguna vor der Chilenischen Grenze


zeit für natur vom lebensmittel vernichtungs programm....
dank fredel konnte ich mir heute gönne, was mir die engel gestern geraten haben: natur..

heut morgen fällt mein blick als erstes auf einen moskitoverschnitt auf unserem dachfenster.. der scheint sich wohl die füsse zu wärmen.. kommt der sommer?? das wetter zeigt sich nicht so gut. wir stehen aber doch bald auf und ich trink mal eine ovo, falls wir wieder so einen skimarathon wie gestern durchgeben?!?! das werden wir aber nicht.

das wetter scheint sich wirklich zu verschlechtern.. und wie fredel sag, wenn wir schon zahlen um zu skifahren, dann bei guten verhältnissen. o.k, die pulverhänge sind eh nicht mehr so pulvrig und recht verfahren.. eigentlich hat er ja recht. aber doch will ich vom internet wissen, ob es nicth doch noch mit sonne kommt. die sagen aber nichts als wolken und regen an.. also doch nicht wirklich der tag.. hm..

mein gemüt wird durch das einfahren eines gewalts schneidigen sport-wagens (auf einem anhänger) erhellt. die haben dieses wochenende irgend so einen anlass. fahren werden sie mit den wagen sicher nicht.. der ist so tiefgelegt, dass sie nicht mal die zufahrtsstrasse machen könnte, ist eher für rennbahnen gebaut.. sieht aber wirklich frech aus das teil. ich zeig meine freude und späh in das rennauto, nur sitz und bügel über verstärkung.. wow!! der parkplatzwächter macht noch ein foto von mir und dem auto.. genau! fredel derweil kann meine solchen freuden hald nicht so sehr verstehen.. aber eben, jedem das seine.

wir beobachten vom matzmobil aus noch etwas das geschehen auf dem parkplatz. der sportwagen wird eingezäumt (hatte ich noch glück), fahnen gestellt etc. aber da müssen sicher immer etwa 6 leute reinreden, wie und was man jetzt da genau macht, aber machen tut dann doch niemand so richtig was ;-)).

der entschluss ist gefasst, wir fahren weiter richtung chile. über die grenze darf man keine chnäbbis mitnehmen, also ist ein resten-essen angesagt. was macht man nun mit zutaten für söseli im kühlschrank?? man kauft noch etwas fleisch und fertig ist das abschiedsargentinien-fleischfondue.. was sollten wir machen?!?! im nächsten dorf wechseln wir also noch etwas geld und kaufen fleisch (für 3 chf!!). fredel überzeugt den metzger mal wieder, uns schon stücke zu schneiden.. genau!

dann machen wir uns noch auf, die orts-einfahrt-schnitzerei, ein sicher 2 meter hoher mann mit einer sicher 1.5 meter grossen forelle, zu fotografieren. wir denken beide an fred, fredels vater.. hier ist wirklich viel aus holz und ganzen stämmen gemacht. die bauweise passt so richtig in ein märchenland, voller gnome und zwerge.. dann überall die geschnitzen orts und strassen und ladenschilder.. wirklich genial. bin ja sonst nicht der holz freak, aber so gefällts sogar mir.

wir müssen also noch vor der grenze ein schlafplätzli finden, also entlang der seen, aber da findet sich nichts. am letzten see, oder besser einer kleinen lagune werden wir fündig. sogar ein offizieller platz zum verweilen, so wie das schild an der strasse zeigt. matzmobil an den see in den schnee, installieren und dann die gegend erkunden. und so komm ich eben zu meinem moment in der natur, wie mir die engel empfohlen haben. zusammen wandern wir den weg entlang in den verwunschenen, alten wald rein. man fühlt sich wie in einer anderen welt hier.. wenn da keine erdgeister leben, wo dann!!

irgendwann stossen wir an den grossen see, den wir immer von den skigebieten aus gesehen haben und an den auch bariloche gebaut ist. da hat es einen schönen strand, riesige bänke, platz zum sein. das wär eigentlich der offizielle platz, aber bei dem schnee und den reisen "gunten" wär es eher schwierig da hin zu kommen, also besser bleiben wo wir parkiert haben. wir sehen uns schon im sommer an diesem schönen platz, fredel am fischen, ich am hiken, sünnelen.. wir kommen wieder.

fredel erkundet noch etwas weiter die gegend, ich geniess einfach den see, die sonne, die sich jetzt doch gezeigt hat, die vögel, die berge.. wunderschön!! natur da bin ich. auch beim zurückweg gehen wir getrennte wege. ich bestaun noch etwas die speziellen bäume, das moos das sich angesetzt hat (die kleinen moosplfanzen sind sternförmig.. genial), die knallorangen pilze am stamm und was da sonst noch alles dran lebt und klebt. ich versuch kontakt zu den erdgeistern aufzunehmen.. klappt aber nicht. die sollen auch ihre ruhe haben.. ich dank auf jeden fall dass ich hier sein darf.

ein spitzer stein im schnee inspieriert mich zu einem schneemandala.. der stein ist der kopf der fantasie figur, der rest ist in den schnee geritzt.. ein "weder fisch no vogel" quasi.. mir tut die natur gut.. das ist sicher. währen wir heute am skifahren, wär da zwar auch überall natur, aber ich wär nicht mit allen sinnen dabei. fredel hat mich also an den richtigen ort gebracht, wie gesagt.

zurück am matzmobil kommt fredel auch schon angewandert und wir setzten uns noch zusammen auf einen riesen baumstamm an der lagune und geniessen die ruhe. und gnomen gibts hier also, sie haben fredel das bein gestellt, er lag flach im schnee!! ;-). dann fängt resten essen die erste an: ein kaltes plättli zum zmittag. ich schreib dann noch etwas, fredel zieht sich den harry rein. dann legen wir uns noch etwas ins bett aber irgendwie will ich grad lieber alleine sein und fühl mich etwas möffig.. also verlass ich unser zuhause und platzier mich an der lagune auf einem alten baumstamm. eine geniale abendstimmung stellt sich ein, und auch meine stimmung wird besser. noch ein paar föteli und zurück in die wärme.

fredel hat derweil noch unseren gas-herd geflicht, das burguignonne zum abschied von argentinien und resten essen, schon vor präpariert.. wow. ich mach noch rasch die sösseli, wir klappen den lapi auf und essen bei "california" (dvd film) unsere leibspeise.. get es uns gut.. und fredel weiss jetzt auch, dass ich nicht nur ihn mit bart unatraktiv finde, nein sogar bratt pitt ist entstellt so.. ;-).. also schlürf ich hier nur für unser znacht.. (claudia, ich hab keinen durst..).

nach abwasch und müll raus, kuscheln wir ins warme bett und draussen raschellt es plötzlich.. der müll, wir döfis.. ist ja klar, dass hier in der natur draussen genügend tiere sind, die so ein fleisch geschmäckli nicht allzuschlecht finden.. oder wars ein müllmann-gnom?? als ich mich also rauswage ist der ganze sack weg.. gibts ja nicht.. einfach verschwunden.. ich zünde die gegend ab mit der strinlampe.. aber nichts, gar nichts.. wie immer bin ich bei so nachteinsätzen zuständig.. ganz wohl ist mir aber doch nicht da draussen, ein bär?? ;-).. nein nein.. sicher ein gnom.. bei diesen wald müssen hier solche leben.. und die sollen auch ihre freude an uns haben.. ich mach mir zwar ein gewissen, dass jetzt unser müll in einem naturschutzgebiet verschwunden ist.. aber ich hoffe die geister werden ihn sauber entsorgen..

der himmel gibt sich bedeckt, wovon sich aber die tagesgäste nicht wirklich beendrucken lassen. scharenweise fahren sie auf dem parkplatz ein, und zu allem überfluss fahren sie noch einen super racing touren wagen auf, was schnitz wiederum ein ziemliches bisschen entzückt.....

auf dem weg zum - verblüffenderweise hier vorhandenen internet cafe - kann sie es nicht lassen das gefährt zu fotografieren, und wird dann vom einem der zahlreich um das mobil arbeitenden chiccos aufgemuntert vor dem wagen zu posieren..... nach einem blick ins innere, ist sie jedoch etwas enttäuscht, dass es nur einen sitz hat. wahrscheinlich hat sie schon mit einer mitfahrgelegenheit manifestation begonnen........

das internet weiss auch nicht viel mehr mit dem wetter anzufangen als wir im moment. es bleibt relativ wechselhaft, schnee regen nicht freundlich. mangels entscheidungs findungs initiative meiner braut, verordne ich die weiterfahrt, und kulinarische vorbereitung für den chilenischen grenzübergang. ich versuche das matzmobil so gut es geht an den unzähligen schlaglöchern und badewannen vorbei zu manöverieren, und bald sind wir in villa la angostura dem feriendörfchen a la brienz. die hauptstrasse ist gesäumt von schnitzereien aller art, praktisch jede beschriftung der geschäfte ist kunstvoll aus baumstämmen geschnitzt, und das ganze erscheint uns sehr einladend.

wir wechseln sicherheitshalber erstmal ein wenig chilenisches sackgeld. wir kommen überein dass knapp hunderttausend für's erste reichen sollte.... die währung hat ein paar nullen mehr in chile, und ein kaffe kann locker mal zwei tausend peso kosten.....
wir schlendern etwas durchs dorf, und machen uns dabei gedanken, wie wir wohl am besten die cesan crems in unserem kühlschrank verwerten sollen. im supermercado kommt uns der geniale einfall, man könnte daraus ein arme leute z'nacht zu bereiten. vom metzgermeister fleischermann lassen wir uns wieder mundgerechte stücklein zubereiten, wir leisten uns je einen sack der sackteuren chips, und machen uns auf, wieder mal ein paar touri föteli zu schiessen.

einige schnitzereien sind wirklich riesig, und wir gehen zum dorfeingang um den riesigen fischer mit seiner noch riesigeren forelle an der angel abzulichten. mit schönen grüssen nach ringgenberg an fischer fred....
auf der karte haben wir schon ausgekundschaftet, dass wir noch an mindestens drei seen vorbeikommen, und sind überzeugt eine nette bucht für die letzte nacht in argentinien zu finden. wir fahren weiter, über kleine pässchen, an den steilküsten des ersten sees - wo ein übernachtungs platz mit den kühnsten matzmobil cabriolen nicht zu erreichen wären - über einen kleinen pass, am verbauten ufer des nächsten sees vorbei, und abermals windet sich die strasse den hügel hoch, und als wir den nächsten see zu unseren rechten erblicken, schwinden unsere hoffnungen ein lauschiges plätzli am see, wie wirs uns erträumt haben, zu finden.

unten am hügel zieht sich die strasse in einer langen gerade dem ersten grenzposten zu, aber hier wollen wir auf keinen fall übernachten. gleich fünfhundert meter vor dem posten haben wir eine fahrspur entdeckt die gegen eine burgseeli grosse lagune abzweigt. also erkläre ich dem zollvorposten, wir machen nur kurz eine huelta, und werden da hinten übernachten. er nickt nur, und wir fahren das stück zurück.
und als ob sich unsere wünsche manifestiert hätten - stark genug haben wir auf jeden fall an ein schönes letztes argentinien plätzli gedacht - liegt vor uns eine flache halb verschneite wiese, direkt am see, in etwa so wie wir uns das vorgestellt haben.

sobald wir eingerichtet sind, machen wir uns auf ,eine kleine expeditions wanderung durch den kobolden wald zu unternehmen. die bäume sind über und über mit grün leuchtenden hänge flechten verziert, und der forstweg hat sicher auch schon bessere zeiten gesehen. aber wir wandern munter drauflos, und ehe wir uns versehen sind wir ums burgseeli rum, und an einem seitenarm des grossen sees angelangt, wo - so wies aussieht -auch der richtige parkplatz wäre. aber wir sehen keinen grund uns bis hierher durchzukämpfen, wollen wir doch nur eine nacht bleiben und resten essen......

nach etwas mehr als einer stunde sind wir wieder zurück, getrennte wege, aber nicht wegen - wie ja ab und zu möglichen - zwischenmenschlichen problemen, nein es ist eher das ruscheli einem intergallakterischen engelgeflüster folgt, und ihre ruhe und meditation in der natur sucht, wobei ich eher auf dem entdecker trip bin und einen neuen rückweg discovere. der entdeckergeist brachte mir dann, zurück zu hause ein gestelltes koboldenbein ein, und ich legte mich wie aus dem nichts mal rücklings in den schnee, und mir wars als hätte ich den suaglatten kerl noch lachen hören.................. ( nur so zum besseren verständnis, la angosturas artesanal tiendas sind voll von selbstgebastelten kobolden, gnomen, zwergen, waldgeistern und feen, von irgendwo her muss diese vorliebe für diese naturgeister doch kommen, und es könnte also gut sein dass hier schon einige menschen mit diesen geschöpfen zu tun hatten )

nachdem wir uns auf diesem gewaltsmarsch hin etwas entspannt hatten, passierts......... schnitz verschwindet - ich die kopfhörer auf - ohne ein wort, und disappeard für fast eine stunde.......?
soll mal einer die frauen verstehen......

unterdessen widme ich mich noch kurz der keramikdichtung unseres gasherdes - hat ein paar flammen züngeln lassen wo eigentlich keine flammen züngeln sollten - und gerade wo ich dem leim so schön beim trocknen am zuschauen bin, ist schnitz zurück, und mit ihr, eine wesentlich bessere atmosphäre als bei ihrem out of the blue abgang.

nun kann unser lebensmittel vernichtungs programm gestartet werden. die mundgerechten fleischstückli werden von mir noch an normal erdenbürger mäuler angepasst, heisst halbiert, schnitz hat die sösseli in nullkomma drei mal burguignone zubereitet, und dieses mal entstand sogar eine neue kreation du mayonnaise et d'oef lecker sag ich da nur. nachdem ich die sösseli und restlichen paar fleischli noch selber vernichten musste - schine war wohl vom dvd film mit fred fritz oder wie heisst dieser bösewicht in california schon wieder.. sändy??? zu sehr abgelenkt - erledigten wir kurz den abwasch, schmissen den müll vor die tür, was wiederum ein füchsli - oder wars der müll goblin - eine sehr gute idee fand. am morgen auf jeden fall war von dem plastiksack nichts mehr zu sehen.......

Die Fotos und Videos vom heutigen Tag findest Du in der Fotogalerie!



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